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Thema: DAS COMIC MANIFEST - Top oder Flop?

  1. #101
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Ich setze dagegen, dass so etwas zu 99 % mehr verkauft, Kai Meyer ist eine eingetragene Marke, der zieht doch schon als Autor.
    Dagegen widerum spricht die Erfahrung, das Kai Meyer
    (und andere Autoren sicher auch) in ihrer eigenen
    Romanwelten Käufermengen-Unterschiede von problemlos
    1 zu 10 haben.

    Der Käufer ist eben nicht eine fest einkalkulierbare Masse.

    Und natürlich nimmt man aus dem Portfolio dann diejenigen
    Geschichten, die sich schon als "gut" erwiesen haben.

    Ich sehe also eine Absicherung "und" das auf relativ
    hohem Verkaufsniveau. Bei deinem Gedanken (der ist
    sicher legitim) läuft jedoch alles auf "probiern wir's halt
    mal aus" hinaus.

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Außerdem kann man die Geschichte so entwickeln, dass sie zum Comicbusiness passt.
    Die Wolkenvolk Geschichte ist ebenfalls so entwickelt,
    dass sie passt! Die Künstler namen diese Geschichte
    zur Adaption genau aus diesem Grunde.

  2. #102
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen

    Was hab ich da jetzt „gleichgesetzt“? Es ist ein durchaus
    übliches Szenario, welches du ja bestätigst. Ob da jetzt ne
    ISBN rein gerechnet ist oder nicht, bleibt ja nebensächlich. Wichtig
    war mir, dass die Brötchen aus dem Verkauf eines einzelnen
    Titels - in der Regel – so klein ist, dass es viele Titel
    braucht, um einen einheimischen Künstler voll zu bezahlen.
    Was heißt hier "voll bezahlen"? Nach deinem Rechenbeispiel kriegt er einfach die übliche Tantieme (die du als Lizenzgebühr auch an einen ausländischen Verlag zahlen müßtest – und da käme dann noch die Pauschale für die Druckdaten-CD dazu).


    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Und da war mein Beispiel 90% genau der Hinweis darauf,
    dass die Margen so gering sind, dass der Verlag „sammeln muss“
    um den Künstler einigermaßen bezahlen zu können.
    Die 90% (mögen sie auch irgendie stimmen] sind aber einfach eine Polemik (auch die Tantiemen für den Künstler sind "Umsatz" und sollten nicht mit ausgabenbereinigten Zahlen verglichen werden) und deshalb mit willkürlichen Zahlen belegt. Rechnet man auf der Verlagsseite die Druckkosten raus, sind wie bei 2:1 statt 9:1. Und du hast auch nicht erklärt, ob die verbleibenden 10% nun Gewinn sind oder damit der Lebensunterhalt der Redakteure finanziert werden muß (was bei 108 Titeln im Jahr ja nur 32.400 € ergäbe, verteilt auf mehrere Leute nicht gerade üppig).



    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Ist da so schwer zu verstehen? Die Subvention hilft
    natürlich dem Künstler und dem Verlag. Aber eben nur
    diesem und nicht allen anderen. Du redest aber so,
    also ob es für 1.000 Künstler plötzlich 1.000 Subventionen
    gäbe.
    Mit keinem Wort. Du hast von der Konkurrenz-Situation der Verlage gesprochen, und nur darauf bin ich eingegangen.


