Natürlich ist es höchstunwahrscheinlich und es geht nicht über Nacht.
Aber wir sollten auch mal diskutieren, wie man zu diesen Auflagen kommen kann.
Jau. Es gewinnen ja auch Leute im Lotto ;-)
Natürlich ist es höchstunwahrscheinlich und es geht nicht über Nacht.
Aber wir sollten auch mal diskutieren, wie man zu diesen Auflagen kommen kann.
Geändert von Pats Reiseabenteuer (05.12.2012 um 21:33 Uhr)
PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.
Zeitgeist treffen & Leute gewinnen, die Comics normalerweise nicht lesen, würde ich sagen. Dafür muß man aber etwas definitiv atypisches hinlegen, will meinen, gegen den Strom schwimmen.
Nach Japan ziehen.
Dreadful Gate Productions - English Site - Mein Blog - deviantArt - Twitter - Patreon
Facebook: Conny Van Ehlsing - Dreadful Gate Productions
1. Weshalb gibt es dann mehr Comiczeichner?
2. Mehr "gute" Comiczeichner können mehr Aufmerksamkeit für das Medium erzeugen und neue Leser gewinnen was den Gesamtmarkt wachsen lässt.
Gilt auch für Illustratoren, ich sehe gute Illustratoren nicht als negative Konkurrenz, sondern freue mich wenn durch ihre Arbeit die Illustration als Medium einen stärkeren Stellenwert gegenüber der (gerade hier in D) dominierenden Fotografie gewinnt. Davon profitieren alle Illustratoren.
Ein gutes Comic produzieren und es gewinnbringend vermarkten. Eine verkaufsfördernde Strategie entwickeln, um das Comic auf den Markt zu werfen.
Es hilft sehr, wenn man ein massentaugliches Produkt produziert.
Aber wer Geld verdienen will, der sollte einfach in das Cartoon Geschäft einsteigen. Sucht euch einfach ne bekannte Website aus, die viele Besucher hat, bietet ihnen kostenlose Cartoons an und nach ca. 6 - 8 Monaten bringt ihr ein Cartoonband zu einem bestimmten Thema heraus ( Cartoons für Kaffeetrinker, Cartoons für Smartphone Besitzer, Cartoons für XYZ Randgruppe). Stilistisch orientiert ihr euch an Garfield etc. wie die meisten dt. erfolgreichen Cartoonisten und fertig.
Falls euch keine Gags einfallen, schaut euch einfach an was andere gemacht haben (international) und ändert es so um, das es neu oder wenigsten anders wirkt (und es schon einige Monate her ist, das der Gag irgendwo lief).
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Ja, natürlich ist mit der Spielebranche "hauptsächlich"
der stark gewachsene digitale Markt gemeint. ...
Aber nicht nur!
Ich finde Navs Threadtitel - nach wie vor - total
unpassend. Das Beispiel, dazu aus "meiner" Welt!
Ich arbeite seit über 30 Jahren in der Welt der
Illustration im Raum Frankfurt.
Dabei habe ich in dieser Region und in diesen 30 Jahren
"null" Manga-Zeichner kennengelernt, die sechststellige
Beträge pro Jahr verdienen.
Ich habe auch "null" Comiczeichner kennengelernt,
die sechststellig verdienen.
Ich habe "zwei" Cartoonisten kennengelernt,
die ab und an schon in Jahresfrist sechsstellig verdienten ..
... aber ich habe sicher 200 Illustratoren kennen-
gelernt die fast alle "Jahr für Jahr" sechsstellige
Summen verdienen.
Deswegen ist der Threadtitel so etwas von daneben -
weiter geht's nicht. Der Comiczeichner wird es
hier (und nicht nur hier) immer schwer haben,
mit "seinen eigenen" Comics ein Leben zu bestreiten.
Der Illustrator jedoch, der etwas kann und das auch
entsprechend anbietet, hat vom Start weg Ein-
kommensmöglichkeiten, von denen manch "Normalo-
Arbeitnehmer" nur träumen kann bzw. das erst nach
20 Jahren "Stiefelputzen" erreicht.
Ja, das kommt ungefähr hin! ... Und was bedeutet das?
