Ich frage mich halt, ob dieselbe "Bühne" wirklich nötig ist für Comics. Ich denke, über kurz oder lang werden Printbücher in immer größerem Maße durch Reader ersetzt. Die Smartphones, Pads und Genossen werden relativ klein bleiben, weil sie MOBIL sein sollen. Die Anzahl der Leute, die in einer überfüllten Bahn ihren A4-Reader rausholen, wird nicht besonders groß sein.
Und das Zerschnippeln von Seiten ist für mich wirklich keine Option. Eine gute Comicseite ist ein Bild, das aus Bildern besteht. Eine Gesamtkomposition, die ohne Ende an Energie verliert, wenn man sie zerkloppt. Geht bei Strips, One-pagern oder wenn der Inhalt wirklich sehr verdünnt ist, wie bei Teeniemangas. Aber so ein Panel-für Panel-Lesen bei Watchmen, Black Hole, The Arrival, aber auch Don Quxote oä: nicht nur macht es keinen Sinn, es macht vor allem keine Spaß. Kannst du dir so ein Panel-für-Panel-lesen für deine eigenen Bücher vorstellen, Erik?
Ich denke, 99% der Leute die mobil lesen, lesen Texte, die in kleinen Häppchen funktionieren, wie eben Kurznachrichten, Postings bei FB oä.
Ich habe das Gefühl, dass sowas wie die Graphic Novel sich als spezielles Nischenprodukt weitaus effektiver und sinnmachender verkaufen lässt, als wenn der Comic als Medium jetzt anfängt, auf Teufel komm raus die Form der Massenmedien anzunehmen. Dann gibt es eben längere Comicgeschichten erstmal nur auf Papier und in Buchform. Vinyl hat in Deutschland Hunderttausende von Käufern, und genauso könnte es irgendwann den Büchern gehen. Eben, bevor die richtig netten Reader auf dem Markt sind.
Lesezeichen