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Thema: Wieviel Gehalt für Zeichnerin?

  1. #76
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    @peter schaaff
    Es scheint, was ich mitbekommen habe für einen Comicautor schwieriger Fuss zu fassen als für einen Zeichner. Ich muss aber auch sagen dass ich.mich mit den hiesigen Comicmarkt nicht gut auskenne.
    Entweder man hat einen Freund der Zeichner ist und ein gemeinsames Projekt oder man heuert auf eigene Faust einen Zeichner an wozu man in die eigene Tasche greifen muss.
    Motivationsstärkend ist das nicht. Ein Autor muss am Ball bleiben um gut zu werden aber wie könnte er das wenn er nicht gerade die Asche und die Eier eines Oliver Kahns hat.
    Und wo die guten Autoren sind? Weiß ich nicht, aber wie wird man ein guter Comicautor?
    Es gibt kaum Literatur dazu bzw darüber. In Howtomakecomicbüchern wird das auch nur nebensächlich behandelt und eigene Workshops oder Kurse hab ich noch nicht gesehen.
    Wie soll dann jemand ein gescheites Skript zustande bringen wenn man noch nicht mal die Basics hat.
    Ich habe z.B. auf Film- & Theaterbücher zurückgreifen müssen weil ich nichts gefunden hatte.

  2. #77
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    @Myaca:
    http://der-comic-im-kopf.blogspot.de...teil-eins.html

    Aber es würde sich ggf auch eine eigene Veröffentlichung lohnen ... ich kann mir vorstellen, dass bei Schreibern in den nächsten Jahren ein größeres Interesse an Comics entsteht.

  3. #78
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Ich kennen Deinen Blog und finde ihn.
    gut(irgendwo hab ich es auch
    kommentiert). Ok ich hab ihn erst entdeckt als mein Skript schon fertig war aber grundsätzlich bietest du hier tausendmal mehr als sonst üblich ist.
    Vielleicht ändert sich ja was-da haben andere Leute einen besseren Überblick -zu hoffen wärs allemal
    Bislang heisst es noch-in anderen Ländern musst du Enthusiast sein um Comicbuchautor werden zu wollen, hier musst du total einen an deiner rostigen Schüssel haben um auch nur daran zu denken.

  4. #79
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    P.S. Den Blog hatte ich weiter oben vergessen zu erwähnen.
    Trotzdem glaube ich dass das Skripten immer noch einen zu niedrigen Stellenwert einnimmt. Was die Wertschätzung von Autoren und deren "Ausbildung" betrifft.

  5. #80
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Es ist ein bisschen eine Glas halbvoll/halbleer-Sache. Es ist echt nicht viel Geld in der Szene unterwegs, was aber auch heisst, dass die, die drin sind, wegen der Sache dabei sind. Und die Szene ist sehr viel zugänglicher als Film oder Literatur. Es gibt sehr viel weniger Hürden um veröffentlicht oder generell wahrgenommen zu werden, und es gibt eigentlich jedes Jahr immer wieder Leute, die aus dem Stand sehr vielversprechende und beachtete Veröffentlichungen liefern, und im Anschluss dann vielleicht bei Suhrkamp oder in der FAZ landen. Ich glaube aufrichtig, dass gute, authentische und originelle Storyteller immer und überall ihren Weg finden werden.

  6. #81
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Ich bezog mich ja auf den Kommentar von Peter Schaaff. Und wie gesagt, von der deutschen Comicszene hab ich wenig Ahnung.
    Ich schreibe deshalb weil ich jetzt zum ersten mal geskriptet habe und es nicht unbedingt zu den leichten Dingen gehört, die man so am Tag erledigen kann. Eine Erfahrung wars dennoch wert.
    Bei dir hört es sich ein wenig wie naturgegeben an wenn du von guten und originellen Storytellern sprichst. Ich glaube das so etwas erlernbar ist, wenn Interesse(Wille)und Möglichkeiten gegeben sind.
    Und am Ende zählt nur eins. Eine gute Geschichte

  7. #82
    Mitglied Avatar von peter schaaff
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    Ich unterstelle mal, das ein Großteil der von Spong umschriebenen "vielversprechenden und beachteten Veröffentlichungen" NICHT von einem Autoren-/ Zeichnerpaar, sondern von Einzeltätern stammen (wie in seinem Fall). Die (wenigen) Leute aus meinem erweiterten Bekanntenkreis, die schreiben können, gehen zum Film/ Fernsehen oder zum Radio, um wenigstens etwas Geld zu machen. Ähnlich den begnadeten Zeichnern. Die beschäftigen sich nicht mit Dingen, für die es keinen funktionierenden Markt gibt. Und keine 'Tradition'.

    Sorry - aber deutschsprachige, funktionierende Comics- Skripte, die man auch als solche bezeichnen könnte, sind mir bisher seltenst untergekommen. Da besteht ein viel größerer Mangel als der an fähigen Zeichnern, die mehr als eine PinUp- Seite draufhaben.
    Dabei gibt es mit Spongs Buch und diversen (englischsprachigen) Veröffentlichungen zum Thema genügend Material, um sich da ´reinzufressen ...

    Betrachtet man die Ausschreibungsbedingungen der wenigen reellen Wettbewerbe in Europa (die gleich komplette Alben einfordern) liegt es weiterhin es in der Hand von Design- Studenten, im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten für die wenigen ernstzunehmenden, deutschsprachigen Werke zu sorgen.

  8. #83
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    Zitat Zitat von Coffeehouse Beitrag anzeigen
    @horst: Ich liebe Splitter. Die Alben sind toll produziert und schmücken mein Bücherregal ungemein. Ich bin hier bei der Diskussion auch eher auf deiner Seite. Aber meines Wissens kauft ihr hauptsächlich international Lizenzen und heuert kaum direkt Künstler/Autoren, richtig? Daher hast du sicherlich nicht seit 35 Jahren Tag für Tag mit Künstlern und Verträgen zu tun, oder?
    Es ist eigentlich nicht Sinn der Sache
    über mich oder unseren Verlag zu reden ...
    ... aber nun gut - ein paar Sätze dazu!

