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Thema: Text auf der Carlsen-web-site

  1. #1
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Text auf der Carlsen-web-site

    Auf der Carlsen web-site findet man unter der Überschrift 'Graphic Novel' folgendes:
    Mit "Barfuss durch Hiroshima" des japanischen Zeichners Keiji Nakazawa veröffentlichte Carlsen 2004 seinen ersten Comicroman.
    Ich weiss ja nicht, wie da wer 'Graphic Novel', bzw. 'Comicroman' definiert, aber nach meinem Begriffsverständnis waren die ersten Comicromane/Graphic Novels von Carlsen bereits Anfang der 80er, nämlich entweder Comés' Silence, der Stumme oder Corto Maltese 5: Südseeballade (genaue Erscheinungsdaten ungewiss: Laut meinen Recherchen beides im Frühjahr '83, laut Comicguide erschien Silence bereits '82...). Je nach Begriffsdefinition könnte man sogar 'Aus Hergés Archiv' (mit der kompletten Tim bei den Sovjets-Geschichte) als 'Graphic Novel/Comicroman einstufen und damit den 'ersten' von Carlsen bereits auf 1977 datieren.

    Auch Millers Batman - 'Die Rückkehr des dunklen Ritters', bei Carlsen 1989 erschienen, liesse sich als Graphic Novel sehen... - Ergo: Barfuss durch Hiroshima/2004 erscheint mir mindestens willkürlich, wenn nicht gar falsch, zumal 'Barfuß' auch bereits 1982 bei Rowohlt erschien zu einer Zeit als außer Will Eisner noch kaum jemand mit dem Begriff 'Graphic Novel' was anzufangen wusste. Ebensowenig, wie mit dem Begriff 'Comicroman', obwohl der bereits 1980 in Manaras 'Das grosse Abenteuer' bei Schreiber &Leser verwendet wurde. Und wenn DAS ein 'Comicroman' ist, dann ist es Silence und Südseeballade erst recht.

    Kurz und gut: Ich denke, Carlsen sollte sich um die Formulierung der web-Seite da noch mal genauere Gedanken machen... Selbst wenn man dann bei Hiroshima/2004 als 'erste' bleibt, sollte man dann wenigstens ne Erklärung/Definition anfügen, aus der ersichtlich wird, wieso Tim bei den Sovjets, Silence, Südseeballade, The Dark Knight und wer weiss, was noch alles VOR 2004, dann eben NICHT unter den Begriff -nach Carlsen-Begriffsverständnis- 'Graphic Novel/Comicroman' fällt...
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  2. #2
    Mitglied Avatar von Mr.Hyde
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    Da ist Carlsen im Marketing wohl eher auf einen fahrenden Zug aufgesprungen, als Stolz darauf zu sein die meisten Trends im Comicbereich lange vor anderen Verlagen gesetzt zu haben.

    Ich verstehe es bis heute nicht, warum so großartige franko-belgische Klassiker wie Schninkel oder Silence nicht noch mal als "Graphic Novel" vermarktet werden. Die sind besser als das Meiste was aktuell hochgepriesen wird.

  3. #3
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    Reisende im Wind erschien laut Comicguide bereits 1981. (Warum zaktuell ausgerechnet Tim im Lande der Sowjets als "Comicroman" versteht und die anderen Alben der Serie nicht, verstehe ich jetzt ehrlich gestanden gar nicht.)

  4. #4
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Reisende im Wind entspricht zumindest formal noch dem 'klassischen' Alben-Serien-Muster mit x Bänden a 48 oder 64 Seiten. Und Tim im Lande der Sovjets unterscheidet sich schon im Umfang (mit über 100 Seiten, wenn ichs recht erinner') von den anderen Alben der Serie, die eben wieder dem klassischen Serien-Muster der franco-belgischen Comics entsprechen. Die s/w-Urfassungen der übrigen Bände sind formal wohl näher an 'im Lande der Sovjets' aber diese Fassungen erschienen dann eben auch erst deutlich später als 'Aus Hergés Archiv'.
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  5. #5
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Der erste Comicroman bei Carlsen war "Silence, der Stumme".
    Aber vielleicht ist ja der erste Comicroman von Nakazawa gemeint.
    Keine Ahnung, was der sonst so gezeichnet hat.
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  6. #6
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    Inhaltlich hat Oliver natürlich recht, aber der Marketing-Abteilung ist das vermutlich ziemlich wurscht.

    Im Gegenteil, eine Korrektur würde vermutlich nur zu Fragen der Marke, "wie, es gab 1982 schon Graphic Novels, im Feuilleton steht doch immer
    das sei was ganz Neues?" führen und das ist ganz sicher nicht gewollt.

