User Tag List

Seite 4 von 15 ErsteErste 1234567891011121314 ... LetzteLetzte
Ergebnis 76 bis 100 von 365

Thema: DAS COMIC MANIFEST - Top oder Flop?

  1. #76
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
    Registriert seit
    07.2000
    Ort
    Kreiswehrersatzamt
    Beiträge
    17.465
    Mentioned
    37 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    Wenn ihr in die Feuilletons guckt, welche Comics die so für kulturell relevant halten, versteht Ihr sicher meine Vorsicht. Graphic Novels, Biografien, Romanadaptionen, am besten mit zeitgeschichtlichem Hintergrund - und je mehr das ganze einem "richtigen" Buch ähnelt oder einem Kunstband, also je weniger einem der immer noch manchmal etwas schief beäugten "Comics", desto besser. Dann lobt so ein Kulturredakteur auch gerne mal, wie "literarisch" so ein Comic ist. (Ja, ich übertreibe. Ich darf das, ich bin Comiczeichner.)
    http://dreadfulgate.blogger.de/stories/2272353/
    Aber das ist doch grad das Absurde an Millus' Fördertöpfen: Dort muß man überall unter falscher Flagge segeln, wird eben nicht dafür gefördert, einen Comic zu machen.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  2. #77
    Moderator Comicwerk Forum
    Registriert seit
    07.2000
    Beiträge
    2.824
    Mentioned
    5 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Leviathan 64 Beitrag anzeigen
    und natürlich auch jede menge an literatur umetzungen
    uwe timm, stan nadolny, thoma bernhard und viele mehr
    Oder auch von Kai Meyer und den Zwergen.
    Braucht es solche Adaptionen, verschafft sie dem Comic Aufmerksamkeit oder Geltung?
    Eigentlich ist Comic so ein billiges Medium, wenn man es mit dem Film vergleicht, da kann man neue Sachen ausprobieren.
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  3. #78
    Mitglied Avatar von Mayaca
    Registriert seit
    09.2013
    Ort
    Bochum
    Beiträge
    1.426
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ein namhafter Schriftsteller der sich einmal "herablässt" einen eigenständigen Comic zu schreiben wär doch ma was.Wie es in den Staaten geschieht.So würde der Stellenwert des Comics als Kulturgut gesteigert(ohne staatliches zutun) und der des Comicautors.
    Andere würden nachziehen.
    Wo sind denn hier die Joe Hills oder die Michael Chabons?

  4. #79
    Moderator Edition Panel Avatar von Jähling
    Registriert seit
    08.2000
    Ort
    Bremen
    Beiträge
    2.136
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Aber das ist doch grad das Absurde an Millus' Fördertöpfen: Dort muß man überall unter falscher Flagge segeln, wird eben nicht dafür gefördert, einen Comic zu machen.
    Genau mein Punkt: Ich finde die Initiative dann sinnvoll, wenn sie Comics ohne diese falschen kulturbetriebliche Flaggen ermöglicht. Wenn dagegen am Ende nur wieder mehr von dem rasukommt, was heute schon gefördert wird, nur mit vielleicht weniger Hemmschwellen, da ranzukommen... weißnich...

  5. #80
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.070
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    a)

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Oder auch von Kai Meyer und den Zwergen.
    Braucht es solche Adaptionen, verschafft sie dem Comic Aufmerksamkeit oder Geltung?
    Eigentlich ist Comic so ein billiges Medium, wenn man es mit dem Film vergleicht, da kann man neue Sachen ausprobieren.
    und
    b)

    Zitat Zitat von rotzkotz Beitrag anzeigen
    Ein namhafter Schriftsteller der sich einmal "herablässt" einen eigenständigen Comic zu schreiben wär doch ma was.Wie es in den Staaten geschieht.So würde der Stellenwert des Comics als Kulturgut gesteigert(ohne staatliches zutun) und der des Comicautors.
    Andere würden nachziehen.
    Wo sind denn hier die Joe Hills oder die Michael Chabons?
    a) und b) sind:
    schlechtes Beispiel "und" eigentlich erfüllte Forderung.