Das bedeutet, dass der Comiczeichner in Deutschland
(für manche das Albtraumland des Comics) 6 Monate
im Jahr einen Comic zeichnet und weitere 6 Monate im
Jahr als Werbeillustrator seine Familie ernährt.
Und wie sieht das in Frankreich aus, dem "Traumland"
der Comics aus?
Dieser Zeichner zeichnet ebenfalls 6 Monate für seinen
Comic und verkauft 6.000 Kopien und hat dafür dann
5.000 Euro mehr in der Tasche. Zum Leben reicht es
also auch nicht und deswegen geht auch er als
Werbeillustrator "anschaffen". Tasächlich verdient er
aber in den anderen 6 Monaten ca. 20.000 Euro weniger,
wie der Kollege in Deutschland.
Im Endergebnis arbeiten also beide genausolange
und der Franzose fährt dann einen Renault Megane und
der deutsche den BMW 1er. So ungefähr ist der
Unterschied von Albtraumland zum Paradies!
Geändert von horst (05.12.2012 um 19:22 Uhr)
200 Illustratoren von wie viel tausend Illustratoren? Das ist ja die Sache, das nicht jeder soviel verdient und sich oft abquälen muss. Und das der Weg zur großen Summe in der Regel eine lange Zeit braucht.
Wenn der Nachwuchs auf mich zukommt und mich fragt wie der Job eines Illustrators oder Comiczeichners ist, dann werde ich dieser Person nicht sagen "Hey, du hast eine rosige Zukunft vor dir. Alle warten auf dich und wollen deine Bilder. Du wirst immer nur das zeichnen was du willst und wirst richtig gut bezahlt werden. Besonders Berufsanfänger werden super behandelt und bekommen direkt einen Extra Bonus an Geld. Es gibt so viele Aufträge, das man sogar Illustratoren im Ausland suchen muss."
Ja, es gibt einige Illustratoren, die eine Menge Geld verdienen oder genug Geld, um davon zu leben (ich gehöre zu diesen Glücklichen), aber der Großteil der Illustratoren schafft das nicht, egal wie gut oder schlecht sie sind.
In meinen Beitrag habe ich versucht die Leute zu Wort kommen lassen, denen es nicht so gut geht oder nicht soviel Glück mit ihrer Arbeit hatten und ich will damit den Nachwuchs etwas von der harten Realität zeigen, denn sehr viele (wirklich sehr viele) glauben das alles sehr einfach ist und Illustratoren/Comiczeichner wie verrückt gesucht werden (da es ja so viele Comics gibt, so viele Zeichentrickserien und gemalte Kinderbücher etc.).
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So glücklich klingst du in deinem Eingangspost aber nicht.Ja, es gibt einige Illustratoren, die eine Menge Geld verdienen oder genug Geld, um davon zu leben (ich gehöre zu diesen Glücklichen)
Natürlich hast du Recht; es gibt viele blauäugige 15-jährige, die der Meinung sind, die Welt wartet nur auf sie. Aber ich denke, wie Horst, dass sie die Welt viel eher mit offenen Armen vorfinden, wenn sie sich der Illustration statt dem Comic verschreiben.
Sogar ich als Nebenberufler und Berufeinsteiger (was Illustration angeht) muss sagen, der Illustrationsmarkt bietet Möglichkeiten, bei denen ich vieles der Schwarzmalerei in diesem Thread nicht teilen kann. Wobei ich dieses Jahr auch bemerkt habe, wieviele hundert Prozent es ausmacht, sich bei der richtigen Zielgruppe zu präsentieren. Wenn das alles passt, sind die Ergebnisse so, dass sie meine kühnsten Erwartungen übertreffen. Ich war ja in den letzten zehn Jahren mit meinen monatlich maximal 400 Euro als Zubrot schon ziemlich glücklich. Allerdings war mir selber nicht klar, wie gekonnt ich mich all die Jahre einfach an falscher Stelle präsentiert habe - und zwar teilweise aus einer Affinität zum Comic heraus, der in meinen Bildern weit weniger zu sehen ist, als es eine Comic-Zielgruppe will.
