Max und Moritz-Publikumspreis – Runde 3

[Martin Jurgeit]

Auch wenn Pegasau zwischenzeitlich darauf schon eingegangen ist ...

(...) Ebenso empfinde ich es als traurig, dass es anscheinend heute ausreichend ist, sich nicht mehr für das eigene Fehlverhalten zu entschuldigen und damit Verantwortung zu übernehmen, sondern nur noch mitzuteilen, dass es leid tut, wie sich jemand fühlt. Und wenn selbst Manga-Verlage diese "Entschuldigung" als weit mehr betrachten, als zu erwarten und zu hoffen gewesen wäre, dann wundert mich gar nichts mehr.

So langsam stricken sich einige hier wohl ihre eigene Legende zusammen. Deshalb erlaube ich mir noch einmal aus dem Anfang von Bodo Birks Briefs etwas ausführlicher zu zitieren ...

(...) Zunächst einmal möchte ich mich aufrichtig bei Ihnen entschuldigen. Es war und ist nicht im Interesse der Stadt Erlangen und des Internationalen Comic-Salons, einzelne Künstlerinnen und Künstler oder deren Arbeit in irgendeiner Weise zurückzusetzen oder zu beschädigen, egal ob es sich um „normale“ Gäste des Salons oder um für den Max und Moritz-Preis Nominierte handelt (...)

Da gibt es absolut keine Einschränkungen, wie hier teilweise dem Brief angedichtet wird.

Es geht nicht hervor, wofür er sich entschuldigt (...)

Genau das geht aus den Sätzen im Anschluss sehr wohl hervor! Es geht um die "Zurücksetzung oder Beschädigung eines Künstlers oder seines Werkes". Was ist daran nicht klar?

(...) Und (...) übernimmt keine Verantortung für das eigene Fehlverhalten (...)

Wie soll Bodo Birk das auch tun? Er war weder der Moderator noch hat er die Texte der Moderation geschrieben.

[R.I.P.]

Genau das geht aus den Sätzen im Anschluss sehr wohl hervor! Es geht um die "Zurücksetzung oder Beschädigung eines Künstlers oder seines Werkes". Was ist daran nicht klar?

Das ist deswegen für mich nicht klar, weil diese (für mich) nicht zugegeben wird. Dort steht lediglich, dass sie kein Interesse daran haben.
Es wurde eingeräumt, das HcS den Einstieg in TEN nicht gefunden hat und das Werk ja dennoch gelobt hat mit der Idee der Musiktitel. Wobei dieses Lob bei mir nicht als solches ankam. Tonfall und Gestik können Worten durchaus einen anderen Ausdruck/Sinn verleihen!

Wie soll Bodo Birk das auch tun? Er war weder der Moderator noch hat er die Texte der Moderation geschrieben.

Als Leitung ist man dennoch verantwortlich für "seine" Leute.

[L.N. Muhr]

Das ist deswegen für mich nicht klar, weil diese (für mich) nicht zugegeben wird. Dort steht lediglich, dass sie kein Interesse daran haben.

Genau das steht nun wirklich nicht da.

Martin hat den Brief doch zitiert. Pegasau auch.

Im Übrigen hat Bodo Birk eben aus dieser Verantwortlichkeit heraus reagiert. Was willst du denn bitte noch hören?

[Shinji Schneider]

Aus meiner Sicht erfüllt dieser Brief (der als Faksimile-Ansicht übrigens auch auf der Facebook-Seite des Comic-Salons schon vor deinem Posting verlinkt wurde!) sehr wohl diesen Standart.

Ich suche und suche aber ich finde diesen Brief nicht. Ausser ich suche schon seit Tagen auf der falschen Facebookseite. Ich wäre froh wenn mich hier jemand eventuell darauf stossen könnte.

https://www.facebook.com/ComicSalon?fref=ts

Hätte ich ihn gefunden hätte ich nicht gefordert dass er dort gepostet wird. In diesem Fall hätte der Brief in meinen Augen auch offiziellen Charakter. Die Blossstellung erfolgte in der Öffentlichkeit und die Entschuldigung soll deswegen auch dorthin.

[Martin Jurgeit]

Ich suche und suche aber ich finde diesen Brief nicht (...)

