Berufswunsch Character Designer/Concept Artist

[xenolight]

hallo erstmal
ich hab mich extra hier angemeldet, um tipps und empfehlungen zu einem bestimmten thema zu bekommen, das mich schon lange beschäftigt und mein ganzes leben bestimmen wird. und zwar werde ich diesen sommer meine schule abschließen und da stellt sich natürlich die frage: was kommt danach?
schon seit geraumer zeit spiele ich mit dem gedanken character designer zu werden und der plan hat sich mittlerweile auch ziemlich gefestigt. ich hab mich dann mal erkundigt und bin auf die privatschule SAE gestoßen. allerdings hab ich jetzt keine reichtümer bei mir zuhause rumliegen und auch sonst kann mich aus meinem umkreis finanziell niemand unterstützen. zumal diese schule keine universität ist und ich mit meinem schulabschluss daher eigentlich schon überqualifiziert bin.
meine frage wäre nun, ob mir vielleicht jemand tipps geben könnte, ob und wenn ja, wo es studiengänge gibt, die in die richtung führen, die ich eigentlich gern machen würde oder ob es auch hochschulen gibt, die man mit staatlicher hilfe finanzieren kann.
danke schon mal im voraus ^^


hier noch der link zu meinem deviantArt-profil (für diejenigen, die sich mein zeugs ma anschaun wollen ) http://memento-mori-96.deviantart.com/

[Gena]

Ich verschiebe den Thread erst einmal in den dafür geeigneten Bereich. Die Sammlerecke ist für dein Anliegen dann doch ein zu exotischer Ort

[xenolight]

sorry, ich kenn mich hier noch gar nicht aus ^^'

[Elif]

Hallo und Willkommen

Also, prinzipiell ist es so, dass du in Deutschlang eigentlich an keiner staatlichen Hochschule genau in diese Richtung studieren kannst. An privaten Schulen gäbe es noch die Games Academy, aber die kostet eben auch (stattet einen dafür aber neben dem fachlichen Wissen direkt mit den richtigen Connections aus, um gleich in den Job einsteigen zu können). Prinzipiell muss man aber auch gar nicht studieren, um Concept Artist zu werden (Character Design ist ja erstmal nur eine bestimmte Ausrichtung von Concept Art, aber darauf kann man sich durchaus erfolgreich spezialisieren), sondern kann sich das nötige Wissen auch autodidaktisch aneignen. Um in den Beruf einzusteigen ist letztlich entscheidend, wie das Portfolio aussieht, nicht, woher man sein Können hat.

Weil es aber natürlich vielen Leuten leichter fällt, mit Anleitung zu lernen, und die Eltern meistens auch glücklicher sind, wenn man "was richtiges" macht und nicht nur im eigenen Zimmer vor sich hinmalt, ist für viele das Mittel der Wahl in Deutschland ein Studium in Richtung Illustration oder Kommunikationsdesign. Da gibt es auch viele staatliche Hochschulen, es ist nur häufig nicht ganz so einfach, angenommen zu werden. Mit einem kurzen Blick auf deine Sachen würde ich sagen, dass es sein kann, dass du da noch ein halbes oder ganzes Jahr Vorbereitung für die Bewerbung einplanen solltest, weil für die Bewerbungsmappen in den meisten Fällen eher weniger Comicstil, Fantasy und solche Sachen gefragt sind, sondern eher Wert auf etwas klassischere Arbeiten und Grundlagentechniken gelegt wird. Inhaltlich überschneiden sich diese Studiengänge auch nur teilweise mit dem, was man als Concept Artist später macht und können muss, so dass man nebenbei auf jeden Fall eigenständig an seinen Fähigkeiten arbeiten muss. Wenn so ein Studium für dich in Frage kommt, solltest du einfach mal schauen, welche Hochschulen für dich interessant klingen und dich informieren, wie die Bewerbungsprozesse ablaufen. Die meisten Hochschulen bieten auch Mappenberatungstermine an, bei denen man Tipps zur Bewerbung und auch direkt Feedback zu eigenen Arbeiten bekommt.

Ich hoffe das hilft dir weiter, ansonsten einfach nochmal nachfragen!

