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Thema: Wieviel Gehalt für Zeichnerin?

  1. #101
    Mitglied Avatar von jo b.
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Natürlich hat der Künstler weit mehr, als doppelt
    so viel Arbeit am Buch. Deswegen bekommt der
    Künstler ja auch 10.000.- Euro. während der Verleger
    30.000.- bezahlt. Der Verleger erwirtschaftet an
    anderer Stelle das Geld um das hier angedachte
    Werk möglich zu machen! Er hat also im Prinzip
    die gleiche Stundenzahl aufzubringen. Eben nur
    woanders.
    Ja, das siehst Du als Verleger so.
    Man kann genauso als Künstler gegen argumentieren. (Ich bin kein Freund dieser gegeneinander Diskussion, aber irgendwie wird man argumentativ in diese Rolle gedrängt, um die jeweilige Position klar zu stellen)
    Denn wenn der Künstler für die hier angenommene Arbeit von 250 Arbeitstagen einen Tagessatz von 400 € zugrunde legen würde, dann würde der Künstler 100.000 € einbringen. Minus der 10.000 € vom Verlag, macht 90.000 €, die der Verlag, so gesehen, vom Künstler bekommt.

    Edit: ich finde das Wort "bezahlen" auch nicht passend. Der Verlag investiert das Geld ja.
    Geändert von jo b. (16.02.2014 um 22:45 Uhr)

  2. #102
    Mitglied Avatar von jo b.
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    Wieviel Gehalt für Zeichnerin?

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Du kannst das gerne aus der Sicht des Künstlers
    definieren - nur sieht das auf Seiten der Verlegers
    exakt genauso aus. Wenn wir die Bücher des Künstler
    als Einkommensbasis nehmen, dann ist das mit
    der Miete, der Altersvorsorge. dem Urlaub nicht
    anders.
    Schon etwas. Balu hatte die Risikobewertung schon angesprochen. Da Ihr ein recht umfangreiches Repertoire habt, stellt der eine Titel nur ein Standbein von vielen dar. Wenn der Titel floppt, habt ihr noch weitere Titel und eine gewisse Verlagsmasse, um das zu kompensieren.
    Der Künstler hat, vor allem als Debütant, nur dieses eine Standbein. Wenn da dann nichts an Tantiemen nach kommt, steht er ganz besch...en da.

  3. #103
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Der Seitenpreis war ein Seitenpreis!
    Punkt, fertig, aus. Als Vorlage für ein
    Rechenbeispiel. Es war kein "deutscher"
    Seitenpreis. Was soll das überhaupt
    sein? Ein "deutscher" Seitenpreis?

    Ich glaube, du solltest weniger mich hinterfragen
    als dich selbst etwas besser erklären.
    Es geht um den vor mir genannten Seitenpreis von 500-3000 Euro, für ein komplettes Buy-out, den du mit Verweis auf in Deutschland zu erzielende Tantiemen als unrealistisch eingestuft hast. Du argumentierst, wie fast immer, unsachlich.


    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Wie es "wirklich" ausssieht?

    Was hast du schon wieder für ein Problem?
    Kannst du nicht einfach mal ein seriöses Beispiel
    erkennen und akzeptieren.
    Du präsentierst ein Rechenbeispiel, bei dem der Verlag bei realistischer Einschätzung niemals sein Geld wieder einspielt. Daß das seriös ist, ist in der Tat nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Und auf den zweiten auch nicht wirklich:

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Was du immer ankreidest oder nicht wahrhaben willst
    ist "gerade die von dir immer wieder eingeforderte"
    Unterstützung des eigenen Autoren und Zeichner, die
    ich hier beschrieben habe.


    ...

    Also noch einmal:
    das Beispiel ist ein seröses Beispiel, und sollte klarstellen,
    was alleine 200.- Euro Fixum schon für den Verlag
    bedeuten können. Es ist nicht "unser grundsätzliches
    Geschäftsmodel"! Denn eigentlich habe ich mit dem
    Beispiel und den notwendigen Verkaufszahlen
    beschrieben, dass genau das nicht geht.
    Ja was nun, ist das jetzt die "Unterstützung der eigenen Autoren und Zeichner" oder geht das nicht?

    Außerdem können wir rechnen. Dein Beispiel belegt ja nicht nur, daß Verlage keine 10.000 Euro Garantiepreis plus volle Tantiemen auf dem deutschen Comicmarkt erwirtschaften können, sondern auch, daß sie bei allen Comics ohne diese Garantiesumme ebenfalls Verluste machen, wenn sie nicht mindestens 5.000 Exemplare verkaufen. Und dann vergleichen wir das mit den von dir in dieversen Threads genannten Auflagen von Splitter und wundern uns.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Angenommen, das Buch verkauft 2.000 Stck.
    Der Künstler liegt bei 10.000.- Euro plus, der Verleger bei 28.000.- minus (verlagsbilanziert -24.000.-)

    Angenommen, das Buch verkauft 5.000 Stck.
    Der Künstler liegt bei 10.000.- Euro plus, der Verleger bei 25.000.- minus (verlagsbilanziert -15.000.-)*
    Rechnet man die 10.000 Euro Fixum und die 5.000 Euro Werbung und Messekosten raus, sind das bei 2000 verkauften Exemplaren also auch 9.000 Euro minus, bei 5.000 eine schwarze Null (ebenfalls stark vereinfacht).
    Geändert von Mick Baxter (17.02.2014 um 02:33 Uhr)
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  4. #104
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    Zitat Zitat von jo b. Beitrag anzeigen
    Ja, das siehst Du als Verleger so.
    Man kann genauso als Künstler gegen argumentieren. (Ich bin kein Freund dieser gegeneinander Diskussion, aber irgendwie wird man argumentativ in diese Rolle gedrängt, um die jeweilige Position klar zu stellen)
    Denn wenn der Künstler für die hier angenommene Arbeit von 250 Arbeitstagen einen Tagessatz von 400 € zugrunde legen würde, dann würde der Künstler 100.000 € einbringen. Minus der 10.000 € vom Verlag, macht 90.000 €, die der Verlag, so gesehen, vom Künstler bekommt.