Nun habe ich in den Monaten seit August (da ich in England und bei anderen Fantasy-Veranstaltungen das erste Mal das richtige Publikum getroffen habe) mit reiner Tolkien-Illustration ebenso viel verdient wie zur gleichen Zeit in meinem Lehrerjob, und der Dezember scheint nochmal einen draufzusetzen.
... Am sechstellig arbeite ich aber noch.
Allerdings fallen Peter Schaaff überhaupt keine deutschen Kollegen ein, die nur von Comics leben können (gibt natürlich ein paar, nur eben sehr wenige, bei denen das Geld aus den Tantiemen ihrer Publikationen stammen), während in Frankreich die Bestsellerliste schon ca. 100 Serien mit Auflagen über 40.000 ausweist.
Geändert von Mick Baxter (06.12.2012 um 18:16 Uhr)
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Was bei ca. 5.000 neuen Comics pro Jahr in Frankreich
immer noch bedeutet, dass 98% noch "weniger" Auflage
haben - ergo "vielleicht" 90% der veröffentlichten Comics
auch nicht alleine ihren Meister ernähren. Und so geht die
absolute Mehrheit der Künstler, den von mir beschriebenen
Weg.
Und das im Paradies der Comics!
Ich wollte also mit meinem Beitrag darauf hinweisen,
dass es auf der einen Seite selbst in diesem Paradies
nur "für wenige" Milch und Honig fließt, aber auf der
anderen Seite dort "tausende Comics jährlich" neben
anderen Jobs entstehen. Man sollte "so" seine Karriere
starten - dann wird's auch was*!
* wenn man gut ist!
Ich glaube ich kann Miguels einleitenden Post recht gut verstehen. War es nicht Carl Barks selber, der von einem Sklavenschiff sprach, bevor wurde was er ist.
Wenn man das alles mal zusammenfasst, kann man wohl festhalten:
solange man Illustratoren und Comicleute in einen Topf wirft (!!!), gibt es für einige Wenige Wege, wirtschaftlich vernünftig zu existieren durch das, was man gern tut, und auch in D-Land.
Wenn man den Kontext auf Comics einschränkt, gibt es dann immerhin noch Wege, trotz der mit dem Machen von Comics verbrachten Arbeit zu existieren.
Wow.
Toll.
Allein die Tatsache, dass auch Leute wie Spong, wenn sie von den Chancen und Möglichkeiten des Comicschaffenden hierzulande reden, auf die Akquise von Brot- und Butter-Zeichenjobs als Ergebnis ihrer eigenen Publikationen rauswollen, statt auf den Lebensunterhalt durch direkte Gewinne aus dem Absatz, spricht doch Bände.
Was tun die Leute, deren Sache es nicht ist, sich als Werbeillustrator zu verkaufen, oder die das - aus den verschiedensten Gründen - vielleicht nicht können? Haben die sich im Umkehrschluss dann alle gleich als Comicschaffende disqualifiziert, oder ist es einfach der Darwinismus, der entscheidet, dass die dann eben nicht zum Zug kommen?
Was wird aus Projekten, die in die 6 Albumsmonate nicht reinpassen?
Und als ob es so locker wäre, als Illustrator Fuss zu fassen ...
ich oute mich, ich habe das auch mal ein Jahr lang probiert, und unter viel Schmerz ein paar Kröten damit verdient (ja, wenn ich mich anstrenge, kann ich sogar ganz passable Bildchen malen - das war nicht das Problem, auch nicht der Honorarsatz - sondern der Aufwand, überhaupt Aufträge abzugreifen), bevor ich diesen Weg wieder gelassen habe, mangels Rentabilität - auch um die Erfahrung reicher, dass Dienstleistung Dienstleistung bleibt und sich immer bek*ckt anfühlt, egal, in welchem Bereich man sie erbringt, wenn man eigentlich auf etwas anderes heraus will, und einen immer leersaugt, was die Kreativität für die eigentlich wichtigen Dinge betrifft (den eigenen Comic, zB).
