Nachtrag zum erwähnten Mohrenbuch: http://www.mosapedia.de/wiki/index.p..._von_Magdeburg
Nachtrag zum erwähnten Mohrenbuch: http://www.mosapedia.de/wiki/index.p..._von_Magdeburg
Wo ich aber - und das jetzt mal ganz ohne Quatsch - wirklich geschluckt habe: Ich hab neulich erst dieses Hörspiel gehört. Da wird viel (und nicht immer schön) gesungen. Und der Refrain eines dieser Lieder lautete: "Afrikaaaaa, im brennend heißen Afrikaaaaa, da singt der Bimbo seine Liiieeeder".
Da würde ich relativieren. Wir kennen heute das Wort Bimbo als Schimpfwort. In diesem Lied aus früheren Zeiten ist das Wort Bimbo wahrscheinlich als exotischer, auf einen Afrikaner bezogener Eigenname benutzt worden. Ähnlich erging es ja im Laufe der Zeit dem Namen Sam. Siehe auch Bimbo-Bar in Berlin.
Ebenfalls interessant: http://www.ddr-comics.de/wopo/lola.htm
Der ist wirklich gut.
Du meinst, vor 50 Jahren habe man das wort "Bimbo", gar noch in Verbindung mit dem Artikel, als rein klassifizierenden Eigennamen ohne jegliche Abwertung benutzt? Ich habe Zweifel.
Aber selbst wenn - das Hörspiel ist eine Neuauflage. Und glaubt mir, dieses Lied hätte man auch aus dramaturgischer Sicht durchaus rausschneiden können. Auch wenn ich mich sonst gegen jegliche Zensur ausspreche und stets den Zeitgeist berücksichtige, hier wäre dem Hörer wohlgetan gewesen.
Wie sagte heute olle Kuttner in "Radio Eins" auf die Aufforderung eines Anrufers, seine "Dichtungen" könne man auch auf youtube ansehen? "Youtube? Das ist doch freiwillig oder?" "Ja!" "Na dann hab ich wohl nochmal Glück gehabt...und viele andere Hörer auch!" :-)
Ich vermute mal, das Anhören besagten Afrikaliedes war auch freiwillig? Aber danke für den Tip...wobei ich nie in Gefahr war, mir dieses Hörspiel zu kaufen. :-)
"Im Grunde genommen wollen die Leute, dass es morgen nicht schlimmer wird als heute" Lord Vetinari, Patrizier von Ankh-Morpork
Was die Nutzung eines Artikels in Verbindung mit einem Eigennamen betrifft, stellvertretend hier ein Beispiel: "Wenn der Toni mit der Vroni ...".
Ich schließe nicht aus, dass es sich bei der Verwendung des Wortes Bimbo um einen rassistischen Ausdruck handeln könnte. Ich weiß aber zu wenig über die seinerzeitige Verwendung dieses Wortes, als dass ich sagen könnte, ob das Wort allein hinreichend dafür ist. Wäre der Text von heute, wäre wohl in jedem Fall von Rassismus auszugehen, auch wenn eine Figur des Stücks Bimbo hieße.
Als ich einst Wilhelm Buschs "Der Schmetterling" zum ersten Mal las, war ich auch erstaunt über den darin vorkommenden Nazi. Das Wort hat aber dort, wie man sich denken kann, eine völlig andere Bedeutung, als die, die wir gemeinhin mit diesem Wort verbinden.
...Sozi...Fidschi.
Fidschi kenn ich auch schon 'von Klein auf' - und empfinde es eigentlich immer noch als 'Kosename'.
http://www.netz-gegen-nazis.de/artik...teil-4-fidschi
Die Bedeutung wird immer vom eigenen Bewußtsein 'festgelegt'.
Der Versuch 'negative Begriffe' zu 'retuschieren', weckt in mir den Verdacht einer unbewußten(?) Zustimmung der 'Negativität', mit dem verbundenen bewußten Versuch, diese 'Negativität' für alle verbindlich 'auszuradieren'. (eine Art 'primitive' Magie)
Irgendwie muss ich immer an den Museumsbesuch des 'Nonnen-Kollektivs' im 'Barock-Gemälde'-Museum denken.
(Wo die 'Ober-Nonne' erstmal allein durch die Ausstellung geht, um alle 'Schniedel' der Engelchen zuzukleben...)
Geändert von Alfanzius (31.01.2013 um 17:07 Uhr)
naja, aber kommunikation ist ja immer zweigleisig. insofern wird die bedeutung des gesagten für dein gegenüber von DESSEN bewusstsein bestimmt - er weiss ja nicht, was in deinem bewusstsein so los ist.
und wenn du einen "fidschi" supersympathisch findest und ihm deshalb dieses wort zu begrüßung entgegenschmetterst - der sonst aber bloss von bullen"blöder fidschi" hört, während die ihn grundlos einer personenkontrolle unterziehen, wird er sich wohl nicht mit dir anfreunden. egal wie nett es gemeint war.
Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.
Alles (zur Hälfte) 'richtig'.
[parodie on]
Du hast was gegen 'Polizisten'?
Das macht Dich schonmal verdächtig...