    In beiden Fällen : Kai Meyer und Markus Heitz dreht es
    sich unbestreitbar um sehr erfolgreiche Autoren, die beide
    jahrelang darauf warteten, dass sich die Gelegenheit
    ergab einen ihrer Stoffe als Comic umzusetzen. Und in beiden
    Fällen waren die Autoren die Entscheider, welche Geschichte
    umgesetzt wurde ... und in beiden Fällen sind die Autoren
    - Seite für Seite, ja sogar von Panel zu Panel - im
    Entststehungsprozess "aktiv" dabei!

    Ebenso in beiden Fällen sind sie absolute Comicfans und aktiv
    und mit viel persönlicher Liebe bei der Vermarktung "ihrer" Comics
    dabei.

    Mehr geht nun wirklich nicht!

  6. #81
    Mitglied Avatar von Mayaca
    Registriert seit
    09.2013
    Ort
    Bochum
    Beiträge
    1.426
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    O.k. ich bin gespannt.
    Mal sehen wie und wohin sich der Comicmarkt entwickelt.

  7. #82
    Mitglied
    Registriert seit
    09.2005
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    350
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    ihr meint also das *Triviale* (fantasy, sf, manga usw)

    solle ebenso gefördert werden
    wie das *kulturell wertvolle* ?
    weils dem *Trivialem* hierzulande auch nicht so gut geht?
    für mich sind die grenzen da nicht so klar
    aber zugegeben das könnte schwer werden

  8. #83
    Moderator Edition Panel Avatar von Jähling
    Registriert seit
    08.2000
    Ort
    Bremen
    Beiträge
    2.136
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Die Frage nach dem Trivialen schafft, im Grunde wie vorher der Graphic-Novel-Hype, eine falsche Gegensätzlichkeit. Kulturell Wertvolles kann immer entstehen, egal, ob das Thema des Comics kulturbetrieblich als erhaben sanktioniert ist oder nicht. (Siehe den ollen Pulp-Krimi The Spirit oder Alan Moores Antwort uaf Superhelden-Klischees in Watchmen.) Der Trick liegt im Umgang mit dem Medium, und eine comic-spezifische Förderung sollte das m.E. in den Vordergrund stellen. Ich weiß, das schließt wieder eine Menge Dinge aus, die auf den ersten Blick nicht so originell wirken, unter anderem meine eigenen Comics, die ihre Besonderheit erst im Umgang mit ihren Genres etwickeln. Muss man dann halt umso überzeugender beim Förderantrag sein.

    (Die Themenauswahl würde für mich höchstens eine Rolle spielen, wenn das Thema eben noch nicht im Comic behandelt wurde und vierlleicht auch eine formale Herausforderung beinhaltet, wie etwa einige wissenschaftiche Themen, die auf den ersten Blick nicht nach Visualisierung schreien.)

  9. #84
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.070
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Leviathan 64 Beitrag anzeigen
    ihr meint also das *Triviale* (fantasy, sf, manga usw)

    solle ebenso gefördert werden
    wie das *kulturell wertvolle* ?
    weils dem *Trivialem* hierzulande auch nicht so gut geht?
    für mich sind die grenzen da nicht so klar
    aber zugegeben das könnte schwer werden

    Für mich stellt sich vorrangig die Frage, ob man über diese
    "Denke" hinauskommt. Das Manifest jedenfalls habe ich so
    verstanden, dass es vorrangig um das Einkommen/
    die Lebensfähigkeit einheimischer Künstler geht.

    Da ist es "zwingend", das auch alle Arten von Comics mit
    in den Gedanken mit aufgenommen werden. Wie sonst soll
    man seinem Ziel näher kommen, wenn man in dem
    großen Ruderboot, dass sich "Comics made in Germany"
    nennt 90% der Ruderbänke von vorneherein leer lässt!

    Verlage jedenfalls können auch nur das Geld verteilen, dass
    sie von ihren Lesern bekommen und die GN z. B. steht in den
    realen Umsätzen "noch" sicher in der hintersten Reihe.