[xenolight]

danke erstmal für deinen umfangreichen kommentar

die games academy war mir vorher noch nicht bekannt. ich hab mich mal auf deren seite informiert und mir auch die finanzierungsmöglichkeiten angeschaut, unter anderem gibt es auch die möglichkeit mit bafög zu finanzieren und das müsste für mich eigentlich machbar sein.

"Weil es aber natürlich vielen Leuten leichter fällt, mit Anleitung zu lernen, und die Eltern meistens auch glücklicher sind, wenn man "was richtiges" macht und nicht nur im eigenen Zimmer vor sich hinmalt"

ja, genau ist das ist auch gerade mein problem. meine mutter liegt mir sowieso schon die ganze zeit im nacken, weil eine hochschule ja auch keine uni ist xD
bei den studiengängen hatte ich mich auch in meiner nähe informiert und da gibt es exklusiv an der saarbrücker hochschule den studiengang "media art & design" der da eher in meine richtung gehen würde, sich aber wie die meisten studiengänge im bereich medien eher auf werbung konzentriert.

also ich denke mal, dass ich mich eher an die games academy halten werde. vielen dank dafür nochmal

[jo b.]

Die Filmakademie Ludwigsburg oder die HFF in Potsdam würden mir in Deutschland einfallen.

[Manaking]

Wenn du über genug Selbstdisziplin verfügst sind auch Online-Schulen sehr gut. Nur da musst du halt von dir aus am Ball bleiben. Dafür haben die Lehrkräfte meist mehr praktische Erfahrung. Letztendlich kommt es auf deine persönlichen Fähigkeiten an was für dich wirklich geeignet ist.

[Mick Baxter]

Die Filmakademie Ludwigsburg oder die HFF in Potsdam würden mir in Deutschland einfallen.

Für jemanden, der Abitur hat und unter 30 ist, sollten das die ersten Adressen sein.
Auch einige andere Hochschulen bieten Animationsfilm an, sind aber natürlich technisch nicht so gut ausgerüstet. Die Prfofessoren sind zum Teil die selben (Andreas Hykade und Thomas Meyer-Herrmann trifft man fast überall). Wenn es um CAD-Filme geht (egal ob 2D oder 3D) hat wohl Ludwigsburg die Nase vorn.

[Vy`gar]

In welcher Richtung soll es denn danach weiter gehen? Ich weiß zufällig, dass die Uni Paderborn in ihrem medienwissenschaftlichen Studienzweig einen starken praktischen Anteil hat und die Studierenden wohl an eigenen Projekten versuchen sollen. Der dort Lehrende Dr. Müller Lietzkow hat ganz gute Kontakte in die Gamesbranche, wenn du nebenbei übst kann man auf diesem Weg einen Einstieg finden.

[xenolight]

also mein absoluter traum wäre es irgendwann mal in der film- bzw. Serienbranche tätig zu sein, aber spiele interessieren mich natürlich auch sehr ^^
ich werd mich auf jeden fall weiter über diese uni informieren. klingt schon mal sehr vielversprechend. und danke für den tipp

[Vy`gar]

An spezialisierten FH's oder Unis angenommen zu werden ist immer schwierig. Die nehmen meist nur eine kleine handverlesene Zahl an Leuten und 90% fallen unter den Tisch. Mir würde noch die FH Dortmund einfallen die Kommunikationsdesign anbietet und immer so ca. 30 Leute aufnimmt. Aber ich denke es ist immer gut einen Back Up Plan in der Hand zu haben, gerade wenn man nervöse Eltern hat^^.
Ich hab das Glück, dass mein Vater mir meinen Semesterbeitrag an der Uni bezahlt und mich unterstützt, allerdings musste ich ihm lange bevor ich das Studium angetreten habe meinen "geplanten" Werdegang darlegen und ihm nachvollziehbar erklären wie mir mein Studienfach bei meinem Berufswunsch nützt.
Studium ist eine Möglichkeit, eine andere ist eine Ausbildung auf der man aufbauen kann. Eine Ausbildung im Bereich Film und Fernsehn, oder in einem Animationsstudio.