Also erstmal 'FilthyAssistant'(!!!!) elektronisch ausspionieren und in eine 'schwarze Kartei' eintragen (sicher ist schließlich sicher!).
[parodie off]
Merkst Du jetzt, worum es geht....?
Man kann jemanden auch als A...loch bezeichnen, und es so meinen, dass man ihn für ebenso unentbehrlich wie das eigene A...loch hält. Aber ob das beim Gegenüber ohne längeren Anmerkungsapparat auch so ankommt, wie man es meint?
Geändert von Meinrath (31.01.2013 um 19:11 Uhr)
*lol*
nö, die bullen haben was gegen mich
außerdem wollte ich eigentlich nazis nehmen, aber dann hätte mir jemand die nati-keule vorgeworfen.
ansonsten sehe ich nicht, was "unschuldiges verdächtigsein" mit "verbal rücksicht auf anderer leute befindlichkeiten nehmen" zu tun hat. die neger möchten nicht neger genannt werden, bitteschön - dann nutze ich dieses wort eben nicht mehr. tut mir nicht weh. also nein - ich merke nicht, worum's geht. außer dass ihr es furchtbar schlimm findet, nicht mehr neger sagen zu dürfen.
Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.
Neger zu sagen ist doch nicht verboten. Schlimm, oder besser gesagt, nicht gut finden viele hier, dass man ohne Not in vorauseilendem Gehorsam Texte ändert. Und man wünscht, dass die Digedags davon verschont bleiben. Dass ich die Verwendung der Wörter Mauschelei und mauscheln wesentlich schlimmer als Neger oder Zigeuner finde, habe ich bereits erörtert. Dennoch verwende ich auch die Wörter Neger und Zigeuner nicht (mehr). Interessant finde ich bei der Sprachakrobatik immer, wenn man sich zwar politisch korrekt ausdrücken will, aber die männlichen und weiblichen Singularformen von Roma und Sinti nicht hinkriegt. Wodurch sich beweist, dass man sich die politische Korrektheit nur aufgesetzt, aber nicht verinnerlicht hat. Die gleichen Leute würden mir unter anderem politischen Vorzeichen ebenso unreflektiert erklären, was den Arier vom Nichtarier unterscheidet.
nicht verboten - aber die betroffenen haben es sich verbeten.
ansonsten muss ich sagen - solange es nichts an der aussage des textes ändert, kann man natürlich ein werk bearbeiten. tom sawyer sollte komplett unangetastet bleiben, da hier jede textpassage eine aussage/wirkung hat. aber hat jedes "neger" in den erzähltexten des mosaik eine bedeutung? die dialoge würde ich auch nicht antasten, die charakterisieren die figuren - aber im off-text hätte ich kein problem damit.
abgesehen davon, dass wir hier sowieso ein sehr theoretisches problem erörtern - sozusagen auch vorauseilend
Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.
Eben..., absolut nicht! (die Disskusion eilt immer der Realität hinterher):
http://www.spiegel.de/politik/auslan...-a-880285.html
Die Handlung findet statt - überall und immer - nach allen Seiten.
Der Versuch, die Sprache zu verändern - ist der Schluss.
Die wirkliche Frage ist - warum jetzt solche Artikel - beim SPIEGEL erscheinen!
Geändert von Alfanzius (01.02.2013 um 01:22 Uhr)
Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
Mit Bastei-Gruß,
Euer Frank
Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!
Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!
Dieser Beitrag wird sich in wenigen Sekunden selbst löschen.
Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.
Zu dem Thema gab es heute gleich eine ganze Seite mit mehreren Beiträgen zu "Tim und Struppi" in der Tageszeitung "Neues Deutschland":
http://www.neues-deutschland.de/arti...d-struppi.html
Kurzfassung: Der Rassismus vor allem in "Tim im Kongo" wird erläutert. In England wird das Album z.B. nur mit einem entsprechenden "Warnhinweis" verlegt. In Deutschland lehnt das der Verlag aus "urheberrechtlichen Gründen" ab.
Meine Meinung: Gegen einen "Warnhinweis" im Impressum der Digedag-Alben hätte ich auch nichts einzuwenden. Aber insgesamt gibt es wichtigere Dinge, über die man sich aufregen müsste. Nicht Worte sind das Schlimmste, sondern tatsächliches Verhalten. Ich brauche da nur an den Wallraff-Film "Schwarz auf Weiß" zu denken. Was da dokumentiert wurde, hat viele Ursachen. Ich glaube nicht, dass die Verwendung des Wortes "Neger" in humanistischen Kinderbüchern dazugehört.
Geändert von Hatschibumbatschi (04.02.2013 um 20:47 Uhr)
Ceterum censeo, medium in medio collocetur!
Verbote und Zensur verbessern nichts.
Es ist der Versuch, durch einen Deckel auf den Topf, den Dampf zu verhindern.
Einmal angefangen, kann es gegen JEDEN verwendet werden.
In ALLE Richtungen.
Machtverhältnisse ändern sich periodisch.
Beispiel:
Mosaik 218 - Seite 14 und 15 - untere Panels.
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Jimmy_Savile
Letzlich fliegt es ALLEN um die Ohren.
So einfach ist das.
Geändert von Alfanzius (07.02.2013 um 21:38 Uhr)
Lesezeichen