Das entsprechende Posting im Beitrag zur Max und Moritz-Gala (vierter Beitrag von oben) lautet:

Internationaler Comic-Salon Erlangen Die Stadt Erlangen hat sich in einem Brief bei Martina Peters entschuldigt. Da Martina Peters mit der Veröffentlichung des Schreibens einverstanden ist, kann man es hier nachlesen: http://bit.ly/1sGDut8
11. Juli um 07:15

(...) In diesem Fall hätte der Brief in meinen Augen auch offiziellen Charakter. Die Blossstellung erfolgte in der Öffentlichkeit und die Entschuldigung soll deswegen auch dorthin.

Also das finde ich jetzt wirklich schräg: Die Verlinkung auf einer zumindest höchst fragwürdigen Plattform wie Facebook (in einzelnen Bundesländern dürften öffentliche Einrichtungen dort überhaupt keine Präsenz unterhalten!) hälst du für "offiziell", die Veröffentlichung im offiziellen Forum des Comic-Salons dagegen nicht?

Da will ich aber mal echt eine Lanze für die Foren hier im Comicforum brechen. Hier versammelt sich der Großteil der deutschen Comic-Szene seit eineinhalb Jahrzehnten. Hier ist wirklich alles Diskussionswürdige aus der Szene gebündelt an einem Ort dokumentiert und wird sicherlich auch noch in 10, 20 oder 30 Jahren nachzulesen sein.

Ob es dann eine Firma wie Facebook noch gibt oder ob sie noch irgendeine Relevanz hat? MySpace lässt hier für mich grüßen! Und selbst wenn es Facebook vielleicht noch gäbe: Wie würde man dort eine Diskussion wiederfinden? Schon im vierten Beitrag/Thema hast du ja das von dir gesuchte Posting nicht mehr gefunden! Wie soll jemand dort etwas nach ein paar Jahren wiederfinden!

[TakeIn23]

Es wurde eingeräumt, das HcS den Einstieg in TEN nicht gefunden hat und das Werk ja dennoch gelobt hat mit der Idee der Musiktitel. Wobei dieses Lob bei mir nicht als solches ankam. Tonfall und Gestik können Worten durchaus einen anderen Ausdruck/Sinn verleihen!

Tja, wer Frau von Sinnen kennt und genauso auch Ihren Charakter, der weiß auch wann sie was ernst meint oder nicht und da ich dies tue, kann ich dir sagen, dass es als Lob gemeint war.

Im Übrigen bin ich baff, wie sehr das Ganze noch thematisiert wird.
Aus meiner Sicht war das Thema schon nach dem Entschuldigungsbrief erledigt.
Aber das nur mal am Rande.

[Shinji Schneider]

Das entsprechende Posting im Beitrag zur Max und Moritz-Gala (vierter Beitrag von oben) lautet:

Ah jetzt gefunden danke.

Das Posting war eine Antwort auf eine direkte Frage. Es wurde kein eigenes Post dafür gemacht oder nichts dergleichen. Es ist offiziell genug um zu sagen "wir haben uns entschuldigt" aber genug gut versteckt um niemanden mit der Nase darauf zu stossen.
Selbiges hier im Forum. Auf Seite 8 einer ewigen Diskussion wird der Brief zitiert.

Es ist ähnlich wie wenn eine Zeitung jemanden auf der Titelseite oder in einem eigenen Artikel diskriminiert und am Folgetag irgendwo in einem Nebenbeitrag die Richtigstellung publiziert einfach damit sie publiziert ist.
Wer danach sucht findet sie und der Rest soll möglich nichts davon mitbekommen.

Wie du ja selbst bereits geschrieben hast.

Schon im vierten Beitrag/Thema hast du ja das von dir gesuchte Posting nicht mehr gefunden!

Und ich war vermutlich bei Weitem nicht der Einzige.

[TakeIn23]

Es ist ähnlich wie wenn eine Zeitung jemanden auf der Titelseite oder in einem eigenen Artikel diskriminiert und am Folgetag irgendwo in einem Nebenbeitrag die Richtigstellung publiziert einfach damit sie publiziert ist.
Wer danach sucht findet sie und der Rest soll möglich nichts davon mitbekommen.

