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Thema: Sie haben eine ungelesene Nachricht - Kurzgeschichte (Mysterie, Horror, Gegenwart)

  1. #1
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    Post Sie haben eine ungelesene Nachricht - Kurzgeschichte (Mysterie, Horror, Gegenwart)

    Ich wollte euch gerne meine erste selbst geschriebene Gesichte vorstellen. Bitte gebt mir Feedback! Ich hoffe die Kernaussage kommt zum vorschein! Nebenbei wünsche ich auch das ihr mir Rechtschreibfehler aufzeigt!
    Und nun viel Spaß!

    Sie haben eine ungelesene Nachricht


    Ich packte noch die letzte Pfandflasche in den Beutel, ehe wir uns auf den Weg zum Supermarkt machten.


    >>Hast du alles?<< fragte meine Verlobte mich, schließlich war ich nur all zu vergesslich.


    Ich griff in meine Hosentasche, Handy – Check, Autoschlüssel – Ceck. Ich fasste noch an meine Gesäßtasche um zu prüfen ob mein Portemonnaie da war.


    >>Hast du mein Portemonnaie gesehen?<< fragte ich sie überrascht.
    >>guck mal auf der Kommode<<, sie zeigte auf unsere Flurkommode. Dort lag es, unter der weißen Schublade, im offenen Fach.


    >>Soll ich fahren?<< fragte ich, als wir im Treppenhaus hinabgingen. Ich wusste sie würde ihren Autoschlüssel sowieso dabei haben. Und ich fühlte mich nicht besonders gut an diesem regnerischen Tag.


    >>Nee, fahr' du lieber, ich hab' keine Lust!"<<


    Ich setzte mich hinter das Steuer ihres silbernen Kleinwagens. Ich war sowieso ein schlechter Beifahrer denn ich hatte die angewohnheit sie beim Fahren immer zu verbessern. Ich legte mein Handy wie immer in den Getränkehalter, der sich direkt vor dem Schaltknüppel befand. Die Straßen waren noch nass, denn der Himmel hatte sich erst einige Stunden zuvor aufgeklart. Ich fuhr die Einbahnstraße entlang zur Hauptstraße. Wir wohnten in einem kleinen, ländlichen Ort. Der Supermarkt war eine halbe Autostunde entfernt. Nach einigen Minuten hatten wir den Ort bereits verlassen und befanden uns auf der Landstraße. Die Sonne blinzelte nur kurz zwischen den Bäumen am Fahrbahnrand hevor.




    Während der fahrt bemerkte ich, wie mein Handy aufleuchtete und mein SMS Benachrichtigungston erklang. Meine Verlobte blickte verträumt aus dem Beifahrerfenster, also ergriff ich die chance und entsperrte mit einem Fingerzeig das Handy. "Sie haben eine ungelesene Nachricht" stand auf dem Bildschirm.




    Erwachen


    Ich öffnete verschlafen meine Augen. Ich saß, wie jeden abend, auf der größeren hälfte unseres Ecksofas. Auf meinem Schoß befand sich immernoch mein Laptop. "Ich muss wohl am vorabend auf dem Sofa eingeschlafen sein" dachte ich mir, ehe ich den Laptop auf den Couchstisch stellte. Ich befand mich wieder in unserer gemeinsamen Wohnung. Ich blickte aus dem großen Wohnzimmerfenster in unsere Nachbarschaft. Es war an diesem Tag stark bewölkt. Der Himmel war in einen tiefgrau, fast schwarzen schleier gehüllt. Ich ging durch den Flur in das Badezimmer um mir das Gesicht zu waschen. Es war, trotz der kühlen Temperaturen draußen, ein wenig verschwitzt. Mit verkniffenen Augen griff ich nach dem Handtuch, welches über den Heizungslammellen hing. Ich trocknete mein Gesicht ab und blickte in den Spiegel. Plötzlich knallte es, es klang als wäre ein Blitz geradewegs in unsere Einbahnstraße eingeschlagen. Hinter mir ging schlagartig das Küchenlicht aus. Überrascht klammerte ich mich an das Handtuch, welches ich immer noch nicht aus der Hand gelegt hatte. Ein weiter Knall durchzog meinen Körper und ließ alle Muskeln erstarren, zugleich wurde es Stockdunkel im Flur hinter mir. Diesmal war es noch lauter, wie ein Blitz und dreißig Schrotflinten. Ich drehte mich um und blickte direkt in die Finsternis. Ein letzter Knall ertönte und es wurde auch im Badezimmer dunkel. Ich konnte noch schemenhafte Augen in der unendlichen Finsternis erkennen.



