BRUNO BRAZIL von Greg und William Vance

[early78]

Ich hab gerade den Tick das ich die Comics zuerst lese bei denen ich vermute das Sie mir nicht gefallen. Das tun Sie dann meistens auch und ich drück Sie dann wieder ab. Bei den ultra brutalen und sinnlos Schlachtplatten von Panini reicht mir dann schon das durchblättern und ich möchte so etwas nicht mehr im Haus haben. Ab dem Zeitpunkt wenn man eigene Kinder hat, ist man da so oder so hoch sensibel und kompromisslos, da gehts nicht darum das die Kids das nicht in die Hände bekommen, das wird klar verhindert, nein man kann einfach diesen unnötig kranken Mist nicht mehr haben. Selbst der ein oder andere Garth Ennis musste gehen obwohl der seit Preacher bei mir Kultstatus hat.

Ich hab seit der Geburt unseres Sohnes sicherlich auch viel verändert, aber warum man nicht ultrabrutale Schlachtpaletten in Comic, Film oder Spiel-Form zuhause haben darf, kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen. Wie gesagt: Die Kinder müssen davon ja nichts mitbekommen.

[jellyman71]

Ich kanns irgendwie selber nicht mehr brauchen, ist mir oft too much. Wenn bei Crossed zb. am Strand die Familie, Frau mit Ihren 2 Kindern, pervers abgeschlachtet wird und der Vater sieht vom Wasser aus hilflos zu, ist bei mir einfach Schluss. Da geht bei mir einfach das Kopfkino los und mich macht das einfach tierisch traurig. Jedes Tabu muss gebrochen werden. Viele Autoren wollen sich einfach nur noch an Grausamkeiten und Perversen Einfällen gegenseitig übertreffen und profilieren. Gerade bei Lapham hab ich den Eindruck das er der badest Guy ever werden möchte. Ich jedenfalls unterstütze diese ganzen kranken Gedanken nicht, in dem ich das Zeug auch noch kaufe.
Ist jetzt einfach Mein Weg andere scheint das ja durchaus zu gefallen...

[ZAQ]

Zimlich OT, aber trotzdem kurz mein Senf:

Ich denke, bei extremem Sex and Crime kommt es immer drauf an: Wenn es 'einfach nur' als effektheischerischer Selbstzweck präsentiert wird, eben weil immer noch einer drauf gesetzt werden muss, dann isses auch nich meins.
Wenn es aber einem 'höheren Zweck' im Dienst der erzählten Geschichte dient, find ichs okay.

Aber der Unterschied zwischen beidem hat sicherlich viel mit persönlichem, subjektivem Empfinden zu tun, das ich mir bei mir selbst auch nicht immer erklären kann, aber mal als Beispiel:

Bei 'Kevin allein zuhaus', hab ich 'in der Geschichte gelebt' und mich köstlich amüsiert. Bei der Fortsetzung (die objektiv betrachtet vielleicht gar nicht so anders ist), hab ich beim Gucken immer gedacht hab, dass das nicht Kevins Ideen sind, sondern die des Drehbuchschreibers und fand den Film doof. - Ich weiss nicht, woran es in dem Fall lag, aber der erste Kevin hat es geschafft, mich in die Geschichte rein zu ziehen, der zweite nicht. Entsprechend unterschiedlich hab ich dann auch die 'Gewalt' im Film beurteilt: Mal als gute Gags, mal als 'kalkulierter Selbstzweck'.

[jellyman71]

Zimlich OT, aber trotzdem kurz mein Senf:

Ich denke, bei extremem Sex and Crime kommt es immer drauf an: Wenn es 'einfach nur' als effektheischerischer Selbstzweck präsentiert wird, eben weil immer noch einer drauf gesetzt werden muss, dann isses auch nich meins.
Wenn es aber einem 'höheren Zweck' im Dienst der erzählten Geschichte dient, find ichs okay.

Aber der Unterschied zwischen beidem hat sicherlich viel mit persönlichem, subjektivem Empfinden zu tun, das ich mir bei mir selbst auch nicht immer erklären kann, aber mal als Beispiel:

Bei 'Kevin allein zuhaus', hab ich 'in der Geschichte gelebt' und mich köstlich amüsiert. Bei der Fortsetzung (die objektiv betrachtet vielleicht gar nicht so anders ist), hab ich beim Gucken immer gedacht hab, dass das nicht Kevins Ideen sind, sondern die des Drehbuchschreibers und fand den Film doof. - Ich weiss nicht, woran es in dem Fall lag, aber der erste Kevin hat es geschafft, mich in die Geschichte rein zu ziehen, der zweite nicht. Entsprechend unterschiedlich hab ich dann auch die 'Gewalt' im Film beurteilt: Mal als gute Gags, mal als 'kalkulierter Selbstzweck'.

Mach bitte mal ein Comic Beispiel. Würde mich interessieren

[ZAQ]

Comanche: Bei den drei Bänden um die Dobbs und Shotgun Marlowe find ich die Gewalt für die Geschichte gut und richtig. Bei dem späten, von Rouge gezeichneten 'Die Wilden' eher nicht mehr.

Oder die Piraten bei Asterix: Bei Goscinny immer neu, immer frisch, immer ein Gag und wenn's nicht mit Gag ging, dann waren die Gallier auch mal auffem Wasser ohne dass die Piraten auftraten. Unter Uderzo-solo verkommen sie zum uninspirierten kaum noch variierten Schema: Auftritt, Untergang, Pflichtübung erfüllt. Aber nicht mehr witzig.

Oder der Sex bei Manara: In den Guiseppe-Bergmann-Bänden okay. In den 'schwarzen' Bänden zu vordergründig, zu expliziet, zu sehr selbst Inhalt statt Mittel zum Zweck und zu wenig ironisch gebrochen.

[early78]

Ich kanns irgendwie selber nicht mehr brauchen, ist mir oft too much. Wenn bei Crossed zb. am Strand die Familie, Frau mit Ihren 2 Kindern, pervers abgeschlachtet wird und der Vater sieht vom Wasser aus hilflos zu, ist bei mir einfach Schluss. Da geht bei mir einfach das Kopfkino los und mich macht das einfach tierisch traurig.

Ah, ok. Verstehe, das ist was anderes. Solche Gefühle kenn ich auch, wenn ich Kinder oder Familien in Filmen oder anderen Medien in Bedrängnis sehe. Ist echt witzig, wie sehr man sich da innerhalb kürzester Zeit selbst verändert. Das Bedürfnis, Slasher-Produkte aus dem Haus zu bekommen, habe ich deshalb aber nicht.

[Grubert]

Ich finde selbstzweckhafte übertriebene Gewalt immer großartig, außer in langweiligen Comics (und Filmen). Am besten noch gründlich sexualisiert ...

[Comanche]

Mal zurück zur Bruno Brazil GA. An die neue Colorierung muß man sich sicher erst mal gewöhnen. Überraschend positiv ist die neue Colorierung aber beim letzten Kurzgeschichtenalbum. Endlich sind die häßlichen Bonbonfarben erneuert worden. Für mich ist der letzte Band der GA daher unbedingt anschaffenswert.