  10. #85
    Mitglied Avatar von Geier
    Registriert seit
    09.2000
    Ort
    im Heckengäu
    Beiträge
    3.649
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Bela, der im Gegensatz zu den hier Diskutierenden dort auch anwesend war, hat seine Eindrücke so zusammengefaßt: http://www.gringo-logbuch.de/?p=1529

  11. #86
    Moderator Comicwerk Forum
    Registriert seit
    07.2000
    Beiträge
    2.824
    Mentioned
    5 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    a)



    und
    b)



    a) und b) sind:
    schlechtes Beispiel "und" eigentlich erfüllte Forderung.

    In beiden Fällen : Kai Meyer und Markus Heitz dreht es
    sich unbestreitbar um sehr erfolgreiche Autoren, die beide
    jahrelang darauf warteten, dass sich die Gelegenheit
    ergab einen ihrer Stoffe als Comic umzusetzen. Und in beiden
    Fällen waren die Autoren die Entscheider, welche Geschichte
    umgesetzt wurde ... und in beiden Fällen sind die Autoren
    - Seite für Seite, ja sogar von Panel zu Panel - im
    Entststehungsprozess "aktiv" dabei!

    Ebenso in beiden Fällen sind sie absolute Comicfans und aktiv
    und mit viel persönlicher Liebe bei der Vermarktung "ihrer" Comics
    dabei.

    Mehr geht nun wirklich nicht!
    Dann sollten sie fürs Comics eigene Geschichten entwickeln.

    Leviathan 64: Fantasy, SF und Manga sind nicht per Se trivial.
    Und Autobiographien und Historiendramen sind nicht per Se künstlerisch wertvoll, genauso wenig wie schlechte Zeichnungen kulturell immer künstlerisch wertvoll sind.

    Wahrscheinlich wäre es das Beste, wenn es einen Comicpreis gebe, der den Gewinnern eine bezahlte Präsenz in den Buchläden zusichert, was die Verlage anscheinend nicht leisten können, weil zu klein.
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  12. #87
    Mitglied
    Registriert seit
    10.2000
    Ort
    Ohne Worte
    Beiträge
    12.280
    Mentioned
    10 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Wahrscheinlich wäre es das Beste, wenn es einen Comicpreis gebe, der den Gewinnern eine bezahlte Präsenz in den Buchläden zusichert, was die Verlage anscheinend nicht leisten können, weil zu klein.
    Das ist ein ungewöhlicher, aber interessant klingender Vorschlag. Ist sowas praktisch möglich?

  13. #88
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.070
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Dann sollten sie fürs Comics eigene Geschichten entwickeln.

    Den Gedanken höre ich sehr oft, kann ihn
    aber rein gar nicht nachvollziehen!

    Bei Kai Meyers Wolkenvolk z. B. ist es wirklich
    so, dass er von Anfang die Geschichte so schrieb,
    dass sie mit ihrer bildgewaltigen Epik "auch"
    für einen Comic konzipiert ist.

    Davor hat er gut sechsstellig den Roman verkauft.
    Und die Adaption profitiert von diesem Umstand.

    Würde man nun eine Story von ihm nehmen, die
    er nur für einen Comic schrieb, so müsste sich diese
    vom Start weg als Comic ihre Leserschaft erobern.

    Mit über 99%iger Wahrscheinlichkeit würde sich
    dieser Comic schlechter verkaufen, als die Adaption
    der Romanvorlage.

    Das Wolkenvolk startete bei uns vor 5 Jahren
    und Kai Meyer war damals beim Leselöwen.
    Als ich dort (auf der Buchmesse) mit einem Stapel
    von 500 Exemplaren Comic-Leseproben auftauchte
    bekam ich diese in nur 20 Minuten quasi aus der
    Hand gerissen bzw. über deren Stand verteilt.
    Unser Comic hatte so schon vor seinem eigentlichen
    Start tausende Fans!
    Geändert von horst (07.09.2013 um 19:29 Uhr) Grund: gramma

  14. #89
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
    Registriert seit
    03.2001
    Ort
    Köln
    Beiträge
    7.054
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Pat, bei uns im Buchhandel stehen inzwischen Reprodukt, Avant, Edition Moderne und natürlich die üblichen Verdächtigen. Es wird.