Und was ist daran falsch?
Wie du doch selbst sagst, kann jeder der danach sucht die Entschuldigung auffinden und wer es nicht tut, der wird davon nichts mitbekommen. So tun´s die Zeitungen auch und niemand beschwert sich.
Das ganze nun noch weiter an die große Glocke zu hängen wäre mehr als zu viel verlangt, zumal nicht jeder Frau von Sinnens Aussagen so furchtbar beleidigend aufgefasst hat wie ihr.
Ich persönlich finde es gab auch keinen Grund für eine Entschuldigung, und ich habe die Aufzeichnung nun mehrere Male angeschaut, und finde immer noch dass hier zu hart damit umgegangen wird. Dennoch ist ja reagiert worden von der Seite der Verantwortlichen.
Dass nun immer mehr und mehr gefordert wird finde ich nun doch langsam zu viel.

[Julius-Henry]

@Sujen: Vielen Dank für deine Antwort. Ganz interessantes Gespräch eigentlich, das sich da entwickelte. Meine Frage war nicht, wie ich es als Einzelperson besser machen kann, oder was man auf 'ner Con machen kann, sondern a) ganz konkret wie man mit dem Angebot von Bodo Birk umgeht. Und b) ob man nicht zum Beispiel gemeinsame Aktionen mit anderen Comicschaffenden oder Fangruppen etc startet, um die beschriebene(n) Ursache(n) zu beseitigen. Dabei auch dank an @Pegasau und @FilthyAssistant für die Beteiligung.

An verschiedene andere hier: Schade, sobald man versucht, so etwas wie ein konstruktives Gespräch zu führen, wird dazwischen gegrätscht. Statt zu lesen, was geschrieben wurde, werden irgendwelche Vermutungen angestellt, wie beispielsweise dass man so tut, als ob manche "hier nur eine persönliche Überempfindlichkeit an den Tag gelegt hätten." (@Horst). Ich für meinen Teil hab einfach nur andere, positivere Erfahrungen mit Comics, Mangas und verschiedenen Zeichnern von Beidem gemacht und diese wiedergegeben. Steht bei mir auch deutlich, ebenso habe ich Pegasau und FilthyAssistant (zum Comicgarten) verstanden.

Wir waren also im Gespräch schon deutlich weiter, nämlich was man konkret machen könnte/sollte. Es gibt da eine sehr, sehr produktive und konstruktive Gruppe auf Facebook, in der z B Mangaschaffende und Comicschaffende (wenn die Unterteilung überhaupt notwendig ist) unter Anderem gemeinsame Aktionen planen und schon gestartet haben. Es gibt also Möglichkeiten.

Hier ein Beispiel von 'nem spontanen Twitter-Flashmob, der sich ums Thema Sailor Moon gefunden hat und mittlerweile auf über 70 Teilnehmer angewachsen ist. http://beetlebum.de/misc/sailormoon.jpg

Daher meine Betonung immer wieder darauf, dass man auch was tun kann und die Frage an andere, was man konkret tun möchte, außer sich über die Zustände zu beschweren.

Und auch vielen Dank bis hier an Martin Jurgeit für seine besonnenen Antworten bis hierhin, der echt versucht, hier 'ne vernünftige Diskussion zu leiten und ebenso an Kai Steffen Schwarz und an andere, die versuchen, sich konstruktiv zu beteiligen.

Ansonsten bin ich jetzt hier raus, da das passiv-aggressive mancher Beiträge das entstandene Gespräch leider um einiges zurückwirft, jedenfalls nach meinem Geschmack und man dann ebenso gut wieder von vorne anfangen könnte. Gutes Gelingen noch und hoffentlich konstruktive Beiträge.

[idur14]

Die Unterteilung ist aus meiner Sicht inhaltlich nicht notwendig weil mit wenigen Ausnahmen Mangas und sonstige ja in jeweils einem Verlag verlegt werden. Besonders Carlsen und Egmont machen das so, bei Tokyopop überwiegen ja dann die Mangas. Ausnahmen im Mangabereich gibts halt bei z.B bei Kaze.

Und wenn sich jetzt jemand aufregt, dass das bei den bei Carlsen und Egmont auf der HP abgetrennt wird, ich finde das dient der besseren Strukturierung. Genauso könnte man Tokyopop fragen, warum bei denen der untergewichtete sonstige Part abgetrennt wird (wohl auch aus Strukturierungsgründen).