    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Dem ist sicher nicht so. Es würden „vereinzelt“
    Künstler besser gestellt und deren Produkt ( in direkter
    Konkurrenz zu den Verlagen die immer schön brav ihre
    Geschäfte selbst finanzieren) greift im Markt dann „alles
    ab“. Alleine die technischen Möglichkeiten - man hat
    ja plötzlich Geld für alles mögliche, über die Verkaufsflächen,
    sicher auch die Presse/Medien bis hin zum wahrscheinlich
    einfacheren Lizenzverkauf. All das ist ein Tritt in die
    Magengrube derjenigen, die ein seriöses Geschäftsmodell
    mit eigenen Mitteln aufbauen wollen oder schon betreiben
    und denen dann im Laden der "z. B. subventionierte künstlerisch
    hochwertige Comic" vor die Nase gestellt wird.
    Warum rechnest du uns dann einen Titel vor, von dem nur 900 Exemplare verkauft wurden? Selbst wenn es also Verkaufsunterstützung gäbe (und davon war da noch nicht die Rede), wäre sie dann doch für den Eimer. Und wenn es dann keine 1.000 sondern nur 15 Subventionen sind, ist das für den Markt völlig irrelevant. Und merketingtechnisch ist diese Subvention ganz sicher nicht der Heuler: "Zehn Kulturbürokraten fanden diesen Comic toll, bevor sie ihn überhaupt lesen konnten".
    Geändert von Mick Baxter (10.09.2013 um 14:39 Uhr)
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  3. #103
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    Schöne und interessante Linksammlung zum Thema Comic Manifest:
    http://www.comicgate.de/Welt-am-Drah...of-my-pie.html

  4. #104
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Selbst wenn es also Verkaufsunterstützung gäbe (und davon war da noch nicht die Rede)
    Doch doch. Horsts Rechnung war eine direkte Gegenreaktion auf mein Denkmodell der individuellen Subventionierung und da erwähnte ich explizit das hier "wie viel Geld es braucht eine relevante Aufmerksamkeit am Markt zu erzielen". Das passt schon.


    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    All das ist ein Tritt in die Magengrube derjenigen, die ein seriöses Geschäftsmodell mit eigenen Mitteln aufbauen wollen oder schon betreiben
    Ich denke der Effekt würde zwangsläufig bei einer individuellen Förderung auftreten, da gebe ich Horst definitiv Recht. Ob man das mit eine "Gerechten Vergabe" abfangen könnte, sei mal in den Raum gestellt - wenn ich das letztens irgendwo richtig gelesen hatte, gab es mal ne entsprechende Förderung für Comics in der Schweiz und sie ist exakt aus diesem Grund wieder ausgesetzt worden.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Wir z. B. bieten unseren Künstlern auch die 100% Lizenzlösung an, wenn sie sich selbst vermarkten/verkaufen!
    Hast du da Details für mich? Gerne auch privat. Nicht, dass ich so blöd wäre auf das Marketing-Knowhow und die Beziehungen von Leuten zu verzichten, die mehr Ahnung haben als ich...
    Homepage: http://www.ambroggio.de
    Letztes Update: 05.01.2013

  5. #105
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Was heißt hier "voll bezahlen"? Nach deinem Rechenbeispiel kriegt er einfach die übliche Tantieme (die du als Lizenzgebühr auch an einen ausländischen Verlag zahlen müßtest – ...

    Noch einmal - es steht die Frage im Raum:
    wie kann man die Situation der Comickünstler
    „finanziell verbessern“. Ich habe hier vertreten,
    dass man die realen Möglichkeiten der Verlage
    nicht übersehen sollte bzw. den Verlagen dabei
    helfen sollte, die wiederum aus dieser Unter-
    stützung dann mehr Hilfe für ihre Künstler
    abzweigen können. Und ich habe bezweifelt,
    dass die gezielte Unterstützung einzelner
    Künstler der richtige Weg ist, „weil“ andere
    Künstler darunter leiden würden.


    Soweit die Grundidee meines Beitrages zum
    Thema.


    Sollte also ein Markt erreichbar sein, in dem
    der Verlag „besser“ steht und mit mehr Werbung,
    mehr Verkaufsflächen, mehr Zeit und Geld auch
    mehr Möglichkeiten für sein Engagement hat,
    dann würde der Künstler davon profitieren und
    das Endziel wäre, dass er von den „üblichen“
    10% im deutschen Markt plus der Lizenzverkäufe
    (5 bis 10%) „leben“ kann.


    Das wäre dann „voll“ bezahlt, denn z. B. ein
    „Franzose“, der dann in seinem Markt dieselbe
    Menge Comics verkaufen würde, bekäme ja
    dasselbe Geld.


