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Thema: Verzeihende Liebe [Hina Sakurada]

  1. #26
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    Das Cover ist wunderschön <3

    Bei dem Band weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ich ihn bewerten soll, da sich die ersten zwei Geschichten ziemlich von den letzten beiden unterscheiden.

    "Er kniet vor mir" gefällt mir ganz gut. Auch wenn das, was Ritsu mit Asako veranstaltet, nicht ganz ohne ist, ist Asako doch eine erwachsene Frau, die das nicht nur mitmacht, um ihm zu gefallen. Naja, es ist halt schon Smut, aber eine Art, mit der ich leben kann.


    Als es ihr zu bunt wird, macht sie auch erstmal Schluss mit ihm. Zudem sagt sie selbst zu der Beziehung, dass es ihr "Lust und Schmerz zugleich" bereitet.



    Ritsu ist zwar auch ein Idiot, aber irgendwie niedlich.

    Bei "Seine schlechte Angewohnheit" hatte ich permanent das Bedürfnis, meinen Kopf gegen die nächste Wand zu hauen Wer wie ich schon mit "normalen" Smut manchmal seine Probleme hat, dürfte damit rein gar nichts anfangen können (Handlung ist im Spoiler).


    Das jungfräuliche Schulmädchen Shiho, immer brav, immer gute Noten, möchte mal was erleben und geht abends nach Shibuya. Dort wird sie von ihrem Idol, dem Filmregisseur Riichi Hara, vor einem aufdringlichen Kerl gerettet. Während des Abends, den sie mit ihm verbringt (und von ihm abgefüllt wird), verliebt sie sich in ihn. Hara hat ihr allerdings ein Schlafmittel ins Getränk gegeben und als sie am nächsten Morgen aufwacht, vergewaltigt er sie und eröffnet ihr, dass er sie gerne als Hauptdarstellerin in einem Porno haben möchte (in dem sie mit anderen Männern schläft). Zunächst lehnt Shiho ab, bekommt dann aber Angst, dass er eine neue Darstellerin suchen könnte. Also geht sie, weil sie so eifersüchtig ist, zu ihm zurück und weil sie ihn liebt, lässt sie sich von einem Bekannten Riichis vor der Kamera ordentlich durch******. ( es ist übrigens ihr zweites Mal da)



    Ich meine, Leute machen aus Liebe (oder auch aufgrund eines Stockholm-Syndroms) viele dumme Sachen, aber das war bisher defintiv das bekloppteste, was ich gelesen habe.
    Die Gefühle der Protagonisten konnte ich auch nicht wirklich nachvollziehen, es ging alles etwas zu schnell.


    Nach einem Abend schon so heftig verliebt, dass auch Vergewaltigung und Pornos drehen daran nicht rütteln können?



    Die dritte Geschichte mit dem schiefgegangenen Liebesgeständnis fand ich hingegen sehr süß, genau wie die letzte, auch wenn die zum Ende hin traurig war. Geschichten wie diese findet man von Kayoru etc., wenn auch dann kitschiger.

    Genau darum finde ich die Zusammenstellung etwas unglücklich, denn mit der zweiten Hälfte können auch diejenigen etwas anfangen, die bisher vor Sakurada zurückgeschreckt sind, weil ihnen die Geschichten zu extrem sind, aber die erste würde ihnen umso heftiger aufstoßen. Ich denke, dass auch manche, die ihre Werke mochten, besonders die zweite Geschichte doch zu krass finden.

    Würde mich freuen, wenn jemand, der den Band auch gelesen hat, sagen kann, wie er es empfindet

    Für mich bekäme der zweite Teil 5 Sterne, der erste käme auf 2-3.

    @Silver_Kitsune

    Ich würde sagen, der Band kommt am ehesten an Sense & Sensibility ran, wobei eben die letzten Geschichten eher shojo-typisch und harmlos sind.
    Geändert von Yuki_no_Ookami (08.03.2015 um 13:18 Uhr)

  2. #27
    Mitglied Avatar von SoulxSilence
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    @Yuki
    Oh man, die zweite Geschichte hört sich echt bescheuert an. Gut, dass mich Sakurada allgemein nicht anspricht.
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  3. #28
    Mitglied Avatar von Mikku-chan
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    @zweite Story: Das klingt ja fast so wie Shades of Grey, nur ohne den ganzen Bondage-Kram.

    Aber das mit der Jungfräulichkeit wird genommen, verliebt sich unsterblich in Typen, der nur schlechtes will. Zudem kehrt sie zu ihm zurück, obwohl er ein Idiot ist...

