Start: 01.01.1974
Episoden: 1
Genre: Drama, Fantasy, Psychological

Story:
Der Sohn einer Tante, die am Spinnrad in der Fabrik arbeitet, verteilt Protestbriefe, gegen die Kürzungen und Entlassungen der Fabrik. Er verliert seinen Job. Die Tante spinnt am Spinnrad, stellt Wolle her, woraus Bekleidung gemacht wird. Ihr wird komisch, sie fühlt sich selbst, als ob sie zu Wolle würde (vergleiche hierzu “Secret Rendezvous” auch von Kobo Abe). Sie wird eins mit ihrer Arbeit, vor lauter Arbeit. Und so wird ihr Körper, ihre Knochen, alles, auf das Spinnrad aufgespinnt. Der Enkel, der zu ihren Füßen schlief, kann gerade noch erkennen, wie ihr letzter Zeh verschwindet. Just in diesem Moment taucht einen Kollegin auf, nimmt die Wolle mit.

Quelle: http://mikkai.wordpress.com/2010/11/...ife-of-a-poet/
(hat noch mehr Screenshots)
Kihachiro Kawamoto ist vor nicht einmal so langer Zeit auf traurige Weise in die News geraten, als er gestorben ist. In der selben Woche in der auch Satoshi Kon verstorben ist und hat daher weniger Beachtung erfahren, was schade ist, die Tragweite seines Schaffens habe ich hiermit gerade erst angekratzt und bin jetzt schon überwältigt.
Hier gestoßen bin ich allerdings mehr durch absoluten Zufall und ich weiß selbst nicht mehr so genau wie eigentlich. Ich glaube über die Suche nach gewissen obskuren Ga-nime Titeln (Zakuro Yashiki, Nekomachi).

Was den Kurzfilm angeht….

Das... Das war.... sehr verstörend. :fuercht:
Der Film ist ziemlich skurril und streckenweise surrealistisch und überhaupt habe ich mich von der allgemeinen Farbgebung und skurrilen depressiven Art sehr an den Landarzt erinnert. Nur das hatte gesprochene Dialoge (wenn auch wirklich imposant skurril gespielte dort), hier geht man eher eines Stummfilmes, der mit Dialogen auf dem Bild arbeitet und vor allem mit Geräuschen, in der Hinsicht hat es mich ja gewaltig an Ghost Hound erinnert. Genauso der gleiche Typus verstörender Klänge.
(Gerade bei den "Dialogen" klingt das teilweise nach Zähneklappern. :fuercht

Die Idee an sich und vor allem wie sie dann präsentiert wurde jagte mir dann schon einen kalten Schauer den Rücken runter teilweise.


Die alte Frau die von der Spindel aufgezogen wird. :fuercht:
[THUMB]http://images.dudave.de/725/18465l_0.jpg[/THUMB]
Das ist ja fast genauso schlimm wie die Wurmszene aus dem Landarzt. :fuercht:

Und wie die Arme, deren Gesicht schon so vom Elend gezeichnet war, dann als Jacke verarbeitet herumgereicht wird und dann am Ende wieder bei dem Arbeitslosen landet. Die Wandlung mit der roten Farbe fand ich etwas merkwürdig, warum ausgerechnet eine Ratte durch reinbeißen ausgelöst hat, aber der Effekt, wie sie dann als einzige nicht so trübe Farbe richtig hervorsticht hatte hat seine starke Wirkung nicht verfehlt.

Die andere Szene, bei der es mir frostig den Rücken runter lief war bei dem harten Winter, wo der eine dann durchdreht und die Fenster einschlägt und alles zu Schnee-Eismännern werden. :fuercht:



Das Setting wirkt wie aus der Zeit der Industrialisierung mit dem allgemeinen Elend. Viele Grundaussagen darin sind aber nach wie vor aktuell. "Wir produzieren nicht um es tatsächlich zu (ab zu)benutzen." (Sehr aktuelle Sache in kapitalistisch orientierten Gesellschaften, imo.)
Und das bei einem Werk, das fast 40 Jahre als ist. Man sieht ihm das Alter wirklich nicht an. Da nicht wirkliche Animation da ist an derer das groß auffällt, sondern dieses Stop-Motion (?) Stilmittel ganz gezielt eingesetzt wird.
Und die Schneeflocken sind einfach wunder schön. Und angesichts dessen wofür sie stehen noch viel mehr.

Was die Vorlage angeht von Kobo Abe. Ich kann mir nicht helfen, der Autor wirkt auch mich schon ein wenig wie ein japanische Franz Kafka, so von der Stimmung her, nur dass seine Geschichte auch ohne totinterpretieren oberflächlich einen sofort ersichtlichen Roten Faden/Oberflächenplot bilden. (Wenn ich da so Kafkas Prozess anschaue. *hust*)