    Verkauft er nun „weniger“, dann kann ein Verlag,
    dem es grundsätzlich „besser“ geht auch hier etwa
    drehen und den Betrag etwas aufstocken. Wenn
    es aber dem Verlag schlechter geht und dem Künstler
    besser dann haben wir am Schluss ein entstandenes
    Buch, aber keine Veröffentlichung. Letzteres war
    bisher mein Hauptaugenmerk. … Oder geht es dir
    nur um subventionierte Künstlerbeschäftigung?


    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    – und da käme dann noch die Pauschale für die Druckdaten-CD dazu).

    Diesen Verweis hättest du dir sparen können, wenn
    wir in der Praxis zwar dies CD bezahlen aber ebenso
    in der Praxis dann mit diesem Produkt das Geld verdienen,
    um es dann einem einheimischen Künstler zu geben.
    Irgendwoher muss das Geld ja kommen!


    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Die 90% (mögen sie auch stimmen] sind aber einfach mit willkürlichen Zahlen belegt.

    Verstehe ich nicht! Das sind Beispiele, die so
    problemlos stattfinden. Es gibt sicher bessere
    Erlöse und es gibt genauso sicher auch
    schlechtere. Ich habe einfach „gemittelt“.


    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Rechnet man auf der Verlagsseite nur die Druckkosten raus, sind wie bei 2:1 statt 9:1.
    Was ist denn das für eine Idee? Die Druckkosten
    aus der Gewinnrechnungen raus rechnen!? Häääh?


    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Und du hast auch nicht erklärt, ob die verbleibenden 10% nun Gewinn sind oder damit der Lebensunterhalt der Redakteure finanziert werden muß (was bei 108 Titeln im Jahr ja nur 32.400 € ergäbe, verteilt auf mehrere Leute nicht gerade üppig).
    Ein unternehmerischer Gewinn entsteht nach
    dem Herausrechnen der fixen Ausgaben. Gehälter
    fallen da wohl drunter. Also werden Angestellte
    auch wohl vorher bezahlt werden! Was denn sonst!

    Du fängst schon wieder mit so ganz komischen
    verschrurbelten Gedankengängen (und immer
    wieder dasselbe Kampfwort : „die Redakteure“) an.

    Von deinen 32.000 Euro (deine Rechnung) kann
    der „Besitzer des Verlages sich einen schönen
    Sommerurlaub auf der Motoryacht gönnen, oder
    sie für z. B. Einheimische Künstler einsetzen!


    Das ist der Pott, von dem wir reden!

    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Mit keinem Wort. Du hast von der Konkurrenz-Situation der Verlage gesprochen, und nur darauf bin ich eingegangen.

    Bist du eben nicht. Ich bin darauf eingegangen.
    Ein Verlag kann nur das investieren, was er vorher
    verdient hat.


    Du redest vom Fördertopf.

    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Warum rechnest du uns dann einen Titel vor, von dem nur 900 Exemplare verkauft wurden?

    Na, wenn du nicht darauf kommst!?


    Würde einheimische Künstler hier 10.000 oder
    gar 20.000 Bücher verkaufen, dann bräuchte
    es wohl dies ganze Diskussion nicht.


    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Und wenn es dann keine 1.000 sondern nur 15 Subventionen sind, ist das für den Markt völlig irrelevant.

    Wenn du meinst. … Ich sehe eher alle Künstler
    dem Geldtopf hinterherrennen… und von einem Markt
    ist dann schon lange keine Rede mehr. Der Topf ist
    das Ziel, die Veröffentlichung ist Nebensache (zumindest
    im Sinne von erfolgreicher Veröffentlichung),
    seriös zahlende Verlage sind die Verlierer und das
    Ausland reißt sich nach subventioniertem
    und unverkäuflichen Lizenzen.


    Ich frage mich an der Stelle nur, warum die großen
    Comicnationen dieser Welt dann überhaupt alle den
    „anderen“ Weg gewählt haben?

  6. #106
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    Zitat Zitat von Ambroggio Beitrag anzeigen
    Hast du da Details für mich? Gerne auch privat. Nicht, dass ich so blöd wäre auf das Marketing-Knowhow und die Beziehungen von Leuten zu verzichten, die mehr Ahnung haben als ich...

