Die Lage am deutschen Comic-Markt 2013

[Couper]

Hier der Link zum Carlsen-Interview bei der CRS: http://www.comicradioshow.com/Article4014.html

[satyricon]

Hi,

nach meiner bescheidenen Meinung ist das Statement genauso nixsagend wie der angesprochene Internetauftritt
(Die Seite lädt ja nicht gerade zum stöbern ein) und die Präsenz hier im Forum.

Sorry. Da sind einige andere Verlage näher am Publikum und genau hier spielt schließlich die Musik. Denn wer kauft denn am Ende des Tages die Comics?

Ach ja ein Bestseller mit 30.000 Exemplaren fehlt noch?! Wieder ein Hinweis, in welchen Sphären sich Carlsen wähnt.

Schade um den ehemaligen Primus der Szene. Ist halt wie überall in der Marktwirtschaft. Man stürzt sich auf die Felder in denen man
am schnellsten sehr viel Geld machen kann. Ist wohl aktuell im Comicbereich nicht möglich, daher wird halt was anderes veröffentlicht.

Fazit: Mir gibt die Stellungnahme nicht wirklich was

Grüße

[Borusse]

Ich muss gestehen, dies ist eine in jeder Hinsicht gelungene Analyse über den Markt. Wir haben in der Tat sehr viele Titel auf dem Markt, die sich viel zu gering verkaufen. Und die wenigen Top-Titel reißen eben nicht die 30.000. Er hat nicht gesagt, dass er da jede seiner Veröffentlichungen sehen möchte/sehen muss.

Und das mit dem Geldverdienen hat er schön erklärt. Ich sag es mal so: Es gibt hier im Forum Verleger, die werden viele hier irgendwann noch mal durchfüttern dürfen.

[Kai Schwarz]

Ich verstehe Ralfs Aussage auch bezogen auf den (buchhändlerischen) Markt, also Buch- und Comicfachhandel, nicht nur auf Carlsen. Es gibt ja durchaus einige Comics, die mittelfristig mehr als 30.000 Exemplare verkaufen - von ASTERIX über TIM UND STRUPPI, diverse Graphic Novels (MAUS, PERSEPOLIS...), Humorklassiker, manche Manga-Serien und natürlich Presseprodukte. Langfristig muss das Ziel für größere Comicverlage natürlich sein, neue Titel und Autoren in solche Größenordnungen zu bringen. Dafür braucht es m.E. auch Verbesserungen in der Struktur des (Buch-) Handels, der sich z.T. an manche Titel und Segmente nicht herantraut oder manche Comics schlicht überhaupt nicht anbieten will, obwohl sie durchaus verkäuflich wären. Ich persönlich sehe in den letzten Jahren allerdings auch viele positive Entwicklungen - sowohl inhaltlicher Art als auch von Handelsseite - aber es stimmt natürlich schon, dass es weiter viel harter Arbeit bedarf, um 30.000er-Stückzahlen für Comics im Buchhandel zu erreichen. Es sollte uns ja - gerade auch im Sinne der Autor(inn)en und Zeichner(innen) - ein Ansporn sein, die Ziele entsprechend höher zu stecken und uns nicht mit 1.500 bis 2.000 Exemplaren pro Band zufrieden zu geben.
(Und dennoch veröffentlichen Carlsen (und andere Comic-Verlage) natürlich auch viele Titel, mit denen man nicht "am schnellsten viel Geld machen kann"...)

[Clint Barton]

Ich muss gestehen, dies ist eine in jeder Hinsicht gelungene Analyse über den Markt. Wir haben in der Tat sehr viele Titel auf dem Markt, die sich viel zu gering verkaufen. Und die wenigen Top-Titel reißen eben nicht die 30.000. Er hat nicht gesagt, dass er da jede seiner Veröffentlichungen sehen möchte/sehen muss.

Und das mit dem Geldverdienen hat er schön erklärt. Ich sag es mal so: Es gibt hier im Forum Verleger, die werden viele hier irgendwann noch mal durchfüttern dürfen.

Das Posting kann ich so unterschreiben.

Der guter Artikel. Aber wenn man den natürlich mit der rosaroten Fanbrille ("Es kommen pro Monat 30 Albenneuheiten auf den Markt, daher muss es dem doch gutgehen!") liest, ist klar, daß man damit nichts anfangen kann. Comics sind nach wie vor ein Nischenmarkt, auch wenn die Arbeit von Reprodukt, avant und Carlsen im GN-Sektor und von Panini bei den Medienthemen und Superhelden in den letzten Jahren viel dazu beigetragen hat, das zu ändern.

