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LTB 213 - Die verlorene Welt
Mal ein Thread zu diesem, wie ich finde, sehr guten LTB:
"Die verlorene Welt": Eine nette Umsetzung der Abenteuergeschichte von Sir Arthur Conan Doyle. Donald, Dussel, Dagobert und Primus begleiten den leicht jähzornigen Professor Challenger auf seiner Suche nach Dinosauriern. Witzig und temporeich, mit Zeichnungen von Cavazzano.
"Scapins Streiche": Aus der Reihe "Die städtischen Bühnen Entenhausen präsentieren" mit Zeichnungen von Silvia Ziche. Witzige Umsetzung der Molière-Komödie mit Goofy als listiger Scapin und seinen Freunden Micky, Minnie, Rudi und Klarabella als Pärchen mit Standesunterschiede. Besonders witzig ist die Besetzung von Kater Karlo und Kommissar Hunter als hartherzige Väter.
"Voll erwischt - und doch daneben": Eine recht typische Donald-und-Gustav-Geschichte, zwar ohne Daisy, aber mit dem üblichen Bestreben von Donald, seinen Vetter reinzulegen. Diesmal mit Hilfe der Fernsehsendung "Spaßige Kamera" und natürlich läuft mal wieder alles gegen Donald. Ein Highlight selbstredend auch die Zeichnungen von Scarpa.
"Ein Blick in die Zukunft" ist eine recht spannende Geschichte mit Micky, Goofy, Gamma und Kater Karlo. Micky spielt keine so große Rolle, stattdessen liegt der Fokus ein wenig mehr auf Gamma und Goofy, wa sich erfreulich finde.
Den Abschluss bildet "Der Allmachts-Stein"
. Eine Gundel-Geschichte, in der Dagobnert zur Abwechslung aber nur am Rande vorkommt. Zwar jagd Gundel wieder einmal den Glückszehner, muss sich aber vor allem mit ihrer eingeschneiten Verwandtschaft herumplagen, als da wären: Ihre resolute Großtante Karoline, ihre kleine freche Nichte Wanda (die Nimmermehr kurzerhand als Püppchen verkleidet) und ihr trotteliger Cousin Roderich, der ihr von der Familie als Verlobter zugewiesen wurde. Die nervigen Verwandten sind ein witziges Trio, das für meinen Geschmack ruhig öfter auftreten könnte.
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Ich besitze diese Ausgabe zwar nicht, aber der Inhalt sieht sehr gut aus! Die meisten meiner Lieblingszeichner sind vertreten (Scarpa, Cavazzano, Ziche.... in dieser Reinfolge!). Was ich aber irgendwie merkwürdig finde ist, das mehr als die Hälfte des Bands von Cavazzano gezeichnet wurde. Nicht das das schlecht wäre, nein ganz im Gegenteil, aber warum wird so etwas heute nicht mehr gemacht? Ich glaube weil ,,Möglichst viele Künstler ,ob gut oder nicht, in einem LTB present sein sollen.´´
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Zitat von Ginny
Den Abschluss bildet "Der Allmachts-Stein". (...) Die nervigen Verwandten sind ein witziges Trio, das für meinen Geschmack ruhig öfter auftreten könnte.
Hierzu muß man sagen, daß die Gundel-Gaukeley-Geschichten ja immer schon einen deutlich politisch-satirischen Hintergrund hatten. Wie ich in einem alten Beitrag schon mal erläutert hatte, ist die Hexe Gundel Gaukeley nichts anderes als eine Symbolfigur der ehemaligen Sowjetunion. Ursprünglich wurde sie hauptsächlich eingesetzt, um den "Kalten Krieg" zu persiflieren. Doch die Hexengeschichten haben sich natürlich an die aktuelle politische Entwicklung - mit einem gewissen time lag - stets angepaßt.
Und so sind natürlich auch Gundels Verwandte nicht ohne realpolitischen Bezug: Klein-Wanda beispielsweise verkörpert die DDR. Sie verhält sich gegenüber Tante Gundel "ungezogen" [die DDR-Bürger hatten in der Endphase ihres Systems die Nase voll vom sozialistischen Einheitsstaat] und zeigt eine deutliche Ordnungsliebe, indem sie Gundels Raben als "Püppchen" herrichtet ["Ordnung" gilt ja international als "typisch deutsche" Eigenschaft].