    Fünf vor Zwölf


    Als ich die Augen öffnete lag ich auf dem Wohnzimmer boden. Ich blickte direkt auf die weiße Holzdecke welche von unserer silbernen Wohnzimmerlampe geziert wurde. Ich raffte meinen Oberkörper auf und setzte mich aufrecht hin. Draußen war es bereits tiefe Nacht. Alles war wie zuvor. Der Laptop stand genau so auf dem Couchtisch wie ich ihn dort hingestellt hatte. Am anderen ende des Tischs fiel mir mein Handy auf. Ich stand auf und ging an den Tisch heran. Ich nahm das Handy in die Hand und versuchte den Bildschirm zu Aktivieren. Nichts rührte sich. Ich drückte mehrmals die Powertaste um es in Betrieb zu nehmen. Der Bildschirm bliebt aber schwarz. Ich drehte das Handy um, nahm den Akkudeckel ab und entfernte den Akku. In der hoffnung das es nun funktioniere setze ich es wieder zusammen und drückte erneut die Powertaste. Immer noch kein Lebenszeichen. Ich legte es zurück auf den Couchtisch, neben mein Laptop. Enttäuscht setzte ich mich auf unser Ecksofa. Ich beugte mich vor zum Laptop und versuchte auch ihn anzuschalten. Die Powertaste lies sich keinen millimeter drücken. Sie fühlte sich hart wie ein Stein an. Seufzend lehnte ich mich zurück. Ich schaute auf meine Armbanduhr – fünf vor Zwölf. Ich ging in der annahme das meine Verlobte noch immer auf der Arbeit sei. Sie hatte einen Job bei einem Hotel-Restaurant. Es war keine seltenheit das sie bis Spät in die Nacht weg war. Das Hotel befand sich außerdem in der nächsten Stadt, welches die Heimfahrt verlängern würde. Hellwach und ein bisschen genervt sah ich mich um. "Was nun?" dachte ich. Ich hätte mich unmöglich wieder Schlafenlegen können. Nach einigen Minuten stand ich auf und ging in den Flur. Ich packte meine Jacke und zog sie mir über. Ich dachte das ein bisschen frische Luft mir gut tun würde. Ich packte den Türgriff und wollte die Haustür öffnen. Auch der Türgriff war fest. Selbst mit größtem Kraftaufwand lies er sich nicht bewegen. >>Was für'n Scheiß?!<< rief ich ehe ich mich umdrehte, die Jacke auszog und sie einfach fallen lies. Frustriert ging ich zurück ins Wohnzimmer, geradewegs auf die Balkontür zu. Ich packte mit aller Kraft den Griff und versuchte ihn zu bewegen.
    >> Was soll der kack?!<< rief ich in Rage. Ich drehte mich weg und vor Wut schmiss ich eine Vase um, die auf der Fensterbank unter dem großen Wohnzimmerfenster stand. Nun stand ich dort. Wütend, Ahnunglos und verwirrt mitten im Wohnzimmer.


    Plötzlich sah ich im Augenwinkel wie der Bildschirm meines Handys aufleuchtete. Es ertönte eine kurze Melodie, um mich wissen zu lassen das ich eine Nachricht empfangen hatte. Verwundert und etwas ungläubig näherte ich mich dem Handy. In dem moment, als ich gerade das Handy in die Hand nehmen wollte, knallte es wieder. Erschrocken blickte ich in den Flur. Das Licht in der Küche war aus. Gerade als ich es realisiert hatte, knallte es noch einmal. Diesmal wieder viel Lauter, als würde es näherkommen. Nun war auch der Flur in dunkelheit gehüllt. Ängstlich ging ich ein paar Schritte rückwärts. Ein letzer lauter Knall ertönte. Um mich herum war es dunkel. Kalter schweiß lief meinem Rücken herab. Ich konnte nichts sehen, aber ich spürte wie sich etwas direkt vor mir befand. Mit augerissenen Augen hoffte ich wenigstens ein bisschen zu erkennen. Es waren die Augen, die, welche ich auch zuvor gesehen hatte. Doch diesmal konnte ich auch die Silhouette der Person erkennen. Sie hatte langes Haar. Das alles passierte innerhalb eines Wimpernschlags.