  15. #90
    Mitglied Avatar von navigator
    Registriert seit
    01.2003
    Ort
    KÖLN
    Beiträge
    10.375
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    5
    Zitat Zitat von Geier Beitrag anzeigen
    Bela, der im Gegensatz zu den hier Diskutierenden dort auch anwesend war, hat seine Eindrücke so zusammengefaßt: http://www.gringo-logbuch.de/?p=1529
    Zitat : "Kurz gesagt ging es darum: Ulrich Schreiber und Thomas Böhm vom ilb hatten EU-Fördertöpfe zur Förderung der Kreativwirtschaft aufgetan und brauchten nun den Input von Mitgliedern der Comicszene, um gemeinsam Ideen und Projekte zur “Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Berliner Comickunstschaffenden” zu entwickeln."

    Frage: geht es also beim Comic Manifest um die "Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Berliner Comickunstschaffenden"?
    Ich meine, nicht nur in Berlin leben und arbeiten Comicschaffende...

  16. #91
    Mitglied Avatar von Mayaca
    Registriert seit
    09.2013
    Ort
    Bochum
    Beiträge
    1.426
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Dann geht es doch nur um einen kleinen zirkel von Akademikern.Wer drin ist bekommt Geld und Anerekennung,wer außen vor ist wird es für lange Zeit bleiben.
    Und die Fixierung auf Berlin ist ebenso typisch wie spießig.
    Vielleicht kommt ja noch eine Gegenbewegung.
    Potential ist ja da

  17. #92
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2000
    Ort
    Deutschland,71642 Neckarw
    Beiträge
    769
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von rotzkotz Beitrag anzeigen
    Und die Fixierung auf Berlin ist ebenso typisch wie spießig.
    Ich weiß nicht ob man denen daraus einen Vorwurf machen kann , wenn sie den Geldhahn erst einmal für sich selbst nutzen wollen . Schließlich sind die Fördertöpfe ja nicht neu . Und wenn der Rest der Szene pennt ...........
    Sanchez

  18. #93
    Moderator Comicwerk Forum
    Registriert seit
    07.2000
    Beiträge
    2.824
    Mentioned
    5 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Den Gedanken höre ich sehr oft, kann ihn
    aber rein gar nicht nachvollziehen!

    Bei Kai Meyers Wolkenvolk z. B. ist es wirklich
    so, dass er von Anfang die Geschichte so schrieb,
    dass sie mit ihrer bildgewaltigen Epik "auch"
    für einen Comic konzipiert ist.

    Davor hat er gut sechsstellig den Roman verkauft.
    Und die Adaption profitiert von diesem Umstand.

    Würde man nun eine Story von ihm nehmen, die
    er nur für einen Comic schrieb, so müsste sich diese
    vom Start weg als Comic ihre Leserschaft erobern.

    Mit über 99%iger Wahrscheinlichkeit würde sich
    dieser Comic schlechter verkaufen, als die Adaption
    der Romanvorlage.

    Das Wolkenvolk startete bei uns vor 5 Jahren
    und Kai Meyer war damals beim Leselöwen.
    Als ich dort (auf der Buchmesse) mit einem Stapel
    von 500 Exemplaren Comic-Leseproben auftauchte
    bekam ich diese in nur 20 Minuten quasi aus der
    Hand gerissen bzw. über deren Stand verteilt.
    Unser Comic hatte so schon vor seinem eigentlichen
    Start tausende Fans!
    Falsche Rechnung! Vielleicht hätte ein Comic ohne Vorlage mehrere Zehntausend oder Hunderttausend Fans, weil alle Kai Meyer-Fans gezwungen werden, zuzugreifen und nicht sagen können: Die Geschichte kenne ich schon und wenn, dann warte ich auf die Verfilmung. Und Meyer lebt doch hauptsächlich von der Spannung.
    Du hast mehr Medienöffentlichkeit und Präsenz. Wer berichtet über die Adaptionen, jedenfalls kaum die großen Blätter, eher Fanblätter. Und mit mehr Präsenz in den Medien ist man dann auch mehr in den Buchläden präsent.

    Ich setze dagegen, dass so etwas zu 99 % mehr verkauft, Kai Meyer ist eine eingetragene Marke, der zieht doch schon als Autor. Außerdem kann man die Geschichte so entwickeln, dass sie zum Comicbusiness passt.