Man könnte es ja auch in eine ganz andere Ecke schieben und fragen, warum es so viele eigens konzipierte Manga Veranstaltungen gibt, aber keine eigene FB Veranstaltung?
Und wie Tim & struppi oder Buck Danny Fans auf einer Manga Veranstaltung rüberkommen würden

Aber all das wäre nicht sehr konstruktiv, besser wäre es den Manga Part sowohl in Erlangen als auch in München zu pushen. Die jeweiligen Verlage wären vor allem in Erlangen (in München sind sie ja teilweise gar nicht vertreten wie Carlsen oder Egmont nur mit Mini Stand) sicher dafür und würden dann auch dem Manga Thema mehr Platz bieten.

Ansonsten haben Mick und LN (man betrachte auch die Spiegel Online Listen der besten Comics des Jahres 2013)
http://www.tagesspiegel.de/kultur/co...n/9141746.html
ja schön aufgezählt, dass Manga Autoren auch in der Jury entsprechende Anerkennung erfahren. Aber halt nur gewisse Bereiche (um nicht den Streit zwischen Stil und Genre aufleben zu lassen). Genausogut könnten sich die Superhelden Leser oder die Disney Fans aufregen, warum sie noch weniger von der Jury gewürdigt werden.

Darum sollte man nicht vom Kleinen auf das Große schließen. Sehr wohl sollte man aber konstruktiv am Großen weiterarbeiten.

[Kai Schwarz]

Sehr wohl sollte man aber konstruktiv am Großen weiterarbeiten.

Genau das würde ich sehr unterstützen. Erlangen 2016 muss ja in Sachen Manga nicht werden wie die ANIMAGIC, CONNICHI oder ähnliche Cons. Jede Veranstaltung hat eigene Stärken und Schwächen, die Stärken gilt es herauszukitzeln. Es gab auch in der Vergangenheit schon Manga-Veranstaltungen auf dem Comic-Salon, ich erinnere mich z.B. an ein Podium, auf dem in Erlangen sechs einheimische Manga-Zeichnerinnen über ihre Werke erzählten und diskutierten (Wann war das, 2006?). Ich fand das damals sensationell, die haben die Männerbude (so in meiner vagen Erinnerung) fröhlich aufgemischt. Sowas hat es seitdem m.W. nicht wieder in der Form gegeben, weder in Erlangen noch auf Manga-Cons.

Zu den Stärken des Comic-Salons zähle ich persönlich gerade die Tatsache, dass alle Comic-Spielarten völlig selbstverständlich nebeneinander stattfinden (können) und sich gegenseitig beflügeln (können). Es gibt Zeichnerinnen und Zeichner, die ursprünglich aus der Manga-Ecke kamen und inzwischen diese Einflüsse in ganz anders gearteten Werken umsetzen, exemplarisch sei hier nur mal Olivia Vieweg erwähnt (die inzwischen mehrfarbige GNs macht), oder meinethalben Anike Hage, die ihrem Stil weitgehend treu bleibt, inzwischen aber auch Buchcover für Jugendbücher u.a. macht.
Ein Thema für eine 2016er-Veranstaltung könnte z.B. sein: Sind diese Wege übertragbar auf andere Mangaka? Welche Wege gibt es noch? Wie weit kommt man als einheimische(r) Künstler(in), wenn man Manga treu bleibt? Welche Chancen gibt es zur Veröffentlichung und Weiterentwicklung, wie ist es mit Werbe- und Illustrationsaufträgen, wie breit muss man stilistisch aufgestellt sein, um die Miete einzufahren? Wie weit sind bis dahin die Verlage, um dem Nachwuchs neue Publikations-Chancen und -Perspektiven zu eröffnen? Oder braucht man das alles dann nicht mehr, weil - so weit sind wir 2014 ja glücklicherweise schon - trotz Animexx, Deviantart & Co. immer mehr selbstverlegte Manga einheimischer KünstlerInnen in Kleinauflagen gedruckt und direkt auf Messen verkauft werden (aber bisher wenig in Erlangen - und auf Manga-Cons scheinbar überall, nur nicht auf der ANIMAGIC)?
Wie wichtig ist Manga bis 2016 für den Fachhandel und/oder den Buchhandel, wie geht der Handel damit um?

Das sind alles Fragen/Ideen, die m.W. nicht auf Podien bei Manga-spezialisierten Conventions verhandelt werden, die aber als Veranstaltung zum Comic-Salon gut passen würden.
(Oder ein spaßiger Live-Zeichner-Battle "Comic vs. Manga", links ein(e) Comiczeichner(in), rechts ein(e) Mangaka, Publikum ruft rein, was gezeichnet werden soll...)

