Mangaka: Fumi Yoshinaga
Erschienen: 2005
Volumes: 7+ (ongoing)
Genre: Drama, Historical, Harem, Romance, Gender Bender, Tragedy

Story:
Japan, 17. Jahrhundert: Eine landesweite Seuche breitet sich aus, die "Rotgesichtpocken", eine furchtbare Krankheit, die den Kranken mit Geschwülsten und blasen am ganzen Körper übersät und bis zur Unkenntlichkeit entstellt ehe sie die Person binnen weniger Tage hinrafft - und vor allem nur Männer befällt.
Machtlos dagegen hat sich die männliche Population auf ein Fünftel der weiblichen reduziert. Die Folge ist eine alternative Entwicklung der japanischen feudalen männer-orientierten Gesellschaft: Die Männer, sofern sie überleben, werden als Schätze daheim behalten und beschützt, teilweise zur Prostitution gezwungen, Frauen führen die Erbfolgen weiter und auch die Shogune sind mittlerweile weiblich. - Samurais gibt allerdings trotzdem noch.

Diese Serie hat diverse Handlungstränge, die ineinander übergreifen und ein größeres Gebilde, dass die erzählte Gegenwart und Vergangenheit der alternativen Japans aufzeigt.
Excellence Award for manga at the 2006 Japan Media Arts Festival.
Nominated for the eleventh annual Tezuka Osamu Cultural Prize in April 2007
Nominated for the inaugural Manga Taisho ("Cartoon Grand Prize") award in January 2008.
Nominated for the twelfth annual Tezuka Osamu Cultural Prize in March 2008.
Nominated for the Best Writer/Artist award in the 2008 Eisner Awards in April 2008.
Grand Prize in the 13th annual Tezuka Osamu Cultural Prize in April 2009.
First volume of Loku: The Inner Chambers, as released in the US by VIZ Media, was included in the 2010 Top Ten Great Graphic Novels for Teens list by Yalsa
2009 James Tiptree, Jr. Award
56th Shogakukan Manga Award in Girls' Category.


2-3 von denen prangen auch mit Lorbeerkränzen geschmückt auf dem Backcover der Bände. Ich habe jetzt erst registriert, dass das alles verschiedene sind, und nicht immer die gleichen. O.o"

Verdient hat diese Serie es aber auch jeden Fall und ich würde sie jedem Fan von etwas Naoki Urasawa empfehlen. Gewisse "technische" Ähnlichkeiten der Qualitäten finde ich sind ziemlich auffällig - Im positiven Sinne. Irgendwie hat es mich mehr als einmal etwa an dessen Serie Pluto erinnert. Pluto ist in einer realitätsorientierten, zukünftigen Gesellschaft gesetzt, die Idee an sich, durch die Vorlage gebunden und sehr simpel /recht typischer Shonen), und trotzdem wurde es so komplex mit voll ausgearbeiteten Figuren, auch von Nebenfiguren, nicht aus der Vorlage. Was ist Ooku? Eine Geschichte in einem Realitäts-basierten Setting aus der Vergangenheit, eine simple Idee eigentlich -keine Männer-, die nun nicht wirklich selten ist (der Anime Simoun etwa), voll ausgereifte Geschichten und Figuren (ähnliche Stil in Covergestaltunge), und emotionale visuelle Ausdrucksstärke als auch dichte mehrschichtige, ineinander verknüpfte Handlungsstränge als Erzählweise.

+ Erfüllung meines "Figuren-Fetishs" nach feminine, eleganten, gebildeten starken weiblichen Persönlichkeiten. Endlich mal wieder, und hier werde ich doch sehr gut bedient.
Chie ist einfach eine tolle Frau. Yoshimune macht ebenfalls eine sehr gute Figur, ihre Vertraute ebenfalls~

"Leseproben" gibt es u.a. in diesem Blog: http://www.boomtron.com/tag/fumi-yoshinaga/
(random google ergebnis, zu Ooku gibt es doch einige Blogeinträge, aber der schien am meisten Bilder von innen drin zu haben, um sich ein Bild zu verschaffen.)

Der Manga ist insofern für mich erstaunlich, als dass er einmal ein Shoujo zu sein scheint, obwohl ich mir vom Inhalt her sicher war, das müsste Josei sein. (Parentional Adversory Button der englischen Ausgabe tut sein übriges.) - Und ich für jeden Band mindestens 90 Minuten brauche, und das bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 13-25 Minuten bei gewöhnlichen Mangabänden.


Derzeit bin ich bei Band 4, hatte erst Band 1-2 bestellt und geflucht, dass cihw arten musste, das Bol hinne macht, die anderen zu liefern, als ich durch war.