Mein Bruder - ein sehr viel besserer Zeichner als ich - teilt diese Erfahrung, und hat, nach 2 erfolglosen Jahren als selbständiger Illustrator, den Sprung in die Festanstellung gemacht, wo er jetzt GUIs und Assets für Browsergames zusammenkloppt - nix mehr mit Comic, vorerst, und keine lockeren 6 Monate/Jahr übrig für freie Projekte.
Aber es ist ja alles easy, und wer will, der kann.
Klar ist es nicht jedem Comicschaffenden beschieden, so erfolgreich zu sein, dass er/sie von seinen Tantiemen leben kann - das schafft auch nicht jeder Romanautor, Filmemacher usw.
Aber ein kleiner Teil zumindest - die Creme de la Creme - sollte diesen Status erreichen können. Wenn es für diese Leute auch nur bis zu dem Punkt reicht, an dem man ihnen jovial erklärt: was willst du, du bist doch jetzt ganz dolle populär, also nutz das doch, fass in einer anderen Branche Fuss (Werbeillustration etc) und verdien da was, die nächsten Comics machste dann in der vielen Zeit, die du dir ja jetzt leisten kannst, weil du ja jetzt ein gefragter Illustrator bist, dann stimmt was nicht am Alles-Easy-Tenor.
Ich will ja nicht sagen, dass der Markt/die Gesellschaft einfach freigiebig für alle entrückten Irren und ihre Ideen Geld rausrücken soll, aber das, was einige hier aus ihren glückhaften, teils Glück und Zufall, teils anderen besonderen Umständen geschuldeten persönlichen Erfahrungen heraus predigen (und das nebenbei nur tun können, WEIL sie ihre eigenen Anforderungen inbezug auf Comic entsprechend zurechtstutzen), kann ich in dem Kontext überhaupt nicht nachvollziehen.
Für mich ist es jedenfalls ein hartes Brot, mein Projekt durchzuziehen.
Ich möchte es auf keinen Fall missen, aber hart bleibt es.
@Jenny super! ... das wars dann aber auch mit dem Recht auf Motzerei für die kommenden Jahre, gell ? :--)
Horst hat ja schon ein paarmal darauf hingewiesen, und Jen grade auch nochmal, es hängt sehr viel davon ab, ob und auf welche Weise man die Leute (= den Markt) findet, die das wollen, was man macht. Mit einer realistschen Ästhetik kommt man im klassischen Album finanziell nicht so weit - die Auflagen bewegen sich, wenn es GUT läuft, in einem Spektrum zwischen 2000 und 4000 Stück, selbst bei 1-2 Euro pro Band ist das nicht unbedingt eine Perspektive. Bleiben andere Bereiche, in denen der Stil sehr gefragt ist, und da hängt es auch ein bisschen von der eigenen Flexibilität ab. Zudem ist jetzt gerade die Zeit, in der der Buchhandel knapst und dem Comic die Hand entgegenstreckt. Da ergeben sich endlos viele Möglichkeiten. Ebenso bei Sachbüchern, Workshops o.ä. Ich wette, Baz, dass es da draussen Tausende von Leuten gibt, die das wollen, was du zu bieten hast.
Ich kann halt nur sagen, dass fast alle Zeichner, die ich kenne, heute besser dastehen als vor 10 Jahren. Und ich glaube immer mehr, dass der Knackpunkt nicht im Können oder im Talent liegt, sondern in der Art, wie und wo man dieses Können präsentiert, und was man daraus macht. Success is a state of mind. Aber mir steht der Sprung ins Eiswasser ja auch noch bevor. Ab nächstes Jahr wird es aller Voraussicht nach so sein, dass ich grade die Miete und eine Schale Reis täglich über den DAY JOB reinkriege, und den Rest halt über Schreiben und Zeichnen. Kann sehr gut sein, dass ich mir eine blutige Nase hole. Aber ich glaube immer mehr, wenn wir uns für "kreativ" halten, dass wir auch in der Lage sein sollten, diese Kreativität für unsere Lebensgestaltung zu nutzen.