[satyricon]

Hallo,

ah eine Diskussion. Sehr fein.

Natürlich wissen es die Branchenkenner besser (dazu zähle ich alle welche hier schon was geschrieben haben).
Ich bin nur ein Fan und trage eine "rosarote Brille" .

Zum Glück muß ich nicht mein Geld in diesem schwierigen Markt erwirtschaften.

Ich stimme dem Statement sogar zu. Ich finde es aber trotzdem nixsagend.
Denn das erzählte ist mir durchaus bewußt.
Nischenmarkt? Na klar, wer was anderes behauptet ist blind.
Wird es besser? Meiner Meinung nach NICHT. Woher sollen alle die Leser bzw. die kaufkräftigen Kunden kommen?
Die Jugend hat heutzutage so viel Möglichkeiten das Geld auszugeben, da braucht es keine Comicalben welche für
den kurzen Lesespass doch einiges an Geld kosten (Albenmarkt).

GN werden auch nicht dem Markt retten. Denn auch die Buchhandlungen wie ja auch die Comichändler werden weniger.
Das gedruckte Wort lesen? Das wird sich in Zukunft immer mehr auf die Reader verschieben.

Wenn ich schreibe, dass mir das Statement nix gibt, dann frage ich mich halt einfach was hat Carlsen im Köcher um am Markt besten zu bleiben?
Gefühlt von mir: NIX. Carlsen wird wahrscheinlich in ein paar Jahren keine Comics mehr veröffentlichen. Von mir aus vielleicht noch GNs (wer weiß).

Zum Thema Auftritt:
Heutzutage ist der Auftritt im Internet halt extrem wichtig. Das wird meiner Meinung nach bei Carlsen völlig ignoriert bzw. verschenkt.
Ich möchte hiermit auch niemand persönlich angreifen, wahrscheinlich fehlt es schlicht am zur Verfügung stehenden Budget bzw. Manpower.
Aber die Homepage ist nun mal NICHT gut. Auf Fragen hier im offiziellen Forum gibt es nur sporadisch Antworten.
Präsenz sieht halt einfach anderst aus. Dann braucht man sich auch nicht zu beklagen wenn weniger potentielle Kunden auf einem aufmerksam werden.
Sorry wenn ich mich wiederhole, aber der Fachhandel bzw. auch die Buchhändler werden den Comicmarkt nicht alleine "retten" können.

Das Geld wird bei Carlsen in anderen Bereichen verdient. Ist ja auch legitim.

Daher auch meine Verwunderung mit einem Titel welcher 30.000 Stück verkaufen soll.
Auch wenn es so einen Titel geben würde, später würde kein Hahn mehr danach krähen.
Das wäre für eine Zeit halt "in" wie wohl auch aktuell die GNs. Trends kommen und gehen.
Nachhaltig wäre das in meinen Augen nicht.

Fazit: Es ist wie es ist. Jeder darf zum Glück machen was er für richtig hält. Comics verlegen, Comics verkaufen, Comics kaufen und Comics lesen.
Das Geschäft wird sich bereinigen und nicht sterben. Oder ist z.B. das Vinyl tot? Es wird sicherlich immer Menschen geben welche Comics lesen möchten und auch dafür
Geld ausgeben. Es werden halt wahrscheinlich eher weniger als mehr.

Grüße

[beatleswerner]

Ich stimme dem Eindruck den die Internetseite bei dem obigen Schreiber hinterlässt voll und ganz zu. Anschaulich und Benutzerfreundlich sieht anders aus. Mir war selbst die alte Internetseite von Carlsen angenehmer wie die jetzige. Leider werden viele Alben ohne jede weiterführende Information oder Seitenbeispiele präsentiert.

Und was die Antworten betrifft. Es ist eine Qual. Warum nimmt sich niemand Klaus N. Frick aus der Redaktion von Perry Rhodan zum Vorbild. Der Mensch hat sehr viel zu tun und mehr wie eine 40 Stundenwoche. Aber er nimmt die Kundschaft ernst, schaltet sich ins Forum ein und vor allen Dingen er gibt viele Antworten. So jemanden wünsche ich mir auch bei Carlsen und leider auch bei einigen anderen Verlagen.

[Theodor Pussel]

Das seh ich ganz genauso!

