Reconquista

[satyricon]

Hallo,

hat noch keiner den ersten Band gelesen? Ich war etwas skeptisch ob mir das gefallen könnte und
habe dann doch einfach mal zugeschlagen.

Und was soll ich sagen. Ich bin absolut begeistert! Das Artwork wie auch das Setting inklusive der
genutzten Farben alles ist äußerst stimmig und absolut genial. Man verweilt richtig auf den (auch mal großflächigen) Bildern.

Die Story mutet bis jetzt noch nicht sonderlich originell an, aber deutet doch sehr viel für die folgenden zwei Bände an. Die Story beginnt in einem historischen Kontext, wobei doch schon leichte Fantasyelemente durchblitzen (diese werden sicherlich noch mehr). Ich jedenfalls bin gespannt wie es weiter geht. Die Bilder sind recht realistisch und auch mit Blood, Sex und Violence wird nicht gegeizt. Aber nie aus reinem Selbstzweck sondern immer um die Handlung nach vorne zu treiben und bzw. um gewisse Motivationen zu verdeutlichen.

Ich jedenfalls bin absolut begeistert von dem Band und will schnell mehr davon! Das mich der Band so begeistert hätte ich jetzt im Vorfeld nicht vermutet.

Also vielen Dank Splitter für diese Veröffentlichung

[Comic_Republic]

Da kann ich satyricon einfach nur zustimmen. "Reconquista" ist ganz großes Kino. Die Zeichnungen, oder besser Gemälde, sind atemberaubend schön...
Ich hatte allerdings am Anfang das Problem, dass zu viele Namen von Personen, Königen und Völkern auftauchten, dass ich es erstmal weglegte und heute nochmal zu Hand nehmen musste. Man sollte sich schon Zeit nehmen. Ist kein Album für Zwischendurch, wie Thorgal...

Auch von mir ein dickes DANKE an Splitter und S. Runberg...

C_R

[Shifter]

Band 1:
http://www.monstersandcritics.de/art...es-und-Runberg

[FIRFIN der Lin]

Historischer Dünnpfiff entliehen von Herodot

Wenn man sich schon so ein spezielles historisches Szenario wie dieses aussucht sollte man sich wirklich ein wenig damit beschäftigen und nicht einfach blind von Herodot abschreiben der erst im 5 Jhd. V. Chr mit den Skythen in Kontakt kam und eher von Hörensagen über dieses Volk geschrieben hat – wo man heute doch weiß das das meiste davon nicht stimmt.

In den Comic setzten sich die Skythen aus drei „skytischen-Volksstämmen“ zusammen – die Sarmaten, Kallipiden und Kimmerier. Alle drei Völker gab es, waren aber keine Skythen – sprich das Comic dreht sich rund um die Skythen ohne das sie vorkommen.

Ich zitiere hier z.B. mal sogar einen deutschen Professor, namens Hermann Parzinger , mit dem Spezialgebiet in der Archäologie für antike Reiternomaden:

„Grundsätzlich ist dabei aber zwischen Skythen und den mit ihnen verwandten Kimmeriern zu unterscheiden.“

Die Kimmerierer waren eher Feinde der Skythen. Ähnlich verhält es sich mit den anderen dreien. Man sollte sich in den Bereich eben auf gar keinen Fall auf die eher schlechten griechischen Quellen verlassen die damals noch nicht so fortgeschritten waren und vor allem kaum mit den Skythen in Kontakt kamen, hier sind eher die russischen (Zaren und Sowjetunion haben hier einiges zur Forschung beigetragen), arabischen, chinesischen und vor allem persischen Quellen weit näher an der Wahrheit. Hier war ein Robert E. Howard mit seinen Geschichten über Conan weitaus korrekter und hat sogar besser recherchiert.

Das alles ist in meinen Augen sehr bedauernswert denn die Zeichnungen von François Miville-Deschênes sind einfach nur noch WOW – allein wegen Ihnen bleibt das Comic dennoch ein Kunstwerk – und abgesehen vom historischen Kontext ist die Handlung sprich die Geschichte ganz nett und lässt sich gut lesen. Sprich der Autor Sylvain Runberg macht dank seine fehlenden Recherche hier einiges kaputt – ich werde mir dennoch die folge Bände kaufen allein wegen den überragenden Zeichnungen von François Miville-Deschênes, aber Comics von Sylvain Runberg werde ich auf jeden Fall meiden.

[Borusse]

Na, mit die legt sich Runberg auch besser nicht an, bei dem Wissensvorsprung, Chapeau! Die Skythen sind aber auch heute noch eines der Völker, über die wir vergleichsweise wenig wissen.
Na ja, der Titel liegt noch im Stapel, werde ihn mal in Ruhe begutachten.

[Fr4nk]

Mein Fall ist der Band ja auch nicht, aber den Autor jetzt zu meiden ist als würde man keine Ridley Scott Filme mehr schauen, weil Gladiator geschichtlich absolut hanebüschen war. Die Recherche kann man natürlich kritisieren, aber der Autor zeichnet sich auch durch andere Sachen aus.