Solange ich noch über nicht vorhandene Arbeitshaltung der Schüler in meinem anderen Nebenjob motzen darf... Übers Zeichnen motze ich ja eh eher selten. Dazu isses zu heilig.
In meinem Falle mit enorm viel Glück auch von der Flexibilität des Marktes. Ich gestehe ganz offen; ich habe zwar einige Klinken geputzt, aber so richtig geschnackelt hat es, als der Markt zufällig grad da vorbeikam, wo ich eh seit zehn Jahren stand. Andersrum ist es sicherlich effektiver. Zumal die Klinken teilweise schlicht nicht gut gewählt waren. Sonst würde ich auch die nächsten zehn Jahre noch nebenbei ein paar Hunderter im Monat dazuverdienen und wäre damit vermutlich auch voll zufrieden.da hängt es auch ein bisschen von der eigenen Flexibilität ab.
An der Stelle muss ich mal eben ein absolutes Weihnachtsmärchen erzählen, das mir gerade passiert ist, das war unfassbar. Auch sowas gibts:
Ich bekam diese Woche einen Auftrag rein von einem, der was aus dem Silmarillion gemalt haben möchte, dem ursprünglich etwas um 300 Euro vorschwebte, der aber sagte, lass dich in deiner Kreativität bloß nicht von meinen Preisvorstellungen eingrenzen (allein der Satz!) - wenn du lieber was Aufwändigeres machen möchtest, können wir das gerne machen, ich bin ein großer Fan von deinen Sachen. Vollfarbe mit aufwändig gestaltetem Rand? Spitze, machen wir, für 1000 Euro, gefällt mir super! Bezahlung aufsplitten? Ach was, das setzt dich nur unter Druck! Komm, ich zahl dir das direkt, dann haben wir das Finanzielle aus der Welt und du kannst dich ganz auf das Künstlerische konzentrieren. Ob das eine Woche dauert oder ein Jahr, wann immer du willst! Aber bitte nur dran arbeiten, wenn du wirklich Lust dazu hast, sonst leidet die Kreativität so!
Gestern hat er bezahlt, den ganzen Preis, komplett.
Traumklient. Gibts davon noch mehr???
Geändert von Jenny (06.12.2012 um 09:05 Uhr)
In Anbetracht der Menge an Comics, die noch in deutscher Sprache veröffentlicht werden*, ist es doch geradezu absurd, daß auf der anderen Seite (fast) kein deutscher Comiczeichner auf Perspektive seinen Lebensunterhalt mit dem Comiczeichnen bestreiten kann. An der mangelnden Akzeptanz des Mediums in unserer Gesellschaft kann es nicht liegen.
Es gibt auch immer wieder begnadete Kreative, die trotz mangelnder und unzureichender Ausbildungs- und Publikationsmöglichkeiten es schaffen, beeindruckende Werke abzuliefern.
Es sind die (großen) Verlage, die 'den Karren vor die Wand fahren'. Dort werden lieber unterm Strich günstigere Lizenzen eingekauft, Lektoren zu Lizenzverwaltern degradiert und Eigenproduktionen als Alibi- Tätigkeit nur mit einem Mindestetat betrieben - und das seit den 25 Jahren, die ich mit Comiczeichnerkollegen in Kontakt stehe und aus Eigeninteresse die Veröffentlichungspolitik von Comic- Verlagen verfolge.
* ich weiss, daß ein Großteil der Comics Lizenzmaterial aus dem Ausland ist und Adolf Hitler weiland den Comics in Schland den Garaus gemacht hat (weshalb sich bis heute kein Verlag traut, mit Bildgeschichten ähnlich souverän & professionell umzugehen wie die Kollegen in Frankreich oder den Niederlanden)
Ach... Beim Zeichnen kann man eine übelst ruhige Kugel schieben. Den ganzen Tag nur Chips knabbern und Popkorn essen. Das ist der Alltag eines Zeichners.
Da stellt sich mir hier die Frage, ob wir wirklich über den Titel des Threads
diskutieren oder ob es er nicht vielmehr "... können es die Comicverkäufe
in Deutschland schaffen jeden, der nur noch das zeichnen möchte, was
ihm Spaß macht, zu ernähren und ihm einen gemütlichen Lebensabend
finanzieren...?" heißen muss?