    Ja, manche sind in den Buchläden präsent. Ich will aber nicht nur Reprodukt haben.
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  19. #94
    Mitglied Avatar von jo b.
    Registriert seit
    01.2012
    Beiträge
    727
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    DAS COMIC MANIFEST - Top oder Flop?

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Wenn du wissen möchtest, ob das Szenario "realistisch"
    ist, dann kann ich sagen: ja!. Denn wir reden ja nicht
    von den Umsätzen, sondern von Anteilen der Gewinne -
    die wiederum eher kleine Gewinne sind.

    Ich kann mir diesen Wert problemlos bei z. B. Reprodukt
    vorstellen und auchbei uns gab es diesen Wert sicher
    auch schon mal. Sicher nicht jedes Jahr, aber 3-4 Künstler
    im selben Jahr zu bezahlen, in der Arbeit zu unterstützen
    und mit zusätzlichen Massnahmen zu fördern hebt
    das schnell mal auf die 90%.
    Das ist sportlich. Und klar, um so mehr Künstler (pro Verleger), desto mehr verschiebt sich das Verhältnis logischerweise.

  20. #95
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.070
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von jo b. Beitrag anzeigen
    Das ist sportlich. Und klar, um so mehr Künstler (pro Verleger), desto mehr verschiebt sich das Verhältnis logischerweise.
    Zumal das monitäre Verhältnis (Lizenz versus
    Eigenproduktion) praktisch nie 1:1 ist.


    Nehmen wir mal an, zehn Lizenzen holen im Schnitt
    500.- Euro Gewinn rein, dreissig weitere decken
    gerade mal ihre Kosten und zehn weitere
    verursachen 300.- Kosten in einunddemselben Jahr
    (dies ist ein problemlos realistisch zu beurteilendes
    Szenario).

    Dann bedeutet dies folgendes: 50 Lizenzen sind für
    (5.000.- minus 0.- minus 3.000.-) 2.000.- Euro gut.
    Gleichzeitig bekommt ein Künstler (imho zumindest bei
    seriösen Verlagen) über 2.000.- Euro. Schon wurden
    Gewinne im Verhältnis 1:50 direkt an den Künstler
    verteilt. ... Also weit über 90%!

    (Achtung, das ist ein Rechenbeispiel mit einer
    gemittelten Annahme aus dem mir bekannten
    Teil des Albengeschäft - das ist keine
    Beschreibung unseres Verlages).
    Geändert von horst (09.09.2013 um 12:12 Uhr) Grund: gramma.

  21. #96
    Mitglied Avatar von jo b.
    Registriert seit
    01.2012
    Beiträge
    727
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    DAS COMIC MANIFEST - Top oder Flop?

    Danke für den Einblick, der (für mich) recht erhellend ist.

  22. #97
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
    Registriert seit
    07.2000
    Ort
    Kreiswehrersatzamt
    Beiträge
    17.465
    Mentioned
    37 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Uuuuaaah!

    Mir wird ein bisschen komisch, wenn ich das obige
    Model durchdenke.

    Ein (nicht unübliches) Beispiel:
    Ich habe also einen Verlag - schütte 90% der
    Einnahmen an meine Künstler aus, verkaufe
    von einem Künstler und seinem Buch 2.000
    Exemplare. Er bekommt dafür 3.000 Euro und
    kann zumindest so weitermachen (leben kann
    er davon ganz sicher nicht). Er hat ein (für
    deutsche Verhältnisse) erfolgreiches Produkt und
    als guter Seller in deutschen Landen versucht
    der Verlag dieses Buch in's Ausland zu verkaufen.
    Das wiederum bringt je Land ca. 3.000 zusätzliche
    Euro ein. Dies macht es dem Verlag "und"
    dem Künstler leichter dieses "Erfolgsmodel" fort-
    zuführen und auszubauen.


    Nun steht dieser Verlag in Konkurrenz zu dem
    Verlag, der einen Künstler "besitzt", der den
    Fördergeldzuschuss bekam. Dieser verdient
    im Halbjahr das vielfache - also ca. 18.000.-
    Euro und sein Buch verkauft 900 Exemplare.