    Ich kenne niemanden, der über 35 Jahre
    "jeden Tag" einen Vertrag auf dem Tisch
    liegen hat (was ich übrigens auch nicht
    geschrieben habe), denn das würde
    bedeuten, dass jemand ca. 10.000 Verträge
    vorliegen gehabt hätte. Geht nicht ... irgendwann
    muss man ja auch den Inhalt dieser Verträge
    abarbeiten.

    Aber irgendwas zwischen 1.000 und 2.000 Lizenz-
    verträgen und Illustratoren/Autoren-Aufträgen
    habe ich sicher auf dem Tisch gehabt und
    bearbeitet, beurteilt und/ oder unterschrieben.

    Zitat Zitat von Coffeehouse Beitrag anzeigen
    Wie schon früher diskutiert wurde, kann ein "normaler" Comiczeichner meitens nicht direkt von seiner Arbeit leben. Er muss sich also mit Werbeillustration o.ä. was dazu verdienen. Jetzt frage ich mich, wie es demgegenüber mit den Verlagen aussieht? Wieso soll ein Verleger oder Mitarbeiter von Splitter vom Vertrieb leben dürfen, aber der Schaffende selber nicht. Oder müssen eure Mitarbeiter auch nebenher kellnern gehen?


    Was soll diese "Verlag-versus-Künstler"-Haltung?
    Sie ist grundfalsch und hier ohne Sinn verwendet.

    Also nun noch ein paar Sätze zu Splitter.
    Delia, Dirk und ich sind seit vielen vielen Jahren
    hauptberuflich Comiczeichner, Comicautor und
    Illustratoren und haben gemeinsam einen Verlag
    gegründet. Glaubst du, wir wissen nicht,
    was die Bedürfnisse der jeweiligen Seite sind?

    Hier mal ein ganz normales Rechenbeispiel, wie
    eine solche Zusammenarbeit aussieht und warum
    ich da keine Ausbeutung erkennen kann:

    Künstler und Verlag machen gemeinsam ein Buch!
    Der (die) Künstler bekommt 10.000 Euro (besagtes Fixum
    200.- Euro die Seite).
    Der Verlag gibt dem Künstler also 10.000.- Euro,
    druckt Bücher für 10.000.- Euro, macht für ca. 5.000.-
    Werbung (Kataloge, Anzeigen, Messe, z. B.
    Hotel- und Fahrtkosten etc. etc.) und
    bringt für ca. 5.000.- Euro Arbeitszeit mit rein
    (auch wieder für alle Arten von Werbung,
    Messen, Betreuung und Verwaltung über
    - in der Regel - 5 Jahre Vertragslaufzeit).
    Der Verlag hat also 30.000.- Euro in das Buch
    investiert.

    Beide - Künstler und Verlag - bekommen bei einem
    12.- Euro Buch ca. 1.- Euro jeweils für sich netto raus
    (also für sich, zum Feiern und Essen gehen).
    (die Verlagsbilanz ist plus 2.- Euro Mehreinnamen / der Rücklauf der Stück-Druckkosten)!

    So, nun verkauft das Buch 500 Stck.
    Der Künstler liegt bei 10.000.- Euro plus, der Verleger (nicht der Verlag) bei 29.500.- minus (verlagsbilanziert -28.500.-)

    Angenommen, das Buch verkauft 2.000 Stck.
    Der Künstler liegt bei 10.000.- Euro plus, der Verleger bei 28.000.- minus (verlagsbilanziert -24.000.-)

    Angenommen, das Buch verkauft 5.000 Stck.
    Der Künstler liegt bei 10.000.- Euro plus, der Verleger bei 25.000.- minus (verlagsbilanziert -15.000.-)*

    Angenommen, das Buch verkauft 10.000 Stck.
    Der Künstler liegt bei 10.000.- Euro plus, der Verleger bei 20.000.- minus, minus der Neudruckkosten (verlagsbilanziert - ca. 10.000.-.-)
    Deswegen auch die Vorfinanzierung, "der Verlag" (nicht die Macher!) könnte jetzt anfangen zu verdienen.
    Hängt von den Auflagen und Druckkosten ab. Ab jetzt jedenfalls ist das "Problem" Künstler-Vorkasse weg!

    Angenommen, das Buch verkauft 20.000 Stck.
    Der Künstler liegt jetzt schon bei 20.000.- Euro plus, der Verleger bei 10.000.- minus (verlagsbilanziert +/- "ca." 0.- .-)
    Jetzt kommt aber die Gewinnversteuerung dazu - nicht vergessen!

    Angenommen das Buch verkauft 30.000 Stck. - ca. ab jetzt verdienen Delia, Dirk und ich mit.
    Ca. 30 (natürlich ebenfalls noch zu versteuernde) persönliche Cent für jedes weitere verkaufte Buch.

    "Erst wenn du 50.000.- Euro netto" (natürlich musst du das dann auch
    versteuern!) eingenommen hast, dann kommen wir vielleicht jeweils auf ca. 5.000.- Euro!

    Du siehst - Ausbeutung ist irgendwie was ganz anderes -
    bis 30.000 Verkäufe haben wir quasi rein gar nix für uns von der Zusammenarbeit.

    (Achtung: die Rechnung ist natürlich vereinfacht!)
    Geändert von horst (13.02.2014 um 16:43 Uhr) Grund: gramma

  9. #84
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    In den über dreißig Jahren, die wir beide jetzt in der Comicszene aktiv sind, hat es in Deutschland keine 100 Fälle von vorfinanzierten Comics gegeben.
    Die Zahl war ja auch "weltweit" gemeint!