    Dämmerung


    Als ich meine Augen öffnete lag ich wieder auf dem Wohnzimmerboden. Draußen Dämmerte es bereits. Als ich mich aufsetzte bemerkte ich, das ein Autoreifen direkt neben mir Stand. Felsenfest stand er dort. Eine billige Radzierkappe zierte sein nichtsagendes äußeres. Doch der Reifen kam mir bekannt vor. Es war ein Reifen des silbernen Kleinwagens, welches meine Verlobte fuhr. Völlig verwundert betrachtete ich den Reifen von jeder Seite. Er fühlte sich echt an. Jedoch war er schwer. So Schwer, das ich ihn nicht bewegen konnte. Hinter mir klingelte es. Nur eine kurze Melodie. Es war mein Handy. Ich erkannte den Klingelton sofort. Ich drehte mich um, blickte zum Handy, und tatsächlich – es leuchtete wieder. Noch immer hatte ich die Hände am Reifen. Ich konnte mich einfach nicht von ihm losreissen. Komplett regungslos starrte ich auf das Handy. Ein beinahe vertrautes Knallen riss mich aus meinen Gedanken. Ich hielt es bisher für Blitzschläge, doch der Himmel draußen war relativ klar. Zu klar, als das ein Gewitter so plötzlich einschlagen konnte.


    Es ertönte ein zweiter Knall. Ich wusste was nun passieren würde. Das Geräusch kam wieder näher. Im Flur war es bereits Stockdunkel. >>Drei<< murmelte ich. Drei schläge waren es. Drei ohrenbetäubende Knalle. An was erinnerte mich das Geräusch? Ein Blitz oder doch die explosion einer Granate? Es war so laut, und doch so kurz. Zu kurz um sich viele gedanken darüber zu machen. Ein letztes mal knallte es. Es durchzog meinen ganzen Körper. So laut war es noch nie. So laut und so betäubend.




    Ich lag auf meinem Rücken, ich spürte es. Ich spürte den kalten Boden. Langsam öffnete ich meine Augen. Geblendet von der Sonne konnte ich nur kurz umrisse von Personen erkennen. Ich drehte meinen Kopf zu Seite. Zu schwach um Aufzustehen. Um mich herum waren eine handvoll Menschen. Sie schienen in Eile zu sein. Unter meiner Wange spürte ich kalten Asphalt. Ich hob meinen Kopf und blickte nach vorne. Eine Person hielt meine Beine fest, eine andere stellte einen Defibrillator zur Seite. Mein Hemd war zerissen, meine Brust aufgedeckt. Alle um mich herum schienen mit mir zu reden, doch ich konnte niemanden verstehen. Nur dumpfe Laute erreichten meine Ohren. Immernoch lag ich auf der Straße. Ich blickte zu meiner rechten, da war er. Der silberne Kleinwagen meiner Verlobten. Die Front des Wagens hatte sich um einen Baum gewickelt. Auf dem Beifahrersitz sah ich eine leblose Hülle aus Blut und Fleisch. Sie hatte langes Haar.

    ENDE


    Ich bin mir bewusst das einige elemente sich stark wiederholen. Damit wollte ich verdeutlichen das es sich um den "Limbus", also die Vorhölle handelt.
    Geändert von Buchi (14.10.2012 um 01:16 Uhr)

  2. #2
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    Das erste Kapitel und das letzte Kapitel gefallen mir. Der mittlere Teil war für mich nicht als Limbus zu erkennen. Vielmehr dachte ich nach dem Lesen es würde sich um das Unterbewusstsein handeln. Wie wäre es mit biblischen Motiven, um stärker auf den Limbus hinzuweisen, z.B. neugeborene, ungetaufte Babys.

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