Allerdings entbehren die Spekulationen über die Motive, die nun einmal gelacht haben, nicht einer gewissen Plausibilität (dass sie Mangas verachteten, wäre immerhin möglich, dass sie einen "elitären" Comic-Geschmack hätten ebenso, zumal wenn man so man sieht, was für Werke und AutorInnen bei Max und Moritz nominiert und ausgezeichnet worden sind), während wir hinsichtlich eines hypothetischen verbalen Tiefschlags gegen König oder Dorgathen nicht einmal wissen können, ob sie gelacht hätten.
Es geht hier nun einmal um einen konkreten Fall (vielmehr zwei, wenn man HvS's Äußerung bei der M&M-Gala 2012 mitberücksichtigt), und ich finde es nur verständlich, wenn jemand, der die Bemerkungen über Martina Peters' Comic als herabsetzend und verletzend empfindet (was ja offensichtlich viele tun), sich über die ausbleibende Solidarität und Unterstützung von einigen hier anwesenden Nicht-Manga-Fans ärgert. Wenn solche Leute dann stattdessen den Protestierenden Überempfindlichkeit, gar Minderwertigkeitskomplexe unterstellen oder davon zu reden anfangen, dass andere Sparten der Comicwelt genauso schlecht behandelt würden (natürlich ohne das durch konkrete Beispiele zu belegen, die auf dem Erlanger Salon oder einer ähnlich wichtigen Veranstaltung vorgekommen sind), dann beginnt man sich natürlich zu fragen, was von Beteuerungen zu halten ist, man habe ja gar nichts gegen Manga. Das kann ich gut nachvollziehen.
Auf der anderen Seite wirkten einige der Spitzfindigkeiten, die vorgebracht wurden, um die Sache zu relativieren (bzw. zu verharmlosen) etwas bemüht und törnen mich eher ab, etwa dass der Angriff ja nur dem Manga TEN, nicht aber seiner Autorin gegolten habe, oder der mir auch nach mehrmaligem Lesen nicht einleuchtende Unterschied zwischen unnötig projizierten "Minderwertigkeitsgefühlen" und Minderwertigkeitskomplexen.
Mir ist nicht ganz klar, was die Beispiele des Comicgartens und des Leipziger Comicstammtisches in diesem Zusammenhang überhaupt sollen, zumal Sujen selbst gesagt hat, dass er/sie bis zu dieser M&M-Preisverleihung selbst nicht an eine Zweiteilung der Comicszene gedacht hätte. Versucht Pegasau hier etwa zu widerlegen, was so niemand behauptet hatte? Um mal ähnlich Haare zu spalten, soll man sich nun auch fragen, ob Pegasaus Bezeichnung der gemeinsamen Vorkommens von Manga und Nicht-Manga in "Comix & Beer" als "einträglich" (statt "einträchtig") eine Freudsche Fehlleistung ist...?@pegasau: das beispiel comicgarten wollte ich auch gerade nennen
Hört, hört!
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