  10. #85
    Mitglied Avatar von ric_the_rat
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    Ich will ja nu nich schon wieder Wurstbrote schmieren: aber hier gings doch aktuell um "wie krieg ich als Autor einen Zeichner dazu, mit mir ein Team zu werden"?
    1. denke ich, wenn man einem Zeichner eine Story auf den Tisch legt, die ihn begeistert, dann kann man ihn ja einfach mal FRAGEN.
    2. ein gutes Team findet sich nicht zufällig, das ist wie "Schicksal", und man braucht gute Menschenkenntnis dafür (so eine Erfahrung mache ich gerade selber, das ist klasse...)
    3. wie wärs mit einem Tauschgeschäft wie "Zimmer streichen", damit der Zeichner auch merkt, dass man ihn WILL?

    Abgesehen davon find ich ganz hilfreich, was Horst da geschrieben hat. Macht mir Mut, das laufende Großprojekt (war eigentlich gedacht fürs TV, aber leider gehts dabei nich um den 2.WK), wenns fertig ist (im Moment überlege ich eher meinen Rechner gegen die Wand zu schmeißen, Adobes CloudChaos für den Broterwerb sei dank), vielleicht DOCH einem deutschen Verlag zukommen zu lassen.

    Der Punkt ist doch eher nicht der Preis oder was auch immer, sondern das Vertrauen, das man ineinander haben kann?
    Kann men jemandem vertrauen, der gleich auf die Kohle schielt bei Projekten, die einen nicht durch Spekulation reich machen?
    Nich so wirklich, oder.


  11. #86
    Mitglied Avatar von Coffeehouse
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    @horst:

    Der Macher vom Allverlag hat mal gesagt, dass er Lizenzen für so um die 1000 Euro kauft, wenn ich mich nicht irre.
    Ich kann daher nicht glauben, dass ihr 10.000 Euro plus Gewinnbeteiligung zahlt. Zudem die meisten eurer Comics ja schon vorher im europäischen Ausland erschienden sind, oder?

    Du siehst - Ausbeutung ist irgendwie was ganz anderes -
    bis 30.000 Verkäufe haben wir quasi rein gar nix für uns von der Zusammenarbeit.
    Das ist so nicht ganz richtig. Ihr würdet richtig hart Verlust machen unter 30.000 Verkäufen und daher kann ich mir nicht vorstellen, dass euer Unternehmen auf so wackeligen Beinen steht.
    Zwar kenn ich eure Verkaufszahlen nicht, aber auch da kann ich mir (trotz der Top-Qualität) nicht vorstellen, dass solche Zahlen erreicht werden. Zumindest nicht im Mittel. Ich würd's euch ja wünschen, aber ich vermute dass die normalen Verkäufe eher so irgendwo zwischen 2.000 bis5.000 Stück liegen, oder?

  12. #87
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Coffeehouse Beitrag anzeigen
    @horst:

    Der Macher vom Allverlag hat mal gesagt, dass er Lizenzen für so um die 1000 Euro kauft, wenn ich mich nicht irre.
    Ich kann daher nicht glauben, dass ihr 10.000 Euro plus Gewinnbeteiligung zahlt. Zudem die meisten eurer Comics ja schon vorher im europäischen Ausland erschienden sind, oder?
    Du bist nicht ganz bei der Sache!

    Das Beispiel mit den 10.000 war das
    Beispiel der Vorkasse an den Künstler,
    wenn man ihm 200.- Euro die Seite
    bezahlt. Lies bitte noch einmal oben
    nach!

    Und 1.000.- Euro in einer Lizenz
    mag beim All-Verlag möglich sein.
    Aber für uns wäre das unerreichbar
    niedrig, denn die Lizenz skaliert ja
    mit der Auflage und "manche" Serien
    sind auch noch zusätzlich teurer.

    Zitat Zitat von Coffeehouse Beitrag anzeigen
    Das ist so nicht ganz richtig. Ihr würdet richtig hart Verlust machen unter 30.000 Verkäufen und daher kann ich mir nicht vorstellen, dass euer Unternehmen auf so wackeligen Beinen steht.
    Zwar kenn ich eure Verkaufszahlen nicht, aber auch da kann ich mir (trotz der Top-Qualität) nicht vorstellen, dass solche Zahlen erreicht werden. Zumindest nicht im Mittel. Ich würd's euch ja wünschen, aber ich vermute dass die normalen Verkäufe eher so irgendwo zwischen 2.000 bis5.000 Stück liegen, oder?
    Der allerletzte Satz trifft durchaus zu. Alle Sätze
    zuvor waren ja auf Basis einer falschen Annahme
    konstruiert und sind somit hinfällig.

  13. #88
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Die Zahl war ja auch "weltweit" gemeint!
    Der von dir genannte Seitenpreis aber nur für Deutschland und nicht für Werbeseiten oder Bestseller.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    macht für ca. 5.000.-
    Werbung (Kataloge, Anzeigen, Messe, z. B.
    Hotel- und Fahrtkosten etc. etc.)

    (Achtung: die Rechnung ist natürlich vereinfacht!)
    Interessanter wäre natürlich eine Rechnung, die uns zeigt, wie es wirklich aussieht. Nach deinem Beispiel macht der Verlag ja auch große Verluste, wenn er den Autoren KEINE 10.000 € zahlt (und sogar bis 5.000 verkauften Exemplaren ein Minus, wenn er den Autoren GAR NICHTS zahlt).

    Und wenn man die Rechnung auf Splitter beziehen würde, dann würdet ihr im Jahr 550.000 € für Werbung ausgeben. Wie nahe kommt das denn der Realität?