Genauso interessant finde ich die o.g. Idee (wenn ich's richtig verstanden habe), dass sich Independent-Mangaka zusammentun, um gemeinsam etwas in Erlangen auf die Beine zu stellen. Ohne dass ich die Teilnahmebedingungen, Ausstellungsmöglichkeiten etc. von "Erlangen" im Detail kenne: es wäre toll, wenn Manga dort inhaltlich stärker stattfände, aber es kommt natürlich auf die Beteiligung und entsprechende Vorschläge an, und darauf, dass die "richtigen" Moderatoren und Organisatoren engagiert werden, die die Materie und die einheimische Manga-Szene gut verstehen. Auf der Buchmesse Leipzig, der größten Manga-Veranstaltung in Deutschland, fehlt sowas nämlich auch. Aber beteiligen müssen sich alle (inkl. die Verlage) schon selbst.

[L.N. Muhr]

Randnotiz: schade, dass der Katalog zur Ausstellung "Streich auf Streich" (noch) nicht erschienen ist. Mein Text darin widmet sich in Teilen genau den Fragestellungen, die du ansprichst.

Tatsächlich finde ich es ebenfalls wichtig, dass sich die Indie-Mangaka zusammentun. Cursed, bei uns am Stand vertreten, gingen trotz prominenter Platzierung in direkter Nachbarschaft zu Ralf Königs Büchern (dem bestverkauften Autor bei uns) am Stand unter. Vielleicht auch, weil niemand zwischen den Büchern von Ralf König, Nicolas Mahler und Volker Reiche mit denen von Martina rechnet. Hier braucht es IMHO einen zentralen Anlaufpunkt für jene Kleinverlage, also keinen Manga-Schwerpunkt bei den Ausstellern, aber wenigstens einen gemeinsamen Hot Spot für jene, die sonst schneller Gefahr laufen, im Trubel unterzugehen, als etwa Carlsen. Darum herum könnte man dann sicher Veranstaltungen organisieren.

[Sujen]

Erstaunlich wie rege es hier die letzten Tage zuging, während ich mehr oder weniger ausschließlich auf die WM fixiert war.

Getroffene Hunde bellen. (= altes deutsches Sprichwort, keine Beleidigung - nur um irgendwelchen Fehldeutungen zuvorzukommen)

Da würde mir spontan "vice versa" einfallen

@Sujen: Vielen Dank für deine Antwort. Ganz interessantes Gespräch eigentlich, das sich da entwickelte. Meine Frage war nicht, wie ich es als Einzelperson besser machen kann, oder was man auf 'ner Con machen kann, sondern a) ganz konkret wie man mit dem Angebot von Bodo Birk umgeht. Und b) ob man nicht zum Beispiel gemeinsame Aktionen mit anderen Comicschaffenden oder Fangruppen etc startet, um die beschriebene(n) Ursache(n) zu beseitigen.

Dass du nicht wissen wolltest, was ich als Einzelperson besser machen könnte, war schon klar (Mal abgesehen davon, dass ich Comics und Mangas für mich als völlig gleichwertig betrachte und mich gleichermaßen daran erfreue, sprich als Einzelperson ja damit eh schon "alles politisch korrekt und somit hoffentlich richtig mache" )

Doch wie ich schrieb kenne ich mich weder mit den Veranstaltungen aus, noch bin ich ein Teil der Szene, sondern einfach nur eine (zudem in Bezug auf Manga ziemlich neue) Konsumentin. Daher kann ich leider keine konstruktiven Vorschläge beisteuern, und wie man sieht, muss ich das auch gar nicht. Denn es gibt andere, die sich auskennen und bereits dabei sind, überaus eloquent Anregungen zu geben

Die Verlage und die Veranstalter sind auch schon an der Sache dran, daher bin ich zuversichtlich, dass sie zur Zufriedenheit aller gemeinsam an einem Strang ziehen werden.

Ansonsten bin ich jetzt hier raus, da das passiv-aggressive mancher Beiträge das entstandene Gespräch leider um einiges zurückwirft, jedenfalls nach meinem Geschmack und man dann ebenso gut wieder von vorne anfangen könnte.

Das stört mich auch, und da ich wie bereits erwähnt ja ohnehin nichst Konstruktives beisteuern kann, folge ich deinem Beispiel und klinke mich zugunsten anderer, die mehr beitragen können, aus.

