Wenn ich nicht so Schreibfauf wäre, hätte ich das gleiche wie Kormoran geschrieben...
Hmm. Interessante Diskussion. Ich finde, jeder hat etwas recht. Hermann gibt ja auch allen Grund zur Diskussion. Allerdings gibt es, wenn man sucht und bereit ist sich darauf einzulassen (ich meine damit zu lesen ohne Fehler und Kritik finden zu wollen) gewaltige Highlights im Werk von Hermann. Eins steht fest, Hermann ist kein Romantiker und hat kein Interesse glückliche Tage in einer heilen Welt zu erzählen. Und das ist gut so. Ich mag die Rohheit in der Darstellung des rauhen Mittelalters oder des Western. Wer lieber einen Spaghetti-Western von Sergio Leone sieht als die brutale Welt von Sam Peckingpah kann sich mit gewitzten Dialogen von Clint Eastwood und den Kurven von Claudia Cardinale unterhalten lassen.
meine absoluten Empfehlungen:
- Comanche: Roter Himmel über Laramie + Die Wölfe von Wyoming (Fortsetzung in 2 Bänden)
- Andy Morgan: Guerilla für ein Phantom
- Türme von Bos maury: Sigurd
und zu guter letzt
- Caatinga: der einzige direkt kolorierte Band, der mich schier umgehauen hat. Erstaunlich sind nicht nur die wahnsinnigen Farben, auch das starke Szenario von Hermann selbst!
Mit Jeremiah konnte ich nie etwas anfangen. Leider hat Hermann ein Problem mit Szenaristen. Die Zusammenarbeit zwischen Yves und Hermann ist meiner Meinung nach szenaristisch unbedeutend. Leider (oder glücklicherweise) ist Hermann ein sturer Zeitgenosse.
Geändert von fred (27.01.2014 um 22:44 Uhr)
und nicht zu vergessen, die hauptfiguren haben geplappert wie ein wasserfall
Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.
Nicht vergessen sollte man Sarajevo Tango und Bluthochzeit, auch empfehlenswerte Kleinode.
Bei Comanche und Andy Morgan waren bereits die noch früheren Alben eine Offenbarung, was aber wie oft schon hier vermeldet zum Großteil den hervorragenden Naturzeichnungen geschuldet ist. Ob Muränen, Rindviecher oder Dschungelfauna, da gehört Hermann neben Frank Pe sicher zu den ganz ganz Großen. Einen aktuellen Beweis zeigt wieder mal die Galerie auf seiner Homepage: http://www.hermannhuppen.com/
Ach ja, das neueste Werk von Yves und Papa, Station 16, verbreitet tatsächlich wohlige Gänsehaut. Freue mich schon auf eine baldige deutsche Ausgabe.
Gruß Derma
Bei Comanche finde ich erst die letzten 4 Bände von Hermann gut, sowohl inhaltlich und zeichnerisch. Die Bände zuvor sind noch sehr in der Tradition des F.B. Abenteuercomic gehalten. Hermann hat sein zeichnerischen Höhepunkt erst Ende der 70er Anfang der 80er erreicht,bis er mit Sarajevo Tango zur Direktkolorierung übergegangen ist ging diese Phase .Da nach wahr aber immer noch gut ( z.b.der letzte Bos Marury ist eine seiner beste Arbeiten was die Direktkolorierung betrifft ) Die 3 Bände wo er zur seiner alten Technik zurückkehrte sind nicht gut.
Ich würde den Höhepunkt von Comanche aber bei Band 3 - 7 sehen. Erzähltechnisch und von den Geschichten her sind die doch den Bänden 8 und 10 weit überlegen. Band 8 und 10 sind gemessen an Gregs 70er Jahre Schaffen schon eher enttäuschend (Band 9 ist jedoch sehr gut). Auch zeichnerisch sind sie für mich den früheren Comanche Alben nicht mehr so ganz ebenbürtig. Wie ich allerdings auch generell Hermann's Zeichnungen, wie auch die Colorierungen von Ende der 70er bis etwa Mitte der 80er etwas weniger mochte. Danach fand ich es wieder zunehmend großartig, und auch die Direktcolorierung sah für mich immer klasse aus. Erst in den letzten Jahren war dann für mich ein Qualitätsverlust spürbar.
So unterschiedlich kann der persönliche Geschmack sein . Grade die Bände 8 & 10 sind für mich die besten ,sie sind deutlich pessimistischer im Ton als die andern ,und die Helden sind schon um eingens gebrochener als zuvor ,und das macht für den Reiz für diesse Bände mich aus . So wie bei Blueberry sich innerhalb des Gelbharzyklus auch einges ändert in der Sichtweise und Handlungen der Personen .
Nein, das finde ich überhaupt nicht. Weder was den Pessimismus noch was die Gebrochenheit betrifft. Gerade da wiederholen sie nur ohne allzu viel Einfallreichtum das was vorher schon weitaus besser gemacht wurde.
