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Thema: Blueberry-Illustration für Koralle

Baum-Darstellung

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  1. #11
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    In Bezug auf das Box 4-Cover habe ich auch nicht von Häßlichkeit geschrieben. Ich bemerkte vielmehr, dass das niedrige grafische Niveau der beiden Andy Morgan-Cover Zweifel an der Fähigkeit der zu diesem Zeitpunkt bei Koralle tätigen Grafikern zulässt, überhaupt so ein Titelbild wie das der Box 4 zustande zu bringen. Umso mehr übrigens als dass die Andy Morgan-Cover hauptsächlich aus Comicpanels zusammengeflickt sind. Da sollte man meinen, so schlimm wie passiert könne es eigentlich nicht werden. Es geht mir hierbei aber nicht so sehr um Häßlichkeit, nicht um Stil, sondern um Fähigkeit. Wer einen Andy nur so simpel gekritzelt wie auf dem ZACK 47/1972-Cover zustandebringt, hat wahrscheinlich nicht die Fähigkeit, auf "niedrigem Giraud-Level" nachzuahmen.
    Nun ja, möglich ist natürlich auch, dass die Andy Morgan- und Blueberry-Cover von unterschiedlichen Hausgrafikern angefertigt wurden. .

    Ich finde es anerkennenswert, dass du versuchst, das
    vermeindlich Unerklärliche logisch zu erklären. Soll
    heißen: es "klingt" erst einmal logisch, dass unterschiedliche
    Qualitäten z. B auch vielleicht von unterschiedlichen (Rein-)
    zeichnern kamen.

    Aber leider gibt es nicht "die Fähigkeit"!
    Es gibt sie
    zumindest nicht in dem Zusammenhang, dass man
    deswegen immer gleichwertige Ergebnisse erwarten darf.

    Ich hatte auch dies schon vorher mal aufgegriffen.
    Die persönliche Fähigkeit, die Art der Anweisung, die
    zur Verfügung stehende Zeit, das zur Verfügung stehende
    Geld, die zur Verfügung stehenden Vorlagen, der
    abgerufene Zeichenstil
    .. all das sind massig Gründe,
    warum es nur logisch ist, dass am Schluss unterschiedliche
    Qualitäten rauskommen. Sicher logischer, als dass man
    immer gleiche Qualitäten erwarten würde.



    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Interessante Frage. Nicht nur die Verwendung, auch die Art des Werkzeugs erlaubt Rückschlüsse auf den Zeichner, unbestritten (im Falle von Hermann sogar auf die Entstehungszeit; wir wissen alle, welchen Unterschied ein Rotring-Stift macht).
    Was zu unseren unterschiedlichen Ansichten führt, ist eine unterschiedliche Gewichtung. Vereinfacht gesagt (ich will und kann jetzt nicht jedes im Laufe der Diskussion aufgeführte Argument wiederholen): Du misst der Stricheltechnik und der Signatur keine/kaum Bedeutung bei, ich denke, die von Dir herausgestellten (fehlenden) Qualitätsmerkmale sind weniger entscheidend, weil der Zeichner eben auch einen schlechten Tag/keine rechte Lust gehabt haben könnte. .

    Stelle dir bitte mal selbst die Frage und am besten auch
    gleich die Aufgabe, ob du rund um das Jahr 1973 irgendeine
    Blueberry-Giraud-Zeichnung findest
    , die ebenso
    untypisch und schlecht gezeichnet ist? Und dies sogar mit der
    Absicht, als Cover-Zeichnung zu fungieren!?

    "Mir" ist das nicht gelungen ... !

    Also auf der einen Seite ist dies eine auffällig anders
    erarbeitete Zeichnung und auf der anderen Seite ist
    ausgerechnet diese auch nicht als Original irgendwo
    existent!


    Das spricht schon massiv gegen Giraud als Urheber!

    Denn - denke mal, auch an deine eigenen Zusammenhänge in
    diesem Thread: hier wird eine Theorie vertreten, die nur für
    sich - und nur hier an diesem Ort - funktionieren könnte.

