Wie seid ihr dazu gekommen Comics zu zeichnen?

[Mr.Panda]

Hallo in die Runde,

ich bin noch relativ neu hier, lese schon seit einiger Zeit mit, habe mich aber erst jetzt angemeldet. ich bin echt begeistert von dem Forum und freue mich jetzt natürlich darauf mich mit anderen Zeichnern auszutauschen.
Wir haben ja alle mal angefangen, irgendwas hat uns inspiriert und das Feuer zum lodern gebracht. Immer wieder denke ich an meine alten Tage zurück, als ich mit dem Zeichnen angefangen habe... lang lang ist's her . Immer wenn ich einen anderen Künstler, eine andere KÜnstlerin treffe und es zu einem längeren Austausch kommt, stelle ich diese Frage, weil ich sie unglaublich interessant finde. Es kann einen so vieles zum Zeichnen und kreativ sein bewegen, aber was war es das eure Begeisterung ausgerechnet für Comics entfacht hat?

Ich wurde `84 geboren und hab mit dem Zeichnen angefangen sobald ich dazu in der Lage war einen Stift zu halten, mit den Comics fing es an als hierzulande das Spielkonsolenzeitalter begann. Damals kaufte mein Vater einen 16 Bit Segamegadrive mit dem damals brandneuen Sonic the Hedgehog Spiel. Ich wurde so ein großer Fan von dem blauen Igel das er mein absolutes Kindheitsidol wurde. Ich fing an Fanarts von ihm zu zeichnen, kurz darauf brachte mir mein amerikanischer Großvater die alten Sonic Comics aus den USA mit, daraufhin fing ich an eigene Gesschichten zu Sonic zu erfinden und diese frei nach meinen Vorbildern aus den Comics, selbst in panels umzusetzen. Später zeichnete ich Fancomics zu Jurassic Park Teil 1 (Da war ich dann "schon" im Grundschulalter XD),Star Wars, auch zu den Teenage Mutant Hero Turtels, oder Disney Helden wie Ariel...
Mit Mangas und Animes fing ich bewusst so mit 10 -11 Jahren an, da zeichnete ich dann Fancomics zu Lady Oscar und Sailor Moon. Eigentlich habe ich viel über Fanart gelernt und geübt.. man könnte also sagen das ich über die Fanarts zum Comiczeichnen gekommen bin. Wirklich lange habe ich dann Star Wars Fanarts gezeichnet, Poster für Vereine entworfen, Tradings Cards etc gemacht, dann Dojinshis gezeichnet zu einigen Animeserien und erst seit ca 3 Jahren traue ich mich an eigene Konzepte heran. Aktuell habe ich meine erste Bewerbung abgeschickt, mal sehen wie sie ankommt.

Sonic, ich danke dir XD!

Wem dankt ihr? Vielleicht He-Man, Sheera oder doch Bunny Tsukino *g

LG

Panda-chan

[tillfelix]

Bugs Bunny und dann Batman

Willkommen im Forum!

[-Nietzsche-]

Dan Silva, der mit der Entwicklung von DeluxePaint auf dem Amiga das Tor zur Kreativität weit aufgestoßen hatte. Ich habe noch mit DPaint gearbeitet, als Commodore längst pleite & die Amiga-Szene zerbröselt war. Ohne Dan Silvas damals bahnbrechendes Programm hätte ich mich wohl nie so intensiv mit dem Zeichnen und erstellen von Grafiken beschäftigt. Für mich ist er einer dieser vergessenen Helden, die letzten Endes den Lebenslauf vieler Leute maßgebend beeinflußt haben, die uns viele Stunden Spaß schenken, immer, wenn wir mal ein Computerspiel zocken, einen Kinofilm sehen, einen Comic am PC zeichnen oder oder oder...

[Jenny]

Ich hatte früher zeichnerisch überhaupt keine Vorbilder und las als Kind außer LTB und Asterix keine Comics (und hatte nie Interesse daran, LTB oder Asterix zu zeichnen). Ich habe meine frühen Comics eigentlich immer nur deshalb gezeichnet, weil mir eine Momentaufnahme zu wenig war und ich längere Szenen erzählen wollte. Mit 19 entdeckte ich Prinz Eisenherz, aber beeinflusst hat er mich extrem wenig. Die ersten Comics, die ich las und bei denen mich der Wunsch packte, sowas auch zu machen, waren die Star-Wars-Comics der späten Neunziger, vor allem die Rogue Squadron-Serie, allen voran von Edvin Biukovic. Da habe ich dann auch selber angefangen, in dem Stil was zu machen - nachdem ich 3 Jahre vorher ohne jegliche Ahnung, was ich da tat, einen 52-Seiten-Comic in Aquarell produziert hatte. O_o

