Vor 10 Jahren war die Überschrift:
"Kommt jetzt das Hoch der Comics???"
http://www.comicforum.de/showthread....och-der-Comics
Und ab jetzt sterben sie aus? Wie traurig.
Es ist das Jahr 2012 und als Comiczeichner/Leser macht man sich wieder über die Lage der Comics Gedanken.
Dieses Jahr sind sehr viele Comics erschienen, doch die Leserschaft wächst nicht wirklich an. Sie geht sogar eher zurück, trotz den Erfolgsmeldungen einiger Verlage, die dieses Jahr einige Comics mehr verkauft haben als in den letzten 3 Jahren.
Die Auflagen sind heute überschaubar. Ein "erfolgreicher" Manga oder Superheldencomic geht zwischen 10 000 bis 15 000 Mal über die Theke. Bei den Alben spricht man von Erfolg, wenn sich 2000 (manchmal auch 5000) Exemplare verkaufen. Ein Selbstverleger jubelt, wenn er 100 bis 500 Stück los wird.
Die Comics, die wirklich in großen Mengen, verkauft werden sind Micky Maus & Co., aber vor einigen Jahren (zu der Zeit, wo es wenige Spielkonsolen gab und Sky Premiere hieß und sich keiner leisten konnte, und das Internet wirklich nur zum Email schreiben benutzt wurde) waren die Verkaufszahlen unglaublich hoch. Das kann sich kaum einer wirklich vorstellen.
Comics und Mangas sind in den Medien hip und trendy geworden. Die intellektuelle Presse hat das Phänomen Graphic Novel entdeckt und versucht damit etwas "Modernität" in die Welt der Literatur zu bringen, doch trotz all dieser Tatsachen verkaufen sich Comics sehr schleppend.
Viele nennen Gründe wie "Comics sind heute so teuer, wenn sie billiger wären, dann würden viel mehr Leute sie kaufen", "die Verlage wissen nicht wie man richtig Werbung macht", "Comics sind langweilig, wie sollen sie gegen interaktive Games oder tollen Büchern oder Filme standhalten?" etc. - alles was man so kennt.
Aber vielleicht ist einfach das Interesse nicht mehr da. Vielleicht stirbt das Interesse nach Comics/Mangas aus...
Es gibt preiswerte oder kostenlose Comics, Verlage machen tolle Werbung und wagen auch ganz neue Wege (investieren auch eine Menge geld in Werbung), es gibt ganz viele tolle neue Comics, die Presse berichtet über Comics (mehr als in den letzten Jahren) etc. und trotzdem klappt es nicht wirklich.
Ich denke nicht, das Comics verschwinden werden, denn Comics sind ein gutes Instrument und Gimmick für Produkte, Gebrauchsanweisungen, Lehrbücher, Werbebotschaften/medien etc. - und es tauchen jedes Jahr neue Comics und Comiczeichner auf, aber ich habe das Gefühl die Leserschaft wächst nicht wirklich.
Wie sieht wohl die Zukunft der Comics in den nächsten 10 Jahren aus?
NEU:
- Manga MEIN ERSTES MAL - das Debütwerk von Manga-ka Niloo Romance / Josei
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Vor 10 Jahren war die Überschrift:
"Kommt jetzt das Hoch der Comics???"
http://www.comicforum.de/showthread....och-der-Comics
Und ab jetzt sterben sie aus? Wie traurig.
Wie beim Gaming läuft es. Die Titel für hardcore Fans sterben aus, bis auf ein paar wenige.
Die großen Mainstream Sachen werden gepusht und überleben am längsten.
Wenn man Glück hat schafft es doch noch die eine oder andere Innovationsperle die genug Aufmerksamkeit generieren kann.
Irgendwann beginnt sich die Käuferschaft wieder zu normalisieren.
Lokal statt global
Dumm ist der, der Dummes tut!!!
Ist seit Jahren unterwegs vom Massenprodukt zum Nischenprodukt. Finde ich nicht weiter schlimm.