    Das ist kein Geheimnis. STENARTS z. B. wollte von Anfang
    an für RIA einen Lizenzvertrag nur für deutschen Boden.
    Vermarktet sich also außerhalb unserer Ländergrenzen selbst
    und bekommt somit 100% des Auslandsgeldes direkt.

    Uns ist das - "wenn der Künstler sich das wünscht" - egal.

    Vom (z. B. ) Frankobelgischen aus in Richtung Ausland wird
    das nicht so locker gesehen und ist ständig viel Arbeit für
    die Rechtsanwälte.

  7. #107
    Mitglied Avatar von Geier
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    Aus meiner Sicht wäre die einzig sinnvolle Verwendung von etwaigen Fördergeldern sie in Veranstaltungen wie in Erlangen, München oder auch Leipzig zu stecken. UA auch dahingehend, daß eine Teilnahme auch für Klein-, Kleinst- und Fanverlage die ja die eigentlich kreativen in der Branche sind, nicht übermäßig an die finanzielle Substanz geht. Schließlich machen die wenigsten von denen Gewinn und sie und die meisten Zeichner bezahlen ihre Anwesenheit bei solche Veranstaltungen aus der eigenen Tasche. Dazu noch eine anständige Öffentlichkeitsarbeit und allen wäre gedient.
    Einige wenige dafür zu bezahlen, daß sie gemütlich ihrem Hobby frönen können würde bei den Anderen eh nur Neid und Unverständnis hervorrufen.
    Geändert von Geier (10.09.2013 um 16:49 Uhr)

  8. #108
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Dagegen widerum spricht die Erfahrung, das Kai Meyer
    (und andere Autoren sicher auch) in ihrer eigenen
    Romanwelten Käufermengen-Unterschiede von problemlos
    1 zu 10 haben.

    Der Käufer ist eben nicht eine fest einkalkulierbare Masse.

    Und natürlich nimmt man aus dem Portfolio dann diejenigen
    Geschichten, die sich schon als "gut" erwiesen haben.

    Ich sehe also eine Absicherung "und" das auf relativ
    hohem Verkaufsniveau. Bei deinem Gedanken (der ist
    sicher legitim) läuft jedoch alles auf "probiern wir's halt
    mal aus" hinaus.
    Absicherung gibt es nicht, es gibt nur Ausprobieren.
    Und die Comickünstler sind die Gelackmeierten, wenn eine Meyer-Geschichte verfilmt wird, die zuerst als Buch erschienen ist, sie bekommen nichts, gerade solche Nebenrechte können finanziell viel ausmachen.
    Kai Meyer ist der einziger, der davon vollumfänglich profitiert, er bekommt neue Fans im Comicbereich dazu.
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  9. #109
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    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Absicherung gibt es nicht, es gibt nur Ausprobieren.
    Und die Comickünstler sind die Gelackmeierten, wenn eine Meyer-Geschichte verfilmt wird, die zuerst als Buch erschienen ist, sie bekommen nichts, gerade solche Nebenrechte können finanziell viel ausmachen.
    Kai Meyer ist der einziger, der davon vollumfänglich profitiert, er bekommt neue Fans im Comicbereich dazu.
    Eure Verlustängste möchte ich haben!

    Ich bin seit 30 Jahren Comiczeichner, ...

    ... habe aber noch nie daran gedacht,
    dass meine Ideen mal verfilmt werden
    könnten bzw. dass ich dies dann in
    meinem Lebensunterhalt mit ein-
    kalkulieren könnte.

    Außerdem:
    willl ich "reich werden mit Filmen",
    dann gehe ich gleich zum Film!

  10. #110
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    Wir haben mit Ulli Lust in unserem Blog bei Novel Graph ein längeres Gespräch über die Situation des Künstlers geführt - sie nimmt dort auch noch mal explizit zur Sinnhaftigkeit des Manifestes Stellung.