    Üblich ist übrigens eine Vorkasse bei Abgabe des druckreifen Werkes von 50 % auf die zu erwarteten Tantiemen der ersten Auflage. Das wären also bei einem Comic zu 12 € VK und 2.500 Auflage 1.400 € plus MWSt.
    Geändert von Mick Baxter (15.02.2014 um 07:19 Uhr)
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  14. #89
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    Zitat Zitat von Myaca Beitrag anzeigen
    @peter schaaff
    Es scheint, was ich mitbekommen habe für einen Comicautor schwieriger Fuss zu fassen als für einen Zeichner. Ich muss aber auch sagen dass ich.mich mit den hiesigen Comicmarkt nicht gut auskenne.
    Das ist mitunter das Problem.
    Manchmal gibt es tolle Zeichner, bei denen man sich denkt, warum haben die sich keinen Autor gesucht.
    Gute Autoren sind nicht zwingend gute Zeichner, gute Zeichner aber genau so wenig zwingend gute Autoren.
    Was ich schade finde, dass es kaum Teams gibt, die sich die Arbeit noch mehr aufteilen. Aus eigener Anschauung weiß ich, wie schwierig das zu organisieren ist.

    Natürlich gibt es das Problem, dass Autoren manchmal zu wenig comictechnisch denken. (Du kannst nur einen bestimmte Anzahl an Sachen auf einen Bild zeigen.)

    Dass ein Künstlerteam prozentual an den Gewinnen beteiligt ist, halte ich nur für fair, das ist aber in der Buchbranche nicht anders. Übrigens braucht man da auch mehrere Bücher, um sich zu etablieren.
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  15. #90
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Der von dir genannte Seitenpreis aber nur für Deutschland und nicht für Werbeseiten oder Bestseller. .

    Der Seitenpreis war ein Seitenpreis!
    Punkt, fertig, aus. Als Vorlage für ein
    Rechenbeispiel. Es war kein "deutscher"
    Seitenpreis. Was soll das überhaupt
    sein? Ein "deutscher" Seitenpreis?

    Ich glaube, du solltest weniger mich hinterfragen
    als dich selbst etwas besser erklären.


    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Interessanter wäre natürlich eine Rechnung, die uns zeigt, wie es wirklich aussieht. Nach deinem Beispiel macht der Verlag ja auch große Verluste, wenn er den Autoren KEINE 10.000 € zahlt (und sogar bis 5.000 verkauften Exemplaren ein Minus, wenn er den Autoren GAR NICHTS zahlt).

    Und wenn man die Rechnung auf Splitter beziehen würde, dann würdet ihr im Jahr 550.000 € für Werbung ausgeben. Wie nahe kommt das denn der Realität? .
    Wie es "wirklich" ausssieht?

    Was hast du schon wieder für ein Problem?
    Kannst du nicht einfach mal ein seriöses Beispiel
    erkennen und akzeptieren.


    Was du immer ankreidest oder nicht wahrhaben willst
    ist "gerade die von dir immer wieder eingeforderte"
    Unterstützung des eigenen Autoren und Zeichner, die
    ich hier beschrieben habe.


    Natürlich machen wir "bei Eigenproduktionen mehr
    Werbung und mehr Signiertouren und höhere Auflagen
    mit höheren Garantiesummen
    ", als bei einer normalen
    Lizenz. Das ist die Förderung, die halt beim Verlag ihren
    Tribut fordert und die übrigens auch nur durch den hohen
    Lizenzanteil
    überhaupt möglich ist. Denn von dort kommt
    das Geld.


    Was bitte ist - du alter Grantler - daran schlecht oder
    weg von der Realität?

    Deine Annahme jedoch, mein Beispiel (und es ist nur ein
    Beispiel!!!
    ), wäre auf alle Titel zu übertragen ist dermaßen
    unsachlich und einem, der sagt, dass er die Branche kennt,
    eigentlich nur unwürdig.

    Angenommen, wir würden jeden Künstler z. B. exakt einem
    Ralf Schlüter gleich behandeln, dann müsste Splitter

    siehe z. B. http://www.splitter-verlag.eu/autore...autoren-m.html

    mit 500 Künstler und 300 Betreuern in Erlangen einschlagen und
    jedesmal einen 1 Kilometer langen Signiertisch bauen, und bekämem
    am Standrand von der Stadt vorher ein eigenes Hotel erbaut.

    So liest sich deine Gedankenwelt, dass man anhand eines
    Beispiels einen gesamten Verlag "einfach so hochinterpolieren"
    kann!

    Also noch einmal:
    das Beispiel ist ein seröses Beispiel, und sollte klarstellen,
    was alleine 200.- Euro Fixum schon für den Verlag
    bedeuten können. Es ist nicht "unser grundsätzliches
    Geschäftsmodel"! Denn eigentlich habe ich mit dem
    Beispiel und den notwendigen Verkaufszahlen
    beschrieben, dass genau das nicht geht.


    Und es war die Antwort auf die Sätze von coffehouse,
    der irgendwie meinte, dass die Verleger ihre hohen
    Erlöse dem Künstler vorenthalten.
    Geändert von horst (15.02.2014 um 13:00 Uhr) Grund: gefettet

  16. #91
    SysBär im Ruhestand Avatar von Balu
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    Ehm horst, kanns sein dass du in deinem Beispiel die Kosten des Künstlers vergessen hast? Der Künstler kann nur dann 10.000 im Plus sein wenn der comic quasi aus der Luft heraus und ohne irgendwelchen material-, recherche-, zeitaufwand entstanden ist.

    Der Künstler ist mit ziemlicher Sicherheit auch im Minus.