    Was bleibt auf der Strecke? Der Verlag, der
    mehr getan und bezahlt hat ... und der auch
    noch den "besseren Künstler mit dem
    besseren Produkt" am Start hatte (auch
    das Exportmodell kommt ja so unter die Räder).

    Oder verstehe ich da etwas falsch?
    Horst schafft es immer wieder, einfache Sachverhalte so darzustellen, das etwas völlig anderes verstanden wird.

    So stimmen zwar die Zahlen bei seinem Beispiel vermutlich, aber es werden auch sehr unterschiedliche Dinge gleichgesetzt.

    Nehmen wir das Rechenbeispiel. 2.000 Exemplare werden verkauft. Der Künstler bekommt 3.000, das entspricht bei einem VK von 15,00 gerade 10 % Tantiemen, ist also im normalen Rahmen. Der Verlag bekommt vom Vertrieb 40 % der 30.000 Umsatz (20 % bleiben beim Vertrieb, weitere 40 % beim Einzelhändler), das sind 8.000 Euro. Von 5.000 Euro nach Bezahlung des Künstlers müssen Druck, Redaktion, Druckvorstufe, Werbung und alle die Sachen bezahlt werden, die viele garnicht auf dem Bildschirm haben (Büromiete, Strom, Wasser, Heizung, Versicherungen, ISBN, technische Ausrüstung und vieles mehr). Da bleiben vielleicht 333 Euro übrig (die oben genannten 10%), vielleicht mehr, vielleicht weniger. Und es ist gar nichts darüber gesagt, welche Leistungen der Verlagbetreiber dabei schon abgedeckt sind. Sind die 333 Euro Gewinn oder der Betrag, der den Verlegern bleibt, um den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten? Dazu kommen je 1.500 Euro für Künstler und Verlag beim Verkauf der Auslandslizenz (die so für den Verlag besonders lukrativ ist ist).

    Was man aber leicht gegenüberstellen kann, ist der Zeitaufwand, einen Comic zu zeichnen und einen zu verlegen. Wäre der nicht in einem Verhältnis von mindestens 9:1, würde kein Verleger existieren können, denn ein halbes Jahr ist die kürzeste Zeit, die wir für das Texten und Zeichnen veranschlagen können, zehn Tage (ohne Sachen wie Übersetzung und Lettering) sind da für den Aufwand des Verlages schon hoch gegriffen. Und Ateliermiete, Strom, Wasser, Heizung, Versicherungen, technische Ausrüstung etc. müssen die Autoren ja auch bezahlen.

    Und bezüglich der Verlage versteh ich Horsts Frage nicht. Wenn der hochsubventionierte Künstler einen Comic abliefert, der sich weder im Inland noch Ausland verkaufen läßt, steht der Verlag natürlich dumm da. Das wäre aber auch bei einem nichtsubventionierten Comic der Fall. Er muß den Comic aber nicht verlegen. Vielleicht kommt ihm der Künstler aber preislich entgegen ...
    Geändert von Mick Baxter (10.09.2013 um 00:39 Uhr)
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  23. #98
    Moderator Edition Panel Avatar von Jähling
    Registriert seit
    08.2000
    Ort
    Bremen
    Beiträge
    2.136
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Wenn der hochsubventionierte Künstler einen Comic abliefert, der sich weder im Inland noch Ausland verkaufen läßt, steht der Verlag natürlich dumm da. Das wäre aber auch bei einem nichtsubventionierten Comic der Fall. Er muß den Comic aber nicht verlegen. Vielleicht kommt ihm der Künstler aber preislich entgegen ...
    Oder der Staat.
    Letztlich wäre das doch der Sinn einer Subventionierung: nicht nur den Künstler am Leben zu halten, bis sein Werk fertig ist, sondern auch die Startbedingungen zu schaffen, die das Werk dann braucht. Dazu gehört, einen Verlag, der das Ding unter normalen Marktbedingungen nie rausbringen würde, davon zu überzeugen, dass doch - zum Beispiel durch eine Garantieabnahme (die dann vielleicht an die Bibliotheken gehen kann - wenn das Werk so förderwürdig ist, gehört es da eh hin (übrigens wäre das eine Bedingung, die ich als Förderer an die Förderung knüpfen würde)) oder das Angebot, Verluste auszugleichen. Auch ein Marketing-Budget gehört dazu, denn wenn die Förderung ein Ziel haben soll, dann den, dass der Comic nicht nur produziert wird, sondern dass das auch Leute mitkriegen.