    Edit: ich finde das Wort "bezahlen" auch nicht passend. Der Verlag investiert das Geld ja.
    Na ja, der Druck will noch bezahlt werden, die Steuern müssen noch bezahlt, der Handel will auch mitverdienen, der greift das meiste ab, außerdem muss man Flops einkalkulieren und der Verlag hat seine Unkosten (Messe/Miete/Personal und so weiter.)
    Am Kaufpreis nimmt der Handel mit 50-60% am meisten an.
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  5. #105
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    Zitat Zitat von jo b. Beitrag anzeigen
    Ja, das siehst Du als Verleger so.
    Man kann genauso als Künstler gegen argumentieren. (Ich bin kein Freund dieser gegeneinander Diskussion, aber irgendwie wird man argumentativ in diese Rolle gedrängt, um die jeweilige Position klar zu stellen)
    Denn wenn der Künstler für die hier angenommene Arbeit von 250 Arbeitstagen einen Tagessatz von 400 € zugrunde legen würde, dann würde der Künstler 100.000 € einbringen. Minus der 10.000 € vom Verlag, macht 90.000 €, die der Verlag, so gesehen, vom Künstler bekommt.

    Edit: ich finde das Wort "bezahlen" auch nicht passend. Der Verlag investiert das Geld ja.
    Ich bin Comiczeichner, der auch Bücher verlegt!

    Und ich mache das seit Jahrzehnten. Und
    der Verleger kommt eben nicht auf einen höheren
    Stundenlohn, als der Zeichner... ... beides sind
    Jobs, die sich hinter den Werbejobs anstellen
    müssen. Das war schon immer so ... und es ist
    auch problemlos begründbar, warum es in 20
    Jahren immer noch so sein wird.

    Ich liebe diese Situation "nicht", aber ich habe
    vorgerechnet, ab wann das persönliche Produkt
    - das "eigende Buch" - viel wert ist.

    Nur derjenige, der ein Buch erschafft, welches
    fünf- oder gar sechststellig verkauft, wird viel
    Geld verdienen. Wer weniger verkauft wird sich
    überlegen müssen, ob er zusätzliche Jobs
    annimmt, die einen besseren Stundenlohn
    generieren.

    Die Masse der kreativen Berufe, wie Schauspieler,
    Musiker, Maler, Tänzer etc. machen das ebenso.
    Selbst wenn du einem Millionenpublikum bekannt
    bist und durch die Dschungelkrone oder sonst
    etwas vergleichbares, dies erreicht hast, wirst du
    immer noch reihenweise Werbeauftritte absolvieren
    müssen, um wirklich Geld reinzuholen.

  6. #106
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    Zitat Zitat von jo b. Beitrag anzeigen
    Schon etwas. Balu hatte die Risikobewertung schon angesprochen. Da Ihr ein recht umfangreiches Repertoire habt, stellt der eine Titel nur ein Standbein von vielen dar. Wenn der Titel floppt, habt ihr noch weitere Titel und eine gewisse Verlagsmasse, um das zu kompensieren.
    Der Künstler hat, vor allem als Debütant, nur dieses eine Standbein. Wenn da dann nichts an Tantiemen nach kommt, steht er ganz besch...en da.
    Komische Aufrechnung, denn die Masse der
    Bücher ist ja nicht von alleine da! So, wie
    ein Künstler erst mit vielen Werken in der
    Regel wirklich Geld verdient, so muss auch
    der Verlag erst einmal diese Basis erschaffen.

    Hätte ich die letzten 8 Jahre rein nur Bücher
    gezeichnet (ich schätze mal 16 Stck.),
    dann hätte ich heute mit diesen 16 Büchern
    ein vergleichbares Einkommen mit einem
    vergleichbaren Streuungs-Risiko.

  7. #107
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Es geht um den vor mir genannten Seitenpreis von 500-3000 Euro, für ein komplettes Buy-out, den du mit Verweis auf in Deutschland zu erzielende Tantiemen als unrealistisch eingestuft hast. Du argumentierst, wie fast immer, unsachlich. .
    Jaja,
    du bist mit den Begriffen Bestseller und Werbeseiten
    eingestiegen. Das ist hier aber nicht Thema.

    Sollte ein Deutscher Künstler hier bei mir - oder den Verlagen
    der Kollegen - sein Buch 100.000 mal verkaufen,
    so würde er automatisch 2.000.- Euro die Seite bekommen.

    Der Bestseller beweist sich durch mehrere Faktoren, aber
    bestimmt nicht dadurch, dass ein Verlag von vorneherein
    diesen Betrag (z. B. 100.000.-) an die Künstler bezahlt.

    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Du präsentierst ein Rechenbeispiel, bei dem der Verlag bei realistischer Einschätzung niemals sein Geld wieder einspielt. Daß das seriös ist, ist in der Tat nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Und auf den zweiten auch nicht wirklich: .
    Du kannst es doch nachrechnen. Anhand des Beispiels
    an einem 12.- Euro Album. Der Künstler bekommt "nur"
    10.000.- Euro udn der Verlag legt massiv drauf.

    Ja, das ist in der Regel das Ergebnis.
    Es wäre unseriös den Künstlern hier einen Verlagsgewinn
    vorzugaukeln.

    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Ja was nun, ist das jetzt die "Unterstützung der eigenen Autoren und Zeichner" oder geht das nicht? .
    Wie immer - deine Veständnisschwäche ist das Problem!
    Denn da steht eindeutig: es geht nicht als grundsätzliches
    Geschäftsmodel! Man fährt so Verluste. Aber als Ausnahme
    geht es - und man macht es halt gerne wenn man einen
    Künstler hat, der engagiert und gut ist.

    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Außerdem können wir rechnen. Dein Beispiel belegt ja nicht nur, daß Verlage keine 10.000 Euro Garantiepreis plus volle Tantiemen auf dem deutschen Comicmarkt erwirtschaften können, sondern auch, daß sie bei allen Comics ohne diese Garantiesumme ebenfalls Verluste machen, wenn sie nicht mindestens 5.000 Exemplare verkaufen. Und dann vergleichen wir das mit den von dir in dieversen Threads genannten Auflagen von Splitter und wundern uns. .
    Dein Problem ist immer wieder, dass du von der Praxis
    null Ahnung hast. Die Kunst Gewinne zu machen, liegt
    darin, die Bücher auch richtig vorzukalkulieren. Würden
    wir alle Bücher generell ab 5.000er Auflage verlegen wären
    wir quasi sofort Pleite.


    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Rechnet man die 10.000 Euro Fixum und die 5.000 Euro Werbung und Messekosten raus, sind das bei 2000 verkauften Exemplaren also auch 9.000 Euro minus, bei 5.000 eine schwarze Null (ebenfalls stark vereinfacht).
    Ja, 5.000 produzieren und nur 2.000 verkaufen
    bedeutet Verluste. Ein paar Zeilen
    drüber erkläre ich dir das schon ausführlich
    genug!

