Klingt wie eine Vorstufe zum luziden Träumen. Solche Phasen hatte ich früher auch gelegentlich, aber inzwischen leider nicht mehr.
Auf die Idee, solche Momente zu zeichnen, bin ich aber nie gekommen ...
Ich wollte mal nachfragen, ob ihr das auch kennt: Ab und zu liege ich im Bett, fühle allmählich, wie mein Körper sich für den Schlaf bereitmacht und plötzlich kommen vor meinem Inneren Auge Bilder und Zeichnungen von solcher Detailgenauigkeit, wie ich es mir nur wünschen könnte. Plötzlich hat mein inneres Auge 16:9-IMAX-Format, nicht mehr der popelige kleine Polaroid-Ausschnitt, den ich tagsüber als Temporär-Speicher verwende. Landschaften und Figuren bleiben fast wie mit einer Speed-Cam gefilmt stehen und ich kann sie in aller Seelenruhe anschauen und studieren.
Ich meine, ich weiss nicht, wie euer inneres Auge funktioniert, aber ich kann mir beispielsweise Gesichter nur schlecht merken und ich wüsste auch nicht die herausstechenden Merkmale von Gesichtern, nicht mal meinem eigenen. Aber wenn ich in dieser Situation kurz vor dem Einschlafen bin, könnte ich präzise sagen, in welchem Winkel der linke Nasenflügel sich von dem Amorbogen bei meiner Freundin abhebt, wie die spitze Kinnform meines Kollegen von schräg oben betrachtet gezeichnet werden müsste, wo der Haaransatz meines Vaters zu ziehen ist, usw.
Am liebsten würde ich das dann jeweils zu Papier bringen. Ich bin auf jeden Fall wach, kann aufstehen, mich aufs Sofa begeben und dann mit geschlossenen Augen weitermachen. Aber sobald ich Licht mache und meine Augen öffne, sehe ich wieder nur Polaroid. Ich habs mehrfach versucht, aber das klappt nicht. Ich hab auch versucht, mein inneres Auge zu trainieren. Zum einen, um dieses ruhige und grosse Bild zu haben, und zum anderen, dass ich zwischen dem Bild auf dem Papier und meiner Vorstellung hin und her wechseln könnte. Sozusagen Abzeichnen mit virtueller Referenz. Klappt irgendwie nicht.
Schade eigentlich. Habt ihr da ähnliches Erlebt? Erfogreich umgesetzt?
Klingt wie eine Vorstufe zum luziden Träumen. Solche Phasen hatte ich früher auch gelegentlich, aber inzwischen leider nicht mehr.
Auf die Idee, solche Momente zu zeichnen, bin ich aber nie gekommen ...
Ich habe leider immer nur Polaroids... Ich habe auch nie "ein Bild" vor Augen, das ich zeichnen könnte/müsste/wollte, sondern mehr so ne vage Idee. Und Gesichter kann ich mir ÜBERHAUPT nicht merken. Es kostet mich echt Mühe, Abwechslung in ohne Vorlage gezeichnete Gesichter zu bringen.
[nil]
Geändert von nil (08.01.2013 um 21:59 Uhr)
Hammer. Was immer du nimmst, ich will das auch!
Ich kenn nur Polaroid.
Ich finde, du hast das sehr gut beschrieben!
Man kommt in einen Zustand, als ob alle Grenzen der
realen Welt von einem abfallen. Man ist noch nicht einge-
schlafen und die Welt, die man nun sieht ist auch noch
nicht "fremdgeleitet", wie im Tiefschlaf.
Man kann die "Story" beeinflussen, Zeit und Raum spielen
keine Rolle, man kann "alles" switchen und man kann in die
Details gehen - alles funtioniert so problemlos, wie man es
im richtigen Wachzustand nicht hinbekommt. Lustig finde
ich dabei, dass der Detailgrad da quasi "grenzenlos"
ist. Nimmt man sich eine Szene vor und zoomt rein,
dann kann man dies endlos tun. Für jede Aktion ist
sofort ein Bild da - und das in einer Qualität, die man nur
mit "totalem Realismus" beschreiben kann. Dabei geht
"alles"! Fantastische und freie Ansätze genauso, wie durch-
konstruierte Welten. Mann muss es sich nur kurz vorstellen
... und schon ist es da!
Alles ist "gefühlt" ein bisschen so, wie in "Inception" (dem Film).
Aber leider geht 99% davon in der "realen Welt" verloren!
Das "umsetzen" will auch mir nicht einmal ansatzweise gelingen!
Bilder vom inneren Auge habe ich beim Lesen mancher Bücher, aber im Traum/beim Einschlafen... das ist ja krass. Kann mich schon seit ewigen Zeiten nicht mehr an meine Träume erinnern, und auch die waren immer eher statisch. Gebt mir was von dem "Mittelchen" ab
Man is born naked, wet and hungry and screaming.
Then everything gets worse (Autor unbekannt).
Ich glaube ich weiß was du meinst. Plötzlich fühlst du dich in der Lage sonst für dich unmögliche Fertigkeiten locker aufs Papier zu bringen. Du weißt genau wo alles sitzt und bist überhaupt nicht mehr unsicher, Inspiration und Ideen fließen mit ungewohnter Einfachheit aus dem Pinsel.