    Joa, das klingt für mich schon recht danach.



    Ich finde, die Stories, bis auf die zweite hören sich gut an. Daher werde ich den Band auch kaufen.
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  4. #29
    Mitglied Avatar von Klopfer
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    Ich fand die zweite Geschichte

    einfach nur entsetzlich. Ich hab nix gegen Schmuddelkram, ich hab auch nichts gegen Bondage und SM, aber darum ging es in der Geschichte ja gar nicht. Und dann noch im Zusammenspiel mit dem Buchtitel "Verzeihende Liebe", da hatte ich echte Bauchschmerzen. Ich hoffe nur, dass das nicht zufällig die falschen Leute lesen und daraus ein kleiner Jugendschutz-Shitstorm entsteht (der vermutlich noch begründeter wäre als bei Paninis "Sundome"). :/

    (Ich muss dazu sagen, dass ich den fertigen Band noch nicht gesehen habe, ich weiß also nicht, ob manche Sachen in der Übersetzung dann noch im Nachhinein abgeschwächt oder verändert wurden.)

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  5. #30
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    @ Klopfer

    Ich dachte, der Titel bezieht sich auf die erste Geschichte, in Zusammenhang mit der zweiten habe ich ihn noch gar nicht gesehen Ist es denn eine genaue Übersetzung des Originaltitels? "Shonen wa watashi ni hizamazuku" klingt eher nach der ersten "Er kniet vor mir". Hm, auf jeden Fall eine unglückliche Titelwahl.

    Aber der Band war ja eingeschweißt und ab 16.

  6. #31
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    Hallo zusammen,

    Ist es denn eine genaue Übersetzung des Originaltitels? "Shonen wa watashi ni hizamazuku" klingt eher nach der ersten "Er kniet vor mir".
    Der Originaltitel des Sammelbandes ist wie richtig erwähnt "Shōnen wa watashi ni hizamazuku", die wörtliche Übersetzung ist "Der Junge kniet vor mir" oder auch "Er kniet vor mir".

    Der Titel der zweiten Geschichte ist "Otoko no akushū", übersetzt "Seine schlechte Angewohnheit" oder "Die schlechte Angewohnheit dieses Mannes/der Männer".

    Dieses Thema ist ein sehr heikles, sicherlich, eine Formulierung muss daher wohl überlegt sein, aber mir hat die Geschichte gefallen. Die Geschichte stellt das Ganze, diesen Akt der Aufopferung aus Abhängigkeit, recht neutral, nicht verurteilend dar. Glückselig, den Tränen nahe, vielleicht doch ganz in ihrem Element oder gar ein Hilferuf in letzter Verzweiflung, die letzten Panels können meiner Ansicht nach vieles darstellen. Ich denke, es ist nicht die Aufgabe eines Werks, moralisch einwandfrei zu sein, eine Geschichte kann vermeintlich schlechte Entscheidungen zum Thema haben, schlechte Menschen und Werdegänge.

    Ob das technisch gut herausgearbeitet wurde, die Charakterwandlung glaubhaft dargestellt, ist ein anderes Thema, ohne Zweifel. Auch kann man dem Werk ankreiden, mit dieser Geschichte im Kontext des Sammelbandes keinen einheitlichen Ton zu treffen. Sie sticht hervor, heraus. Trotz der in japanischen Medien scheinbar oft etwas anderen Konzeption von anfänglich nicht einvernehmlichem Sex ist die Geschichte bei japanischen Lesern ebenfalls nicht gut aufgenommen worden.

    Nebenbei bemerkt, sind mir einige Titel bekannt, in denen das Thema des naiven Mädchens, das aus Liebe zu ihrem Partner in das Rotlichtgewerbe oder das AV-Geschäft einsteigt, genutzt wird. Vornehmlich sind das jedoch Titel, die sich an männliche, ältere Leser richten.
    Geändert von Kulturkerbe (08.03.2015 um 17:22 Uhr)

  7. #32
    Mitglied Avatar von Klopfer
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    Zitat Zitat von Kulturkerbe Beitrag anzeigen
    Dieses Thema ist ein sehr heikles, sicherlich, eine Formulierung muss daher wohl überlegt sein, aber mir hat die Geschichte gefallen. Die Geschichte stellt das Ganze, diesen Akt der Aufopferung aus Abhängigkeit, recht neutral, nicht verurteilend dar. Glückselig, den Tränen nahe, vielleicht doch ganz in ihrem Element oder gar ein Hilferuf in letzter Verzweiflung, die letzten Panels können meiner Ansicht nach vieles darstellen. Ich denke, es ist nicht die Aufgabe eines Werks, moralisch einwandfrei zu sein, eine Geschichte kann vermeintlich schlechte Entscheidungen zum Thema haben, schlechte Menschen und Werdegänge.