PS:
Da diesbezüglich Unklarheit bestand, ich bin eine "sie"

[horst]

(@Horst). Ich für meinen Teil hab einfach nur andere, positivere Erfahrungen mit Comics, Mangas und verschiedenen Zeichnern von Beidem gemacht und diese wiedergegeben. Steht bei mir auch deutlich, ebenso habe ich Pegasau und FilthyAssistant (zum Comicgarten) verstanden.

Warum fühltest du dich von mir angesprochen?
Weil ich den Begriff "Leipzig" erwähnte?

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass der Comicsalon
mit Erlangen einen Geldgeber hat, der sich nicht nach
anderen Messen oder Ereignissen richtet, sondern
bewusst eigene Akzente setzen möchte.
"Deswegen" ist der Blick an Erlangen vorbei (hier
- bei diesem Thema - also der Bühnenveranstaltung)
imho nicht sehr sinnvoll.

[FilthyAssistant]

"Deswegen" ist der Blick an Erlangen vorbei (hier
- bei diesem Thema - also der Bühnenveranstaltung)
imho nicht sehr sinnvoll.

doch, denn einige user haben ja explizit erklärt, dass sie nicht nur über erlangen sprechen wollen, sondern die veranstaltung als anlass genommen haben, um die gesamtsituation zu diskutieren. und in diesem allgemeinem zusammenhang kam dann der vorwurf auf, "die comicszene" würde sich von "der mangaszene" abgrenzen.
leipzig ist jetzt nur ein beispiel - das einzige, was ich explizit beurteilen und benennen kann. wären noch mehr lokale veranstaltungen erwähnt worden, hätte sich vielleicht ein repräsentatives bild ergeben...

[horst]

doch, denn einige user haben ja explizit erklärt, dass sie nicht nur über erlangen sprechen wollen, ...

Ich versuch(t)e nur zum Thread - und zur besonderen
Situation von Erlangen - passende Beiträge zu schreiben.
... Sorry - mein Fehler!

[navigator]

Ein Thema für eine 2016er-Veranstaltung könnte z.B. sein: Sind diese Wege übertragbar auf andere Mangaka? Welche Wege gibt es noch? Wie weit kommt man als einheimische(r) Künstler(in), wenn man Manga treu bleibt? Welche Chancen gibt es zur Veröffentlichung und Weiterentwicklung, wie ist es mit Werbe- und Illustrationsaufträgen, wie breit muss man stilistisch aufgestellt sein, um die Miete einzufahren? Wie weit sind bis dahin die Verlage, um dem Nachwuchs neue Publikations-Chancen und -Perspektiven zu eröffnen? Oder braucht man das alles dann nicht mehr, weil - so weit sind wir 2014 ja glücklicherweise schon - trotz Animexx, Deviantart & Co. immer mehr selbstverlegte Manga einheimischer KünstlerInnen in Kleinauflagen gedruckt und direkt auf Messen verkauft werden (aber bisher wenig in Erlangen - und auf Manga-Cons scheinbar überall, nur nicht auf der ANIMAGIC)?
Wie wichtig ist Manga bis 2016 für den Fachhandel und/oder den Buchhandel, wie geht der Handel damit um?

Das sind alles Fragen/Ideen, die m.W. nicht auf Podien bei Manga-spezialisierten Conventions verhandelt werden, die aber als Veranstaltung zum Comic-Salon gut passen würden.
(Oder ein spaßiger Live-Zeichner-Battle "Comic vs. Manga", links ein(e) Comiczeichner(in), rechts ein(e) Mangaka, Publikum ruft rein, was gezeichnet werden soll...)