    Schließlich müsste man dann ehrlicherweise mit "Yup, gibts schon seit Jahrzehnten, der Begriff ist nur eine Nebelkerze um Euch endlich zum Lesen von Comics zu bewegen"antworten...

  7. #7
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Hmnjaein... Es kann doch nicht angehen, dass man Marketing-Überlegungen über den Wahrheitsgehalt von Aussagen stellt, zumal, wenn diese Aussagen zumindest vorgeblich auf ner 'Info-Seite' stehen...

    Da stellt sich mir doch die Frage, in welcher Welt leben wir, in welcher wollen wir leben und was kann ich als einzelner dazu beitragen, dass sich da Ist- und Soll-Zustand ein bisschen annähern...!? Ergebnis: Ich kann zumindest mal hier auf nen 'Missstand' hinweisen...
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  8. #8
    Mitglied Avatar von the_rooster
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    Naja, nachdem der Begriff "Graphic Novel" A) ein Marketingbegriff und B) noch dazu ein sehr schwammiger ist, gibt es dazu keinen "Wahrheitsgehalt" in dem Sinn. In Wirklichkeit kann jeder den Begriff "Graphic Novel" mehr oder weniger nutzen wie er lustig ist - aber die Diskussion gabs eh in einem eigenen Thread schon mal.

    Von daher würd ich sagen, dass das Carlsen Marketing unter "Graphic Novel" einfach was anderes meint als du. Vermutlich dürfte es in die Richtung "diese schicken handlichen Wälzer mit den künstlerischen Comics, die es seit ein paar Jahren in der Form gibt und die sich so schön im Feullieton platzieren lassen" gehen.

    Da passt ein Tim und Struppi Album von Anno Tobak schon per Definition nicht rein, auch wenn es nach anderen Definitionen auf jeden Fall reingehört.

    Ich würde hier jedenfalls keine böse Absicht unterstellen - aus Sicht von Carlsen ist Graphic Novel wohl einfach das, was sie als solche bzw. über diese Schiene vermarkten. Und da dürfte wohl wirklich "Barfuß durch Hiroshima" am Anfang stehen (wenn auch vielleicht noch nicht unter genau dem Begriff).

  9. #9
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    Naja. A.) Bin ich ja offensichtlich nicht allein mit meiner Einschätzung und deshalb wäre B.) mindestens mal ne Begriffserklärung -wie im ersten Post schon geschrieben- angebracht... - Und nein, 'böse Absicht' unterstell ich auch nicht. Solche Dinge verbuche ich bei Carlsen, Ehapa und Co. eher unter 'Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun'...
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  10. #10
    Mitglied Avatar von Stefan
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    Och, ich schätze schon, dass gerade die Marketingabteilungen der großen Verlage wissen, was sie tun. Der soundsovielste Thread, um den Begriff "Graphic Novel" zu definieren, würde aber wohl ins Leere führen. Der Hahn beschreibt die Sachlage im Grunde ganz richtig. Formal korrekte Definitionen sind außerhalb von uns Nerd-Kreisen uninteressant, solange ein Begriff sich zu werbezwecken verwenden lässt. Wenn das Feuilleton sich demnächst anderen Themen zugewandt hat, kann man ja mal nachsehen, ob sich mit dem Begriff noch etwas anfangen lässt.

  11. #11
    Mitglied Avatar von idur14
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    Obigen Satz der web Site könnte/sollte man wirklich"verbessern". Warum BdH? Ist es das älteste von Carlsen veröffentlichte in der SZ Bibliothek erschienene Produkt?

    Andereseits hat gerade Carlsen als einer der führenden Verlage in der Bekanntmachung des GN/Comicroman Begriffes im deutschsprachigen Raum sich wohl kaum eine Marketing Panne vorzuwerfen. Viel eher sind sie es, die davon profitieren.(zusammen mit einigen wenigen anderen Comicverlagen sowie den nun stärker vertretenen Buchverlagen).

    Ich fände es auch ziemlich daneben, jetzt alle alten Veröffentlichngen zu durchsuchen und jedem den Marketing-Stempel GN aufzudrücken (auch wenn dies formal evtl. gerechtfertigt wäre). Da gäbs dann wohl genau so viele Kritiker.

  12. #12
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    Zitat Zitat von ol' iVer Beitrag anzeigen
    Hmnjaein... Es kann doch nicht angehen, dass man Marketing-Überlegungen über den Wahrheitsgehalt von Aussagen stellt,
    We are only in it for the money.

    (ich könnte auch mit einem Zitat aus Bill Clintons Wahlkampf antworten, aber dann wird der Beitrag eh wieder gelöscht.

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