    Umfangreichere, längere Werke mit hohem (und teuren) Rechercheaufwand sind oft nicht vorzufinanzieren. 2-4 Jahre kein Einkommen, dazu vielleicht noch Reisekosten ec. - warum sollte man nicht darüber nachdenken, ob man für solche Projekte z.B. Förderungen vergibt.

    Ulli Lust im Gespräch:
    »Für Flughunde habe ich zwei Jahre gebraucht, und mein erstes großes Buch, Heute ist der letzte Tag vom Rest meines Lebens, hat vier Jahre gedauert. Das war ein Problem, die Arbeit vorzufinanzieren. Das ging nur mit staatlicher Unterstützung. Ich hatte ein Meisterschülerstipendium von den Hochschulen in Berlin für die Realisierung eines Comics. Und dann habe ich noch 2 Jahre Hartz IV gekriegt. Und das werde ich den Leuten an den Kopf werfen, die sich darüber aufregen, dass man als Comic-Künstler keine Staatsgelder bekommen darf. Das sind so achtziger Jahre-Recken, die denken, alles was Staat ist, ist böse – aber die sitzen auch zu Hause und haben die Comic-Szene nicht vorangebracht.«
    http://blog.novelgraph.de/topics/es-...-graph-teil-1/

  11. #111
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    Zitat Zitat von novelgraph Beitrag anzeigen
    Umfangreichere, längere Werke mit hohem (und teuren) Rechercheaufwand sind oft nicht vorzufinanzieren. 2-4 Jahre kein Einkommen, dazu vielleicht noch Reisekosten ec. - warum sollte man nicht darüber nachdenken, ob man für solche Projekte z.B. Förderungen vergibt.
    Boooaah .. sehr "ich"-bezogen!

    Nur mal so als Grundidee.

    Bevor ich jemanden Geld gebe, damit er
    4 Jahre für seinen Comic aufwenden
    kann, würde ich lieber 8 Künstlern
    jeweils für ein halbes Jahr Geld geben,
    damit die 8 schöne Bücher erstellen,
    die dann auch die Comickultur in
    der Breite voranbringen.

  12. #112
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Boooaah .. sehr "ich"-bezogen!

    Nur mal so als Grundidee.

    Bevor ich jemanden Geld gebe, damit er
    4 Jahre für seinen Comic aufwenden
    kann, würde ich lieber 8 Künstlern
    jeweils für ein halbes Jahr Geld geben,
    damit die 8 schöne Bücher erstellen,
    die dann auch die Comickultur in
    der Breite voranbringen.
    Ich würde 64 Künstlern jeweils für ein 16tel Jahr Geld geben, das ist doch noch viel besser für die ganze Szene.

  13. #113
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    Bedingungsloses Grundeinkommen für alle, und jeder kann machen was er will (und es Kunst nennen oder auch nicht).

  14. #114
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Ulli Lust scheint ziemlich angefressen zu sein

    Ich verstehe nicht so ganz was die ideologische Aufladung soll.Um den Staat ging es in der Diskussion doch eher sekundär und um den "bösen" Staat überhaupt nicht(wer immer das sein soll).Und wer sind denn diese achtziger Jahre Recken die nur zuhause sitzen und nichts für die Comicszene tun? Die kennt wahrscheinlich keiner weil die ja nur zuhause sitzen und nichts für die Comicszene tun.
    Ich halte das Manifest weiterhin für einen Flop.Und für einen Fehler.

    Ich weiß selber das "Comics machen" ein hartes Brot ist(ich mach es nach feierabend-jaja"working class hero"), aber unser aller Ziel ist es doch das perfekte Comic zu schaffen, ein Comic das allen gefällt und unmengen von Kohle abwirft

    Ich sitz dann ma weiter rum und tu nichts für die Comicszene

  15. #115
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Das bezog sich alles auf die Interview mit Ulli Lust

  16. #116
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Ich finde es nicht gänzlich unproblematisch, wenn jemand entscheidet, zwei Jahre auf Hartz4 zu gehen, damit er endlich diesen Comic über sich selbst zuende zeichnen kann. Weiss nicht ob ich das Punkrock nennen soll oder asi.