[mongeri]

Meine Tante ist ein absolutes Zeichentalent, allerdings nicht in Richtung Comics sondern Portraits, Landschaften etc. Von ihr habe ich sicher die Muse zu zeichnen. ^^
Zu den Comics kam ich vor allem durch Computerspiele, aber auch Mangas. Ich bin zwar vielleicht nicht wirklich gut, aber ich machs gern. ))

[Towbson]

halli hallo,

meine elter meinte mal, ich hätte immer schon irgendwie was auf papier (oder andere sachen) gezeichnet.
aber zu den comics bin ich gekommen als mir ein jugendlicher im zug damals ein asterix heft geschenkt hat.
ich war 7 oder 8 und wollte dann unbedingt auch mal sowas machen. tja, arbeite bis heute dran. :-)

[Mr.Panda]

Hey Leute,

danke für eure Antworten war sehr interessant . Wie unterschiedlich man doch inspiriert war...
@Jenny: Die Rouge Squadron Serie ist echt cool, habe die auch geliebt!
@Mongeri: Leider bin ich in meiner Familie und auch im Bekanntenkreis die einzigste die sich fürs Zeichnen begeistern kann, finde ich schade- manchmal hätte ich auch gerne eine begabte Tante oder dergleichen .
@Towbson: Ja an die alten Asterix Comics erinnere ich mich auch, hab die auch verschlungen als Kind, ich habe die geliebt! Mein Liebling war Cäsar XD! Inspiriert haben mich aber mehr die amerikanischen Superheldencomics und Mangas.
@tillfelix: Danke ! Ja, Batman ist superklasse! Bugs Bunny kannte ich damals nur aus dem Fernsehen, aber ich hatte auch an Cartoons schon immer meinen Spaß

[Surikat]

Bei mir hat Garfield eine grosse Rolle gespielt, ansonsten Donald Duck und insbesondere Fix und Foxi (ich fand die viel lustiger als die LTB). Die Tim-Und-Struppis bei der Oma waren auch immer ein Highlight. Und nicht zu vergessen: Das Jugendmagazin "Spick".

Und dann hatte ich noch einen guten alten Schulkollegen, auf dessen Zeichenkünste ich immer neidisch war. Wir haben uns dann gegenseitig angespornt.

Und DeluxePaint! Danke Niezsche für die Erinnerung!

[-Nietzsche-]

Jau. Als der Amiga tot war, habe ich Computer fast 10 Jahre ignoriert. Es gab ja lange nix, was da auch nur annährend 'rankam. Heute hat jeder bessere Taschenrechner einen Amiga-Emulator drauf. Wie die Zeit rennt... auch lustig, wieviele Coder, Grafiker und Musiker aus der Szene heute stockseriöse (und vor allem legale LOL) Software-Unternehmen gegründet haben...

[Jenny]

Und beim Suchen der Rogue-Squadron-Titel habe ich grad gefunden, dass es bei amazon Omnib..usse? ...bi? davon gibt. Kaufrausch!

So richtig Zeichentalente gibt es in meiner Famile sonst auch keine - meine Mutter hat für ihre Schulklassen immer kleine bebilderte Geschichten geschrieben, und mein Vater behauptet bis heute, er sei mit 16 ein fotorealistischer Porträtkünstler gewesen. Beweise ist er mir bis heute schuldig geblieben, und seine wenigen Schnellzeichnungen, die ich seither gesehen habe, lassen mich stark am Wahrheitsgehalt dieser Aussagen zweifeln...

[Riana]

Omnibi...Omniborum, Omnibis, Omnibos, äh...äh...hmm....Omnibis, und nicht zu vergessen den Vokativ, den man ganz dringend braucht, wenn das blöde Vieh einem mal wieder vor der Nase wegfährt: Oh Omnibiiiiiiiiiii!

Mich hat Asterix und dann Yoko Tsuno zum zeichnen gebracht. Habe sogar als Lütte mal ein ganzes Album abgepaust. Wäre eigentlich ganz interessant zu sehen, wie viel man von seinen Vorbildern eigentlich auch im hohen Alter im Zeichenstil irgendwo unterbewusst eingearbeitet hat.

[Jenny]

Du meinst also, dass ein Dativ Plural eines Adjektivs der Mischklasse nach der o-Deklination gebildet wird, soso...

Influence Maps hatten wir hier! Das würde mich von dir interessieren.

[Fumetto]

"O omnibe!" Wenn schon, denn schon;-)

Bei mir war's Milo Manara, der mich zum Comiczeichnen gebracht hat. 1990 (da war ich elf) fiel mir in der Mayerschen Buchhandlung ein Carlsen-Katalog mit einer Probeseite aus Manaras "Die Reise nach Tulum" in die Hände (die Comic-Abteilung lag damals direkt neben der Kinderbuchabteilung).