  8. #108
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    Zitat Zitat von Balu Beitrag anzeigen
    Da widerspreche ich. Ich halte das für absolut seriöses Vorgehen. Die Rollenverteilung ist lediglich eine andere. Der Autor möchte seine Geschichte umgesetzt sehen und bezahlt jemanden der den visuellen Part seines Pitches übernimmt. Mit diesem Pitch sucht er dann einen Vertriebs- und Kooperationspartner. Das ist legitim, das ist seriös. Dir gefällts halt nicht weil Du befürchtest besseres gepitched zu bekommen als letztendlich geliefert wird. Dabei könntest du um dieser Befürchtung entgegen zu treten einfach sagen dass eine Zusammenarbeit nur zustande kommt wenn diese Qualität gehalten wird. Das könnte auch bedeuten dass ein anderer Zeichner gewählt werden muss der vielleicht für weniger Geld oder eben den Konditionen auf die der Verlag und der Autor sich bereits verständigt haben, zu haben ist. .

    Die Hürde zu einer erfolgreichen Comickarriere liegt
    fast immer darin, das man das Durchhaltevermögen
    und die realistische Einschätzung (Einkommen,
    Spaß an der Arbeit und Arbeitsdisziplin etc.) am
    Anfang überschätzt.

    Ursache ist quasi der Realitätsverlust von Beginn
    an. Think small ... und dann auf einmal erfolgreicher,
    als erhofft, sein, ist der bessere Weg. Dann bleibt
    man eher dran.

    Zitat Zitat von Balu Beitrag anzeigen
    Autor/Zeichner sind nur insofern verpflichtet über einen vorausgehenden Vertrag aufzuklären solange der Autor/Zeichner-Vertrag für die Vertragsverhandlungen mit dem Verlag relevant sind, oder sofern der Verlagsvertrag eine Passage enthält die dies abseits möglicher Relevanz einfordert und die nicht von Autor/Zeichner angefochten wird.
    Es ist jedoch im Interesse des Autors/Zeichners etwaige Vereinbarungen frühzeitig gegenüber dem Verlag offen zu legen um die Vertragsverhandlungen möglichst einfach und nervenschonend zu halten. .
    Sollte der Autor mit einem eigenen Zeichner einen
    Vertrag (und keinene einfachen Auftrag) abschließen,
    so müssen wir das wissen, denn nicht genannte Unter-
    verträg sind eben nicht erlaubt. Juristisch könnte
    ansonsten ein Künstler, der nur eine Seite zum
    Projekt eingebracht hat das ganze (vielleicht schon
    gedruckte Buch) richterlich stoppen lassen. Ein "nogo"!

    Rechteabtretungen sind ein wichtiger Bestandteil
    der Zusammenarbeit.


    Zitat Zitat von Balu Beitrag anzeigen
    Es steht dem Verlag frei eine Zusammenarbeit mit Hinblick auf vorläufige Vertragsvereinbarungen abzulehnen. Es wäre wünschenswert wenn der Verlag in der Situation erläutern würde unter welchen Konditionen eine Zusammenarbeit möglich wäre. Es ist dann die Sache von Autor/Zeichner die Hürden die sich durch ihren vorrausgegangenen Vertrag ergeben haben wie auch immer aufzulösen oder zu akzeptieren dass es so keine Zusammenarbeit mit dem Verlag geben wird.

    Letztendlich ist ein Vertrag eine in beiderseitigem Einvernehmen und Verständnis getroffene Vereinbarung. Oder sollte es zumindest sein. .
    Der Künstler bekommt schon nach den besagten Probeseiten
    eine Vertrag, der alles seitenweise diszipliniert und bis ins Detail
    einbringt. Der Künstler sollte ihn natürlich lesen ... und in der
    Regel sind auch persönliche Anpassungen möglich. Sollte ein
    Künstler mit einem Vertragsentwurf nicht einverstanden sein,
    dann sollte er ihn auch nicht unterschreiben.

    Zitat Zitat von Balu Beitrag anzeigen
    Ausgehend von 6-8 Monaten Produktionszeit für ein Album, wenn ich nach den Angaben geschätzter französischer Kollegen gehe die sich teils auch in deinem Verlagsportfolio befinden, plus Materialkosten, plus Werbungskosten um einen Verlag zu finden, plus Werbungskosten die er investiert um diesen Titel dann mitzuvermarkten... investiert ein einzelner Freiberufler verdammt viel Geld. .
    Ja, ich habe das in meinem Leben auch schon vielfach
    getan. Es ist eine freie Entscheidung. Du brauchst es mir
    nicht explizit zu sagen.

    Comics zeichnen und Opel fahren oder
    Werbeillus machen und Porsche fahren ...

    ... diese Entscheidung liegt beim Künstler.
    Es gibt übrigens wenige Berufe, die eine solche
    persönliche Freiheit überhaupt bieten (und
    mixen kann man das dann auch noch).

    Ich habe mich in meinem Leben bisher fast
    immer für den Opel entschieden.

  9. #109
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Der Bestseller beweist sich durch mehrere Faktoren, aber
    bestimmt nicht dadurch, dass ein Verlag von vorneherein
    diesen Betrag (z. B. 100.000.-) an die Künstler bezahlt.
    Von Verlag war nie die Rede, das ist dein persönliches Steckenpferd. Komplett-Buy-Outs sind in der Verlagsbranche selten (abgesehen von Ghostwritern und Letteren, Grafikern und Übersetzern, da kann dann aber auch der Bestseller-Paragraph greifen, siehe Gudrun Penndorf). Aber ein Autor, der seinen Zeichner auszahlt, könnte mit dem Material über 70 Jahre lang alles machen, was er will. Das rechtfertigt durchaus eine angemessene Bezahlung, egal, ob er den Comic nun verschenkt oder an einen internationalen Konzeren verhökert. Und nein, ich empfehle das nicht, wenn man selber nicht sonderlich wohlhabend ist.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Wie immer - deine Veständnisschwäche ist das Problem!
    Eher, daß du nicht in der Lage bist, dich unmißverständlich auszudrücken. Dazu kommt dein Hang zu Nebelkerzen und falschen Vergleichen.
    Du hast schon in mehreren Postings die Einnahmen/Ausgaben von Zeichnern und Verlag gegenübergestellt, und dabei immer die Bilanz grob verfälscht. Die Arbeitszeit der Zeichner dabei rauszurechnen, die der Verlagsmitarbeiter als Kosten aber geltendzumachen, ist schon eine dreiste Verarsche.
    Geändert von Mick Baxter (17.02.2014 um 06:01 Uhr)
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  10. #110
    Mitglied Avatar von jo b.
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    Wieviel Gehalt für Zeichnerin?