Das sind gute Fragen/Themen und ich denke daraus kann man eine Menge machen, um den Bereich Manga beim Comicsalon in Erlangen zu stärken bzw. attraktiver zu machen.
In den letzten zwei Jahren hat sich hierzulande die Werbebranche und Filmbranche dem Thema und Stil Manga mehr geöffnet, durch meine Arbeit konnte ich in den letzten Monaten einige dt. Mangaka vermitteln und auch so von den Lebens- und Arbeitsbedingungen der dt. Mangaka erfahren. Vieles ähnelt den Lebens- und Arbeitsbedingungen deutscher Illustratoren und Comiczeichner, aber es gibt trotzdem große Unterschiede und diese Unterschiede sind unglaublich interessant. Der Comicsalon bietet sich ideal an, um das Thema Manga auch anders, vielleicht intellektueller (nicht negativ gemeint, sondern positiv), an die Besucher näher zu bringen. Die Vorurteile und Fehlinformationen gegenüber Manga sind trotz der jahrelanger Mangapublikationen und Anime im TV ziemlich groß.
Es gibt ja eine Menge junger Leute, die davon träumen Mangaka zu werden und nicht wirklich wissen wie die Welt der Manga Produktionen funktioniert. Da bietet sich der Comicsalon auch als Aufklärungs Plattform im Bereich "Beruf Mangaka" perfekt an.
Auch ist es ein perfekter Ort, um die Berührungsängste von "Comiczeichner" und "Mangaka" abzubauen und damit sich alle kennenlernen.

Also, ich freue mich auf den Comicsalon 2016 und bin gespannt was im Bereich Manga passieren wird. Ich denke, schon mit einfachen Mitteln und wenig Geld, könnte man etwas schönes auf die Beine stellen.
Man könnte z.B. eine Art Leseecke aufstellen, wo Comics und Mangas (Leseproben - an Ketten oder Plastikleinen befestigt, damit sie nicht geklaut werden) zu finden sind und man gemütlich lesen kann. Das wäre auch ideal, um paar Comics und Manga mehr zu verkaufen, denn wenn überall Band 1 oder Ausgabe 1 Comics/Manga hängen und gelesen werden, werden vielleicht einige Leser neugierig wie es weitergeht und kaufen sich Band 2.
Aber ich denke, da werden sich sicher eine Menge Leute tolle Ideen einfallen lassen was man alles auf dem Comicsalon 2016 machen kann.
Vielleicht sollte man direkt einen neuen Thread für Ideen und Anregungen eröffnen.

[the_rooster]

2013 gab es im Wiener Museum für angewandte Kunst die kleine aber feine Ausstellung Nippon Chinbotsu über den gleichnamigen Manga. War recht interessant - Ausschnitte aus dem Manga wurden auf einen überdimensionalen Vorhang gedruckt der sich durch den Raum zog, dazu gab es ein paar Schaukästen und Videos in denen die Entstehung einer Seite - von der Vorzeichnung zum fertigen Manga - dokumentiert wurde, ein Video mit einem Künstlerinterview etc. Hier auch noch ein kurzer Blogeintrag und ein Artikel des Standard dazu.

Sowas könnt ich mir am Comicsalon ganz gut vorstellen. Vielleicht kann man das MAK ja kontaktieren ob man die Ausstellung übernehmen kann? (Ich hab keine Ahnung, ob die sowas dann eine Zeit lang im Archiv aufbewahren oder das gleich nach der Ausstellung entsorgen).

Btw, @Kai Schwarz: Nippon Chinbotsu wär ein Manga den ich gerne auf deutsch sehen würde, wäre das nichts für euch?

Was auch ein mögliches interessantes Thema wäre, wäre die Gegenüberstellung der Entstehung eines "typischen" Mangas / US-Comics / frankobelgischen Comics. Da ist ja die Unterteilung der Arbeitsschritte bzw. der Aufgaben auf verschiedene Künstler und Assistenten jeweils etwas unterschiedlich gestaltet. Mit "typisch" meine ich klassische Mainstreamcomics, mit denen sich die verschiedenen Herangehensweisen in der "industriellen" Comicerzeugung darstellen lassen.

[Kai Schwarz]

@the_rooster: Lustig, ich erinnere mich nicht, bisher von dieser Ausstellung (die ja inzwischen vorbei ist) schon mal gehört zu haben. Die Aufbereitung der Exponate im Video sieht toll aus, den Manga kenne ich noch nicht. Die Serie ist wohl in Frankreich mal bei Panini gestartet worden, wurde wohl aber nach wenigen Bänden abgebrochen (die Gründe dafür sind mir unbekannt), siehe hierzu http://www.manga-news.com/index.php/...ihon-Chinbotsu. Thematisch interessant, am besten bei uns im Forum wünschen - allerdings: 15 Bände sind natürlich auch nicht ohne.

[L.N. Muhr]

Siehste. Den Roman von Komatsu hab ich vor Urururuzeiten mal gelesen. Von dem manga hatte ich auch noch nie was gehört. Sieht aber knackig aus.