Tja. In der Regel hat jeder Mensch ne Nase miiten im Gesicht, darunter einen Mund, ein Kinn, rechts und links Ohren, hat ne Stirn, zwei Augen mit Augenbrauen darüber, Haare nicht zu vergessen. Da gibt die Natur eben ein gewisses 'Schema' vor. Und in der Natur, wie bei Hermann wird dieses 'Schema' variiert: Mehr oder weniger Haare, mehr oder weniger lang. Schmale Nasen, knubbelige Nasen, vollere oder schmalere Lippen, schiefe oder grade Zähne,... - Du selbst schreibst, dass Hermann ein 'Schema varriert' und dabei ein 'Standardgesicht' rauskäme. Da seh ich schon rein sprachlich n Widerspruch: Entweder variiere ich etwas, oder ich mach's standardmässig immer gleich. Aber mit Varianten n 'Standardgesicht'? - Sorry, kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen. Aber vielleicht versteh ich Dich auch nur nicht.Die ersten Jeremiahs waren -auch inhaltlich- zumindest für ihre Zeit schon klasse. Und Bos-Maury kann auch heute inhaltlich noch voll überzeugen. Letzteres nur eben dann nicht, wenn man mit dem Anspruch von 'Standard-FB-Comics' an sie rangeht. zB der 'Vorwurf' dass auch die Hauptfiguren nach 10 Alben immer noch 'blass' blieben:
Natürlich tun sie das! Liegt aber daran, dass es eben keine 'Hauptfiguren' gibt, die -wie zB Red Dust- über die gesamte Serie 'beobachtet' werden und eine 'psychologische Entwicklung' durchmachen! Bos-Maury ist da vom konzeptionellen Erzählansatz völlig anders. Nicht umsonst heisst die Serie 'Die Türme von...' Und nicht 'Die Abenteuer des...'. Und dann haben (meist) die einzelnen Bände auch nicht zufällig jeweils wechselnde Namen als Bandtitel. Bos-Maury ist Hermanns 'literarische Serie'. Da 'reimt' er einzelne Panels aufeinander, verwebt lose Handlungsfäden mal mehr, mal weniger miteinander, entwickelt ein 'Leitmotiv', verlässt es wieder, nur um es in späteren Bänden wieder aufzunehmen, mal nur undeutlich und vage angedeutet... - Im Gegensatz dazu ist Jeremiah Hermanns 'cinematographische' Serie. Die Bildsprache ist eine völlig andere, die Erzählung straighter, action-betonter, klarer, einfacher, schneller.
Letztendlich sind beide Serien mit den Werken von Hermann/Greg gar nicht vergleichbar, weil Greg da -trotz aller Innovation, die er mit einbrachte- letztlich immer an 'traditionellen' Erzählweisen verhaften blieb - und sei es nur, um sie zu 'brechen'. Hermann als Erzähler war da einfach 'anders'. Eben nicht 'traditionell'. Aber das muss man eben auch wissen, verstehen, um es goutieren zu können. Und vielleicht ist dieses 'anders' eben auch nicht jedermanns Sache.
Aber grade ein Vergleich und auch das Spannungsfeld zwischen literarischen, cinamatographischen und traditionellen Hermann-Comics macht noch mal n ganz besonderen Reiz aus.
(Und ja: Natürlich gibt es auch eine gewisse Nähe zwischen den 'traditionellen Western' Comanche und dem 'cineastischen Endzeit-Western' Jeremiah.)
Und natürlich gibt es eine optische Ähnlichkeit zwischen Jeremiah selbst und Andy Morgan, der als 'Jugendlicher' ausgesehen haben mag wie Jeremiah zu Beginn der Serie. Und mit viel Phantasie kann man sich Kurdy als 'Jugendausgabe' von Barney Jordan vorstellen. Aber derart 'serienübergreifend' find ich solche 'variierten Standard-Schema-Gesichter' völlig legitim.
Mehr später, muss noch mal weg...
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PS: Vielleicht mal ne kurze These als Ansatz zur weiteren Diskussion:
Hermann ist ein grossartiger Erzähler. Das Problem ist, dass er oft nichts Bedeutendes zu erzählen HAT. Aber WIE er das tut, ist grossartig.
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Google-Suche, Treffer Nummer 7:
http://mitchul.unblog.fr/files/2014/...hrapaces-1.jpg
Bei dem Typ unten links sind die Kieferknochen imho völlig okay. Eher die Ohren zu groß...
Auf derselben Quell-Seite, die erste Jeremiah-Seite:
http://mitchul.unblog.fr/files/2014/...ah01pl_202.jpg
Man stelle sich vor, dieselbe Serien-Ausgangssituation mit Rassenunruhen, Krieg, totaler Zerstörung und dem zeitlichen Abstand zur Entstehung neuer Vegetation wäre von Charlier genutzt worden. Da wärs aber deutlich textlastiger abgegangen und dabei weit weniger 'fühlbar'. DAS ist eben der Unterschied von dem (Bild-)Erzähler Hermann zum 'traditionellen' Comic: WIE er mit wenigen Bildern etwas zu erzählen versteht.