Hat meiner Meinung nach sehr viel mit dem "Zusammenbruch" der Printmedien zu tun. Vor 10 Jahren haben das auch alle abgestreitet und einen Boom vorausgesagt, da jetzt der Workflow bis zum Printprodukt komplett digital bearbeitet werden könnte. Was niemand bedachte war, dass das Produkt selbst auch von der digitalen Welt überrollt werden würde.
Leider weiss auch heute noch niemand so wirklich, wie Print lukrativ in die digitale Welt umgewandelt werden kann. Erst kürzlich wurde veröffentlicht, dass der gross angekündigte Daily-Service auf dem iPad geschlossen werden wird, aufgrund desolatem Aufwand-Einnahmen-Verhältnis: Wieso zahlen, wenn News gratis besorgt werden können? Der Versuch, Bücher digital zu vertreiben hapert vom Hörensagen her auch, nur Amazon hat bislang eine gross angelegte Marktstrategie entwickeln können, und die ist auch nach Jahren immer noch vergleichsweise klein. Auch Firmen wie Ringier haben mehr oder weniger nur "Sichtbarkeit" durch ihre online-Angebote gewonnen. Geld? Wenig.
Dennoch ist Print nach wie vor ein gigantischer Markt. Aber ein hart umkämpfter. Und bei diesem Kampf gehts für viele Firmen tatsächlich ums Überleben. Bei Comics ist da, denke ich, keine Gefahr, dass kleine Perlen aussterben würden. Dafür macht es einfach zuviel Spass.
Ich glaube, dass sich das Leben in den Medien innert der nächsten Jahre wieder etwas legen wird. Vieles wird umgeschichtet werden, einige sterben aus. Danach gilt: Back to business. Wenn alt bewährtes sich eben auch in der digitalen Welt noch bewährt, so soll es eben so sein. Und bei Comics müssen die Erschaffer eben auch auf die Hinterbeine. Viele Profis machen das ja auch erfolgreich.
@Spong:
Nischenprodukt? Nein, ich denke, Comics sind allgegenwärtiger denn je. Bloss nicht mehr in der reinen Form.
ach... mit comics ist es wie mit der höhlenmalerei...
Das ist eine Frage des Vertriebswegs. Würden mehr Comics für den Zeitschriftenhandel produziert werden, könnte man höhere Auflagen verkaufen, aber so eine Auflage von 100.000 Exemplaren, die man für eine flächendeckende Auslieferung braucht, um sein Publikum zu finden, muss man sich halt erst mal leisten können.
Der Gratis Comic Tag hat gezeigt, wie groß das Interesse an Comics ist. Da haben wir mit der beschränkten Verteilung nur an der Oberfläche gekratzt.
Außerdem kommt Interesse nicht von selbst. Wenn es einem Mann nicht gelingt, eine Frau zu verführen, heißt das noch lange nicht, dass eine Frau kein Interesse an Sex hat. Genauso verhält es sich mit Comics und allen anderen Produkten, die verkauft werden wollen. Der Comic-Branche mangelt es nicht an Interessenten, sondern an Investoren.
Alle Angaben ohne Gewähr
www.epsilongrafix.de
"Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)
"Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)
Und dabei sollte man die wesentlich vielfältigeren Themen beachten. Depressive Nabelschau war im Comicbereich nie ein Massenprodukt. Ich hab 1982 einen Eigenverlag gegründet, weil es überhaupt keine Veröffentlichungsmöglichkeiten (abgesehen von Onepagern in Stadtmagazinen) gab. Das war lange bevor Carlsen die erste Eigenproduktion machte ("Die Wahrheit über Shelby" und "Die Spuren der Götter" waren Lizenzen).
Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!
Ich denke das Problem ist folgendes. (Das ist nur meine Meinung)
Die Verlage sind nicht daran interessiert Neue/Inovative Veröffentlichungen herauszubringen. Sie wollen nichts gutes herausbringen sondern nur etwas was sich verkauft.