[Lola65]

Und was die Antworten betrifft. Es ist eine Qual. Warum nimmt sich niemand Klaus N. Frick aus der Redaktion von Perry Rhodan zum Vorbild. Der Mensch hat sehr viel zu tun und mehr wie eine 40 Stundenwoche. Aber er nimmt die Kundschaft ernst, schaltet sich ins Forum ein und vor allen Dingen er gibt viele Antworten. So jemanden wünsche ich mir auch bei Carlsen und leider auch bei einigen anderen Verlagen.

ich weiß gar nicht was Du willst das alles macht Carlsen doch, sie tun vieles für ihre Leser - halt nur für die jüngeren und nicht für uns alte Säcke, im Carlsen Manga-Forum schreiben Moderatonren fast täglich, jedes neue Programm wird dort sofort präsentiert

[wasnun]

Hm mit Mangas kann ich relativ wenig anfangen, es ist mir auch schwer verständlich woher da die Faszination herrührt, die zu solch hohen Absatzzahlen führt. Aber gut die Bildzeitung verkauft sich ja auch besser als die Faz.

[Comic_Republic]

Informationen enthält dieses Interview sogut wie keine. Mir kam das nur so dahin geschrieben vor, einfach lieblos! Der Internetauftritt ist geht auch eher in Richtung "ja wir müssen online informieren, haben aber keine große Lust darauf"... Zu dem Facebook-Auftritt kann ich nur sagen, dass da eigentlich nur Kai Meyer- und Kinder-Bücher vorgestellt werden.
Zudem ist die Homepage nicht sooo schlecht. Sie ist funktionabel und bedienungsfähig. Klar kann man sie besser gestalten, aber das ist Ansichtssache!

Man muss aber auch ganz klar sagen, dass Carlsen ein großes Unternehmen ist und sich nicht um ein paar Nerds im Forum kümmern kann (will?). Wenn sie sich Zeit für die Beantwortung der gestellten Fragen nehmen, soll mir das reichen. Sie sollten auch beachten, dass es einige gibt, die nur lesen und nicht angemeldet sind. Davon kenne ich selber den einen oder anderen...
Wenn die Moderatoren im Urlaub sind, oder sich aus internen Gründen gerade nicht im Forum zu Wort melden können, wäre es angebracht sich abzumelden, wie es bei der blauen Konkurenz der Fall ist.

Zu dem Thema 30.000 Exemplaren, schrieb er ja nur, dass er gerne so einen Titel im Programm hätte. Welcher das sein soll, ist ja erstmal egal.

Auf das Thema Manga gehe ich jetzt nicht ein, da es für mich ein scharzes Tuch mit sieben Siegeln ist (oder so ähnlich) Ich denke immer nur "Pfui, braucht doch keiner..."

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Im Grunde brauchte man dieses Interview nicht führen. Lieblos und nur Infos, die allgemein bekannt sind. Oder wusste jetzt irgendjemand nicht, dass Comics ein Nischenprodukt sind?!?
Im Großen und Ganzen wird mir Carlsen leider immer unsympatischer... Schade eigentlich, da es ein Traditionsunternehmen ist und noch lange am Markt bleiben sollte. Vielleicht ist es aber auch nur ein kurzes Tief...

C_R

[beatleswerner]

Im Grunde bin ich ja schon dankbar wenn sich hier der Kollege von Carlsen Manga hin und wieder zu Wort meldet!

[HerrHase]

Es ist natürlich im Grunde ein Trauerspiel, dass Carlsen als fast einziger Albenverlag nicht mal mehr einen regelmäßigen Flyer/Programmheft zu seinen Neuerscheinungen herausgibt und dann auf der Homepage auch die Monatsvorschau nur noch für die nächsten zwei oder drei Monate zu funktionieren scheint. Gerade wenn man bedenkt, dass Carlsen in den 80ern mit seinem Kundenmagazin ein echter Vorreiter war, was die Information seiner Leser betraf.

[Comic_Republic]

Ich bin ja mal gespannt ob sich die Mods des Carlsen-Comic-Forums hier mal zu Wort melden um Stellung zu beziehen...

C_R

[kormoran]

Wir haben Splitter, Ehapa, Salleck, S&L, Piredda, Finix und noch ein paar andere, die auf dem Albengebiet gute bis ausgezeichnete Arbeit abliefern. Carlsen brauchen wir langfristig nicht. Ich zumindest nicht. Die Leute, die Tim und Struppi mögen, haben ihre fünf Versionen davon bestimmt schon zuhause stehen, die paar anderen Serien, die Carlsen wirklich noch macht, das können künftig andere auch übernehmen, die ihr Programm nicht wegen einer 30 000-Messlatte krepieren lassen. Von daher beobachte ich das Treiben von Carlsen seit zwei, drei Jahren eher gelassen. Erwarten tu ich eigentlich nichts mehr.