Das hier ist die Seite:



Natürlich habe ich damals überhaupt nicht kapiert, was hier dargestellt ist, aber die Schönheit der Formen (vor allem, muss ich gestehen, die des Derrières im letzten Panel) hat sich mir doch irgendwie eingeprägt. Als ich dann später mit ca. 16 angefangen habe, regelmäßig zu zeichnen, waren es vor allem Frauenakte, mit denen ich - heimlich - ganze Zeichenblöcke füllte. Diese Blöcke habe ich (leider), als sich die Wogen der Pubertät wieder etwas gelegt hatten, irgendwann vernichtet. Danach habe ich studiert und so gut wie gar nichts mehr gezeichnet. Erst als mir Manaras "Borgia"-Serie vor drei Jahren in die Hände fiel, habe ich wieder mit dem Zeichnen begonnen und mich auch verstärkt für das Comiczeichnen interessiert. Insofern kann man also sagen, dass bei mir Manara den nachhaltigsten Einfluss ausgeübt hat.

[Markus Herbert]

Aller Anfang war auch bei mir Asterix, alles andere war im Elternhaus nicht erlaubt. Der weitere Werdegang war dann ungefähr so:

- Bierdeckel beim Kneipenbesuch mit Eltern bekritzeln (Oh, Ah, tolles Talent...)
- Hefte im Unterricht bekritzeln (Viel Anerkennung von ebenfalls gelangweilten Mitschülern...)
- Comicvernarrter Kunstlehrer (Wenn du kein Comiczeichner wirst, fress ich einen Besen)
- Bildchen für die RPG-Gruppe (He, he, Tuborg hast du toll getroffen)
- Ernüchterung bei der Studiumswahl (Davon willst du Leben? Mach was Ordentliches - wurde folgerichtig Chemiker)
- Frau ist schwanger (beginne wilde Fantasy-Comics zu zeichnen)
- Hab ordentlichen Job (zeichne in Meetings, den gelangweilten Kollegen gefällt's)
- Stelle fest, das ich ungefähr 50% meines Lebens hinter mir habe und gehe Online.

Ich denke das trifft's so ungefähr.

[Jenny]

- Bildchen für die RPG-Gruppe (He, he, Tuborg hast du toll getroffen)

Jede Rollenspielgruppe hatte einen Tuborg, oder?

Fumetto: Wow. Ich glaube, da hätten sogar meine liberalen Eltern komisch geguckt... jedenfalls mit elf.

[Markus Herbert]

Jede Rollenspielgruppe hatte einen Tuborg, oder?

Fumetto: Wow. Ich glaube, da hätten sogar meine liberalen Eltern komisch geguckt... jedenfalls mit elf.

Scheint so. Unserer war ein Halbling-Dieb. Mein Charakter war Tar-Zahan der Halbelb,.. hach, warn wir jung! NPCs wurden zufällig aus dem Tolkien-Lexikon mit Namen versehen, führte zu so manchem Glorfindel, dem Hobbit Fackelträger und künftigem Wolfsnack.

Back on topic. Eine kleine Ergänzung: kurz nach Asterix und mit erstem Taschengeld, habe ich mir alles mit bunten Bildern gekauft, was das Bahnhofskiosk hergab. Diese Schätze wurden dann heimlich bei Omi gebunkert. Erst als ich daheim raus war, habe ich die große weite Welt der Comicläden erkundet und so manchen mit meiner Kohle versucht am Leben zu erhalten (jedenfalls zwischen Taunus und Odenwald). Hat nicht geklappt. Das große Comic- und RPG-Ladensterben war wohl nicht mehr aufzuhalten.

Und wenn es einen Comic gab, der mich am meisten beeinflusst hat, dann die Incal-Reihe von Moebius/Jodorowski.

[Riana]

Oh ja, stimmt, das Rollenspiel...ganz wichtiger Punkt beim Weg zum zeichnen und Quell manch optischer Grausamkeiten, die einen eigenen Thread wert wären! Stimmt, Influence maps gabs ja auch noch... muss mal Bilder suchen.

Markus, die direkte Kauslität von schwangerer Frau und wildem Fantasy-Comic zeichnen ist schon interessant


*Schafmodus an* Adjektiv? Mischklasse? Das ist doch ein Dingwort...und ein Männchen! Man sollte Omnibus der U-Deklination zuordnen, weil sich Omnibuuuuuu einfach noch besser schreien lässt als Ombnibeeee. Ceterum censeo dass Grammatik eh nicht so wichtig ist, weil die Römer ja bei ihren Grabsteinen und Inschriften die Wörter eh nicht bis zu den Endungen ausgeschrieben haben. Das sollte man mal den armen gequälten Seelen in der 11. Klasse erzählen

[Fumetto]

Ich glaube, da hätten sogar meine liberalen Eltern komisch geguckt... jedenfalls mit elf.