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Ich gehe da mit keinen bestimmten Vorstellungen ran. Daß Hermann hier etwas anderes macht als mit Greg ist klar. Aber Bos Maury vermag mich trotzdem nicht wirklich zu überzeugen. Es macht Spaß zu lesen, aber es fasziniert nicht als Ganzes. Es bleibt für mich Stückwerk. Es verbindet sich nicht zu einem Ganzen, auch dann nicht wenn ich es ganz als unkonventionell betrachte. Die hermetische Garage z.b. besitzt diesen Charakter des Ganzen obwohl dort sehr vieles nicht zu Ende geführt wird. Das fasziniert mich, Bos Maury nicht. Die besten Hermann Comics sind jene die am ehesten einen Kurzgeschichtencharakter haben. Ein wirklich großes Werk hat er für mich nicht geschaffen. Auch mit keinem seiner Einzelbände. Und das liegt auch daran daß es ihm fast nie gelungen ist interessante Charaktere zu schaffen für die ich mich interessieren könnte, die lebendig wirken.
Beispiele wie man aus vielen kleinen Episoden ein brillantes Großes und Ganzes schaffen kann bieten Comics wie Stray Bullets (obwohl nicht mal beendet), Love and Rockets und andere. Die sind Hermann weit überlegen was Erzähltechnik und höchst lebendige Charaktere angeht. Hermann ist gut, aber gemessen an seine zeichnerischen Möglichkeiten waren Comanche und Andy Morgan ein Versprechen daß er nicht wirklich einlösen konnte.
Und das typische Hermann Gesicht gibt es schon. So etwa ab 1971 taucht es zunehmend mehr auf in seinen Comics. Das heißt aber noch lange nciht daß alle bei ihnm gleich aussehen. Außerdem ist es ein Merkmal sehr vieler Zeichner daß sich bestimmte Gesichtszüge seht oft wiederholen. Aber in den letzten Alben scheint es bei Hermann etwas zu ähnlich zu werden.
Geändert von Grubert (31.01.2014 um 09:58 Uhr)
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Die Art in der Hermann seine Geschichten erzählt, hat schon etwas ungewollt komisches. Die Hintergrundgeschichte von Jeremiah wird auf Seite 1 (von Band 1) abgehandelt (So nach dem Motto: "Schwarze und Weiße finden sich gegenseitig Scheiße und bringen sich deshalb um, und schwups haben wir eine postapokalyptische Welt"). Und in den verbleibenden 1280 Seiten taucht diese nie wieder auf.
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Seh ich anders. Ende 70er, Anfang 80er stieg Hermann auf die Isographen/Rapidographen um. Das war schon ein erster Rückschritt (Direkt-Colorierung dann der zweite). den zeichnerischen Höhepunkt seh ich eher Anfang der 70er: Andy Morgan 7 (Caranoa) stammt von 71, Comanche 3 (Wyoming Wölfe) von 72. So um den Dreh würde ich den zeichnerischen Höhepunkt ansetzen.
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Es war keine AUSSAGE (dass Du was untersuchen lassen SOLLST). Es war die FRAGE, ob Du das untersuchen lassen HAST. Hast Du offenbar nicht. Auch gut.
Hintergrund (der Frage) ist, dass 'Gesichter lesen' eigentlich eine elementare menschliche Fähigkeit ist. Defizite dabei KÖNNTEN auf ein gewisses Mass aus dem Authismusspektrum hinweisen. Besonders wenn Du zudem noch besser (abstrakte) Zahlen statt Namen/Gesichter merken kannst. Das KÖNNTE man abchecken lassen. MUSS man aber nicht. Vor allem solange nicht, wie niemand darunter 'leidet'. Denn nur ein Leidensdruck wäre eine Behandlungsindikation. Wobei eine Behandlung in dem Fall eher nicht auf 'Heilung' gerichtet wäre, sondern 'nur' darauf, damit besser klar zu kommen. Wenn Du aber sowieso gut zurecht kommst, isses völlig wurscht, ob da was Diagnostizierbares vorliegt oder nicht, dann muss man nichts behandeln und ergo auch nichts diagnostizieren.
Geändert von ZAQ (01.02.2014 um 17:48 Uhr)
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Ist wieder sehr nett hier. Mobbing auf der höchsten Stufe! Dann wundern sich alle, warum hier immer nur dieselben Typen schreiben. Nur weil sich jemand Gesichter nicht so gut merkt, soll er sich gleich untersuchenlassen? Hallo……….??? Geht’s noch…….???
Das einer der Besten Comiczeichner (Stichwort Murena) leiderGottes gestorben ist, erwähnt kein Schwein!
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