Ist es eine Kontroverse mit Ankündigung? Im Carlsen-Forum wurde kaum Notiz genommen von dem Band. Comicfans sind nicht die Hauptzielgruppe. Während in den „normalen“ Medien relativ unaufgeregt über „Wave and Smile“ berichtet wird, glaubt man in Teilen der Comicszene, hier einen üblen bis bösartigen Propagandacomic ausgemacht zu haben. Die größte Watsche kommt von Marc-Oliver Frisch und Björn Wederhake, die in einer Doppelrezension Jyschs „Wave and Smile“ wie unter Drogen regelrecht exorzieren, als hätten sie Satan persönlich in dem Comic entdeckt und betreiben dadurch fast schon etwas naiv kostenlose Premium-Werbung für die Graphic Novel. Marc-Oliver verbeißt sich ein paar Tage später sogar noch mehr in das Buch, seziert Szene und Szene, und wirft schließlich Jysch vor, „dass seine Darstellung einseitig und manipulativ ist, und dass er dies gezielt zu verschleiern sucht.“

Ist das so?

Steigen wir in den Diskurs ein. CRON-Kolumnist Alexander Lachwitz hat die Graphic Novel gelesen, hat auch keine Patentlösung, kommt aber zu einem differenzierteren Urteil. Und es bleiben Fragen. Wie muss man sich mit einem solchen Thema auseinandersetzen? Muss man überhaupt politisch korrekt sein? Wie viel Propaganda steckt wirklich in dem Buch? Wie rechts darf man sein, um von links akzeptiert zu werden - und umgekehrt? Muss der Künstler klar Stellung beziehen? Und was sagt Sabine Witkowski zu all dem?

Die Rezension von Alexander Lachwitz findet sich HIER.

Als Nachschlag veröffentlicht CRON ein aktuelles Interview mit Arne Jysch in den nächsten Tagen. Stay tuned.