Naja, bei Thorin hatte ich auch ne Weile miese Laune, weil ich mir den aus dem Buch anders vorgestellt hatte- ders n Zwerg, der braucht nen fetten, buschigen Bart!
Und dass die Bilbo zu ner ziemlichen Pfeife degradiert wurde, indem man ihm sämtliche Heldentaten aus dem Buch aus der Hand nahm, z.B. seine Diskussion mit den Trollen bis zum Morgengrauen.. wo war Gandalf da bitte im Buch um für n büschn mehr Licht zu sorgen, hatte ich bereits bekriddelt.
Für den Unbelesenen mags echt gewirkt haben, als hätte Gandalf die Truppe gerettet, nicht Bilbo.
Ich mochte den Film trotzdem, aber es stimmt schon irgendwie, dass Bilbo jetzt im ersten Teil eher wirkt als würde er nur mitgeschleift um dem Filmtitel eine Existenzberechtigung zu verschaffen.
Geändert von Markus Herbert (31.12.2012 um 17:29 Uhr)
Witzig, weil ich war auch fest der Meinung, dass es Bilbo gewesen wäre. Tatsächlich war es Gandalf, allerdings ein wenig subtiler als einen Stein zu spalten. Das erinnerte mich an den "Exorzismus" von Théoden, bei der uns Peter Jackson auch nicht viel Sinn für Subtiles zutraut, indem Théoden platt von einem Zauber belegt ist, statt durch jahrelanges Flüstern und Beraten seines, äh, Beraters. Statt in einem Gespräch Théoden die Augen zu öffnen, kam Gandalf im Film auch da mit der groben Kelle. Das ist Schade, weil es Gandalf in beiden Fällen ein wenig von seinem wahren Wesen raubt, nämlich gewitzt vorzugehen, statt mit der Hokus-Pokus-Keule.
!?!
Gandalf rettet die Truppe im Buch andauernd. Und Bilbo WIRD auf die ersten hundert Meilen nur "mitgeschleift", und sei es huckepack. Das hätte bei einer so maßlos gestreckten Kinofassung auf jeden Fall geändert werden müssen. Bei den Filmtrollen hatte ich zunächst noch den Eindruck, sie kriegen es halbwegs sinnvoll hin - indem sich nämlich Bilbo schon in "Roast Mutton" soweit ermannt, die Trolle mit seinem Geschwafel abzulenken, bis Gandalf einen entscheidenden Schlag landen kann. So weit die anständige Jackson'sche Grundidee für diese Szene. Nur ist natürlich der Dialog dann nur für billige Lacher geschrieben, die Gandalfsche Bauchrednerei fällt völlig raus und schließlich teilt der Zauberer einen Felsen wie Moses das Meer, mit der bleischwer-blöden Bildsprache einer Bibelverfilmung. Gähn!
Die Szene hätte so viel mehr gehabt. In Neuseeland scheint es keine Waldlichtungen zu geben, das Wettrennen Trolle gegen Sonne hätte in so vielen Andeutungen und kreativen Lichtspielereien erzählt werden können, und die aufgedröselte Tierheit der Trolle nimmt den Tolkien'schen Sprachspielen den Atem (hier die Verwendung der Sprache der 'lower class' mit teilweise provozierend gemeinter Verwendung von Höflichkeitsfloskeln/ die Anspielung auf Chaucers Canterbury Tales, der Erzählung des Landvogts). Die Filmzwerge kommen zu allem Übel völlig ohne Blessur aus der Sache raus - da Jackson einerseits zwar eine epische Ästhetik will, aber die Kinder dennoch nicht aus dem Kino gescheucht sehen möchte (und deshalb sehe ich auch null Problem damit, dass Markus seinen Nachwuchs mitgenommen hat).
Das ist mir auch positiv aufgefallen. Das zweite Zitat ist ein abgewandeltes einer meiner Lieblingsstellen im "Herrn der Ringe" (BUCH ), kurz nach der Offenbarung als weißer Zauberer, das im TTT-Film leider ausgelassen wurde ("No! For I was talking aloud to myself. A habit of the old: they choose the wisest person present to speak to; the long explanations needed by the young are wearying").
Die letzte Smaug-Andeutung allerdings fand ich dann wieder schauerlich. Langweilige Goldmünzenberge (Halloooo, Weta, aus Gold kann man noch eine ganze Menge mehr machen, und Edelsteine habe ich überhaupt keine gesehen) und ein seelenloses Drachenauge, das aufblitzend bereits einen Schlüsselmoment für Bilbo vorwegnimmt. Es wäre müßig, über den Drachen bereits jetzt viele Worte zu verlieren (denn was wären das z.B. für verlorene Worte gewesen, Gollum bereits anhand des "Gefährten"-Films zu beurteilen!). Was da jedoch angedeutet wurde, war für mich tumb und grob. Ich hoffe sehr, man findet zum filigran-jahrhundertealt wirkenden John Howe-Cover zurück und nimmt von Tolkien, was man kann (wo zum GEIER waren meine geliebten grün-scharlachroten Flammen??).