Stellt euch mal vor, ein Schuster macht nur noch die Schuhe, die "ihm"
Spaß machen. Niemandem passen sie - alle Kunden laufen sich in seinen
Modellen reihenweise die Fußsohlen in Blasen. Aber er möchte unbedingt
"nur seine" Schuhe machen und er beschwert sich sogar darüber, dass es
seinem Berufstand schlecht geht, wenn nicht alle Schuster ebenso verfahren
könnten.
Wie würdet über einen solchen Schuster "fachlich" urteilen, was würdet ihr von
ihm "moralisch" halten?
Ist es die Aufgabe der "Comics" etwas zu leisten, was das Schuh"kunst"handwerk
nicht leisten kann? Übertragen wir es auf den Film! Ist es die Aufgabe der Comics
etwas zu liesten, was der Film nicht kann? ... Die Malerei! Ist es die Aufgabe der
Comics etwas zu leisten, dass die Malerei nicht kann? ... etc. etc. etc.
Weviele Regissseure, wieviele Filmschauspieler, wieviele Maler, etc. etc. machen
nur das, was sie wollen und "leben dann von der Verkaufszahlen" ihrer Projekte?
Kommt in euch! "Get real!"
Im Comic steckt "die wunderbare Möglichkeit", dass man sich mit wenig Aufwand
und eigens erzählten und gezeichneten Geschichten ernähren "kann". Im Comic
steckt aber nicht die Verpflichtung derartiges zu leisten ... es ist eines der wenigen
"Berufsfelder", die diese Chance überhaupt bieten.
Dafür alleine bin ich dem Comic unendlich dankbar, weil ich die Beispiele genieße
(dann halt als Leser), wo dies bis zur Perfektion gelungen ist!
Ich bin da sehr einer Meinung. Es gibt so häufig eine Position, dass etwas ENTWEDER Kunst / Selbstverwirklichung ODER kommerziell ist. Und es gibt unendlich viele Möglichkeit, Dinge zu machen, die kulturell wertvoll und erfüllend sind und trotzdem kaufmännisch Sinn machen.
Falsch gewählte Metapher, wenn es eine Kunstmetapher wäre.
Als künstlerischer Schuhmacher erweitert er das Repertoire an Schuhen, definiert es neu, probiert etwas Neues aus, ist eben kreativ, bedient nicht den Mainstream.
Ich kann mir keinen Schuhmacher vorstellen, der Schuhe macht, die keiner tragen kann.
Die meisten haben damit Probleme, dass es keinen Comickünstler gibt, der allein von seinen Einnahmen leben kann.
Wenn es wenigstens ein paar Leuchttürme gäbe, die mit Comics, nicht Cartoons über 100 000 Alben pro Werk verkaufen.
Man darf nicht verlangen, dass Verlage fürs Debüt ein Sorgenfreipaket für den Künstler hinlegt.
Aber man muss verlangen, dass der Verlag alles tut, um in den Buchhandel, Comichandel zu kommen.
Und man muss verlangen dürfen, dass den Comickünstlern bei Erfolg nicht weitere, wichtige Einnahmen zu klauen, indem man nur Kai-Meyer-Adaptionen macht.
(Bekommt das Künstlerteam Geld, wenn eines der Meyerwerke verfilmt werden sollte, sicherlich nicht.)
Geändert von Pats Reiseabenteuer (06.12.2012 um 13:05 Uhr)
PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.
nun wenn der comicmacher etwas NICHT macht was film zb NICHT kann, verpasst er ne chance illusorisch sein publikum würde die konkurenz zb trickfilm nicht kennen
Nicht wirklich.Zitat von Horst
Aber solang es so aussieht, dass 6 Monate Arbeit 3000 Euro Einnahmen erzielen (und das nur, wenn man nach deiner Diktion "für" den Markt produziert), kann nicht davon gesprochen werden, dass über Comics überhaupt die Finanzierung eines Lebensunterhalts möglich ist. Und wenn das nicht so ist, dann gibt es auch nullkommanada-garkeinen Grund, "für" irgend jemanden zu produzieren. So eine Forderung kann nur gestellt werden, wenn die gebotene Gegenleistung stimmt.