    Edit:ich möchte mit dem Hinweis lediglich den Eindruck korrigieren dass der Künstler in deinem Beispiel einen Gewinn von 10.000 macht. Dein Beispiel lässt es so aussehen als sei der Verlag der einzige der investiert, ein Risiko eingeht und für den die Vergütung einer Comicseite mit 200€ einen wahrscheinlichen Verlust bedeutet.
    Geändert von Balu (15.02.2014 um 22:07 Uhr)

  17. #92
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Balu Beitrag anzeigen
    Ehm horst, kanns sein dass du in deinem Beispiel die Kosten des Künstlers vergessen hast? Der Künstler kann nur dann 10.000 im Plus sein wenn der comic quasi aus der Luft heraus und ohne irgendwelchen material-, recherche-, zeitaufwand entstanden ist.

    Der Künstler ist mit ziemlicher Sicherheit auch im Minus.

    Edit:ich möchte mit dem Hinweis lediglich den Eindruck korrigieren dass der Künstler in deinem Beispiel einen Gewinn von 10.000 macht. Dein Beispiel lässt es so aussehen als sei der Verlag der einzige der investiert, ein Risiko eingeht und für den die Vergütung einer Comicseite mit 200€ einen wahrscheinlichen Verlust bedeutet.
    Nun, ich habe auch geschrieben: es ist eine vereinfachte
    Rechnung, die nur die großen Positionen berücksichtigt.
    Aber ich habe das auf beiden Seiten getan!

  18. #93
    SysBär im Ruhestand Avatar von Balu
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    Naja Du hast auf Verlagsseite vereinfacht Kosten dargelegt, auf Künstlerseite aber gar keine Kosten erwähnt sondern ausschließlich von einem Plus gesprochen.
    Diese Vereinfachung wollte ich nicht unkommentiert lassen weil sie verzerrt.
    Dass ein Künstler je nach Projektumfang bei 10.000€ Vorschuss auch erstmal boch 10-30.000 im Minus ist ist durchaus auch ein erwähnenswerter großer Posten.
    Geändert von Balu (15.02.2014 um 23:06 Uhr)

  19. #94
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    Zitat Zitat von Balu Beitrag anzeigen
    Naja Du hast auf Verlagsseite vereinfacht Kosten dargelegt, auf Künstlerseite aber gar keine Kosten erwähnt sondern ausschließlich von einem Plus gesprochen.
    Diese Vereinfachung wollte ich nicht unkommentiert lassen weil sie verzerrt.
    Dass ein Künstler je nach Projektumfang bei 10.000€ Vorschuss auch erstmal boch 10-30.000 im Minus ist ist durchaus auch ein erwähnenswerter großer Posten.
    Siehe es bitte in der Chronologie des Threads.

    Es wurde vom monitären Gewinn des Verlegers
    gesprochen, an dem der Künstler nicht beteiligt
    wird. Dafür habe ich mal aufgelistet, dass bei
    einer solchen Bezahlung für den Verlag fast
    nie Geld zu erwirtschaften ist. Und wenn der
    Moment dann kommt - der Künstler so schon bei
    ca. 30.000 Euro an Einnahmen wäre.

    Es fehlt also die angesprochene Ausbeutung.
    Allenfalls versenken "beide" etwas. Der
    Künstler hauptsächlich Zeit und der Verlag
    halt viel Geld.

  20. #95
    SysBär im Ruhestand Avatar von Balu
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    OK in dem Kontext ist dein Beispiel in Ordnung und zielführend. Danke für den Hinweis denn ich hab Seite 2 und 3 nur überflogen.

  21. #96
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    Zitat Zitat von Balu Beitrag anzeigen
    OK in dem Kontext ist dein Beispiel in Ordnung und zielführend. Danke für den Hinweis denn ich hab Seite 2 und 3 nur überflogen.
    Na toll !!!!
    Sanchez

  22. #97
    Mitglied Avatar von jo b.
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    Wieviel Gehalt für Zeichnerin?

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Was soll diese "Verlag-versus-Künstler"-Haltung?
    Sie ist grundfalsch und hier ohne Sinn verwendet.
    Ich denke nicht, dass es darum geht und will da noch mal einhaken. Niemand will die Große Kohle, deswegen macht man sicher keinen Comic. Aber grundlegende lebenserhaltende Kosten müssen irgendwie ansatzweise gedeckt sein. Ich kenne mich mit Verlagen nicht aus, habe das aber einfach mal überschlagen.

    Bei der ursprünglichen Frage ging es ja um einen Zeichner, der nur zeichnet. In Deinem Beispiel geht es ja sogar um "Künstler und Verlag". Demnach sind in den 200 € pro Seite auch anteilig die Kosten für das Skript und Vorarbeit (Recherche, Character Design, Setdesign, Revisionen, Materialkosten ...) mit drin.
    Also gehen wir bei Deiner Rechnung mal von einem der wenigen Genies aus, die Skript, Dialog und Zeichnung ganz allein auf hohem Niveau beherrschen, nur damit sich das einfacher rechnet und wir nicht noch ein 2. Maul stopfen müssen.