Tom Bombadil war schon auf Mittelerde, als es die Zauberer dort allesamt noch nicht gab.
http://ardapedia.herr-der-ringe-film...p/Tom_Bombadil
Geändert von Vainamoinen (01.01.2013 um 14:23 Uhr)
Das hier fand ich grade von der New York Times und es trifft alle Nägel auf den Kopf. Und ist zudem äußerst unterhaltsam zu lesen.
Inzwischen war ich schon zweimal im Kino und werde demnächst ein drittes Mal den hübschen Hobbit sehen (allerdings nur einmal selbst gezahlt). xD
Ich brauche wohl nicht erwähnen, dass mir der Filim sehr gefällt... In 3D sind die Landschaften wunderschön anzusehen, vor allem das Zwergenkönigreich und Bruchtal. Angeblich hat das alles 48 Bilder pro Sekunde statt 24 und tatsächlich wirkt alles so über-schön, dass sich ein leichter Effekt des Unwirklichen einstellt. So viel zu den Bildern. Zum Inhalt hab ich nicht viel zu sagen, außer dass viel Füller dabei war. Es ist offensichtlich, dass die Macher mit allen Mitteln versuchen, das nicht mal sehr dicke Buch zu einer aufwändigen Trilogie aufzublasen, aber der erste Film ist fast zu abgehoben vom Original. Ich betrachte ihn eher als ein eigenes Werk, da es mit dem Buch nicht so viel zu tun hat wie es eigentlich sollte und ich mir daher alles Gemecker von wegen originalgetreu spare. :P Die Vorgeschichte, die detailliert gezeigt wird, sogar das Lied, das die Zwerge in voller Länge singen, all das hat durchaus seinen Reiz! Wenn ich einen gedanklichen Trennstrich zwischen Buch und Film(en) ziehe, mag ich es. Und freue mich auf Teil zwei.
Btw, Thorin hat mich auch etwas überrascht - können Zwerge wirklich gut aussehen?! Allerdings wäre es in einem visuellen Medium schon problematisch, wenn 13 von den 14 wichtigen Charakteren nichts für die Augen zu bieten haben.
Ich freue mich nicht nur auf Teil zwei (grenzwertig, zusammen mit Nachwuchs), sondern bin auch gespannt, ob es eine extended Version geben wird. Wird diese noch mehr Gift, Galle und Schaum so manchem hardcore Tolkien-Fan entlocken? Wir werden sehen.
Es wird eine geben, sie ist bereits fertiggestellt. Soll 20 bis 25 Minuten länger sein. Ich freu mich.
Eine Ära geht zu Ende! Noch 22 Wochen im Exil!
Möge der hellste Stern nur für dich leuchten und der Wind die schönste Melodie summen. Wir sehen uns, wenn er Sand über die Spuren vergangener Tragödien geweht hat und das Lachen zukünftiger Feiern in nächster Nähe erklingt. (Oder schon früher)
Gute Nachricht! Darauf freu ich mich auch, wobei ich ja immer hoffe, dass ein bisschen mehr vom Innenleben der Charaktere gezeigt wird.
Mir hat der Film super super gut gefallen. Sogar besser als Herr der Ringe!
Jojo
@ Hessi: Wusste gar nicht, dass man Innenleben auch physisch interpretieren kann. So lebendig sieht das doch gar nicht mehr aus ... Wie auch immer. (Btw, die Aussage ist mehr oder weniger nach einer Stunde HdR Extended gekommen.)
Würde mich auch interessieren warum. Hoffentlich nicht nur der hübschen Grafik wegen?
statt einer 2d und einer 3d Version, sollten sie lieber mal eine 12 und 18er Version machen.
ich weiß nicht, ob ich es hier geschrieben habe. die Zwerge waren mir zu unzwergisch von der Optik
Dumm ist der, der Dummes tut!!!
Die Lektüre von "Der kleine Hobbit" ist bei mir nun sicher schon an die 27 Jahre her. Ich weiß von dem Buch nicht mehr viel, außer, dass ich es nach meinem ersten Mal "Der Herr der Ringe" gelesen habe und eigentlich etwas ernüchtert war, weil es mit der epischen Trilogie nicht mithalten konnte. Logisch nicht und die Reihenfolge war auch verkehrt ... aber ich war ja noch jung. Und dann wusste ich ja auch schon wie es ausgeht: Bilbo hat den Ring. Das reicht als Schwank aus meiner Jugend um zu zeigen, dass das Buch bei mir nicht so den nachhaltigen Eindruck hinterlassen hatte, sprich, ich bin mit eher rudimentärem Wissen über die Einzelheite der Geschichte ins Kino gegangen. Ich hatte mich nicht einmal an Smaug erinnert.