[Comic_Republic]

Die Recherche kann man natürlich kritisieren, aber der Autor zeichnet sich auch durch andere Sachen aus.

Stimmt. Ich kannte die Skythen vorher nur aus "Touna Mara". Deshalb fiel mir das überhaupt nicht auf. Vielen Dank für die Aufklärung. Das Album ist aber trotzdem erzählerisch großes Kino. Für Leser, die die Skythen nicht kennen oder drüber hinweg sehen können, ist es trotz alle dem ein lesenswerter Band, der auch grafisch toll umgesetzt wurde...

C_R

[Kohlenwolle]

Hallo C_R,

Hast eine PN von mir.

[Rabenonkel]

Ich glaube in Die Tochter des Lichts turnen auch schon Skythen rum. Hätte ich übrigens auch sehr gerne von Splitter!

[Kohlenwolle]

Oh ja, ganz meiner Meinung. Tochter des Lichts von Franz bei Splitter.
Und da würde mir schon der nächste Franz-Titel für Splitter einfallen: Jugurtha.

[Rabenonkel]

Ist zwar nicht der richtige Thread, aber wenn wir schon mal bei den Asiaten sind: Die Abenteuer von He Pao könnten auch mal in einer würdigen Ausführung erscheinen.

[FIRFIN der Lin]

Mein Fall ist der Band ja auch nicht, aber den Autor jetzt zu meiden ist als würde man keine Ridley Scott Filme mehr schauen, weil Gladiator geschichtlich absolut hanebüschen war. Die Recherche kann man natürlich kritisieren, aber der Autor zeichnet sich auch durch andere Sachen aus.

Ohhh ja die „Die Abenteuer von He Pao“ – das wäre was Feines!! Vor allem ist das Comic im Gegensatz zu diesem hier wirklich von jemanden der Ahnung hat und sich mit seinen Szenario auseinander setzt, ohne das er sein Wissen einen beim Lesen pedantisch unter die Nase reibt. Visuell und Erzähltechnisch ist für mich „Die Abenteuer von He Pao“ ein unvergleichbares Meisterwerk

@ bluetoons

Dein Argument mit Scott zieht nicht ich mag Gladiator – weil die Darstellung der Zeit wunderbar war – und somit der Film damals dank seine aufwendigen und korrekten Darstellung durchaus seinen Wert hatte - selbst das ist hier nicht mal gegeben.

[Hi Jack]

Stimme ich dir voll zu mit Gladiator! Hab ihn mir am Wochenende wieder mal angesehen und er funktioniert noch immer sehr gut! Hier kann man getrost über den nicht korrekten Geschichtlichen Verlauf hinwegsehen. Apropos Geschichtlich korrekt, wer will schon wissen ob alles stimmt was wir so über Geschichte wissen und gelernt haben? Nur weil einer irgendetwas aufgeschrieben hat?
War irgendjemand von euch dabei?

Hab Reconquista auch schon auf dem Radar, schon alleine wegen den tollen Zeichnungen! Die Story sollte stimmen, da ist es mir egal ob es Geschichtlich wirklich so stimmt oder nicht.

[Rabenonkel]

Ich kann mich der Meinung von Jack the King Kerby nur anschließen. Wer weiß ob das alles so stimmt was unsere Archäologen
so in ihre Funde hineininterpretieren.

Ich habe mich oft gefragt was wohl Archäologen im Jahr 4000 n. Chr. denken wenn sie ein Luxuskaufhaus aus dem Jahr 2012
ausgraben. Das halten die doch mit ihren ganzen Schmuckläden und eleganten Klamottenläden auch für ein Königsgrab und suchen wie verrückt nach dem Sarg.

Womit ich jetzt natürlich nicht sagen will das die Pyramiden von Gizeh Kaufhäuser waren.

[Comic_Republic]

...schon alleine wegen den tollen Zeichnungen! Die Story sollte stimmen, da ist es mir egal ob es Geschichtlich wirklich so stimmt oder nicht.

Ganz meine Worte... Kauf ihn dir. Du wirste es nicht bereuen!

C_R

[robert 3000]

War Gladiator nicht der Film mit der größten Fehleranzahl überhaupt, wenn auch unabsichtlich:
http://www.fehler-im-film.de/forum/f...splay.php?f=52

Genau das ist ja das Schlimme. Ich gehöre zu den Leuten die Gladiator lieben. Hab den Film sicher 4 - 5 mal gesehen und mir ist während dem Film kein Fehler aufgefallen. Warum? Weil ich den Film genossen habe und nicht nach der historischen Richtigkeit beurteilt habe die der Regiseur auch gar nicht wollte.

Und ebenso ist das Genre von Reconquista "Histoire Fiction". Hier dann die geschichtlichen Hintergründe als Grundlage für ein Urteil zu nehmen scheint mir am Ziel vorbeigeschossen. Wenn Runberg den Titel als historisch korrektes Szenario angelegt hätte wäre die Kritik berechtigt. So sollte man das Storytelling, die Spannung etc beurteilen. Anderes wäre mMn nicht korrekt.

only my two cents

cu
robert

[Sillage]

Mir hat der Band sehr gut gefallen.