Studium würde ich sagen ist teilweise sogar schwerer da man dort seine Arbeitskraft dort dreiteilen muss.
1. Stoff lernen damit man Kurse besteht die einen a. nicht interessieren, aber die bestanden werden müssen, weil das die Grundkurse sind. und b. man den Quatsch nie wieder braucht.
2.Die eigenen Fähigkeiten verbessern. Neben dem laufenden Unibetrieb noch Zeit zum zeichnen finden (gerade in Prüfungsphasen oder im laufenden Semester, nicht immer schaffbar).
und 3. Kontakte in die Branche aufbauen in die du rein willst. Das schaffst du meistens durch Praktika, allerdings sind die oft unbezahlt und man muss eine Mindestdauer von 6 Monaten da bleiben. Wenn man ein Praktikum macht, wird dann häufig das Studium zurückgestellt. ( Beispiel: Du studierst in Hamburg und hast in Berlin ein bezahltes Praktikum in deinem Traumjob. Du wirst wohl nicht zwischen Hamburg und Berlin pendeln können um beides zu machen.)

Wenn du ein Design Studium anstrebst ist auch immer die Bewerbung eine große Hürde. Ich will jetzt nicht biestig klingen oder dir das zerreden, aber ich hab mir deine Galerie angesehen. Und anhand der dort gesehenden Arbeiten wage ich zu bezweifeln, dass du bei dem Bewerbungsverfahren für einen Designstudiengang mit diesen Arbeiten durch den ersten Bewerbungsdurchgang kommst. Bei einem Designstudium musst du dir vor Augen führen, dass sich mehrere Hundert, wenn nicht sogar Tausend Leute auf 30 - 60 Studienplätze pro Uni bewerben. Kanidaten die sich in dem Jahr in dem sie beschließen, dass sie Design studieren wollen, bewerben haben eine 99% Durchfallquote bei diesen Verfahren. Mittlerweile ist die Vorbereitungszeit für eine Bewerbungsmappe an den Hochschulen und FH's 1-2 Jahre in denen die Leute intensiv zeichnen und regelmäßig zu den Mappenbsprechungsterminen an den Unis gehen.

Versuch dich nicht nur auf einen Weg festzulegen sondern guck möglichst breitgefächert. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man nur sehr selten auf dem graden Weg zum Ziel kommt. Wichtig ist nur, dass man es nicht aus den Augen verliert ;-)

[Vy`gar]

Hab ich sie jetzt verjagt?

[Gena]

Nein, sie war nur seit ihrem letzten Posting nicht mehr online

[Vy`gar]

Gut, ich hatte schon Sorge.

[xenolight]

also erst mal sorry, dass ich so lang zum antworten gebraucht hab. muss mal zwischendruch was für meine prüfungen lernen xD
an eine ausbildung habe ich auch schon gedacht und mein bruder meinte auch, dass das eine gute idee sei, da er selbst zuerst eine ausbildung gemacht hat und jetzt tontechnik studiert. allerdings kenn ich keine ausbildungsberufe in der richtung und im internet hab ich bis jetzt auch noch nichts gefunden :/ könntest du mir da was empfehlen?

dass ich noch viel an mir arbeiten muss ist mir auch klar xD ich hätte auch nie erwartet mit meinen jetzigen sachen an einer uni angenommen zu werden. wobei ich dann hier in meiner nähe studieren würde und ich hab mich da schon mit studenten unterhalten und die meinten, dass ich mit meinen arbeiten beim studeingang media art & design auf jeden fall genommen werden würde. aber das ist eben in saarbrücken im kack saarland und die hochschulen hier können natürlich nicht mit größeren mithalten.

ich hab überlegt, ob ich ein tätowierer-seminar machen soll. dann könnt ich mir nebenher was verdienen und mein nebenjob hätte was mit zeichnen zu tun. zumindest handwerklich würde mich das weiterbilden. aber die idee verfolge ich jetzt noch nicht so lange und da muss ich mir auch erstmal noch genügend gedanken drüber machen.

vielen dank übrigend für deinen großen, sehr aufschlussreichen kommentar

[jo b.]

jetzt mal im ernst, dann würde sich ludwigsburg doch geradezu anbieten. mehr als ne absage kann man doch nicht bekommen. probiers doch einfach.