Meine erster Eindruck des Films wurde leider dadurch geprägt, dass wir beschlossen hatten, aufgrund des gleichen Preises die 48-FPS (48 frames per second / Blder pro Sekunde) 3D Version zu sehen, die mir sogleich ein "Lindenstraßen"-Feeling bescherte (Lindenstraße in 3D? ). Manchmal hatte ich auch das Gefühl, Bilbo bewegt seine Finger in Nahaufnahmen schneller als ihm gut tut. Aber innerhalb von drei Stunden gewöhnt man sich an vieles, auf jeden Fall fiel mir das Ganze später nur noch in einigen Szenen auf. Folglich ist die doppelte Anzahl an Bildern pro Sekunde noch nicht mein Ding.
Dann der Film selber. Gepaart mit dem Visuellen, weiß ich nicht, wie oft ich in der ersten Hälfte gedacht habe: was hat der Mann da gemacht? Warum hat er aus so wenig so viel gemacht?? Als die Trolle endlich versteinert waren, gab es bei unserer Vorstellung eine Pause und mein Mann und ich konnten uns bereden und waren uns einig, dass der Film einfach nur übertrieben lang sei und optisch, handwerklich natürlich gut, aber viel zu aufgeblasen. Schade drum.
GOTTSEIDANK hat Peter Jackson dann endlich die Zügel etwas angezogen und die zweite Hälfte des Films hat uns beide ziemlich versöhnt. Ich weiß immer noch nicht, wie man aus drei Bänden "Der Herr der Ringe" drei Filme machen kann und aus einem Buch, dass nicht einmal den Umfang eines Bandes der Trilogie hat, ebenfalls drei Filme (den ersten schon mit knapp 3 Stunden) ... aber das weiß wohl allein der Gott des Kommerz.
Fazit: Optisch fein, inhaltlich zweigeteilt (buchinhaltlich habe ich - wie oben geschrieben - nicht viel zu bemerken), die zweite Hälfte hat mich wieder besänftigt, alles in allem KEIN Vergleich zu irgendeinem HdR-Teil.
Und ja, die Zwerge waren ein wenig unzwergisch. Das liegt sicher aber auch daran, dass ein Hobbit größenmäßig nicht so den starken Kontrast darstellt, wie die späteren Gefährten.
Also ich finde, dass Bilbo eigentlich ganz gut weg kommt. Klar ist er nicht der strahlende Held, aber das ist er im Buch ja auch nicht. Er ist nun mal Hobbit und nutzt seine Hobbitstärken. und somit ist er sehr wohl ein Held!
mit unzwergisch meinte ich vorallem die Gesichter.
ich hätte den Film tatsächlich lieber etwas kindlicher/fantasievoller gehabt, wie das Buch und damit ganz anders als die hdr filme.
ich glaube del toro hat alles richtig gemacht, denn jetzt denken die meisten er hätte den passenderen Stil für das Buch gefunden.
Geändert von Moeykaner (09.03.2013 um 09:55 Uhr)
Dumm ist der, der Dummes tut!!!
Ich freu mich grade wie ein Schneekönig. Julian Eilmann, ein guter Freund von mir (und Fumetto), Mitglied der Deutschen Tolkien-Gesellschaft, hat allen Erstes durch einen offenen Brief an Warner Bros. bewirkt, dass der deutsche Titel von "Die Einöde von Smaug" (warum nicht gleich "dem Smaug seine Einöde"?) umbenannt wurde in "Smaugs Einöde".
Radagast hat zwar immer noch Scheiße im Haar und der Film wird dadurch nicht besser, aber hey, Siege der deutschen Grammatik sind fast noch seltener als gute Buchverfilmungen...
Das gefällt mir. Vor allem gefällt mir, dass solche Briefe nicht immer verpuffen, aber wohl noch viel zu oft. Die Chancen stehen übrigens gut, dass der Film im Ruhrgebiet tatsächlich als "Von dem Smaug die Einöde" veröffentlicht wird.
Irgendwie erinnert mich das an den alten Gassenhauer von France Gall ... "Drei Brocken Scheiße im Haar und an der Hüfte Bananen". Oder so ähnlich.Radagast hat zwar immer noch Scheiße im Haar
France Gall? Das hätte ich jetzt eher Franz-Josef Degenhardt zugeordnet!
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