    Wenn ein Zeichner für eine Druckfertige abgesegnete Comicseite ala Splitter 5 Tage arbeitet, ist das meiner Meinung nach schon schnell, weil man ja auch die Vorarbeit (Recherche, Skript, Dialoge, Character Design ...) anteilig mit einrechnen muss. Wenn es dafür also 200 € !!! gibt, kann er nur schwerlich davon leben. Das wären nach dieser Rechnung nämlich +- 800 € Brutto!!!! Also vielleicht gerade mal die Miete für nen Wohnraum, der auch gleichzeitig Atelier sein muss.
    Es ist also schon der Zeichner, der in erster Linie investiert! Er muss nämlich knapp ein Jahr seine Lebenserhaltungskosten mit allem Pipapo vorschießen, muss vielleicht noch was zur Miete zuschießen, hat keinen Urlaub, hat keine Nebeneinkünfte, hat keine Arbeitslosenversicherung, hat keine Altersvorsorge, verliert in diesem Jahr evtl. alle seine Kunden, die er sich als Freischaffender bereits erarbeitet hat und darf um Gottes Willen nicht krank werden.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Künstler und Verlag machen gemeinsam ein Buch!
    Der (die) Künstler bekommt 10.000 Euro (besagtes Fixum
    200.- Euro die Seite).
    Der Verlag gibt dem Künstler also 10.000.- Euro,
    druckt Bücher für 10.000.- Euro, macht für ca. 5.000.-
    Werbung (Kataloge, Anzeigen, Messe, z. B.
    Hotel- und Fahrtkosten etc. etc.) und
    bringt für ca. 5.000.- Euro Arbeitszeit mit rein
    (auch wieder für alle Arten von Werbung,
    Messen, Betreuung und Verwaltung über
    - in der Regel - 5 Jahre Vertragslaufzeit).
    Der Verlag hat also 30.000.- Euro in das Buch
    investiert.
    Ich will ja nicht an Deiner Rechnung rummäkeln, aber einiges scheint mir doch leicht geschönt zu sein.
    Ich gehe davon aus, dass der Künstler deutlich mehr als doppelt so viel Arbeit an dem Album hat, wie der Verlag. (10.000 € Künstler 5.000 € Eure Arbeitszeit)
    Dazu kommt, dass Ihr Eure Messebesuche, Fahrt- und Hotelkosten natürlich nur anteilig auf die einzelnen Titel verteilen könnt. Genauso muss man die Werbung exklusiv für den einen Titel und die Werbung für den Verlag differenziert betrachten. Und selbst die Werbung für den einzelnen Titel ist immer auch Werbung für den Verlag an sich.
    Geändert von jo b. (16.02.2014 um 18:01 Uhr)

  23. #98
    SysBär im Ruhestand Avatar von Balu
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    Gnarf! Man merkt dass ich nicht oft genug lange Beiträge poste sonst hätte ich das automatische Ausloggen berücksichtigt und hätte meinen Text nicht zweimal schreiben müssen.

    Ich hab Seite 2 & 3 nochmal aufmerksam gelesen und ein paar weitere Kommentare dazu:

    horst:
    Zwei bis drei gute Seiten und ein guter Plott sollten ausreichen
    um zu erkunden, ob ein Verlag aufspringt. Und dafür
    würde ich nix bezahlen. Wozu auch? Der Verleger nimmt
    sicher den Zeichner lieber unter Vertrag, der bereit ist
    für sein/oder euer gemeinsames Projekt besagte
    Probeseiten selbstinvestiert einzubringen, als einen Künstler,
    der schon - quasi für das Vorstellungsgespräch - Geld
    sehen möchte.
    Dem stimme ich zu. <5 Probeseiten, eine Kurzzusammenfassung und eine etwas in die Tiefe gehende gehende Zusammenfassung sind ein akzeptabler Aufwand um bei einem Verlag um Kooperation zu werben. Sofern klar ist dass allein durch den Pitch noch keine Rechte oder Optionen eingeräumt werden.

    Ich, als Verleger, lehne einen vom Autor vorab
    bezahlten Zeichner mit einer darauf basierenden
    Arbeitsprobe sofort ab! Es ist doch klar, dass
    hier kein wirklich seriöses Projektangebot auf dem
    Tisch landet.
    Da widerspreche ich. Ich halte das für absolut seriöses Vorgehen. Die Rollenverteilung ist lediglich eine andere. Der Autor möchte seine Geschichte umgesetzt sehen und bezahlt jemanden der den visuellen Part seines Pitches übernimmt. Mit diesem Pitch sucht er dann einen Vertriebs- und Kooperationspartner. Das ist legitim, das ist seriös. Dir gefällts halt nicht weil Du befürchtest besseres gepitched zu bekommen als letztendlich geliefert wird. Dabei könntest du um dieser Befürchtung entgegen zu treten einfach sagen dass eine Zusammenarbeit nur zustande kommt wenn diese Qualität gehalten wird. Das könnte auch bedeuten dass ein anderer Zeichner gewählt werden muss der vielleicht für weniger Geld oder eben den Konditionen auf die der Verlag und der Autor sich bereits verständigt haben, zu haben ist.

    Die Künstler machen in der Regel einen
    Vertrag mit dem Verlag (und der wird
    dann nur gültig, wenn ihn auch beide*
    unterschreiben) und keine Verträge,
    ohne diesen und über dasselbe
    Projekt untereinander.
    Es ist zwar erlaubt Nebenrechte zu haben* - dies mus aber
    im Vertrag erwähnt und geregelt werden und meistens
    ist das eine "belastende" SItuation für den Verlag
    (z. B. durch Vorrechte verstorbener Künstler bzw. deren
    Erben). Das alles wird dann bei Erfolgsserien not-
    wendigerweise akzeptiert. Gewollt ist es nicht ... und
    schon gar nicht bei einer neuen Serie mit neuen Künstlern.
    Schön dass Du mit dem zweiten Kommentar nochmal zurückruderst, ansonsten hätte ich Dir Nötigung und Eingriff in die Vertragsfreiheit an den Kopf geworfen.
    Sofern der Vertrag zwischen Zeichner/Autor vollständig erfüllt ist und sofern sich aus diesem Vertrag keine über Vertragserfüllung hinausgehenden Rechte/Pflichten ergeben die dem Verlagsvertragsinhalt bei Verhandlung und Unterzeichnung zuwiderlaufen gibt es keinen Vertragsbruch.
    Autor/Zeichner sind nur insofern verpflichtet über einen vorausgehenden Vertrag aufzuklären solange der Autor/Zeichner-Vertrag für die Vertragsverhandlungen mit dem Verlag relevant sind, oder sofern der Verlagsvertrag eine Passage enthält die dies abseits möglicher Relevanz einfordert und die nicht von Autor/Zeichner angefochten wird.
    Es ist jedoch im Interesse des Autors/Zeichners etwaige Vereinbarungen frühzeitig gegenüber dem Verlag offen zu legen um die Vertragsverhandlungen möglichst einfach und nervenschonend zu halten.