    Sie trifft anderswo schlicht nicht zu!

    Meine Interpretation findet aber überall in Europa, wo
    Giraud wirkte und überall in den 70ern in seinem Artwork
    seine Bestätigung.


    Und das hier von mir zuletzt Geschriebene nimmt auch das
    hier gleich folgende Geschriebene - also dein hier folgendes
    Zitat - ebenso mit auf!

    Du "baust" eine Konstruktion, wie es hätte sein können.
    Lies mal deine eigene Erklärung! Sie ist nicht im Einklang
    mit dem, was wir von Giraud wissen.
    ... Getrieben z. B.
    durch die Suche nach einer Erklärung für das Gestrichel.
    Das ist der Motor für (d)eine (imho) Fehlinterpretation.

    Ich weiß "leider "auch nicht, ob ich mich hier
    "annähern" könnte, denn das würde bedeuten, dass ich
    wissentliche Dinge über Bord werfen würde, nur um
    eher allgemeineren Theorien zu folgen. Denn auch die
    Scripple/Inker/Theorie ist "nicht Giraud"!

    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Im Fall einer sich bei mir langsam im Hinterkopf festsetzenden Vermutung könnte man die konträren Standpunkte aber versöhnen.
    Vielleicht ist Folgendes ja die alles erklärende "Weltformel" ... zumindest für das Cover der Box 4:

    Was, wenn Giraud das Original-Silberstern-Cover (das gemalte für Dargaud) schlicht und einfach für einen Mitarbeiter von Koralle skizziert hat (vielleicht sogar für Spina, ähnlich der für ihn bereits entstandenen Comanche-Zeichnung von Hermann, die ja auch als Cover endete), oder er sogar gebeten wurde, das gemalte Cover für einen Koralle-Reinzeichner zu skizzieren. Wenn es, wie Schock Heiko Gliesche-Neumann zitiert, schon vor 1975 (Beginn seiner Tätigkeit für ZACK) üblich war,
    ass die (ORIGINAL)Zeichner für die jeweiligen Alben maximal ein vages
    Layout-Scribble an die Hand bekamen,
    dann hätte das durchaus auch umgedreht der Fall sein können, denn offensichtlich kommunizierte man hinsichtlich der Cover mit den Originalzeichnern.

    Das würde sowohl die typischen Moebius-Schraffuren im Fenster erklären (weil sie so auf der Vorzeichnung/Skizze zu finden waren), als auch das Vorhandensein einer Signatur (damit könnte Giraud seine Vorzeichnung/Skizze "unterzeichnet" haben, sie wurde vom Reinzeichner einfach übernommen). In einer Zeit, in der Signaturen eher retuschiert als belassen wurden, macht mich immer noch stutzig, dass ein Koralle-Grafiker eine Gir-Signatur in die Cover-Zeichnung hineinmanipulieren haben soll ... wenn kein Strich an dieser von ihm gezogen worden wäre.
    Es erklärt aber auch den Qualitätsunterschied zu "normalen" Giraud-Arbeiten. Denken wir mal an das Artwork der häufig arbeitsteilig hergestellten amerikanischen Comic Books. Das Endergebnis ist nicht nur vom "Penciller" (Bleistift-Vorzeichner), sondern auch sehr stark vom "Inker" (Tusche-Reinzeichner) abhängig. Weniger talentierte Inker sind sehr wohl in der Lage selbst hervorragende Vorzeichner schlecht aussehen zu lassen. Möglicherweise ist das auch beim Cover der Box 4 geschehen. Ein Reinzeichner, der die Vorzeichnung/Skizze nicht kompetent umsetzte. Das würde auch die unsichere Linienführung erklären. Beim möglichst exakten Nachziehen von Linien ist man in der Regel zittriger als wenn man eigenständig zeichnet, würde aber auch meinen Bedenken entgegenkommen, dass das Niveau der Zeichnung für Giraud niedrig, aber für einen Koralle-Zeichner wohl zu hoch gewesen ist, um eigenständig zu sein.
    Geändert von horst (08.02.2013 um 01:16 Uhr)

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