Was heißt hier "voll bezahlen"? Nach deinem Rechenbeispiel kriegt er einfach die übliche Tantieme (die du als Lizenzgebühr auch an einen ausländischen Verlag zahlen müßtest – und da käme dann noch die Pauschale für die Druckdaten-CD dazu).
Die 90% (mögen sie auch irgendie stimmen] sind aber einfach eine Polemik (auch die Tantiemen für den Künstler sind "Umsatz" und sollten nicht mit ausgabenbereinigten Zahlen verglichen werden) und deshalb mit willkürlichen Zahlen belegt. Rechnet man auf der Verlagsseite die Druckkosten raus, sind wie bei 2:1 statt 9:1. Und du hast auch nicht erklärt, ob die verbleibenden 10% nun Gewinn sind oder damit der Lebensunterhalt der Redakteure finanziert werden muß (was bei 108 Titeln im Jahr ja nur 32.400 € ergäbe, verteilt auf mehrere Leute nicht gerade üppig).
Mit keinem Wort. Du hast von der Konkurrenz-Situation der Verlage gesprochen, und nur darauf bin ich eingegangen.
Warum rechnest du uns dann einen Titel vor, von dem nur 900 Exemplare verkauft wurden? Selbst wenn es also Verkaufsunterstützung gäbe (und davon war da noch nicht die Rede), wäre sie dann doch für den Eimer. Und wenn es dann keine 1.000 sondern nur 15 Subventionen sind, ist das für den Markt völlig irrelevant. Und merketingtechnisch ist diese Subvention ganz sicher nicht der Heuler: "Zehn Kulturbürokraten fanden diesen Comic toll, bevor sie ihn überhaupt lesen konnten".
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