    Es steht dem Verlag frei eine Zusammenarbeit mit Hinblick auf vorläufige Vertragsvereinbarungen abzulehnen. Es wäre wünschenswert wenn der Verlag in der Situation erläutern würde unter welchen Konditionen eine Zusammenarbeit möglich wäre. Es ist dann die Sache von Autor/Zeichner die Hürden die sich durch ihren vorrausgegangenen Vertrag ergeben haben wie auch immer aufzulösen oder zu akzeptieren dass es so keine Zusammenarbeit mit dem Verlag geben wird.

    Letztendlich ist ein Vertrag eine in beiderseitigem Einvernehmen und Verständnis getroffene Vereinbarung. Oder sollte es zumindest sein.

    Der
    Künstler hauptsächlich Zeit und der Verlag
    halt viel Geld.
    Ausgehend von 6-8 Monaten Produktionszeit für ein Album, wenn ich nach den Angaben geschätzter französischer Kollegen gehe die sich teils auch in deinem Verlagsportfolio befinden, plus Materialkosten, plus Werbungskosten um einen Verlag zu finden, plus Werbungskosten die er investiert um diesen Titel dann mitzuvermarkten... investiert ein einzelner Freiberufler verdammt viel Geld.

    coffehouse:
    Wie schon früher diskutiert wurde, kann ein "normaler" Comiczeichner meitens nicht direkt von seiner Arbeit leben. Er muss sich also mit Werbeillustration o.ä. was dazu verdienen. Jetzt frage ich mich, wie es demgegenüber mit den Verlagen aussieht? Wieso soll ein Verleger oder Mitarbeiter von Splitter vom Vertrieb leben dürfen, aber der Schaffende selber nicht. Oder müssen eure Mitarbeiter auch nebenher kellnern gehen?
    Diese Argumentation hab ich selber vor kurzem in einer Diskussion um das Ehapa-Comic"Stipendium" vorgebracht den ich für Ausbeutung halte. Bei einer allgemeinen Diskussion lässts sich meines erachtens nach nicht ohne weiteres einbringen.

    Wie horst aufführte wird ein Verlag bei einer Eigenproduktion wahrscheinlich keinen Gewinn machen. Wie ich andeutete wird auch der Kreative kein Plus machen. Beide machen Minus.
    Unter dieser Vorraussetzung ist es doch akzeptabel vom Kreativen zu erwarten das Minus in gleicher Weise zu tragen wie der Verlag.
    Nicht.
    Das hat damit zu tun dass ein Freiberufler/Künstler hauptsächlich dann Geld verdient, wenn er arbeitet. Sein realistisch erzielbares Einkommen ist stark durch die eigene verfügbare Produktionszeit begrenzt.
    Diese Begrenzung hat ein Verlag nicht bzw. in geringerem Maß. Den Zeit- und Materialaufwand den ein einzelner Freiberufler aufwenden muss um so eine Comicproduktion querzufinanzieren ist höher als der den ein Verlag aufbringen muss. Der Verlag kann durch die Lizenzproduktionen die (theoretisch) permanent Geldeingänge bedeuten sein Gesamtrisiko im Vergleich zum Kreativen wesentlich geringer halten.
    Diese Chancen- und Risikoverteilung sollte sich eigentlich im Vergütungsschlüssel berücksichtigt finden, bei der Höhe des Vorschusses zugunsten des Künstlers, bei den Tantiemen zugunsten des Verlages.
    Wird sie auch, nur eben unfair. Wie horst in seinem Beispiel aufführte ist ein Vorschuss ein Minusposten in der Bilanz eines Verlages. Je geringer der Vorschuss ausfällt, desto geringer das Gesamtminus und desto größer die Wahrscheinlichkeit für den Verlag ins Plus zu geraten.
    Wenn wie in horsts Beispiel Verlag und Künstler vom Reingewinn jeweils 50% erhalten (und der Vorschuss wie üblich mit diesen Tantiemen erstmal verrechnet wird) ist das unter Berücksichtigung der Gesamtkosten des Künstlers und der Gesamtkosten des Verlages immer noch eher zum Gewinn des Verlages, aufgrund besserer Querfinanzierungsmöglichkeiten. Fast alles was ein Verlag für einen Titel tut lässt sich zum Vorteil des Gesamtverlagsportfolios nutzen.
    Dann kommen wir aber zu dem Punkt den horst auch ansprach, dem Comickarriere-Marathonlauf.
    Theoretisch ist die Wahrscheinlichkeit des Kreativen von seiner Tätigkeit leben zu können umso höher je mehr Comics er im Rücken hat. Theoretisch werfen diese vielen Comics ja immernoch Tantiemen ab.
    Praktisch jedoch kann man mit Tantiemen aufgrund immer geringer werdender Auflagezahlen, immer geringer werdender Prozentanteile und immer geringer werdender "shelf lifespan" (gibts dafür ein deutsches Wort) bei einer größer werdender Anzahl individueller Titel nicht mehr rechnen.
    Wenn also die Tantiemen vernachlässigbar sind dann ists vielleicht die Fanbasis die man sich erst erarbeiten muss. Um bei horsts Beispiel zu bleiben müsste man allerdings schon zum Rockstar werden um Verkaufszahlen zu bringen die bei den genannten Tantiemen innerhalb realistischer Zeiträume ein vertretbares Einkommen generieren.