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Ich bin Comiczeichner, der auch Bücher verlegt!
    Ja, das erwähntest Du bereits. Deswegen habe ich ja auch "Du als Verleger" geschrieben.
    Und es war von mir auch nur ein hypothetisches Konstrukt, um Deine Aussage, der Künstler könne ruhig mehr Zeit investieren, schließlich bekäme er ja auch einen Vorschuss, zu relativieren.

    Da ich wie gesagt keine Ahnung vom Verlagswesen habe, bin ich dankbar für diese Gegenüberstellung und diesen groben Einblick, den Du uns gewährst.

  11. #111
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Gott, dieses endlose Gekäppel, wer jetzt wen übervorteilt und / oder ausbeutet. Ich denke mal hier tut JEDER WAS ER KANN, und die Selbstausbeutung ist auf Verlegerseite ebenso drastisch wie auf Zeichnerseite. Habe kürzlich mit einem Vertriebler telefoniert und durfte erfahren, dass es nur 25 nennenswerte Comicläden in Deutschland gbt. Da kommt noch der Bahnhofsbuchhandel zu, aber man solte sich mal klarmachen, wie klein und eingeschränkt der Markt ist. Jeder, der in der Szene involviert ist, tut was er kann, und zwar meistens bis zum Anschlag. Olga Rogalski schreibt auf ihren DeviantArt-Profil, dass ihre Lebensqualität massiv gestiegen ist, seit sie keine Comics mehr macht. Ich kenne persönlich mehrere Kleinverleger von Comics mit Schulden jenseits der 10.000er-Marke. Vor diesen Hintergrund wurmt es mich sehrstens, wenn immer wieder jemand ankommt und Verlagen vorwirft, warum sie nicht dieses oder jenes.
    Geändert von Spong (17.02.2014 um 13:03 Uhr)

  12. #112
    SysBär im Ruhestand Avatar von Balu
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Komische Aufrechnung, denn die Masse der
    Bücher ist ja nicht von alleine da! So, wie
    ein Künstler erst mit vielen Werken in der
    Regel wirklich Geld verdient, so muss auch
    der Verlag erst einmal diese Basis erschaffen.
    Diesen Absatz verstehe ich nicht im Kontext der bisherigen Diskussion, aber vermutlich habe ich zuviel angenommen.
    Ich ging davon aus dass zum Zweck dieser Diskussion wir nur über bereits etablierte, gewinnorientierte Verlage sprechen die sowohl den Kapital- als auch Erfahrungsschatz haben um eine Eigenproduktion professionell zu begleiten.
    Wenn wir Startup-/Klein-/Hobby-/Liebhaberverlage mit einbeziehen macht der Großteil der Beiträge keinen Sinn mehr.
    Es ist normal alle Faktoren in eine Zusammenarbeit einzukalkulieren. Dazu gehören auch Finanzkraft und Risikobewertung der Beteiligten. Es ist bis auf wenige Ausnahmen eine denke ich vertretbare Annahme dass der etablierte Verlag ein geringeres Gesamtrisiko bei generell höherer Finanzkraft in diese Zusammenarbeit hineinbringt. Wenn es andersrum wäre würden sich sicher wesentlich weniger Kreative Verträge diktieren lassen.
    Ich erzähl Dir doch da nichts neues, deswegen wundert mich der obig zitierte Kommentar.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Hätte ich die letzten 8 Jahre rein nur Bücher
    gezeichnet (ich schätze mal 16 Stck.),
    dann hätte ich heute mit diesen 16 Büchern
    ein vergleichbares Einkommen mit einem
    vergleichbaren Streuungs-Risiko.
    Ich würde mich über eine Aufschlüsselung freuen (gerne auch abseits dieser Diskussion) wie man unter den von Dir beispielhaft skizzierten Umständen zu Einnahmen von ich sag mal 3000€/Monat vor Steuern, vor Abzug aller Geschäfts- und Privatkosten kommen soll .
    Ich habe versucht das auf Werten die mir von Kollegen bekannt sind (deutscher Markt) zu überprüfen. Deine Erfahrungswerte können besser ausfallen:
    Erstes Buch zu Q3, kein Vorschuss, 80cent Tantiemen, Verkaufszahlen (kaschiert) pro Quartal: 800, 400, 300, 150, 250, 100, 100, 50 (ab da jedes Quartal 50 Exemplare, jedes 4. Quartal 150 Bücher zusätzlich wg. Messe und Promoauftritten), 10% Absatzsteigerung pro zusätzlicher Titel.
    Selbst nach dieser Milchmädchenrechnung (Tantiemen werden ja leider nicht quartalsweise ausgezahlt, 10% Absatzsteigerung bei Null Prozent zusätzlichem Absatzschwund bei jahrealten Titeln) komme ich zum besten Zeitpunkt (15 Bücher am Markt, Buch 16 kommt gerade raus) in dem Quartal gerade mal auf 6603,7€. Die Einkommen pro Jahr (wenn im 9. Jahr auch noch in Q3 ein 17. Buch erscheint)
    Jahr 1 (1. Buch in Q3): 960€
    Jahr 2: 3253,60
    Jahr 3: 4576,86
    Jahr 4: 6126
    Jahr 5: 8000,45
    Jahr 6: 10268,55
    jahr 7: 13012,95
    Jahr 8: 16333,66
    Jahr 9: 20351,73

    Da muss eine stattliche VG Ausschüttung folgen um daraus ein vergleichbares Einkommen (vergleichbar mit meinem jetzigen zumindest) zu generieren.

    Dem schlussfolgere ich dass entweder die Zahlen die mir bekannt sind nicht stimmen oder dass es sich gegenwärtig einfach nicht lohnt Kreativer zu sein der in Deutschland in Vollzeit Comcis produziert. Denn 2 Alben im Jahr bedeutet das man Vollzeit produziert, und nicht nebenher.
    Wie gesagt würde ich mich über eine Aufschlüsselung deinerseits freuen.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Die Hürde zu einer erfolgreichen Comickarriere liegt
    fast immer darin, das man das Durchhaltevermögen
    und die realistische Einschätzung (Einkommen,
    Spaß an der Arbeit und Arbeitsdisziplin etc.) am
    Anfang überschätzt.