Wie natürlich die Arbeit auf dem GN-Gebiet ist, kann ich nicht beurteilen, da mich das nicht so sehr interessiert. Ich spreche hier nur von Carlsen als klassischen Albenverlag.

[Susumu]

Ich finde den Vergleich Alben=FAZ, Manga=Bild schon wirklich ein starkes Stück. Es gibt in beiden Bereichen überragende Meisterwerke neben ziemlichen Schrott. (Und viel dazwischen.) Und man muss schon auch attestieren, dass Carlsen in beiden Bereichen (und auch bei den GNs und Eigenproduktionen) einige sehr gute Titel hat, die mittlerweile auch überwiegend relativ konsequent weiter geführt werden, selbst wenn sie schlechter laufen. Man denke nur an Das Nest. Und Ausnahmen wie RAJ (gab es in den letzten Jahren noch einen abgebrochenen Titel?) sind verschmerzbar, weil da wenigsten an sinnvoller Stelle der Schnitt gezogen wurde.

Der Manga-Bereich ist sicherlich heute das größere Geschäftsfeld, gleichzeitig wird dort aber auch noch mehr Experimente gewagt, es erscheinen dort sicherlich heute die meisten interessanten Manga für ein älteres Zielpublikum aller Verlage, was auch ein eher schwieriges Territorium ist. Aber die Abteilungen handeln und budgetieren autonom, da kann man bei den Manga dank Bestseller wie One Pice, Dragonball, Fairy Tale hier sicherlich größere Sprünge machen als im Albensektor.

Was die Homepage betrifft: die ist wirklich mies. Sehen aber die Mehrzahl der User im Mangaforum genauso.

[scarpino]

Es ist natürlich im Grunde ein Trauerspiel, dass Carlsen als fast einziger Albenverlag nicht mal mehr einen regelmäßigen Flyer/Programmheft zu seinen Neuerscheinungen herausgibt und dann auf der Homepage auch die Monatsvorschau nur noch für die nächsten zwei oder drei Monate zu funktionieren scheint. Gerade wenn man bedenkt, dass Carlsen in den 80ern mit seinem Kundenmagazin ein echter Vorreiter war, was die Information seiner Leser betraf.

Lieber Hase, danke für dieses Statement! Das für die Kundenbindung so wichtige Produkte-Magazin (immer hochauflagig und sehnsüchtigst erwartet gewesen in den 1980ern/-90ern) hat der Splitter-neu mit seinem Katalog gezeigt, wie das im 21. Jahrhundert aussehen muss. Dieses Carlsen-Magazin hinterlässt bis heute eine Lücke. Liegt möglicherweise auch an der Ausrichtung des Verlages gesamt, wie zuvor schon gepostet.

Die Homepage, leider muss ich das hier auch anfügen, ist allerdings Drama pur. Bis ich endlich dort ankommen, wo ich meine monatliche Neuerscheingungsliste-Comic einsehen kann, vergeht ungut viel Zeit. Das ist nicht kundenfreundlich und braucht unbedingt Verbesserung, bitteschön.

[Susumu]

Ja, das stimmt schon auch, dass diese Leporellos, die Carlsen mittlerweile zur Programmvorstellung druckt, relativ dürftig sind.

[radulatis]

Ich habe das Carlsenmagazin damals immer verschlungen. Das war immer der Hauptgrund, warum ich Carlsen gesammelt habe. Da es keinen Comicshop in der Nähe gab, war ich überglücklich, dass unser Buchladen das Carlsenrondell und die Magazine hatte, so dass ich fast nur Carlsens kaufte. Heute hat sich das komplett auf andere Verlage verlagert. Alben sind eben für Carlsen nur noch ein Nischenprodukt.

[niko]

Tut mir ja schon fast leid, auch auf diesen "Negativ-Zug" der anderen Leser aufspringen zu müssen.
Aber im Funnysektor bin ich sehr enttäuscht von Carlsen. All die guten Serien wie z.B. die vielen Peyo-Sachen bringen mittlerweile andere Verlage.
Und das sehr gut. Carlsen hatte sich ja hier vehement gesträubt, Peyo neu aufzulegen... Vielleicht wäre es besser, sie täten auch die restlichen Funny-Lizenzen abgeben,
dann tut sich da wenigstens mal was (z. B. Spirou-Hardcover-Gesamtausgabe...).