    Wenn die Förderung beim Künstler aufhörte, wäre sie ja keine Förderung, sondern ein Nicht Ganz Bedingungsloses Grundeinkommen. Und das kann man auch einfacher haben, indem man's gleich für alle einführt.
    Geändert von Jähling (10.09.2013 um 10:19 Uhr)

  24. #99
    Mitglied Avatar von Ambroggio
    Registriert seit
    04.2000
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    3.841
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Jähling Beitrag anzeigen
    zum Beispiel durch eine Garantieabnahme (die dann vielleicht an die Bibliotheken gehen kann - wenn das Werk so förderwürdig ist, gehört es da eh hin (übrigens wäre das eine Bedingung, die ich als Förderer an die Förderung knüpfen würde))
    Garantieabnahme klingt für mich irgendwie unpassend, den Deal nichtverkaufte Exemplare allerdings öffentlichen Bibliotheken zuzuführen, finde ich im Gegenzug ziemlich klasse.
    Homepage: http://www.ambroggio.de
    Letztes Update: 05.01.2013

  25. #100
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.070
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Horst schafft es immer wieder, einfache Sachverhalte so darzustellen, das etwas völlig anderes verstanden wird.

    Und ich lese in deinem Beitrag zwar meine Daten – jedoch ganz
    andere Resumées! Seltsam! Wollen wir es auffriseln!?

    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    So stimmen zwar die Zahlen bei seinem Beispiel vermutlich, aber es werden auch sehr unterschiedliche Dinge gleichgesetzt.

    Nehmen wir das Rechenbeispiel. 2.000 Exemplare werden verkauft. Der Künstler bekommt 3.000, das entspricht bei einem VK von 15,00 gerade 10 % Tantiemen, ist also im normalen Rahmen. Der Verlag bekommt vom Vertrieb 40 % der 30.000 Umsatz (20 % bleiben beim Vertrieb, weitere 40 % beim Einzelhändler), das sind 8.000 Euro. Von 5.000 Euro nach Bezahlung des Künstlers müssen Druck, Redaktion, Druckvorstufe, Werbung und alle die Sachen bezahlt werden, die viele garnicht auf dem Bildschirm haben (Büromiete, Strom, Wasser, Heizung, Versicherungen, ISBN, technische Ausrüstung und vieles mehr). Da bleiben vielleicht 333 Euro übrig (die oben genannten 10%), vielleicht mehr, vielleicht weniger. Und es ist gar nichts darüber gesagt, welche Leistungen der Verlagbetreiber dabei schon abgedeckt sind.

    Was hab ich da jetzt „gleichgesetzt“? Es ist ein durchaus
    übliches Szenario, welches du ja bestätigst. Ob da jetzt ne
    ISBN rein gerechnet ist oder nicht, bleibt ja nebensächlich. Wichtig
    war mir, dass die Brötchen aus dem Verkauf eines einzelnen
    Titels - in der Regel – so klein ist, dass es viele Titel
    braucht, um einen einheimischen Künstler voll zu bezahlen.


    Also geht es dem Verlag in der Breite gut, dann profitiert (wenn
    der Verlag dies so möchte) davon auch er Künstler.


    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Sind die 333 Euro Gewinn oder der Betrag, der den Verlegern bleibt, um den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten? Dazu kommen je 1.500 Euro für Künstler und Verlag beim Verkauf der Auslandslizenz (die so für den Verlag besonders lukrativ ist ist).

    Naja, besonders lukrativ!? Du gehst auch immer davon aus, dass
    „Geschäfte“ von alleine kommen“. Wir z. B. bieten unseren
    Künstlern auch die 100% Lizenzlösung an, wenn sie sich selbst
    vermarkten/verkaufen! … Will bloß keiner! Warum wohl!?