Es geht halt nur darum ein Produkt zu verkaufen und der Inhalt ist eigentlich egal. Denn wenn ein Verlag könnte, und es würde sich verkaufen, dann würden sie einfach einen dicken gebunden Papierblock verkaufen auf dem auf jeder Seite nur ein Buchstabe des Alphabet steht. So kommt es mir zumindest vor.
Kein wundern Warum die Verkaufzahlen zurückgehen. Warum sollte man auch als Leser tausend mal das gleiche lesen. Ist ja auch nervig immer die gleiche Geschichte zu lesen in der nur die Charakter und Orte verändert wurden.
Hoffentlich. Die Verlage und ihre thematischen/stilistischen Ausrichtungen sind derartig unterschiedlich, daß diese krude These ins Leere läuft.
Im übrigen gibt es Comics, solange es Comiczeichner gibt. Das ist unabhängig von Verlagen (schon Rodolphe Töpffer wurde ja nicht gerade von den Verlagen zu seinen Werken gedrängt).
Geändert von Mick Baxter (07.12.2012 um 15:36 Uhr)
Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!
So ist das.Im übrigen gibt es Comics, solange es Comiczeichner gibt. Das ist unabhängig von Verlagen.
Die einzige Möglichkeit den Comic zu retten, wäre ein bundesweiter Stromausfall für mehrere Monate. So könnte man die Sehrindensynapsen langsam wieder an die Einzelbildphasen zurückgewöhnen.
Ich frag mich wo diese ganze Panikmache immer herkommt... Auch irgendwie ein Muster das sich immer wiederholt.
Als das Fernsehn erfunden wurde hatte man die Befürchtung, dass niemand mehr Bücher liest oder Radio hört, und beim Internet kam die Angst nochmal hoch... warum?
Der Digitalisierungsprozess wird sich noch ne Weile hinziehen, und grade bei Comics, die meist über größere Seiten laufen, bestimmte Panelrythmen usw haben, und damit nicht so bequem auf digitale Formate umzulegen sind wie Bücher, wird die Printform noch erhalten bleiben, und im Grunde mit immer Besonderer werden, je weiter die Digitalisierung voranschreitet.
Ans Aussterben der Comics glaub ich erst wenn Reihenweise Comicverläge zugrunde gehen. Und das hab ich bis jetzt noch nicht beobachtet...
Aufm Blog ...und neuerdings auch auf tumblr
Fast allen Zeichnern, die ich kenne, geht es jetzt sehrviel besser als vor10 Jahren. Und es gibt inzwischen viele Beispiele für Verlage, die wirtschaftlich arbeiten und trotzdem sehr gute Comics machen. Wenn Verlage pleite gemacht haben, dann häufig aus kaufmännischer Unwissendheit. Generell tun die Verlage speziell im Comicbereich alles, was sie können, um die Szene zu unterstützen, speziell Splitter, Cross Cult, Carlsen. Ich habe mich schon posthum über Andreas Platthaus' DER COMIC IST TOT aufgeregt. Ab 45 ist das Land mit einem kulturellen Vakuum gestartet, (fast) ohne jegliche Comictradition. Es gibt jetzt tausendmal bessere und "eigenere" Comics aus Deutschland als vor zehn Jahren. Wer weiss, was IN zehn Jahren noch alles geht. Sehr vieles ist im Umbruch, aber das schafft ebenso viele Möglichkeiten wie Probleme. Ansonsten schließe ich mich Marko an :--)
bin heute morgen aufgewacht und musste feststellen: comics sind tot!
was kommt als nächstes?
Comics im Print sind nun mal was ganz anderes als Digitale Comics. Sind zwei völlig verschiedene Dinge, mit völlig verschiedene Möglichkeiten.
http://browse.deviantart.com/?qh=&se...comic#/d1unu9l
Aber ich denke auch ein Stromausfall könnte helfen.
Gerade passiert so einiges im elektronischen Bereich, da ist man erstma abgelenkt.