[Susumu]

@the_rooster: Lustig, ich erinnere mich nicht, bisher von dieser Ausstellung (die ja inzwischen vorbei ist) schon mal gehört zu haben.

Hat mich gewundert, da ich mir eigentlich sicher war, dass bei Euch schon mal "gewünscht" zu haben, nachdem ich mir gemeinsam mit Rooster die Ausstellung angesehen hatte. Habe jetzt in der Suchfunktion aber nur eine Erwähnung im Sprite-Thread von mir gefunden. (Den ersten Band von Sprite habe ich übrigens klasse gefunden, würde mich dennoch auch über eine Übernahme von "Japan sinkt" nach wie vor freuen.)

Siehste. Den Roman von Komatsu hab ich vor Urururuzeiten mal gelesen.

Ist laut Ausstellung nur einmal in deutscher Übersetzung in einem DDR-Verlag erschienen.

[Kai Schwarz]

@Susumu: Danke für den Hinweis, war mir dann wohl aus dem Gedächtnis gerutscht...
(Aber nun bin ich still, back to topic.)

[the_rooster]

Hat mich gewundert, da ich mir eigentlich sicher war, dass bei Euch schon mal "gewünscht" zu haben, nachdem ich mir gemeinsam mit Rooster die Ausstellung angesehen hatte.

Nein, das war bei Schreiber & Leser :

Ich war heute in der Ausstellung Nippon Chinbotsu-Japan sinkt im MAK, war sehr beeindruckend. Fände toll, wenn dieser Manga auf Deutsch erscheinen würde, und wegen der sehr detaillierten Zeichnungen würde das in eurem Shodoku-Format freilich besonders schön wirken.

Im Original ist die Serie in 15 Bänden erschienen, die allerdings nur je ca. 200 Seiten haben. Falls der Lizenzgeber (Shogakugan, erschienen ist die Serie im Big Comic Spirits) mitspielt, wären also auch 9 oder 10 Bände (nicht dicker als Gipfel der Götter) denkbar, was ihr ja so in etwa als Obergrenze definiert. Einen ersten Eindruck könnt ihr euch mit der französische Ausgabe verschaffen.

PS: Hier noch eine interessante Fotostrecke zur Entstehung der Ausstellung.

[L.N. Muhr]

Ist laut Ausstellung nur einmal in deutscher Übersetzung in einem DDR-Verlag erschienen.

Nein, auch bei Heyne.

(Komische Geschichte: als DDR-Kind hätte ich ja die DDR-Ausgabe lesen können. Hab ich aber nicht. Ich hab stattdessen nach der Wende die westdeutsche Ausgabe gelesen.)

Und

Sakyo Komatsu
Wenn Japan versinkt (1979) (D) (SF)
Nachdruck, Gekuerzt
<unbekannt / unknown> (1973) (J)
Moewig Phantastica, 1817: 1. Aufl. (TB)
157 S., ISBN: 3-8118-1817-1
Preis: 7,80 DM
Titelbild: Franz Berthold

Rezension

Franz Schroepf
Franz Schroepf (Hrsg.)
Fantasia 6

Christian Promitzer
Hans Joachim Alpers (Hrsg.)
Science Fiction Times 150



Sakyo Komatsu
Wenn Japan versinkt (1979) (D) (SF)
Nachdruck
Nippon Chinbotsu (1973) (J)
Uebersetzer: Klaus Schultz
Zsolnay Phantast. Romane, 3130: 1. Aufl. (HC)
263 S., ISBN: 3-552-03130-8
Titelbild: Tino Erben

Da haben die Ausstellungsmacher schlecht recherchiert.

Aber so toll ist das Buch auch nicht.

[Mick Baxter]

Ein Thema für eine 2016er-Veranstaltung könnte z.B. sein: ...

Schöne Vorschläge. Die Frage ist aber natürlich auch: An wen sollen sich die Veranstaltungen richten? Nur weil Erlangen den Manga-Anteil in den Rahmenveranstaltungen erhöht, kommen ja nicht mehr mangainteressierte Besucher zum Salon. Die wären auch nicht mit Yoshihiro Tatsumi oder Jiro Taniguchi anzulocken, sondern da müßten es schon Masashi Kishimoto und Eiichirô Oda sein (und ob sich deren Fans dann für das Diskussionsangebot interessieren, ist nicht raus).