[Susumu]

Die Toonfish-Ausgaben von Peyo sind ganz toll. Besonders die von Johann & Pfiffikus, die ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich sie jetzt erst zum Lesen begonnen habe. (Auch wenn ich den ersten Band schon längst hatte.) Aber wieso sollte Carlsen jetzt ausgerechnet Spirou "abgeben"? Aus reiner "Nettigkeit"? Ich bin überzeugt, dass das im ganzen Albenprogramm neben, vielleicht auch nach Tim und Struppi jene Serie ist, die für sie am lukrativsten ist. Da werden sie sich wohl hüten, das zu tun.

[Bad Company]

Die Homepage, leider muss ich das hier auch anfügen, ist allerdings Drama pur. Bis ich endlich dort ankommen, wo ich meine monatliche Neuerscheingungsliste-Comic einsehen kann, vergeht ungut viel Zeit.

Wieviel Sekunden sind "..ungut viel Zeit.."? Test(Tipp): Carlsen Homepage, dann unten COMIC, Monatsübersicht, dann "diesen Monat"oder einen anderen und schon kommen die Titel...6.5 Sekunden.

[Sanchez]

Im Beitrag wird zwar wenig gesagt , was aber zwischen den Zeilen steht gefällt mir gar nicht.
Für mich liest sich das so :
Der Comic markt ist sehr klein und wir großen Verlage hätten ihn gerne für uns alleine. Die Kleinverleger stören nur und wir würden gerne mehr verkaufen , ohne was dafür zu tun.


Nun zu aller erst : Die Einzigen , die ihre Aufgabe wirklich gut machen sind die Kleinverleger. Sie bereichern den Markt und erhalten seine Vielfalt. Sie publizieren Serien die ein gewinnorientiertes Unternehmen nicht anfassen würde. Die Leute die ihnen vorwerfen den Markt zu überfüllen , sind dieselben welche so gerne erwähnen wie vielfältig das Medium Comic doch sei !


Nun zu den zwei Großen : Irgendwie habe ich schon sehr lange das Gefühl das da jemand die Sahne abschöpfen will und hofft das irgendwer schon die Milch schlagen wird . Es ist nun einmal die Aufgabe der Großen neue Märkte zu öffnen und Produkte zu etablieren.
Schaut euch mal die Automobil Industrie an. Da geht es ständig nur um neue Käuferschichten und neue Märkte. Bill Gates hat anfangs auch nicht gesagt : Oh je Oh je , so wenig Leute haben Computer . Nein ! Er sagte : In der Zukunft wird in jedem Haushalt ein Computer stehen . Und dann hat er Produkte entwickelt (oder geklaut ) die den Weg dafür bereitet haben.

So etwas sollten eigentlich die großen der Branche leisten.

Die letzte große Aktion welche wirklich was gebracht hat war der Gratis Comic Tag. Der ging soweit ich weiss von Panini aus. O.K. die sind nicht gerade klein , aber es waren wiedermal nicht die großen Zwei.

Generell wurde in der Vergangenheit von den Großen Verlagen wenig Aufbauarbeit für eine eigenständige Comicszene getan. Zum einen ist das irgendwo verständlich weil damit eine ganze Weile kein Gewinn gemacht wird. Zum anderen müssen sich solche Verlage ( die fast nur vom Lizensgeschäft leben ) vielleicht bald die Frage stellen wovon sie denn leben wollen wenn die Lizensgeber ihre Produkte digital weltweit in allen Sprachen selbst vertreiben.

[beatleswerner]

Auch ein Verlagswechsel würde die Probleme beibehalten, die einer Spriou-Gesamtausgabe entgegen stehen: Rechtliche Lage, nicht abgeschlossen Veröffentlichungen in den Rob Vel und Jije Geschichten, preiswerte Möglichkeiten für ältere Bände im Antiquariat usw.

[frank1960]

Ist mir unverständlich, diese Carlsen-Runtermache. Spirou, Blake und Mortimer, Yoko Tsuno, Valerian und Veronika,
Philip und Francis sowie die Peanuts reichen doch aus, um den Geldbeutel zu leeren. Wer neues FB-Material
bevorzugt, greife eben zu Splitter und Co.