    Manchmal (z. B.!) muss man auch zwei, drei Lizenzen einkaufen,
    um eine zu verkaufen! … Meistens Dutzende Musteralben verschicken,
    dutzende Gespräche führen, Messen beackern, Daten aufbereiten,
    Verträge machen, danach regelmäßig die Abrechnungen/Verkäufe
    verwalten, Rechtsansprüche geltend machen, und und und … (du
    selbst hast doch so Kleinigkeiten wie ISBNs oben eingebracht
    – also schlucke auch nicht die eigentliche Arbeit im Lizengeschäft).


    Die Praxis mit 50/50 ist schon o.k. so …
    … und sie ist in der Regel für den Künstler mindestens genauso
    lukrativ! Glaub's mir!


    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Was man aber leicht gegenüberstellen kann, ist der Zeitaufwand, einen Comic zu zeichnen und einen zu verlegen. Wäre der nicht in einem Verhältnis von mindestens 9:1, würde kein Verleger existieren können, denn ein halbes Jahr ist die kürzeste Zeit, die wir für das Texten und Zeichnen veranschlagen können, zehn Tage (ohne Sachen wie Übersetzung und Lettering) sind da für den Aufwand des Verlages schon hoch gegriffen.

    Wie oft noch? Wir z. B. selbst sind ja auch professionelle
    Comickünstler und kennen die schwierigen Umstände der
    „Comicproduktion“ nur zu genau!


    Es ging hier aber nicht darum, wie ein Künstler von seinem
    Comic leben kann, sondern (zumindest war das mein Beitrag),
    darum, dass nur ein funktionierender Verlag seine Künstler
    überhaupt einigermaßen bezahlen kann.


    Und da war mein Beispiel 90% genau der Hinweis darauf,
    dass die Margen so gering sind, dass der Verlag „sammeln muss“
    um den Künstler einigermaßen bezahlen zu können. So ein
    notwendiger Betrag „x“ für Buch A kommt eben meist nicht
    aus dem Ertrag „y“ von Buch B. Wenn es so wäre, dann wäre
    alles sehr einfach.


    Man sammelt also … und somit ist auch dein Hinweis
    9 zu 1 hinfällig. Denn wenn der Künstler an dem gemeinsamen
    Buch 9 Monate Arbeitszeit hat und der Verlag an diesem
    Buch nur einen, dann sammelt er trotzdem mit 8 anderen
    Büchern (also dann doch 8 zusätzlichem Monaten Arbeitszeit)
    das Geld zusammen, nur um den einen Künstler zu bezahlen!



    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Und bezüglich der Verlage versteh ich Horsts Frage nicht. Wenn der hochsubventionierte Künstler einen Comic abliefert, der sich weder im Inland noch Ausland verkaufen läßt, steht der Verlag natürlich dumm da. Das wäre aber auch bei einem nichtsubventionierten Comic der Fall. Er muß den Comic aber nicht verlegen. Vielleicht kommt ihm der Künstler aber preislich entgegen ...

    Ist da so schwer zu verstehen? Die Subvention hilft
    natürlich dem Künstler und dem Verlag. Aber eben nur
    diesem und nicht allen anderen. Du redest aber so,
    also ob es für 1.000 Künstler plötzlich 1.000 Subventionen
    gäbe. Dem ist sicher nicht so. Es würden „vereinzelt“
    Künstler besser gestellt und deren Produkt ( in direkter
    Konkurrenz zu den Verlagen die immer schön brav ihre
    Geschäfte selbst finanzieren) greift im Markt dann „alles
    ab“. Alleine die technischen Möglichkeiten - man hat
    ja plötzlich Geld für alles mögliche, über die Verkaufsflächen,
    sicher auch die Presse/Medien bis hin zum wahrscheinlich
    einfacheren Lizenzverkauf. All das ist ein Tritt in die
    Magengrube derjenigen, die ein seriöses Geschäftsmodell
    mit eigenen Mitteln aufbauen wollen oder schon betreiben
    und denen dann im Laden der "z. B. subventionierte künstlerisch
    hochwertige Comic" vor die Nase gestellt wird.
    Geändert von horst (10.09.2013 um 11:47 Uhr)

Seite 4 von 15 ErsteErste 1234567891011121314 ... LetzteLetzte

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  

Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges - Splashbooks - Splashcomics - Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte
Comicsalon Erlangen
Lustige Taschenbücher