    Ursache ist quasi der Realitätsverlust von Beginn
    an. Think small ... und dann auf einmal erfolgreicher,
    als erhofft, sein, ist der bessere Weg. Dann bleibt
    man eher dran.
    Bei den gegenwärtig diskutierten Angeboten und "Möglichkeiten" für Kreative auf dem deutschen Comicmarkt bewegen wir uns entlang und unterhalb der Armutsgrenze. Jeder Mindestlohn-job (sobald er da ist) wird mehr abwerfen als die "Chancen" die einem geboten werden.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Sollte der Autor mit einem eigenen Zeichner einen
    Vertrag (und keinene einfachen Auftrag) abschließen,
    so müssen wir das wissen, denn nicht genannte Unter-
    verträg sind eben nicht erlaubt. Juristisch könnte
    ansonsten ein Künstler, der nur eine Seite zum
    Projekt eingebracht hat das ganze (vielleicht schon
    gedruckte Buch) richterlich stoppen lassen. Ein "nogo"!

    Rechteabtretungen sind ein wichtiger Bestandteil
    der Zusammenarbeit.
    Es gibt keine Trennung von einem Auftrag und einem Vertrag. Mit Auftragsvergabe/Annahme wird ein Vertrag abgeschlossen zu wie auch immer vereinbarten (oder bei nicht expliziter Vereinbarung, vom Gesetzgeber durch das jeweilig anzuwendende Gesetz bestimmten) Konditionen Ware/Leistung/Rechte gegen Vergütung einzutauschen. Mit Erfüllung des Auftrages ist der Vertrag erfüllt, es sei denn aus dem Vertrag ergeben sich über Erfüllung hinaus gehende Rechte/Pflichten.
    Ich verstehe deine Bedenken und Du hast recht dass Rechteabtretungen ein wichtiger Bestandteil der Zusammenarbeit sind und etwaige dies beeinflussende Vorvereinbarungen anderer Parteien für die Zusammenarbeit Verlag/Künstler wichtig sind. Aber deine Kommentare dazu waren/sind unsauber formuliert und deswegen irreführend. Diese unsaubere Formulierung habe ich versucht aufzuklären.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Der Künstler bekommt schon nach den besagten Probeseiten
    eine Vertrag, der alles seitenweise diszipliniert und bis ins Detail
    einbringt. Der Künstler sollte ihn natürlich lesen ... und in der
    Regel sind auch persönliche Anpassungen möglich. Sollte ein
    Künstler mit einem Vertragsentwurf nicht einverstanden sein,
    dann sollte er ihn auch nicht unterschreiben.
    Würdest Du mir einen eurer Verträge einfach aus Interesse mal zum Lesen geben? Ohne persönliche Infos und konkreten Projektbezug. Wie gesagt aus Interesse. Ich schwöre auch mich nicht in er Öffentlichkeit über eventuelle Unverschämtheiten auszulassen dafür aber in der Öffentlichkeit schwärmend davon zu berichten falls der Vertrag der totale Bringer ist.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Comics zeichnen und Opel fahren oder
    Werbeillus machen und Porsche fahren ...

    ... diese Entscheidung liegt beim Künstler.
    Es gibt übrigens wenige Berufe, die eine solche
    persönliche Freiheit überhaupt bieten (und
    mixen kann man das dann auch noch).
    Entschuldige bitte horst aber damit machst Du dich lächerlich. Für die wenigsten Werbeillu-Zeichner ist ein Porsche drin. Die wenigsten wohnen in (opulenten) Eigenheimen sondern auch zur Miete. Viele überlegen ob sie sich ein Kind leisten können, oder ein zweites. Freiheit allein ernährt niemanden.
    Der Unterschied zwischen Werbezeichnern und von Dir gerade skizzierten Comickünstlern ist der, dass Werbezeichner differenzieren dass man zwar aus Spaß zeichnen kann, aber gegen Bezahlung arbeitet.
    Dieser letzte Absatz ist indiskutabel Schwachsinn.
    Geändert von Balu (17.02.2014 um 13:33 Uhr)

  13. #113
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Maidith
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    Olga Rogalski von DuO schreibt auf ihren DeviantArt-Profil, dass ihre Lebensqualität massiv gestiegen ist, seit sie keine Comics mehr macht

    (achtung: das ist nicht die Zeichnerin von DuO. Diese heißt Olga Andriyenko)

  14. #114
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Oh, f*ck, danke, Maidith. Asu scheint ja auch weiterhin am Start zu sein ...
    Geändert von Spong (17.02.2014 um 13:04 Uhr)

  15. #115
    Mitglied Avatar von Coffeehouse
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    @jo b ich glaube nicht, dass ein Comiczeichner einen Anspruch darauf hat von seiner Arbeit leben zu können. Die Nachfrage ist einfach zu gering um das möglich zu machen.

    Selbst die 200 Euro, die du als wenig empfindest kann ein Buch hier in Deutschland normalerweise nicht erwirtschaften.

    Ich vermute, dass man realistischerweise 40 bis 50 Euro für eine Seite zahlen/bekommen kann damit der Verlag nicht noch drauf legt.
    Der Verlag sollte imho nicht soviel verdienen mit dem Buch, wie der Künstler selber, aber das er Verlust macht (nach Druckkosten/Werbekosten), kann man auch nicht verlangen, oder?

    Der deutsche Markt wird einfach keine 200 Euro hergeben.



  16. #116
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    Zitat Zitat von Coffeehouse Beitrag anzeigen
    Der deutsche Markt wird einfach keine 200 Euro hergeben.
    Kommt natürlich auch ein bisschen auf den Marktbereich an.
    Die Diskussion hier kreist mal wieder nur um Alben, Bücher, etc. und lässt die Magazinsparte ausser Acht, in der das alles ganz anders und deutlich lukrativer aussieht.

  17. #117
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Von Verlag war nie die Rede, das ist dein persönliches Steckenpferd.
    Mein Steckenpferd?
    Es war die Eingangsfrage des Threads!

    Vy`gar hat nicht den Eindruck erweckt, das sie (er?)
    einen ganzen Comic vorfinanzieren möchte!

    Außer der gesamte Comic hätte nur die genannten 10 bis 15
    Seiten ... dann wäre es eine Kurzgeschichte.

  18. #118
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Eher, daß du nicht in der Lage bist, dich unmißverständlich auszudrücken. Dazu kommt dein Hang zu Nebelkerzen und falschen Vergleichen.
    Du hast schon in mehreren Postings die Einnahmen/Ausgaben von Zeichnern und Verlag gegenübergestellt, und dabei immer die Bilanz grob verfälscht. Die Arbeitszeit der Zeichner dabei rauszurechnen, die der Verlagsmitarbeiter als Kosten aber geltendzumachen, ist schon eine dreiste Verarsche.
    Halt dich mal zurück! Das was du als verarsche
    "difamierst" ist nicht das Geld für Verlagsmitarbeiter,
    sondern die Arbeitszeit derjenigen, die außerhalb
    des Verlages Kosten verursachen. Messestandpersonal,
    Moderatoren, Künstlerbetreuungen, Organisatoren,
    Messebauer, Deckoleute, ... etc. etc. bis hin zu
    Kurieren und Taxifahrern.