    Der Mann setzt eine Minderjährige unter Drogen, schleppt sie zu sich und vergewaltigt sie. Und am Ende hat es den starken Anschein, dass sie hauptsächlich deswegen bei ihm bleibt, weil er sich sonst an einem anderen Mädchen vergreift. (Das ist für mich schon noch ein etwas größeres Kaliber als: "Eine Frau geht aus Liebe zu ihrem Typen auf den Strich.")

    Es geht mir nicht darum, dass so eine Geschichte nicht erzählt werden dürfte, aber im Kontext (gemeinsam mit den anderen Geschichten) ist die Präsentation dieses Verhaltens nicht mehr wertneutral, sondern wird als eine (wenn auch extreme) Form der Romantik gezeigt, und das auch noch für ein relativ junges, weibliches Publikum. Ich glaube nicht, dass bei uns (anders als vll. in Indien) eine "Rape Culture" existiert, wie viele Feministen immer gerne behaupten, aber die Veröffentlichung dieser Story ist sicher nicht geeignet, die Verfechter dieser Idee von der "Rape Culture" vom Gegenteil zu überzeugen.

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  8. #33
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    Hallo Klopfer,


    Der Mann setzt eine Minderjährige unter Drogen, schleppt sie zu sich und vergewaltigt sie. Und am Ende hat es den starken Anschein, dass sie hauptsächlich deswegen bei ihm bleibt, weil er sich sonst an einem anderen Mädchen vergreift. (Das ist für mich schon noch ein etwas größeres Kaliber als: "Eine Frau geht aus Liebe zu ihrem Typen auf den Strich.")
    Wenn wir mit dem arbeiten, was uns die Autorin gibt, dann haben wir einmal das "perfekte" Mädchen, wohlbehütet, vielleicht etwas zu sehr behütet, routiniert Top-Leistungen abliefernd. Auf den ersten Blick wunschlos glücklich, doch natürlich fehlt etwas. Der desöfteren angesprochene "Durst" nach etwas anderem, vielleicht Liebe, vielleicht auch das Ausbrechen aus bekannten Konventionen, aus dem Alltag.

    Dann ist da der manipulative, ex- und egozentrische selbstproklamierte unverstandene Filmemacher. Er nutzt vermeintlich die Anerkennung, später die "Liebe" aus, um das zu bekommen, was er will. Später dann erklärt er selbst seine Liebe für das, was das Mädchen macht, das, was das Mädchen wird. Er liegt ihr auf eine Art ebenso zu Füßen, wie sie ihm. Es ist also eine sehr verkorkste sich gegenseitig ergänzende Beziehung.

    Es ist von Anfang an klar, dass Shiho genauso wie dem Filmemacher etwas fehlt, etwas, dass sie, möchte man besonders provokant sein, in diesem obskuren Geben und Nehmen erhalten.

    Es ist meiner Ansicht, da gebe ich dir absolut recht, kein Stoff für junge Mädchen. Ich wundere mich, wie das Thema in der Cheese! abgenickt wurde. Andererseits sprechen wir hier von einem Sakurada-Sammelband. Er versammelt meiner Ansicht nach keine konzeptionell thematisch verbundenen Geschichten miteinander, außer vielleicht dem Zusammenspiel von Frauen und Männern. Auch chronologisch ist dieser One-Shot gut ein Jahr vor Erscheinen des Sammelbands alleinstehend im Magazin erschienen. Andere Geschichten dieses Bandes folgten im Abstand von Monaten davor und danach. Man mag unter Umständen die redaktionelle Entscheidung des deutschen Titels kritisieren, der dem Band eine Konnotation gibt, die im Original nie gegeben war. Das jedoch auch nur, wenn man, wie du sagst, in eine romantische Aburteilung des Inhalts tendiert. Ansonsten ist es in diesem Fall eher Zynismus. Und wer sagt, dass das in einem Werk von Sakurada nicht angebracht wäre?