    Abgesehen davon: da rühmt man sich kreativ zu sein, und das beste, was einem einfällt um den Lebensunterhalt zu bestreiten ist Stütze? Hm.

    Ich ärgere mich sehr darüber, dass mich dieser Manifest-Text so wurmt. Habe mir eine halbe Stunde gegönnt, um mich darüber auszulassen. Jetzt kann ich wieder ZEN sein und mich konstruktiveren Dingen zuwenden ...
    Geändert von Spong (12.09.2013 um 10:02 Uhr)

  17. #117
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Ich will mich jetzt nicht auf die gute Ulli Lust einschiessen, nur ist das beantragen und bekommen von Staatsgeldern keine besondere Leistung die man denjenigen die anderer Meinung sind vor den Kopf werden sollte.
    Meinetwegen....wird es dann vielleicht bald freie Comiczeichner auf der einen und Comicbeamte auf der anderen Seite geben.
    Mir jetzt egal
    Geändert von Mayaca (12.09.2013 um 10:41 Uhr)

  18. #118
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    Der eigentliche Skandal ist, das das ganze Comic-Manifest ein abgekatertes Spiel ist.

  19. #119
    Moderator Edition Panel Avatar von Jähling
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    Na weiß nicht... das mit den Achtziger-Jahre-Recken scheint mir ein Strohmann-Argument zu sein, um über die Kritik nicht inhaltlich nachdenken zu müssen. So wie sie das wegwischt. Oder ich kenne diese Art der Kritik bloß nicht, weil Achtziger-Jahre-Recken andere Medien beschreiben als ich lese. Leserbriefe an Zeitungen oder Stammtischrunden oder so was, und Ulli wiederum hat keine andere mitgekriegt.

    Immerhin hat sie ihr Werk ja unterstützt gekriegt, zwar nicht die ganzen vier Jahre, aber vier Jahre sind auch ganz schön viel. Zwei Jahre auch. Wenn ich Comics fördern würde, würde ich mit einem halben Jahr anfangen und danach mal sehen. Verstehe ich das richtig, dass ihre Motivation, mehr Unterstützung zu fordern, auch ein bisschen darin liegt, dass sie lieber vier Jahre Staatsknete gekriegt hätte als zwei? Und weniger, dass andere Leute, deren Werke (sorry, aber die Vorlage ist zu gut um nicht drauf rumzureiten) keine Romanadaptionen mit Nazizeit-Hintergrund sind, und die nicht irgendwie kunsthochschulmäßig eingebunden sind, gar kein Geld kriegen? Oder, dass sie sich wünscht, dass andere auch eine Förderung kriegen, wie sie sie hatte?

    Das Manifest selber konnte ich besser nachvollziehen als dieses Interview.

  20. #120
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    Zitat Zitat von kiki_magic Beitrag anzeigen
    Ich würde 64 Künstlern jeweils für ein 16tel Jahr Geld geben, das ist doch noch viel besser für die ganze Szene.
    Dann kommt am Schluss gar nix raus, denn dann
    werden 64 Bücher nie fertig!

    Ein halbes Jahr ist ca. die durchschnittliche
    Entstehungzeit für eine Comicbuch.

  21. #121
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Dann kommt am Schluss gar nix raus, denn dann
    werden 64 Bücher nie fertig!

    Ein halbes Jahr ist ca. die durchschnittliche
    Entstehungzeit für eine Comicbuch.
    Nein, aber das ist doch dann sofort unfair den Anderen gegenüber. Ich würde ALLEN Comiczeichnern Geld geben, unabhängig vom Thema des jeweiligen Projekts und unabhängig vom Talent des Zeichners, das ist fair und dann kann die Szene organisch wachsen.