    Soll ich all den Menschen, die in den 5 Jahren irgendetwas
    mit diesem Buch zu tun haben, sagen, dass die das
    gefälligst umsonst zu tun haben?

    Deine Welt hört immer außerhalb des Künstlerzimmers
    komplett auf! Schöne heile Mick-Welt! Mit der Realität hat
    das nur rein gar nix zu tun.

  19. #119
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    Gott, dieses endlose Gekäppel, wer jetzt wen übervorteilt und / oder ausbeutet. Ich denke mal hier tut JEDER WAS ER KANN, und die Selbstausbeutung ist auf Verlegerseite ebenso drastisch wie auf Zeichnerseite.
    Das ist mal ne Aussage, die sich in der Realität
    der Verlage dutzendfach widerspiegelt.

    Danke,
    für diese neutrale und vernünftige Sichtweise.

  20. #120
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    Zitat Zitat von Balu Beitrag anzeigen
    Diesen Absatz verstehe ich nicht im Kontext der bisherigen Diskussion, aber vermutlich habe ich zuviel angenommen.
    Ich ging davon aus dass zum Zweck dieser Diskussion wir nur über bereits etablierte, gewinnorientierte Verlage sprechen die sowohl den Kapital- als auch Erfahrungsschatz haben um eine Eigenproduktion professionell zu begleiten.
    Wenn wir Startup-/Klein-/Hobby-/Liebhaberverlage mit einbeziehen macht der Großteil der Beiträge keinen Sinn mehr.
    Es ist normal alle Faktoren in eine Zusammenarbeit einzukalkulieren. Dazu gehören auch Finanzkraft und Risikobewertung der Beteiligten. Es ist bis auf wenige Ausnahmen eine denke ich vertretbare Annahme dass der etablierte Verlag ein geringeres Gesamtrisiko bei generell höherer Finanzkraft in diese Zusammenarbeit hineinbringt. Wenn es andersrum wäre würden sich sicher wesentlich weniger Kreative Verträge diktieren lassen.
    Ich erzähl Dir doch da nichts neues, deswegen wundert mich der obig zitierte Kommentar. .
    Im Gegenzug verstehe ich deinen Ansatz ebenfalls nicht.
    Ist denn ein Angebot, dass ein Verlag macht (ganz egal,
    ob er sich als kleiner damit selbst weit herauslehnt
    oder als großer halt nicht so weit) unmoralisch, weil der
    Vertrag versucht eine Win/Win-Situation herzustellen?

    Würde der Verlag Hundertausende Euro einnehmen und
    dem Künstler nur einen Bruchteil davon weitergeben, dann
    wäre das sicher nicht in Ordnung! Aber das ist halt nicht
    der Fall. Hunderttausend Euro auf Seiten des Verlages
    bedeutet auch hunderttausend Euro auf Seiten des Künstlers.

    Eine klassische Comiclizenz teilt die Einnahmen ca.
    50:50 zwischen dem Verlag und dem Künstler, wobei
    der Verlag besagte Summe "x" in Vorleistung geht und
    der Künstler mit der Arbeitszeit. Am Schluss - wenn dann
    die üblichen 5 Jahre Laufzeit um sind - dann hat der
    Verlag (halt auf viele Schultern verteilt und natürlich erst
    nach der Genese des Werkes) eventuell genau die gleiche
    Summe an Arbeitszeit investiert.

    Anm.: natürlich reden wir hier nicht von BOD-Verlagen!
    Die z. b. haben, in meinen Augen, meist unmoralische Angebote.
    Geändert von horst (18.02.2014 um 00:54 Uhr) Grund: gramma.

  21. #121
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    Zitat Zitat von Balu Beitrag anzeigen
    Ich würde mich über eine Aufschlüsselung freuen (gerne auch abseits dieser Diskussion) wie man unter den von Dir beispielhaft skizzierten Umständen zu Einnahmen von ich sag mal 3000€/Monat vor Steuern, vor Abzug aller Geschäfts- und Privatkosten kommen soll .
    Ich habe versucht das auf Werten die mir von Kollegen bekannt sind (deutscher Markt) zu überprüfen. Deine Erfahrungswerte können besser ausfallen:
    Erstes Buch zu Q3, kein Vorschuss, 80cent Tantiemen, Verkaufszahlen (kaschiert) pro Quartal: 800, 400, 300, 150, 250, 100, 100, 50 (ab da jedes Quartal 50 Exemplare, jedes 4. Quartal 150 Bücher zusätzlich wg. Messe und Promoauftritten), 10% Absatzsteigerung pro zusätzlicher Titel.
    Selbst nach dieser Milchmädchenrechnung (Tantiemen werden ja leider nicht quartalsweise ausgezahlt, 10% Absatzsteigerung bei Null Prozent zusätzlichem Absatzschwund bei jahrealten Titeln) komme ich zum besten Zeitpunkt (15 Bücher am Markt, Buch 16 kommt gerade raus) in dem Quartal gerade mal auf 6603,7€. Die Einkommen pro Jahr (wenn im 9. Jahr auch noch in Q3 ein 17. Buch erscheint)
    Jahr 1 (1. Buch in Q3): 960€
    Jahr 2: 3253,60
    Jahr 3: 4576,86
    Jahr 4: 6126
    Jahr 5: 8000,45
    Jahr 6: 10268,55
    jahr 7: 13012,95
    Jahr 8: 16333,66
    Jahr 9: 20351,73 .


    Deine Rechnung ist
    a) nicht mein Beispiel und
    b) sicher nicht empfehlenswert.

    Ich schrieb 10.000.- Fixum, plus Tantiemen (ziemlich
    sicher nix im 1. Jahr), plus Lizenzverkauf, plus Originaleverkauf!

    Das wären im ersten Jahr mindestens 20.000.- Euro
    Im zweiten wahrscheinlich 25.000.- Euro,
    im dritten dann mit Schub sogar weit über 30.000.- ,
    denn Verkauf über Fixum und Lizenz sind nun in
    relevanten Größenordnungen angekommen.

    Verkaufen die Comics in der Größenordnung von
    5.000 Exemplaren, dann kann es so weitergehen.
    Bleiben sie fix darunter und bekommen keinerlei
    Lizenz wird der Comic/die Serie oder die
    Zusammenarbeit beendet.

    Die Erfahrung zeigt: vorzugsweise sollte man
    ein Serienkonzept verfolgen oder sich selbst
    in einer speziellen Nische als Künstler in Serie
    produzieren.

    Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn man
    auch Comics textet und zeichnet, die jemand
    "haben will". Also hätte z. B. ein deutscher
    Künstler die neuen Serien die Druiden oder Ythaq
    etabliert, dann wäre dieser sogar oberhalb meines
    Zahlenbeispiels unterwegs.

    Startet man dieselbe Karriere von Frankreich aus,
    dann kann man die Beträge ungefähr verdoppeln.
    Geändert von horst (27.02.2014 um 00:26 Uhr)

  22. #122
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    Zitat Zitat von Balu Beitrag anzeigen

    Für die wenigsten Werbeillu-Zeichner ist ein Porsche drin. Die wenigsten wohnen in (opulenten) Eigenheimen sondern auch zur Miete. Viele überlegen ob sie sich ein Kind leisten können, oder ein zweites.
    Ich kenne einen Werbeillustrator der Porsche fährt . Der ist verheiratet und hat ein Kind .
    Sanchez

  23. #123
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Im Gegenzug verstehe ich deinen Ansatz ebenfalls nicht.
    Ist denn ein Angebot, dass ein Verlag macht (ganz egal,
    ob er sich als kleiner damit selbst weit herauslehnt
    oder als großer halt nicht so weit) unmoralisch, weil der
    Vertrag versucht eine Win/Win-Situation herzustellen?

    Würde der Verlag Hundertausende Euro einnehmen und
    dem Künstler nur einen Bruchteil davon weitergeben, dann
    wäre das sicher nicht in Ordnung! Aber das ist halt nicht
    der Fall. Hunderttausend Euro auf Seiten des Verlages
    bedeutet auch hunderttausend Euro auf Seiten des Künstlers.

    Eine klassische Comiclizenz teilt die Einnahmen ca.
    50:50 zwischen dem Verlag und dem Künstler, wobei
    der Verlag besagte Summe "x" in Vorleistung geht und
    der Künstler mit der Arbeitszeit. Am Schluss - wenn dann
    die üblichen 5 Jahre Laufzeit um sind - dann hat der
    Verlag (halt auf viele Schultern verteilt und natürlich erst
    nach der Genese des Werkes) eventuell genau die gleiche
    Summe an Arbeitszeit investiert.

    Anm.: natürlich reden wir hier nicht von BOD-Verlagen!
    Die z. b. haben, in meinen Augen, meist unmoralische Angebote.
    Nö, ein Vertrag der eine Win/Win-Situation herstellt ist absolut nicht unmoralisch, egal wo er herkommt. (naja es sei denn er geht auf unvertretbare Kosten dritter ).
    Meine Kritik an Verlagen/Verträgen/wemauchimmer bezieht sich eigentlich ausschließlich auf Situationen in denen die Win/Win-Situation zweifelhaft ist. So eine Situation halte ich für möglich und besonderer Aufmerksamkeit wert wenn ein gewinnerwirtschaftender/gewinnorientierter (meist auch gleichzeitig etablierter) Verlag einem Künstler die Vermarktung/Vertrieb/Produktion seines Werkes zu Konditionen anbietet, die für den Künstler zu keinem absehbaren Zeitpunkt selbst einen Gewinn möglich machen. In so einer Situation halte ich es für möglich (und wahrscheinlich) dass der Gewinn des Verlages zu Lasten des Künstlers erwirtschaftet werden soll.
    Ob ein Vertrag eine Win/Win-Situation möglich macht hängt vom konkreten Vertrag ab und von den konkreten Beteiligten.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Deine Rechnung ist
    a) nicht mein Beispiel und
    b) sicher nicht empfehlenswert.
    Naja wie soll ich denn gewissenhaft mit deinen Beispieldaten arbeiten ohne mich weit dem Vorwurf zu öffnen, von unrealistischen, realitätsfernen Werten auszugehen. Ich kann nur von Werten ausgehen für die ich gerade stehen kann. Ich habe noch keine Korrespondenz aus dem deutschen Comicmarkt gegenlesen dürfen in der es um 10.000€ Vorschuss und Titel ging die so einen Vorschuss erhalten, ebenso wenig habe ich irgendwelche Absatzzahlen für so einen Titel. Ich hätte also spekulieren müssen wann wieviele Titel abgesetzt werden sodass der jeweilige Vorschuss vollständig gegengerechnet ist und zusätzliche Tantiemen aus dem Absatz des Titels als Einkommen einberechnet werden können.
    Ebenso hätte ich spekulieren müssen dass Lizenzverkäufe in spekulativer Höhe stattfinden und Orginale (so denn vorhanden) zu welchem Wert auch immer zu mir unklaren Zeitpunkten verkauft werden.
    Es wäre zu viel Spekulation gewesen wenn ich auf deinem Beispiel aufgebaut hätte, weil ich zuwenig Erfahrungswerte für solche Titel (eh alles nur aus zweiter Hand) aus dem deutschen Markt habe.
    Mir persönlich sind auch in deiner Ausführung noch zu viele unbekannte und damit nicht nachvollziehbare Werte.
    In welchem Zeitraum muss bei den von dir skizzierten Vergütungskonditionen eine Auflage X abgesetzt werden, damit der Verlag bereit ist Folgewerke/verträge und damit erneut 10.000€ Vorschuss einzugehen.
    In welchem Zeitraum ist es deiner Erfahrung nach realistisch dass der Vorschuss vollständig wieder reingeholt wurde und Tantiemen als zusätzliches Einkommen des Künstlers zugerechnet werden können.
    Zu welchem Zeitpunkt wenn überhaupt sind Lizenzverkäufe möglich, in welcher Höhe würden die realistisch betrachtet ungefähr ausfallen und wird der Künstler (ich kenne es nicht so) daran auch zu 50% beteiligt.
    Wann würdest Du in welcher Höhe den Verkauf von Orginalen zurechnen?

    Ich persönlich würde wenn ich eine Comickarriere in Deutschland in Betracht zöge Lizenzverkäufe und Orginalverkäufe gar nicht einkalkulieren, denn wie sagtest Du vor einigen Beiträgen
    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Ursache ist quasi der Realitätsverlust von Beginn
    an. Think small ... und dann auf einmal erfolgreicher,
    als erhofft, sein, ist der bessere Weg. Dann bleibt
    man eher dran.
    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn man
    auch Comics textet und zeichnet, die jemand
    "haben will". Also hätte z. B. ein deutscher
    Künstler die neuen Serien die Druiden oder Ythaq
    etabliert, dann wäre dieser sogar oberhalb meines
    Zahlenbeispiels unterwegs.
    Find ich gut dass Du das erwähnst. Ich möchte nicht den Eindruck entstehen lassen dass jeder Comic solche Konditionen erhalten kann sondern dass deine Beispielwerte inhaltlich und zeichnerisch Vorraussetzungen mit sich bringen.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Startet man dieselbe Karriere von Frankreich aus,
    dann kann man die Beträge ungefähr verdoppeln.
    Kann ich bestätigen, selbst für Erstlingswerke, bei entsprechender "Qualität".

