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Thema: H. G. Wells, der Vater der Science Fiction

  1. #1
    Administrator und mehr Avatar von scribble
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    H. G. Wells, der Vater der Science Fiction

    Er hat das Genre vielleicht nicht erfunden, aber er war einer der ersten, die richtig großen Erfolg mit Science Fiction-Geschichten hatten: Herbert George Wells. Darüber hinaus hat er sich in rund 50 Romanen, von Kurzgeschichten, Essays, Sachbüchern und so weiter gar nicht zu reden, mit vielen anderen Themen befasst, insbesondere den sozialen Problemen seiner Zeit. Und auch sein eigenes Leben könnte einem Roman entsprungen sein, mit diversen abgebrochenen Ausbildungen, außerehelichen Affären (mit Wissen und Billigung seiner Frau...), politischem Engagement trotz pessimistischer Einschätzung der Zukunft und so weiter.

    H. G. Wells, der Vater der Science Fiction

    Viele seiner Bücher sind bis heute lesenswert, und viele haben heute vertraute Motive der Science Fiction als erste verwendet. "Die Zeitmaschine" sah die Erfindung, wie der Name schon vermuten lässt, der Zeitmaschine. In "Die Insel des Dr. Moreau" begegnen wir dem ersten Wissenschaftler, der für den wissenschaftlichen Fortschritt jede ethische Skrupel über Bord wirft. Oder in "Krieg der Welten" wird die Erde zum ersten Mal Opfer einer außerirdischen Invasion.

    Welches Buch von H. G. Wells ist Euer Lieblingsbuch? Lest Ihr lieber seine Science Fiction-Romane oder lieber anderes von ihm, etwa eine der beißenden Satiren oder eine seiner Anti-Utopien, die er ebenfalls begründete? Oder kennt Ihr ein Buch, das ein von Wells eingeführtes Thema wie die Zeitmaschine besonders gelungen aufgreift und weiterentwickelt?

    Wir sind gespannt auf Eure Meinungen.

    Bis dann,

    scribble
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    Populistische Vereinfachungen und autokratische Durchgriffsideologien verheißen, den Zumutungen der modernen Welt schadlos entkommen zu können.
    Deswegen machen sie den sachlichen Diskurs ebenso verächtlich wie die methodische Wahrheitssuche und die Begründungsbedürftigkeit von Geltungsansprüchen.

    - Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft


  2. #2
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    Zumindestens bei der "Invasions-Thematik" dürfte er sich den Ruhm mit Kurd Laßwitz teilen (müssen). Kurd Laßwitz hat in seinem 1897 (Krieg der Welten wurde erst 1898 als Buch veröffentlicht) erschienenen Roman "Auf zwei Planeten" ebenfalls die Invasion der Erde durch Marsianer geschildert. Auch verzichtet Laßwitz darauf die Marsianer als abstoßende Eroberer dazustellen, seine Marsianer sind humanoid und dem Menschen technich wie moralisch weit überlegen.
    Kampf der verderblichen Schundliteratur

  3. #3
    Administrator und mehr Avatar von scribble
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    Man muss allerdings dazusagen, dass im damaligen Großbritannien Romane in der Regel erst in Zeitungen oder Magazinen vorveröffentlicht wurden und später, bei genügend Erfolg, als gesammelte Buchausgabe herauskamen. Das war bei Wells der Fall, aber beispielsweise auch bei Charles Dickens oder Arthur Conan Doyle. Die erste Buchausgabe von The War of the Worlds erschien 1898, aber die Vorveröffentlichung lief bereits ab 1897 im Pearson's Magazine. Laßwitz' Bedeutung für die Science Fiction, gerade im deutschen Sprachraum, ist unbestritten, aber ich denke, hier hat Wells nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Auswirkungen die Nase vorn. Wells hatte zu Lebzeiten großen Erfolg (in unterschiedlichem Ausmaß in den verschiedenen Phasen seiner Karriere), Laßwitz' "große Zeit" kam erst nach dem Ersten Weltkrieg.

    Bis dann,

    scribble
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    Populistische Vereinfachungen und autokratische Durchgriffsideologien verheißen, den Zumutungen der modernen Welt schadlos entkommen zu können.
    Deswegen machen sie den sachlichen Diskurs ebenso verächtlich wie die methodische Wahrheitssuche und die Begründungsbedürftigkeit von Geltungsansprüchen.

    - Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft


  4. #4
    Cubist Avatar von Dave Deschain
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    Hm, ich habe Wells leider nie gelesen, weil ich mir vorher die "klassische" SF etwas leid gelesen habe. Asimov, Jules Verne, viele andere, aber vor allem Lem haben meinen Bedarf an Klassikern abgedeckt. Habe dann lieber Poe und Lovecraft hinterhergelegt, und bin schließlich bei trashigeren Sachen gelandet (Sechseck-Welt, Flusswelt, Buch der Neuen Sonne etc etc pp ppp. Wenn ich dann nochmal nachlegte, bin ich immer woanders gelandet, zum Beispiel bei Vonnegut.
    Eine Ära geht zu Ende! Noch 22 Wochen im Exil!

    Möge der hellste Stern nur für dich leuchten und der Wind die schönste Melodie summen. Wir sehen uns, wenn er Sand über die Spuren vergangener Tragödien geweht hat und das Lachen zukünftiger Feiern in nächster Nähe erklingt. (Oder schon früher)

  5. #5
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Minerva X
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    Aus Interesse habe ich einmal angefangen "Die Insel des Dr. Moreau" im Original zu lesen. Die Ideen sind interessant, aber gerade der Stil ist etwas gewöhnungsbedürftig und irgendwann verlor ich gerade dadurch wieder das Interesse. Irgendwann nehme ich es sicher wieder auf - wobei die Idee für heutige Verhältnisse etwas seltsam erscheinen.
    Wie die anderen Bücher im Verhältnis dazu sind, würde mich interessieren. Die Verfilmungen sind ja offenbar immer verändert und teils deutlich modernisiert und ich frage mich, ob sich das Lesen quasi "lohnt".
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    PKT=Persönliche Knallertitel (=was man subjektiv grandios fände, aber nicht unbedingt die Riesenmasse)

    Titelwünsche: Ai no Kusabi (ein BL-Klassiker), Aijin Incubus, Deadlock (Novel), Ilegenes, Kiseiju (Parasyte), Lucky Dog, S, Togainu no Chi, Zone-00; etwas von Akira Norikazu

  6. #6
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Die Zeitmaschine von H. G. Wells

    Irgendwo wird dieser Klassiker beworben als "erste und beste Zeitreisegeschichte". Vielleicht ist es ja wirklich der erste Roman zu diesem Thema, zumindest ist das sein Ruhm, aber die andere Aussage ist eine maßlose Übertreibung.

    Interessant finde ich die Beschreibung des Effekts der Zeitreise. So verharrt der Zeitreisende an Ort und Stelle, ist für die anderen jedoch nicht wahrnehmbar, während dieser selbst die Welt um sich herum im Zeitraffer sieht.

    Ungewöhnlich ist die Zeitreise an sich auch, so geht es 800.000 Jahre in die Zukunft. Hier gibt es weniger Technologie als man erwarten würde, dafür beschäftigt man sich mit der evolutionären Folge einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. Etwas befremdlich ist hier die Art der Erzählung. So ist der Großteil des Romans eine Nacherzählung, was erstmal nicht ungewöhnlich ist. Doch diese Geschichte wird gefühlt über Stunden mehreren Personen erzählt, wo unter anderem auch ein Journalist darunter ist. Der namenlose Zeitreisende bittet zwar mit Beginn der Schilderung seines Abenteuers, dass er wünscht von den anderen nicht unterbrochen zu werden, doch das dies auch so bleibt verwundert mich. Etwas mehr Dialog hätte ich an dieser Stelle schon erwartet, aber letztendlich verbleiben alle anderen Charaktere inklusive dem eigentlichen Erzähler im Hintergrund.

    Das Geschehen bleibt recht banal, finde ich. Die geschilderte Entwicklung des Menschen hat mich nicht so abgeholt. Interessanter finde ich da schon, dass die Reise kurz noch weiterging. Doch gerade an dieser Stelle wird anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse deutlich, dass der Roman schon über ein Jahrhundert auf dem Buckel hat. Vielleicht ist gerade das der Punkt, warum der Roman mich nicht bewegt. Er liefert keine unterhaltende Geschichte und lebt vollkommen von einem überholten Setting.

    So bin ich nun hier und sage die erste Zeitreisegeschichte kann unmöglich die beste sein. Denn die Zeit ist 1895 eben nicht zum Stillstand gekommen und beflügelt Wissenschaft und Fantasie auch weiterhin.

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