Bei der Post-Tardi-Reihe der Burma-Adaptionen gab es bisher noch keinen Durchhänger. Die drei Bände von Moynot sind allesamt sehr gelungen und auch an Schreiber & Lesers Kleinformat habe ich mich inzwischen gewöhnt.

Im Gegensatz zu den farbigen Bänden von Moynot lehnt sich Barral mit seinen Seiten in Schwarz-Weiss mit Grautönen, eher an Tardi an, was wunderbar zur Stimmung beiträgt.
Auch Malets trockener Humor in Burmas und Helenes Dialogen kommt in der deutschen Übersetzung gut rüber.

Warum man bei der deutschen Übersetzung versucht hat, die Handlung von 1957 in die 1960er Jahre zu verlagern, kann ich leider nicht ganz nachvollziehen und finde das etwas störend. Auf der ersten Comicseite läuft der 1966er Gassenhauer „Summer in the City“.
Hier der Chanson, der im französischen Original läuft:

http://www.youtube.com/watch?v=bjzgTX2-Q0o

Aber das ist auch schon die einzige Kritik.

Barral hat sich natürlich bei den bereits von Tardi kreierten Comicfiguren bedient, aber auch seine eigenen Figuren sind sehr gelungen. Den Chinesen Chang Pu hätte er übrigens auch von Tardi übernehmen können, der ihn bereits in den 1990er Jahren für ein Roman-Titelbild von „Stress um Strapse“ gezeichnet hat.