    Zitat Zitat von Sanchez Beitrag anzeigen
    Ich kenne einen Werbeillustrator der Porsche fährt . Der ist verheiratet und hat ein Kind .
    Glückwunsch an den Kollegen. Ich teile zwar nicht einen Geschmack was Autos angeht, gerade wenn man eine Familie berücksichtigt, aber er scheint gutes Einkommen zu erwirtschaften.
    Ausnahme -> Regel

  24. #124
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    Zitat Zitat von Balu Beitrag anzeigen
    Entschuldige bitte horst aber damit machst Du dich lächerlich. Für die wenigsten Werbeillu-Zeichner ist ein Porsche drin. Die wenigsten wohnen in (opulenten) Eigenheimen sondern auch zur Miete. Viele überlegen ob sie sich ein Kind leisten können, oder ein zweites. Freiheit allein ernährt niemanden.
    Der Unterschied zwischen Werbezeichnern und von Dir gerade skizzierten Comickünstlern ist der, dass Werbezeichner differenzieren dass man zwar aus Spaß zeichnen kann, aber gegen Bezahlung arbeitet.
    Dieser letzte Absatz ist indiskutabel Schwachsinn.
    Es geht bei der Betrachtung um die "Durchlässigkeit"
    im Einkommen. Also inwieweit man überhaupt etwas
    gegenfinanzieren "kann".

    Die ist in Berufen, wie der Schauspielerei, in der Musik oder
    eben bei den llustratoren "ungemein hoch"! Spielt also dem
    Künstler in die Karten.

    Wie ein bekannter Schauspieler "gegen viel Geld" bei
    einer Werbeveranstaltung "absahnt", wird er wahrscheinlich
    damit seinen nächsten Film, den er unbedingt machen möchte,
    querfinanzieren. Mit diesem Prinzip (das eher die Regel, als
    die Ausnahme ist) kann auch der Illustrator sein Gehalt
    hoch und runter fahren.

    Ein Müllfahrer z. B. kann das nicht. Die Durchlässigkeit
    in seinem Beuf ist nahezu bei Null.

    Und wenn das alles nicht ginge und auch nicht üblich wäre ...
    würden selbst im Comicparadies Frankreich nur die Hälfte der
    heutigen Comcis erscheinen, denn Werbe-"Neben"-Einnahmen
    sind auch in Frankreich die Regel udn fester Bestandteil der
    individuellen Lebenskalkulation.

  25. #125
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    Zitat Zitat von Balu Beitrag anzeigen
    Naja wie soll ich denn gewissenhaft mit deinen Beispieldaten arbeiten ohne mich weit dem Vorwurf zu öffnen, von unrealistischen, realitätsfernen Werten auszugehen. Ich kann nur von Werten ausgehen für die ich gerade stehen kann.

    Wirklich gewissenhaft - und vor allem ehrlich - kann
    man eigentlich nur sagen: "nur das, was man überhaupt
    im best anzunehmenden Fall mit dem Buch einzu-
    nehmen ist, (also die Gesamtauflage verkauft) kann
    dann auch wirklich als Einnahme verteilt werden.

    Im Bereich der Comicbücher/-alben sind das ca. 20% des
    Verkaufspreises. Das sind alle Einnahmen, die solch
    ein Werk (im Kerngeschäft) überhaupt generieren kann.
    Also würde ein Verlag der nie Gewinne machen möchte
    und bereit ist völlig "umsonst" zu arbeiten, trotzdem auch nur
    20% an Tandiemen ausschütten können. Über die restlichen
    80% verfügt der Verlag nicht. Die gehen an Druckerei
    Handel und Staat.

    Das "alles für den Künstler" nicht geht, dürfte klar
    sein. Das "alles für den Verlag" nicht geht, natürlich ebenso!
    Nehmen wir mal an - wir machen "nicht" 50: 50, sondern
    70:25 zugunsten des Künstlers. Der Verlag wäre dadurch
    "vielleicht" sogar gerade noch lebensfähig - aber ihm würde
    Geld (für das gemeinsame Projekt) an allen Ecken und
    Enden fehlen. Er könnte nur eine Mindestauflage finanzieren,
    die wiederum die Gewinnspanne je Buch noch einmal
    verkleinert. Er hätte sicher keinerlei Geld zu Verfügung
    um den Artikel zu bewerben, ihn zu betreuen oder Rabatt-
    aktionen zu fahren ... etc. etc.

    Alles in allem ensteht eine Situation (und tatsächlich
    ist mal wieder Mick, derjenige der solche Verlage dann
    gerne in Schutz nimmt), die dem Künstler "aller Chancen"
    berauben!

    Gedruckt werden dann maximal 1.000 Stck. - bezahlt wird
    15% Tandiemen - der Preis wird stark hoch angesetzt,
    "man muss das dann ja angeblich so machen" (später dazu
    vielleicht mehr) und verkauft werden letztendlich
    "chancenlos" am Markt 400 Stck.

    Am Schluss macht das dann 400x 3.- Euro für den Künstler
    nach Abgabe der Arbeit und Verkauf der 400 Exemplare.

    Für mich ist das die Abzocke (selbst wenn der Künstler 100%
    der Einnahmen bekäme - was dann anstatt 1.200.- also
    1.600.- wären), denn dieses Modell ist nicht tragfähig bzw.
    von vorneherein nur tragfähig auf den Schultern des
    Künstlers. Warum? Weil es das dann war! Weil es nur
    darum ging diese Mindestmenge (die der Fachhandel
    immer aufnimmt) in die Regale zu bekommen.


    Mehr passiert dann nicht. Das ist für die Verkäufe der
    Todestoß. Für Nachfolgeprojekte, für Lizenzverkäufe...
    ... und für die Karriere leider auch.

    Unter diesen Gesichtspunkten sollte man also ein 50:50-Model
    auch mal betrachten und danach neu urteilen.

    ----



    Also weg von jeder Ideologie: es steht die Frage im Raum.
    Was kann man überhaupt verteilen?
    Und nicht die Fragen:
    was ist Abzocke oder was ist gar "Verarsche"! ... Das hilft nicht
    wirklich weiter.
    Geändert von horst (18.02.2014 um 20:28 Uhr) Grund: gramma.

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