[Schreibfaul]

Ich schließe mich Roberts Meinung an. Wenn man es darauf anlegt, kann man in fast jedem Film Fehler finden.

Mir hat Reconquista übrigens auch gut gefallen und bin bei den Folgealben auch wieder dabei!

[FIRFIN der Lin]

Das kann man nicht mit Gladiator vergleichen – eher mit einen Film wie die „Attila, die Geißel Gottes“ wo z.B. die Hunnen von Hollywood Darstellen gespielt werden die sich alle braun anmalen ^^ - wer lesen kann hat gesehen das auch ich Gladiator liebe weil über so was kann ich hinweg sehen – aber das hier Veranstaltete ist so daneben das es sehr weh tut – sollte man eigentlich verbieten – vor allem das so ein Autor auf so einen tollen Zeichner zurückgreifen darf tut noch mehr weh. Gladiator ist von seiner Korrektheit hochkarätig im Gegensatz zu diesem Schwachsinn hier sorry …

Bringt lieber die „Die Abenteuer von He Pao“ raus das hat mehr Wert

[Fr4nk]

Sowohl Reconquista als auch Gladiator sind Eintertainmentitel (mit Fantasy-Einlagen), und keine Geschichtsbücher. Im Prinzip ist die Historie in beiden Fällen reine Kulisse. Die Autorenleistung ist halt, das "Suspense of disbelieve" einzuleuten, so dass der Leser/Zuschauer beim Geniessen des Stoffs nicht dauernd alles in Frage stellt. Das funktioniert im Falle des Comics natürlich schlecht bei jemanden, der sich ev. gerade intensiv mit den unterschiedliche Geschichtbetrachtungen über die Babylonier beschäftigt hat. Der ist dann ev. empört.

Btw, wenn Gladiator eine korrektere Darstellung der entsprechenden Zeit ist, fress ich einen Besen. Das hat weder so noch so ähnlich stattgefunden, das ist ein aufgebretzeltes, romantisch verklärtes Epos. Trotzdem ein guter Film, der mir viel Spaß gemacht hat!

[FIRFIN der Lin]

Dann fress einen Besen – weil In Gladiator sahen die Soldaten aus wie Römer – die Gebäude waren römisch – die Militärführung war römisch – sprich mindestens die Darstellung war korrekt – selbst das ist nicht mal in diesen Comic gegeben – ich finde so eine Fahrlässigkeit von Autor gehört nicht gelobt … sorry

[Franz-Xaver Gabler]

[...] die Darstellung war korrekt – selbst das ist nicht mal in diesen Comic gegeben – ich finde so eine Fahrlässigkeit von Autor gehört nicht gelobt … sorry

Oh Menno, da hat der Autor sich so viel Mühe gegeben, ein Setting zu finden in dem er ohne Unterlass schweißglänzende und makellos dem heutigen Schönheitsideal entsprechende Amazonen ins Bild setzen lassen kann und Du störst Dich an der nicht ausgebrannten rechten Brust? Bei korrekter Darstellung (nach Homer (Herodot kann ich nicht beurteilen)) läg der Band höchstens in den wenigen übrig gebliebenen Frauenbuchläden, aber wg. Unverkäuflichkeit nicht im Comicfachhandel.

[Alice C.]

Kann ich sagen wer Orbital gut findet, findet auch diesen Band gut. ( Obwohl ganz andere Thematik ) Bin auch am Überlegen ihn mir zuzulegen. Mit 64 Seiten tollen Bildern und " Geschichte ", sollte es wohl sein.

[Borusse]

@Firfin der Lin:

Ich habe jetzt den Band gelesen, verstehe was du meinst und werde trotzdem ein Gefühl nicht los: Dass dies alles Absicht ist. Also die Story bewusst auf einer nicht ganz exakten Quelle aufbaut bzw. da einer nur vom Hörensagen schreibt. Wie ich darauf komme:

1. Die Elefanten sind viel zu groß, geradezu "überzeichnet". Hat die antike Quelle von riesenhaften Tieren mit Rüsseln berichtet?
2. Dasselbe mit dem Wildschwein. Selbst wenn man drauf reiten könnte: Es ist zu groß.
3. Dann diese prähistorisch anmutenden Tiere: Was soll das sein, gab es glaube ich, muss ich mal bei Gelegenheit nachschlagen wie die hießen. Aber zu dem Zeitpunkt waren die ausgestorben.

Das ist für mich kein Zufall mehr.

[Mervyn]

Kann ich sagen wer Orbital gut findet, findet auch diesen Band gut.

Ich fand ihn wesentlich schwächer als Orbital.
Viel oberflächlicher, wenig Tiefe in den Figuren, statt einem soliden Storysetting eher ein setzen auf simple Effekte.
Halbnackte Mädels, viel Kampf, viel Krampf, viel Blut - und das Ganze etwas verwirrend erzählt.
Die Zeichnungen waren sehr solide.
Aber mir persönlich reicht das halt nicht.