  22. #122
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    Kurze Entwarnung für Spong und alle anderen, denen vom Gedanken jetzt unfreiwilliges Opfer der Förderung zu werden ganz unwohl wird: Keine Panik! Gefördert wird auch in Zukunft nur wer die umfangreichen Anträge ausfüllt und ein ausgereiftes Konzept einreicht.
    Aber Leute, das is einfach nicht Punkrock, das ist alles nicht genug Punkrock, nee nee. Wir reden nicht mal von D.I.Y.? Wir reden von Punkrock! Buhuhuhu, Grano ist nicht Punkrock. Das darf es nicht geben. Comics dürfen nicht nicht lustig sein, außer "Nicht Lustig", die dürfen das. Comics dürfen nicht Kunst sein. Kunst ist hochtrabend! Pfui Kunst, pfui! Pfeiffer Kai, pfui!
    Hallo Kiki, es heißt doch abgekartet. Abgekartert sind alle die tagsüber malochen und abends Ihre Comics zeichnen und dann zu müde sind ihre Anträge einzureichen. 80er Jahre Recken. Yeah, Franz Kafka ist punkrock. In die Schublade damit und dann posthum mit dem Goetheinstitut auf Lesereise.
    Die Ulli Lust ist so gemein und ich bezogen. Denkt nur an sich selbst und ans überleben. Ich denke mit Neid an Alle anderen, denn wenn es mir schon schlecht geht darf den Anderen erst recht nichts geschenkt werden.
    Meine Güte, jeder Senat hat bestimmte Fördersummen, jetzt schon und schon ziemlich lange für bildende Kunst und Literatur, es gibt zig Residenzen und Stipendien. Wenn es jetzt 3, 4 gäbe, auf die man sich auch ohne Umwege mit reinen Comic Projekten bewerben könnte, dann wäre das nicht gleich der Untergang der piefigen Kleinkunst Szene mit Angst vor Veränderung. Die wird es immer geben. Die ist ein großer Organismus, ähnlich einer Moosdecke vielleicht. Die würde den Atomkrieg überleben.

  23. #123
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    Lieber --- hier tust du aber den Kritikern unrecht, es ist ja keineswegs nur die moosige Kleinkunst-Szene zusammen mit den Zecken aus den 80ern die sich hier zusammentun. Vielmehr ist es fast die gesamte Szene und auch gestandene Verleger wehren sich gegen das abgefeimte Manifest. Ich habe einfach den Verdacht, in dem Institut was das laut den G-Novellisten gegründet werden soll, wird dann nicht mal gelehrt wie man anatomisch korrekt einen Halbling zeichnet, sondern immer nur so Strichmännchen die am Ende noch auf einer Reise nach Italien vergewaltigt werden.

  24. #124
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    Zitat Zitat von kiki_magic Beitrag anzeigen
    Ich habe einfach den Verdacht, in dem Institut was das laut den G-Novellisten gegründet werden soll, wird dann nicht mal gelehrt wie man anatomisch korrekt einen Halbling zeichnet, sondern immer nur so Strichmännchen die am Ende noch auf einer Reise nach Italien vergewaltigt werden.
    Darüber macht man keine Witze! (Über Halblinge meine ich...)

  25. #125
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    Querstrich, du schüttest da einen sehr großen Eimer an Polemik aus über Leute, die du nicht kennst und über die du wenig weisst, gelle? Eine sehr schöne Grundlage für den nächsten Sturm im Wasserglas hier.

    Ich fände Förderung okay, und natürlich würde ein bisschen staatliche Kohle vieles möglich machen. Ich finde einfach den Ton des Manifestes eitel und anmaßend. Und ich finde, Hartz4 ist für was anderes da. Aber dafür hat Ulli natürlich jetzt ihren Schinken (ich meine das Buch, nicht das Nahrungsmittel) und wir nicht, also wer weiss, vielleicht hat sie's richtig gemacht. Generell glaube ich, das Manifest ist maßgeblich von einer bestimmten Szene innerhalb der Comics geprägt, die ihre eigene Ästhetik und ihre eigene Logik hat.

    Aber ich glaube, dass die Zeiten von Vorschuss in Zigtausenderhöhe auch im Buchhandel vorbei ist. Zumindest für Belletristik.

    @Kiki, was meintest du mit abgekartet?
    Geändert von Spong (12.09.2013 um 14:03 Uhr)

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