Das muss sich erst wieder legen. Und im künstlerischen Bereich siehts nun mal nur für sehr wenige rosig aus.
War immer so, wird wohl auch so bleiben. Deswegen wechseln ja so viele nach ner Weile doch in die Werbung, machen Storyboards ect.
Von irgendwas muss man ja leben.
Was mir seit ner Weile auffällt ist, dass in Deutschland eher Indie und Graphic Novels von sich reden machen.
So großartig und wichtig diese Werke sind, die Massen ziehen lieder nicht an.
Ich halte die Massen für überschätzt.
Der Comic ist nicht tot, er verändert sich nur. Alte Genres verlieren an Bedeutung und neue entwickeln sich; alte Formate und Vertriebswege werden durch neue ersetzt; wo Comics vor einigen Jahrzehnten noch der taschengeldtaugliche Gegenentwurf zur Bildungskultur der Elterngeneration waren, bekleiden sie heute eine Nische von vielen und bedienen ein erwachseneres Publikum.
Kann man beklagen, vor allem wenn man seine guten alten Piccolos in Millionenauflagen wiederhaben will. Kann man aber auch nach vorne gucken und die neue Nische mitgestalten. Durch die weniger zentralen Vertriebswege kann man innerhalb der Nische Comics seine eigene Nische finden, wo man früher nicht mal veröffentlicht worden wäre. Man kann sein eigenes Geschäftsmodell entwickeln, statt sich irgendwie in den paar Verdienstmodellen, die das Medium bot, einzupassen. Und selbst wenn man scheitert, tut man das im Grunde auf höherem Niveau als zu Zeiten, wo man gar nicht erst bis zur Veröffentlichung gelangt wäre. Ist auch peinlicher, weil halt öffentlicher, aber da muss man durch. Die Erfolgsaussichten sind mit Sicherheit höher als wenn man sich einfach nur ganz doll wünscht, dass alles wieder wie früher wäre, es ist aber auch mehr Arbeit.
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Über kurz oder lang wird es schon eine Transition von Papier ins Digitale geben - das war bei Musik so, das wird bei Büchern definitv mehr (in den USA ist der Anteil der Ebooks schon 40% oder so?), das ist bei Filmen mehr und mehr so (Online Videotheken, HD Streaming etc.) und das wird bei Comics sicher auch so sein. Und das ist auch nicht schlimm. Das ist Fortschritt und das ist gut so!
Speziell das Tablett Format kommt ja nahe ans Comicformat rankommt, aber selbst für herkömmlich Monitore: Warum sollte man eine Seite nicht quer gestalten statt hochkant? Dann hat man sowohl Tabletts als auch herkömmliche Computer mit erschlagen und sogar der Druck würde noch funktionieren (Man bindet halt an der ehemaligen Oberkante statt an der Seite ).
Quer ist das neue Hochkant! (Ihr dürft mich da gerne zitieren)
Allerdings: der eh schon relativ niedigre Branchenumsatz wird durch Raubkopierer noch weiter geschmälert werden ...
Ich für mein Teil mache meine Comics für Leute, die intelligent genug sind, um zu merken, dass man ein Tablet auch drehen kann. Was das Querformat für Desktop-Bildschirme angeht, das habe ich vor drei Jahren bereits in meinem Blog "debunkt".Warum sollte man eine Seite nicht quer gestalten statt hochkant?
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Was mich nervt ist der Verlust von Mad. Kennt ihr die alten Ausgaben? In dem sich das Medium selbst auf die Schippe nimmt? Anfang der 50iger Jahre in den Usa. - Das vermisse ich. Oder Whack was für ein klasse Humor. Wie lässt sich das übetragen?
Ich denke der Anfang wäre gemacht in dem man sich selbst nicht so ernst nimmt, und man ein waches Auge darauf hat, was um einen herum passiert. Ist ja nicht so das wir kein Material hätten. Witzfiguren trifft man alle Nasen lang.
Geändert von Knarz (09.12.2012 um 17:02 Uhr)
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