Erstens ging es nicht darum, "das eigene Ding" zu machen (das war nur persönliche Randnotiz von mir), sondern um das Niveau des zu erwartenden Einkommens unter aktuell herrschenden Marktbedingungen, wie du sie anführst, und zusätzlich auch noch um die sich ach so leicht ergebenden Möglichkeiten des "Zuverdienstes" als Illustrator.Zitat von Horst
Und zweitens: unzulässige Analogie.
Ein Schuh ein Gebrauchsprodukt, das an seiner Funktionsfähigkeit gemessen werden kann, im Gegensatz zu einem Comic, der "nur" Gefallen und damit sein Publikum finden muss. Darüberhinaus kann der Schuster meist durch die Früchte seiner Arbeit leben, statt einen Zweitjob zu benötigen, der ihm das Schustern überhaupt erst finanziert (durch die Bezahlung gewinnt der Kunde überhaupt erst das Anrecht auf Erfüllung seiner Ansprüche!).
Abgesehen davon:
auch die herausragenden Werke der Unterhaltungskultur entstehen nicht unbedingt dadurch, dass jemand andauernd dem Publikum auf den Mund schielt, sondern gerne mal dadurch, dass jemand einfach "sein Ding" macht. Einige der grössten Erfolge der Filmgeschichte waren alles andere als "für den Markt" produziert - siehe George Lucas und "Star Wars".
Dazu muss für den Künstler aber genügend Freiraum bestehen - dh., es muss in der Branche generell genug Geld im Spiel sein (das ist beispielsweise im Filmbereich sicherlich der Fall; da kann ein talentierter Filmschaffender *innerhalb* seiner eigenen Profession arbeiten und dabei eventuell noch genug Geld ansammeln, um mal etwas auf eigene Faust riskieren zu können - aber welcher Comicschaffende kann das von sich behaupten, bitte schön?).
Genau das sehe ich aber nicht, und zwar anhand genau dessen, was zB. du selbst schreibst.Zitat von Horst
Solange man das Comiczeichnen in den 6 freien Monaten des Jahres leisten muss, die man sich durch die anderen 6 Monate in einem gut dotierten Brot-und-Butter-Job frei gearbeitet hat, und bestenfalls darauf hoffen darf, diesen Brot-und-Butter-Job branchenverwandt zu ergattern, ist deine Aussage bestenfalls im philosophischen Sinne richtig.
Ein Beruf, der zu seiner Finanzierung der Ausübung eines anderen Berufs bedarf, ist keiner.
Nein.Zitat von Spong
Es sind Millionen.
Mindestens.
Die Metapher sollte nicht möglichst naheliegend sein,
sondern nur zum freieren Denken anregen! Sie lässt
eigentlich ziemlich offen, ob hier das Handwerk oder
das Kunsthandwerk im Vordergrund stehen.
Egal wie, ... die "Kunst" muss dem Kunden "passen",
weil er über den Kauf entscheidet, ob's ihm gefällt.
Und ob ein Künstler auf "seine Kunden" eingeht
- oder nicht - ist nur sein individueller Konflikt.
Das alle Verlage "alles tun" ist natürlich nicht wahrscheinlich.
Aber die meisten tun doch sehr viel und dies recht aktiv. Es gibt
für den Verlag auch keinerlei Grund das jeweilige Buch, dass
er selbst finanziert hat ... dann zu topedieren!
Huuihuihui, ... "klauen". Eigentlich ist es anders herum!
Der Verlag (wir) gibt in solchen Fällen zusätzliches Geld aus, um
den Künstler zu fördern.
Warum aber sollte auch der Zeichner Rechte an der Verfilmung
haben? Der Filmregisseur hat ja auch keine Rechte an den
Zeichnungen eines Comiczeichners. ... Oder verstehe ich dich
da komplett falsch?
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