Band 1


Man kriegt eine Einführung in die inneren Gemächer indem man einer männlichen Figur folgt, die dort Eintritt - Offensichtlich Hauptperson, nur um nach 3/4 vom Band festzustellen, dass er es doch nicht ist, weil der von der Bühne abtritt. Kommt einen Bekannt vor? Da gibt es doch einen gewissen Manwah, der in Japan erschien, der auch so anfängt....
Dabei war der Kerl doch eigentlich schon eine gute Figur als Hauptperson abgegeben. Das Ende der Episode fand ich aber sehr befriedigend, vor allem bei dem Haufen an "Tatsachen", die gegeben sind und sicher alle einen Grund haben. Auf gefällt, dass gewissen Nebenfiguren in ihrer Position aufrücken und wichtiger erscheinen. (Der eine Diener macht auch eine gute Figur eigentlich. Und mal schauen, ob der Schneider auch noch wiederkommt, bzw. der eine Favorit von Ennomosuke.)

Hier wird das aber noch weitergestrickt, die offenbar neue Hauptperson bleibt das schon wieder gar nicht so furchtbar lange, denn....



Band 2


Sie fängt an, was zu hinterfragen und öffnet dabei die Tür zum langen Flashback Arc und tritt selbst wieder von der Bühne erst einmal ab.
Die Einführung mit dem Chronisten ist toll. Erinnerte mich irgendwie sehr an diesen sehr langen Flashback-Teil von dem Roman "Die Schatten des Windes". Irgendwie in der Vergangenheit wird angesetzt, eine Liebesgeschichte erzählt, Tragödien...
Diese eine Prostituierte, hat vielleicht ein halbes Duzend an Seiten bekommen, aber dennoch gewaltig Eindruck hinterlassen. Arikotos Konflikt ist hier mehr als gut dar gebracht, auch wie er und Chie langsam näher aufeinander rücken. Und Kasuga, man sieht selten so eine skrupellose Frau, die alles dran setzt, das zu bewahren, was ihr wichtig ist. (Der arme Arzt, den sie da abgestochen hat...)
Und Chie... Das dürfte das erste Mädchen sein, das vergewaltigt wird, und den Kerl absticht, direkt nachdem er sein perverses Werk verrichtet hat und nicht während oder kurz davor. O.O



Band 2 hatte so ein bekloppter Cliffhanger. >_>

Band 3


der zweite Teil vom der Chie-Arikoto Arc. Chie hat echt ein böses Los gezogen, so ein kurzes, schmezliches Leben. 27 Jahre, das ist verdammt jung. Viele haben in dem Alter noch nicht einmal ihr erste Kind heute, und sie hat schon 3 lebende noch noch mehr Totgeburten. Ugh. Der Nebenstrang hatte noch die Bauern dabei, mit Sato und ihrem Dorf, der parallel zum Schloss die Welt außen herum aufzeigt, bin gespannt, wie dieser Strang noch örtliche ins Ooku reinkommt.



Ich dachte, der Arc sei mit Band 3 dann fertig, aber weit gefehlt. Es geht nahtlos weiter.
Band 4:


Meinereiner hat vergessen, dass es ein Flaschback aus einer Chronik ist, man wird wohl unweigerlich weitererzählen, bis man nahtlos in der Gegenwart ankommt.

Es hat mir gefallen, wie das Wellenmuster auf dem Rücken des Gewandes aus dem ersten band plötzlich hier wieder auftaucht, wenn auch in gänzlich anderem Kontext und ohne jede Wichtigkeit eigentlich. Da steckt Liebe zum Details drin. Auch wie der Vasall von Arikoto in seinen alten Jahren doch irgendwie anders drauf ist. (Ich hätte jetzt nicht erwartet, dass er so konspirativ mit der favorisierten Baronin und Beraterin des aktuellen Shoguns schläft...)

Das man den alten Emonosuke hier auch wieder einführt - Man erinnert sich, die Eröffnungsszene war mit einer alten Frau, eine früheren Shogun.



Die Englische Ausgabe ist wirklich schön, aufgemacht ist sie eigentlich so wie Pluto hier, aufklappbares Cover, Farbseiten, leicht getöntes Papier und Großformat. (Und sogar ein wenig günstiger als Pluto.)
Hinten gibt es dann noch eine Reihe Annotationen, die das geschichtliche erklären. Dankenswerterweise hat man da nicht dem eigentlichen Text mit lauter * versehen, sondern die stehen einfach gesondert da.
Als zusätzliches Gimmick ist das ganze im altertümlichen Englisch geschrieben. Wirklich klasse Idee, wie ich finde, da hat man sich wirklich Mühe gegeben. (Das alte Englisch hat auch mehr Freiraum, finde ich, zumal es z.B. Konjugation der Verben und Pronomen hat.) Man liest sich da aber eigentlich schnell ein.

Ach und, wer da jetzt denkt, hier sieht man nur einen Haufen Weiber, irrt gewaltig. Der erste Eindruck ist eher, hier sind ein Haufen Kerle, aber es hält sich doch sehr die Waage.