Tja... und dann, am nächsten Morgen ist alles doch nicht mehr so simpel. Du sitzt am Tisch und krepelst rum wie immer. Kenn ick
Kleine Anmerkung, ich kann mir Gesichter sehr gut merken, vergesse ab und an mal Namen, aber selbst Schüler oder Studenten welche ich vor Jahren mal unterrichtete sind nicht völlig weg.
@horst
Das, was du beschreibst nennt man lumizides Träumen 8D Und das kann man tatsächlich lernen... einfach mal googlen
Übrigens kann man auch lernen, sich an seine Träume zu erinnern, @Riana Dazu muss man sich vor dem einschlafen mantramäßig einreden "Ich werde mich morgen nach dem Aufwachen an meine Träume erinnern!" Am besten sagt man das laut vor sich hin... man kommt sich erst mal total doof vor, und es klappt nicht immer von anfang an, aber bei dem Zeug, den das Unterbewusstsein produziert lohnt sich das allemal
Aufm Blog ...und neuerdings auch auf tumblr
@Jenny und Riana: Mein Rezept: 10 Stunden Kopf-Arbeit in grosser Pfanne aufkochen. Zusammen mit einer Prise von Alltagsproblemen köcheln lassen, nach Belieben Emotionen beifügen. Danach die sozialen Kontakte anbraten, vom Herd nehmen und den Sud mit wenig Whiskey und getrockneten Tabakblättern aufgiessen. Alles dazugeben und ziehen lassen. Zum Abschmecken mit gelegentlichem Beischlaf verfeinern. Das Gericht mit grosser Decke eng umwickeln und auf dem Rücken liegend einnehmen.
@horst: Danke, auch sehr gute Beschreibung. Genau so erlebe ich das. Das Zoomen ist echt toll. Fantastische Ansätze kommen bei mir jedoch kaum, aber den "totalen Realismus" kann ich unterzeichnen.
@dimo1: Der nächste Morgen ist dann frustrierend, das stimmt.
Hmmmh! Ich habe mal gegoogelt und glaube nicht,
dass es "luzides Träumen" ist. Denn ich bin (und so
habe ich auch Manderby verstanden) eigentlich zu 100%
wach! Ich kann "jederzeit" aufstehen und das "gesehene"
auf seine Reproduzierbarkeit überprüfen. Nur das
Wiederholen mit offenen Augen klappt halt nicht -
das "aufstehen" jedoch immer!
Mir gelingt das auch am besten, wenn ich "nicht einschlafen
kann" , sondern lange im Stockdunkeln "wach liege". Wenn
also die Augen quasi keine Funktion haben und das Gehirn
aber hellwach ist und die Bildkontruktion übernimmt... und dies
eben im Laufe der Zeit immer besser funktioniert!
Ich glaube, das hat viel mehr damit zu tun, dass das Gehirn die
Bilderstellung immer mehr an sich reißt, wenn das Auge keinen
Input liefert. So wie man in der Ruhe jeden Tropfen klarer
plätschern hört und nicht alles im Alltagsrauschen „ersäuft“!
... Tatsächlich hatte ich den "fast gleichen" Dunkel-Effekt,
als ich einmal in einem Blindenseminar 2 Stunden im "stock-
dunklen" verbrachte. ... Wie es auch der Blindenführer beschrieb:
die Dinge, die nur das "innere Auge" sieht, werden mit der Zeit
immer konkreter und klarer dargestellt"!
Ich mag mich täuschen, aber ich glaube Manderby meint das
auch so! Ich durchdenke da Comicstorys, überlege mir Bilder,
die zeichnen könnte … oder gar muss, denn ich überlege dann
manchmal auch ganz konkret Kundenaufräge, die am nächsten
Tag zu erfüllen habe. Alles ist immer bewusst und hellwach, wie
am Arbeitsplatz – nur eben in diesem Moment mit viel klareren
Bildern!
Ich kenne dein Gefühl. Ich liege so oft abends im Bett und hab die Augen geschlossen und auf einmal bricht eine inspirationswelle über mich herein, wo ich mir vor meinem inneren Auge alles vorstellen kann und auf einmal zu wissen scheine, wie ich jedes Körperteil in allen erdenklichen Winkeln zeichnen kann und wie jeder Streich gezogen werden muss.
Und zack die Augen auf und nichts mehr.
Leider lässt es sich auch bei mir nicht in die tat umsetzen... Vielleicht kommt dass ja irgendwann.
Dumm ist der, der Dummes tut!!!
Ich habe nur manchmal das Phänomen das ich mir einbilde mit geschlossenen Augen Gesichter, Menschen oder Sonstiges zu sehen...kann das aber nicht festhalten, die wechseln willkürlich...
Was lucid dreaming angeht bin ich allerdings etwas bewandert, es klappt bei mir zwar nicht nach Belieben, aber 2-3x die Woche bekomm ichs hin. Schon faszinierend was einem das Gehirn alles möglich macht.
Scheine also nicht ganz der einzige zu sein mit dem Phänomen. Ich habe mir mitterweile einen Zeichenblock neben das Bett gelegt, aber gerade in letzter Zeit kam es nicht sehr ausgeprägt vor. Vielleicht ist die Weihnachtszeit einfach zu "besinnlich" als dass das Gehirn zur Ruhe kommen könnte.
@jabba: 2-3x pro Woche? Nicht schlecht!
Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges
- Splashbooks
- Splashcomics
- Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte Comicsalon Erlangen Lustige Taschenbücher |
Lesezeichen