    Möchte man gar so weit gehen und sagen "Er liegt mir zu Füßen", der Originaltitel, ist ein das Gesamtwerk umspannender thematischer Bogen, dann trifft das sehr wohl auf den Inhalt dieser Geschichte zu und damit hat die Geschichte meiner Ansicht nach auch ihre Daseinsberechtigung in dieser Anthologie vollkommen erarbeitet.

    Ich persönlich kann keine Romantik in dieser Geschichte erkennen. Ich kann auch keine Verherrlichung von Vergewaltigung und erzwungenem Sex erkennen. Vielmehr ist es die Darstellung zweier Personen, die sich gegenseitig ausnutzen. Shiho liebt den Filmemacher nicht, sie sehnt sich lediglich nach dem Gefühl, dass er ihr vermittelt. Sie "dürstet" nach Aufmerksamkeit, einer anderen Aufmerksamkeit, als die, die sie erhält, wenn sie gute Noten schreibt oder abschreiben lässt, daher die Metapher des Schmetterlings, die auch auf der Titelseite dargestellt sind.

    Ein Schmetterling begibt sich nach Schlüpfen aus dem Kokon auf Nahrungssuche. Ich denke die Botschaft, die das Werk vermitteln will, ist analog. Shiho bricht aus ihrem "Gutes Mädchen"-Kokon und begibt sich auf die Suche nach Nektar (oder Honig, wie die deutsche Ausgabe es tituliert, wobei dies wohl dem homophonen Äquivalent, das japanische "mitsu" für "Honig" und "Nektar", geschuldet ist). Das ist zumindest meine Interpretation.

    Ich verstehe deine Besorgnis, dass Vergewaltigung hier leichtfertig abgetan wird - das wird es - aber das Werk muss nicht jedem zu gefallen versuchen, es muss Feministen schlicht nicht gefallen, wenn es denn so ist. Es muss keinen moralischen Zeigefinger haben. Und es muss auch nicht zwangsläufig eine klare Haltung gegen derlei Vergehen einnehmen.


  9. #34
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    Hm, ich hatte es so verstanden,

    dass Shiho hauptsächlich eifersüchtig ist, anstatt ein Verbrechen verhindern zu wollen. Beides ist aber meiner Meinung nach trotzdem nicht sehr intelligent, sie könnte doch einfach zur Polizei gehen... In beiden Fällen ist es mir aber zu krank.

    Sie sagt ja auch:
    Du küsst andere Frauen... du fasst sie an... und schaust sie an, wie du mich einmal angesehen hast. Rück MICH in den Fokus!

    Geändert von Yuki_no_Ookami (08.03.2015 um 19:48 Uhr)

  10. #35
    Mitglied Avatar von Sujen
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    Die Geschichten in dieser Sammlung sind in der Tat.ziemlich unterschiedlich.

    Die Letzte finde ich sehr schön und gefühlvoll, wenn auch am Ende zu traurig um mein Favorit zu sein. Mir gefallen einfach Geschichten mit Happy End besser.

    Die dritte Story mag ich am liebsten. Mir gefallen solche Konstellationen wahnsinnig gut.

    Die erste Story fand ich so lala.

    Ein egoistischer Fiesling, der seine masochistische Neigung entdeckt - nun ja. Die Freundin kann einem leidtun. Erst behandelt er sie wie Dreck und nun soll sie für ihn wohl zur Domina mutieren. Ihre eigenen Bedürfnisse spielen zu keinem Zeitpunkt eine Rolle. Für mich kehrte er am Ende nicht aus Liebe zu ihr zurück, sondern weil sie was getan hat, dass ihn erregt und es weiter tun soll. Das ist nicht minder eine Form von Egoismus als die Art und Weise wie er davor mit ihr umgegangen ist. Sie wünscht sich nichts weiter als eine normale Beziehung mit jemanden, den sie liebt und der sie wiederliebt, von daher sollte sie dem Kerl besser heute als Morgen den Laufpass geben.

    Bei der zweiten Story

    bin ich der Meinung, dass die Mangaka das, was der Regisseur getan hat nicht als Vergewaltigung ansieht bzw. nicht als eine solche darstellen wollte. Es ist für mich das typische romantisierte Non-Con, bei dem sich das Mädchen zwar "ziert" und weint und "nein nicht" ruft, sich aber weder wehrt noch Schmerzen hat, vielmehr offenbar große Lust empfindet, weil der Kerl so wahnsinnig erfahren und gut ist, dass er weiß, wo und wie er sie anfassen muss etc. Shino ist danach zwar verwirrt, aber weniger weil sie denkt, dass ihr was angetan wurde, als darüber, dass es für sie körperlich eine so lustvolle Erfahrung war, obwohl sie sich doch als anständiges Mädchen sieht bzw. gesehen hat, das so etwas niemals tun würde. Die Tatsache, dass sie sich nicht gewehrt und es genossen hat, ja anscheinend regelrecht süchtig danach geworden ist, macht ihr emotional zu schaffen, weil es dem Bild, das sie bisher von sich hatte, widerspricht.