Mein Vater war derweil in der Geschichtsabteilung und glaubte mich sicher aufgehoben im Kinderbuchparadies. So habe ich heimlich, still und leise nicht nur Manara, sondern auch Moebius und Bilal entdeckt. Einer der wenigen Vorteile des Vorurteils, dass Comics nur was für Kinder sind (dem meine Eltern bis heute anhängen) .

[mongeri]

Ja, es is ein Glück so jemanden in der Familie zu haben, aber ohne üben gehts leider nicht, und ich bin zwischendurch richtig faul *lol*

[-Nietzsche-]

...um das kurz zu klären:
Omnibus ist ein Wortspiel, daher lautet der Plural folgerichtig: Omnibusse
Da dreht sich zwar jedem Lateiner der Magen um, aber da muß man dann halt durch

[Jenny]

->Spoiler öffnen<-

Argh, ich kann nicht anders... Hier steht zuviel, das der verdammte Lateinlehrer und Sprachwissenschaftler in mir nicht stehenlassen kann!
Omnibus ist kein Wortspiel, sondern der Dativ Plural von omnis, omnis, omne - "alle", heißt also "allen" bzw "für alle" - weil öffentliches Verkehrsmittel, bzw im Falle hier Ablativ Plural - mit allen. Das Wort wurde später als Kompositum umgedeutet, daher "Reisebus", "Airbus" oder einfach "Bus" - "bus" ist nichts als eine lateinische Dativ-Plural-Endung und heißt für sich genommen gar nichts. Das ist wie Hamburger -> Cheeseburger.
Den Vokativ auf -e gibt es in den Substantiven der o-Deklination, zu dem Omnibus, trotz der verlockenden Endung, nicht gehört, weil es kein Nominativ Singular ist. Vokativ auf -i gibt es nur bei Namen, die auf -ius enden (Flavi, Luci). Die Endung -u kann im Lateinischen nur Ablativ Singular der u-Deklination sein (oder das Supinum II), aber niemals Vokativ.

Ja, der Plural ist Omnibusse.

Und schon immer wieder lustig, wie durchlässig diese Fandoms sind - Rollenspiel und Comic geht ja gerne Hand in Hand. Ich kann mir gut vorstellen, dass die düstereren Comics mit dazu beigetragen haben, dass Larry Elmore Style in der Fantasy auch nicht mehr zeitgemäß ist...

[Fumetto]

Der verdammte Lateinlehrer und Sprachwissenschaftler in dir hat natürlich recht.

[Markus Herbert]

Markus, die direkte Kauslität von schwangerer Frau und wildem Fantasy-Comic zeichnen ist schon interessant

Na ja, die Heldin des Comics war auch schwanger und niemand wusste von wem. Was ich da wohl verarbeitet habe?

[einbilder]

Ich war als Kind seeehr fasziniert von den Donald-Geschichten aus den ersten Mickey Mouse-Ausgaben, die noch von Erika Fuchs übersetzt wurden. Wir hatten davon ganze Sammelbände mit Nachdrucken. "Liebe Daisy, Saatkartoffeln haben Augen.." und so Und natürlich die Carl Barks und später Don Rosa. Aber irgendwie hatte ich nie große Ambitionen, Comics zu malen bzw. nachzumalen. Das erste was ich wirklich als Kind zu imitieren versucht habe waren wirklich die "Viel Spaß mit..."-Bücher von Uli Stein. Ich kann mich noch entsinnen, dass ich als Kind ein "Viel Spaß auf dem Klo"-Heftchen zusammengetackert habe - Ich glaube mein Humorverständnis hat sich in den ganzen Jahren nicht sonderlich verändert - Irgendwie spielt bei mir gefühlt jeder dritte Cartoon auf dem Klo..... oder in einer Metzgerei

[Jenny]

Interessantes Addendum - durch diesen Thread habe ich mir besagtem Omnibus der von mir vor 15 Jahren vergötterten Rogue-Squadron-Comics gekauft - und nun ist er da und ich bin entsetzt, was für ein Schritt das großenteils ist. Diese Idole sind definitiv nicht gut gealtert. Es sind immer noch Einzelbilder dabei, die ich damals Klasse fand und die ich heute noch gut finde, aber das, was ich damals schon meh fand, sehe ich heute und denke, Gott, warum sagt dem das keiner?

Das passiert einem mit Manara sicherlich nicht in dem Maße.