    Letztendlich muss man sich als Kreativer darüber im Klaren sein dass man ein Geschäft führt und dass jede weder kurz-,mittel-,langfristig Gewinn möglich machende Strategie eine saudumme Idee ist.
    Wer ein Veröffentlichungsangebot von einem gewinnorientiert arbeitenden Verlag erhält sollte darauf achten möglichst durch den Vorschuss oder durch realistisch erwartbare Tantiemen selber einen Gewinn zu erwirtschaften. Wer zum wie auch immer gearteten Profit einer anderen Person arbeitet und dabei sowohl kurz- als auch langfristig Verlust macht lässt sich über den Tisch ziehen. Egal ob es dabei um Comic, Schuhe Putzen oder sonstige Arbeiten geht.

    Ob ein wie auch immer geartetes Angebot eines Verlages eine ernstzunehmende Einladung für eine kurz-/mittel-/langfristige Zusammenarbeit zu beiderseitigem Profit darstellt hängt davon ab, was genau angeboten und letztendlich vereinbart wird.

  24. #99
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    Horst hat da wahrscheinlich schon schlechte Erfahrungen gemacht, weil der Zeichner abgesprungen ist, da er nicht mit den Konditionen nicht zufrieden war. Warum fragt niemand, ob der Zeichner nicht vielleicht einen Autor nötig gehabt hätte? Die Dienstleistung ist keine Einbahnstraße, Zeichner macht etwas für den Autor, sondern der Autor bestensfalls etwas für den Zeichner, der Autor geht dabei naturgemäß immer in die Vorlage.

    Ansonsten sollte man eher fragen, wie man eine Auflage erreichen kann, bei der alle zufrieden sind. Das geht nicht sofort mit dem ersten Band, dazu braucht man eine Durststrecke.
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  25. #100
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    Zitat Zitat von jo b. Beitrag anzeigen
    Bei der ursprünglichen Frage ging es ja um einen Zeichner, der nur zeichnet. .
    Eigentlich muss man den Ursprung noch einen Schritt weiter
    zurück denken. Denn die "wirklich ursprüngliche" Frage war:
    "ich möchte einen Comic schreiben, jemand anderes soll diesen
    Comic zeichnen. Was ist dieser Comic (oder der Werkanteil
    des Zeichners) auf dem Comicmarkt wert?"

    In Kurzform müsste die "ursprüngliche" Frage eigentlich
    nur lauten: "was ist unser gemeinsamer Comic" wert?

    Hier wird sofort klar (leider lief der Thread nicht so ab),
    dass es nicht um einen Seitenpreise in den USA bei Marvel
    oder DC geht und nicht um Auftragsarbeiten bei einem
    Werbeauftrag. Es geht um eine gedruckte Auflage eines
    Werkes, das seinen Wert durch die verkaufbare Auflage
    (die zu erzielenden Umsätze) definiert.

    Und jetzt wird es ganz schwer zu sagen: wer definiert
    eigentlich den Wert und wie wird er den Künstlern und
    dem Verlag gerecht? Der wirkliche Wert kann dabei
    nur funktionieren wenn er - zumindest auf langer Strecke -
    dem Markterfolg des Werkes/der Folgewerke entspricht.

    Zitat Zitat von jo b. Beitrag anzeigen
    Wenn ein Zeichner für eine Druckfertige abgesegnete Comicseite ala Splitter 5 Tage arbeitet, ist das meiner Meinung nach schon schnell, weil man ja auch die Vorarbeit (Recherche, Skript, Dialoge, Character Design ...) anteilig mit einrechnen muss. Wenn es dafür also 200 € !!! gibt, kann er nur schwerlich davon leben. Das wären nach dieser Rechnung nämlich +- 800 € Brutto!!!! Also vielleicht gerade mal die Miete für nen Wohnraum, der auch gleichzeitig Atelier sein muss.
    Es ist also schon der Zeichner, der in erster Linie investiert! Er muss nämlich knapp ein Jahr seine Lebenserhaltungskosten mit allem Pipapo vorschießen, muss vielleicht noch was zur Miete zuschießen, hat keinen Urlaub, hat keine Nebeneinkünfte, hat keine Arbeitslosenversicherung, hat keine Altersvorsorge, verliert in diesem Jahr evtl. alle seine Kunden, die er sich als Freischaffender bereits erarbeitet hat und darf um Gottes Willen nicht krank werden. .
    Du kannst das gerne aus der Sicht des Künstlers
    definieren - nur sieht das auf Seiten der Verlegers
    exakt genauso aus. Wenn wir die Bücher des Künstler
    als Einkommensbasis nehmen, dann ist das mit
    der Miete, der Altersvorsorge. dem Urlaub nicht
    anders.

    [QUOTE=jo b.;4797387]
    Ich will ja nicht an Deiner Rechnung rummäkeln, aber einiges scheint mir doch leicht geschönt zu sein.
    Ich gehe davon aus, dass der Künstler deutlich mehr als doppelt so viel Arbeit an dem Album hat, wie der Verlag. (10.000 € Künstler 5.000 € Eure Arbeitszeit) [QUOTE=jo b.;4797387]

    Natürlich hat der Künstler weit mehr, als doppelt
    so viel Arbeit am Buch. Deswegen bekommt der
    Künstler ja auch 10.000.- Euro. während der Verleger
    30.000.- bezahlt. Der Verleger erwirtschaftet an
    anderer Stelle das Geld um das hier angedachte
    Werk möglich zu machen! Er hat also im Prinzip
    die gleiche Stundenzahl aufzubringen. Eben nur
    woanders.

    Zitat Zitat von jo b. Beitrag anzeigen
    Ihr Eure Messebesuche, Fahrt- und Hotelkosten natürlich nur anteilig auf die einzelnen Titel verteilen könnt. Genauso muss man die Werbung exklusiv für den einen Titel und die Werbung für den Verlag differenziert betrachten. Und selbst die Werbung für den einzelnen Titel ist immer auch Werbung für den Verlag an sich.
    Ja, der Verlag kann querfinanzieren und Investitionen
    querkalkulieren. All das jedoch "hilft" der Eigenproduktion.
    Von irgendwoher muss das Geld ja kommen!

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