    Niemand würde freiwillig zu einem Vergewaltiger zurückgehen, der ihm Schmerzen zugefügt hat, schon gar nicht um dort ihm zuliebe Sex mit einem anderen Mann zu haben. Daher sehe ich es so, dass die Mangaka hier keine Vergewaltigung in den Fokus rücken, sondern zeigen wollte, wie ein unschuldiges, behütetes Mädchen einem erfahren und skrupellosen Egozentriker sexuell hörig wird, so dass sie alles tut, um ihm zu gefallen und auch um zu verhindern, dass er sein Interesse auf eine Andere richtet. Letztlich also nichts anderes, was ständig passiert, wenn Zuhälter Mädchen von sich abhängig machen, bis sie ihnen zuliebe ihre Körper verkaufen. Nichts anderes tut Shino ja hier auch. Sie verkauft ihren Körper - nicht an Freier, aber eben an die Pornoindustrie, weil sie dem Regisseur gefallen will, den sie zu lieben glaubt, obwohl es in Wahrheit sexuelle Hörigkeit ist.

    Eine interessante Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Zum Beispiel darüber, ob

    das Umfeld, in dem Sino aufwuchs, der Druck der Familie und auch der Gesellschaft, stets die perfekte Musterschülerin und anständige/ehrbare Tochter zu sein, nicht gerade jenen Kokon geschaffen hat, der dazu führte, dass sie die Begegnung mit dem Regisseur als körperliche und auch emotionale "Befreiung" wahrnimmt ohne zu erkennen, dass sie sich in eine Abhängigkeit begibt, die am Ende vermutlich selbstzerstörerisch werden könnte. Denn der Regisseur nimmt sie als Person ja nicht wirklich war, für ihn ist sie ein Teil der Kunstform, die er schaffen will, ein Objekt, das er formen und verwenden will, um seine Kunst zum Ausdruck zu bringen, ohne Rücksicht auf sie und ihre Gefühle. Er weiß oder müsste wissen, dass sie ihm sexuell verfallen ist und nutzt das in seinem Sinne aus.

    Dadurch, dass die beiden ersten Stories sich stark von den beiden letzten unterscheiden wirkt der Band in sich allerdings unharmonisch, nicht wie aus einem Guss, was schade ist. Es wäre besser gewesen, zu den ersten beiden Geschichten zwei von der Stimmung her passendere zu gesellen und die beiden letzten wiederum in einem anderen Band mit ähnlich romantischen Geschichten zu kombinieren. So wie es gemacht wurde, ist es nicht ideal gelöst worden. Was nicht heißt, dass nicht jede einzelne Story für sich sehr gelungen ist.
    Geändert von Sujen (23.03.2015 um 20:53 Uhr)
    Meine Mangawünsche:

    Jormungand - Lucky Dog Blast



  11. #36
    Mitglied Avatar von Kabochan
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    Allgemein bin ich ein riesen Fan von Sakuradas Zeichenstil und ich finde gut, dass ihre Geschichten zumindest nicht 08/15 sind und auch einige Abgründe des menschlichen Verhaltens/ Denkens zeigen.
    Habe gerade eben Verzeihende Liebe beendet und muss sagen, auch ich fand die Zusammenstellung der Kurzgeschichten recht unglücklich...
    Die erste war ganz okay, die zweite fand ich furchtbar und moralisch fragwürdig (möchte der Mangaka aber natürlich nicht unterstellen, dass sie so etwas wie dort dargestellt gut oder gerechtfertigt findet!). Die letzten beiden Stories dagegen empfand ich als sehr gefühlvoll und süß, ohne dabei in Kitsch auszuarten.
    Die Frau HAT Talent, sowohl im Zeichnen als auch im Erfinden etwas andersartiger, oft schockierender Stories, allerdings war mir die zweite Story einfach zu viel und bereitet auch mir in Verbindung mit dem Titel Bauchschmerzen!

