Klappentext: „Paris im Jahre 1887, das Frankreich der Dritten Republik. Schon mit 13 landete die junge Chimaira in den Händen der lüsternen Gäste im gediegenen Pariser Freudenhaus »Purpurrote Perle«. Nun ist ein Bordell gewiss kein Ort, um aufzuwachsen, doch sicherlich einer, an dem man schnell heranreift.
Hinter Chimairas unschuldigen Augen verstecken sich Sturheit und ein eiserner Wille. Sie ist zu jedem falschen Lächeln bereit, um die Freiheit zu gewinnen, die sie nie gehabt hat und sich für ihre gestohlene Kindheit zu rächen. Doch sie weiß, dass sie sich dabei nur auf sich selbst verlassen kann. Und so beginnt sie ein Spiel der Verführung und Manipulation, um ihr Ziel zu erreichen… “
Tja. Die Wahnbilder des Herrn Vincent sind ganz und gar wahnwitzige Bilder. Selten haben Stil und Inhalt so wenig zueinander gepasst wie hier. Und selten haben solche Brüche ein so ganz und gar neues Seherlebnis geschaffen wie hier. Vom Zeichenstil ein lockerer Funny für unsere Jugend; inhaltlich aber würde selbst „Fräulein-rühr-mich-nicht-an“ rote Ohren bekommen.
Und wenn in diesem Band schon Sigmund Freud einen kleinen Auftritt bekommt, sollte man sich fragen dürfen, welcher Zusammenhang zwischen dem Leben in einem Luxusbordell, dem Bau von himmelhohen Türmen und dem Graben von transkontinentalen Wasserstraßen besteht. Alles nur Hirngespinste? Ich hoffe nicht. Mehrere lose Enden und viel Platz für mehrere Fortsetzungen. Ich bin gespannt und freue mich darauf.
Diese Serie ist sehr viel besser, als Vincents Erstling „Albatros“. Sie ist so verdammt gut wie die „Kapuzinerschule“, aber sie ist erwachsener – in mehrfacher Hinsicht.
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