REDDITION 78: Dossier über die »neue« Marcinelle-Schule

[Volker Hamann]

Nächste Woche wird die neue Ausgabe der REDDITION ausgeliefert und ist in der darauffolgenden Woche überall erhältlich:



REDDITION 78: Die »neue« Marcinelle-Schule
Magazin, A4, 84 farbige Seiten, 12,00 €
Erscheint am 10. Dezember 2023

Hier gibt es mehr Infos und eine Leseprobe >>>

Zu dieser Ausgabe gibt es wieder eine limitierte Extra-Beilage für Abonnenten: Die Theodor-Pussel-Kurzgeschichte »Jahresende« (Originaltitel »Fins d'années«) von 1987 in deutschsprachiger Erstveröffentlichung und limitierter Auflage!

[OK Boomer]

Wird gekauft.

[HerrHase]

Das scheint mir doch in weiten Teilen eine überarbeitete Neuausgabe der Nr.23/24 zu sein.(?)

[Volker Hamann]

Äh, nein ... Denn als das belgische Spirou-Magazin 1994 zum ersten Mal Gegenstand eines Dossiers in der REDDITION war, standen die in Ausgabe 78 porträtierten Künstler wie Tome & Janry, Bernard Hislaire, Frank Pé oder Frank Le Gall noch am Anfang ihrer Karriere. Daher war es spannend, mit einem Abstand mehrerer Jahrzehnte auf die Entwicklung des Magazins und die damals entstandenen Serien und Figuren sowie die Emanzipation ihrer Schöpfer zu blicken.

[HerrHase]

Äh, nein ... Denn als das belgische Spirou-Magazin 1994 zum ersten Mal Gegenstand eines Dossiers in der REDDITION war, standen die in Ausgabe 78 porträtierten Künstler wie Tome & Janry, Bernard Hislaire, Frank Pé oder Frank Le Gall noch am Anfang ihrer Karriere. Daher war es spannend, mit einem Abstand mehrerer Jahrzehnte auf die Entwicklung des Magazins und die damals entstandenen Serien und Figuren sowie die Emanzipation ihrer Schöpfer zu blicken.

Ah, okay, das Inhaltsverzeichnis und was ich in der Leseprobe überflogen habe, wirkte auf mich so. Umso besser, dann kaufe ich mir die neue Ausgabe auch wieder. Allerdings: Anfang der Karriere? 1994 waren ja schon mehrere Spirou-Alben von T&J plus mehrere Kleine Spirous erschienen, ebenso die drei klassichen Jonas Valentins, der erste Sambre-Zyklus dürfte schon komplett oder fast komplett gewesen sein. Und Yann & Conrad hatten glaube ich zusammen schon ein halbes Dutzend Serien realisiert. Die alte Ausgabe ist übrigens eine meiner Lieblingsnummern der Reddition, hab ich mal für 15 Euro antiquarisch erstanden. Das Spirou/Robbedoes-Magazin war in den 80ern wirklich erstaunlich progressiv und vielseitig.

[JeffBär]

Die Kurzgeschichte wieder mal ein Beilagehighlight

[Bad Company]

Das Heft ist eine gelungene Ergänzung zur damaligen Ausgabe 23/24.

[polte]

... und Nr. 54. Leider genauso vergriffen.

[Örtliche Bücherei]

Also, falls ich euch richtig verstehe gehört zur aktuellen Ausgabe 78 auch empfohlenswerterweise auch die Ausgaben 54 und 23/24 dazu?

[HerrHase]

Also, falls ich euch richtig verstehe gehört zur aktuellen Ausgabe 78 auch empfohlenswerterweise auch die Ausgaben 54 und 23/24 dazu?

Jein. Zur Ausgabe 23/24 gibt es mEn schon sehr viele Dopplungen. Ja, die Porträts sind teilweise von anderen Autoren geschrieben und natürlich im neuen Heft auf dem bibliographisch aktuellen Stand, aber einige Formulierungen findet man dann doch genauso in der alten Ausgabe. Ganz neu hinzugekommen ist nur ein Porträt von Jannin (statt Berthet). Beim einleitenden Artikel sind die ersten Seiten quasi identisch zum entsprechenden alten Artikel (natürlich schöner illustriert, da jetzt vierfarbig und mit besseren Druckmöglichkeiten als 1994). Im alten Heft gab es allerdings auch noch einige Artikel zur (Vor-)Geschichte des Spirou-Magazins bis Ende der 70er Jahre (inklusive Risque-Tout und Trombone Illustré).

Insgesamt ist die neue Ausgabe sehr gut, aber ich verstehe die Entscheidung, nochmal fast die selben Künstler zu porträtieren, immer noch nicht so ganz (hätte im entsprechenden Zeitraum doch auch noch andere interessante gegeben, z.B. Maltaite, Desberg, Colman, Geerts, Wasterlain,... - wenn man Robbedoes dazu nimmt, sogar noch Kuijpers, de Jaeger, de Smet, Legendre...). Vielleicht waren deren Serien nicht alle so "wild" und neuartig wie die der Porträtierten, aber etwa die erste Monika-Morell-Geschichte war ja inhaltlich schon ungewöhnlich hart und realistisch fürs Spirou-Magazin (Bürgerkrieg, Kindersoldaten, Flüchtlinge, die man im Meer ersaufen lässt).

Die Ausgabe 54 behandelt hingegen einen ganz anderen Zeitraum (50er/60er Jahre) und hat deshalb keine wesentlichen Dopplungen zur neuen Nummer. Generell lese ich eh immer gerne übers Spirou und ärgere mich dann wieder, dass mein Französisch so schlecht ist.

[Bad Company]

Conrad (Superartikel) ist auch dabei, war nicht in 23/24. Zudem wird Yann wesentlich umfangreicher vorgestellt.

[Örtliche Bücherei]

Für die Antworten danke ich euch beiden. Auch wenn manches doppelt verfasst wird interessiert mich sehr, wie das damals vor knapp 30 Jahren gebracht wurde. Nur schon wegen den Artikeln zur (Vor-)Geschichte des Spirou-Magazins bis Ende der 70er Jahre.

[polte]

Und für die Zeit danach empfiehlt sich ein Blick in die Nr. 57. Die ist zwar der Association gewidmet, aber von den dort vertretenen Zeichnern/Autoren haben auch einige mal mehr, mal weniger an Spirou mitgewirkt, namentlich Trondheim und Émile Bravo. Außerdem ist dieses Heft noch lieferbar.

[HerrHase]

Traurige Nachricht: Alain de Kuyssche, Chefredakteur von Spirou in den 80ern, der eine wichtige Rolle in der aktuellen Reddition spielt, ist im Alter von 77 Jahren gestorben.

[JeffBär]

Ist wieder ein super Heft, habe viele der genannten Serien wieder gelesen, oder wie Sambre erst entdeckt.