  12. #37
    Mitglied Avatar von Blackshark
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    Ich hab den Band nun durch. War mein erster Manga von Sakurada und im Gegensatz zu manch anderen kann ich mit ihrem Zeichenstil nicht viel anfangen. Manche Gliedmaßen sehen auch sehr seltsam aus. Ich finde aber vor allem ihre Männer furchtbar hässlich und/oder zu weiblich. Bei der ersten Kurzgeschichte dachte ich erst, ich lese von einer homosexuelle Beziehung zweier Frauen und war dann verwirrt als plötzlich ein männliches Personalpronomen benutzt wurde. XD Hat mir aber auch nicht wirklich gefallen wollen. Fand beide Protagonisten uninteressant und das Konzept konnte mich auch nicht überzeugen.
    Die dritte und vierte Geschichte fand ich sehr süß. Vor allem die dritte hat es mir irgendwie angetan mit dem "Liebesgeständnis" an die falsche Person. Fand da den Kerl auch sehr süß vom Verhalten her.

    Aber die zweite Geschichte....puh...es wurde ja weiter oben schon einiges dazu geschrieben. Ich kann nur sagen, dass mir beim Lesen ganz anders wurde. Ich fand das schon etwas krass und aufwühlend. Auch wenn ich das Konzept der Geschichte nicht mochte, war es dann aber doch irgendwie die beste in der Sammlung, weil sie hängen bleibt und man sich im Nachhinein noch Gedanken darum macht. Ich muss das auch nochmal sacken lassen...

    @ Sujen und Kulturkerbe
    Ich finde es toll wie ihr euch immer so viele Gedanken zu Manga macht und diese auch niederschreibt. Eure Beiträge lese ich hier immer gern.
    (Ihr seid natürlich nicht die einzigen, aber eure fallen mir immer besonders auf XD)
    Geändert von Blackshark (23.03.2015 um 20:15 Uhr)
    Es grüßt der schwarze Hai.

  13. #38
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    @Blackshark:

    Danke

    Was den Zeichenstil angeht, geht es mir übrigens ähnlich wie dir. Die Cover finde ich zwar immer sehr schön, aber innen ist der Stil nicht meins, insbesondere die Männer empfinde ich meistens als unattraktiv. Doch das Storytelling ist in der Regel interessant. Richtig gut gefallen hat mir diesbezüglich "Kirschblut".
    Meine Mangawünsche:

    Jormungand - Lucky Dog Blast



  14. #39
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    Hallo Blackshark,

    auch ich möchte mich bedanken. Sehr freundlich! Ich freue mich, wenn derlei Gedanken Interesse generieren. Es kann den Titeln nur gut tun, denke ich.

  15. #40
    Mitglied Avatar von Sakuya
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    Der Manga an sich hat mir sehr gut gefallen
    Die erste Story jedoch, fand ich etwas blöd.

    Die 2te & 3te Story haben mir am besten gefallen und die letzte war irgendwie süß.

    Aber an manchen Stellen haben mich die unförmigen Körper der Mädchen etwas gestört xD


  16. #41
    Mitglied Avatar von Sakuya
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    Von Hina Sakurada's neuster Reihe Shitsuji-tachi no Chinmoku ist vor kurzem Band 01 in Japan erschienen



    Story ↓
    A noble's daughter, Kyouka, picked up a man long time ago.
    The man is beautiful, but he is unkempt.
    He has somehow become her butler, but he must not commit this crime towards 'his lady'.


  17. #42
    Mitglied Avatar von Kabochan
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    Oha 😱 Der Manga sieht ja super aus 😍 Hatte sie vorher überhaupt schon mal eine Serie? Kenne nur Einzelbände und Kurzgeschichten von ihr.
    Mangawünsche:

    Õoku - The Inner Chambers • Aoi Horus no Hitomi
    Gakkou Gurashi • My Love for Yamada-kun at Lv. 999 • Sakura, Saku • Innocent Rouge • MAO • Urusei Yatsura • Hatsukoi ni Oboreta • Inari, Konkon, Koi Iroha • Matinee & SoireeMune ga Narunowa Kimi no Sei • Honey Lemon Soda • Falling Drowning

  18. #43
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    So wie ich das gesehen hab, hat sie noch 5 weitere Serien, die meisten sind sehr kurz.
    Die längste ist Kingyo no Fun, mit 4 Bänden

    Sind aber glaube ich alle bereits abgeschlossen.


  19. #44
    Mitglied Avatar von Sakuya
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    Band 02 von Shitsuji-tachi no Chinmoku erschien am 24. Februar in Japan
    und Band 03 erscheint am 26. Juni




    Japanische Leseprobe


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