Die DDR kommt bei Gundels Verwandtschaft in einer Doppelrolle vor: denn der unbeholfene Roderich, der unbedingt Gundels Bräutigam sein will (worüber Gundel so gar nicht begeistert ist), repräsentiert natürlich niemand anderen als den ehemaligen Staatsratsvorsitzenden der DDR [was man auch deutlich am Namen "Rod_Erich" erkennen kann ].
Da die DDR schon seit 1989 nicht mehr existiert, ist also kaum zu erwarten, daß weitere Geschichten mit Gundels Verwandtschaft entstehen werden.
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Das hätte ich überhaupt nicht von dieser Hexenfamilie erwartet! Aber man könnte doch einfach neu Geschichten machen, den die Charakter sind gut, und die Storys haben überhaupt nichts mit dem ganzen Kram zu tun.
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Zitat von Plattnase
Da die DDR schon seit 1989 nicht mehr existiert, ist also kaum zu erwarten, daß weitere Geschichten mit Gundels Verwandtschaft entstehen werden.
Ausgenommen dieser existieren allerdings wenigstens noch "Die süßeste Hexe der Welt" (LTB Sonderband 8) und "Der Tempel der Elemente" (LTB 275).
Träume so intensiv wie nur möglich, denn dies ist alles was bleibt. Wünsche werden nur selten Wirklichkeit...
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Mehr als diese drei gibt's auch nicht! Lediglich Gundels Nichte kommt noch in der Geschichte "Die Jagd nach dem Glückszehner" (LIM 4/93) vor, wo sie allerdings "Minima" heißt.
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Zitat von hahai
Das hätte ich überhaupt nicht von dieser Hexenfamilie erwartet! [...] die Storys haben überhaupt nichts mit dem ganzen Kram zu tun.
Ich denke, Plattnases kruden, sehr bemühten Überinterpretationen waren nicht ernst gemeint.
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Moderator Disney Comics Forum
Zitat von langhaar!
Ich denke, Plattnases kruden, sehr bemühten Überinterpretationen waren nicht ernst gemeint.
Na? Da wäre ich mir bei Plattnase aber nicht so sicher
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Nachdem der Tempel der Elemente am 20. Juli 1999 zum ersten Mal erschienen war, liegt eher @langhaar! richtig!
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Zitat von Plattnase
Hierzu muß man sagen, daß die Gundel-Gaukeley-Geschichten ja immer schon einen deutlich politisch-satirischen Hintergrund hatten. Wie ich in einem alten Beitrag schon mal erläutert hatte, ist die Hexe Gundel Gaukeley nichts anderes als eine Symbolfigur der ehemaligen Sowjetunion. Ursprünglich wurde sie hauptsächlich eingesetzt, um den "Kalten Krieg" zu persiflieren. Doch die Hexengeschichten haben sich natürlich an die aktuelle politische Entwicklung - mit einem gewissen time lag - stets angepaßt.
Und so sind natürlich auch Gundels Verwandte nicht ohne realpolitischen Bezug: Klein-Wanda beispielsweise verkörpert die DDR. Sie verhält sich gegenüber Tante Gundel "ungezogen" [die DDR-Bürger hatten in der Endphase ihres Systems die Nase voll vom sozialistischen Einheitsstaat] und zeigt eine deutliche Ordnungsliebe, indem sie Gundels Raben als "Püppchen" herrichtet ["Ordnung" gilt ja international als "typisch deutsche" Eigenschaft].
Die DDR kommt bei Gundels Verwandtschaft in einer Doppelrolle vor: denn der unbeholfene Roderich, der unbedingt Gundels Bräutigam sein will (worüber Gundel so gar nicht begeistert ist), repräsentiert natürlich niemand anderen als den ehemaligen Staatsratsvorsitzenden der DDR [was man auch deutlich am Namen "Rod_Erich" erkennen kann ].
Da die DDR schon seit 1989 nicht mehr existiert, ist also kaum zu erwarten, daß weitere Geschichten mit Gundels Verwandtschaft entstehen werden.
Sehr interessante Interpretation. Wohl etwas an den Haaren herbeigezogen, aber durchaus überlegenswert.
Insgesamt ein gutes LTB, nicht mehr so gut wie die Ausgaben 117 bis 191, aber doch noch ein Ausläufer der goldenen Ära des LTBs.
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