Wenn man sich die reale Welt anschaut, dann ja. Ein offener Massenmord an der eigenen Bevölkerung mit einer Begründung, aber absolut schwammig und völlig wahllos, dürfte nicht durchsetzbar sein. Land hin oder her.
Die Geschichten sprechen aber eine andere Sprache. Die, die sterben, begehen zu einem nicht geringen Prozentsatz Verbrechen gerade auf Grund der Umstände ("jetzt erst recht"). Die danach erfolgende Bestrafung der Familie sorgt offenbar auch kaum für Abschreckung - aber dafür hinterlässt sie eben Menschen in einer schlechten Situation. Was absolut dagegen spricht, dass die Massnahme den Gesellschaftszusammenhalt steigern würde oder auch die Gedanken daran.
Und gerade wenn man sowieso jederzeit früh sterben könnte, wieso sollte man sich denn dann durch die Schule quälen und seine Zeit damit vertrödeln?
Was ich mir erwartet hatte? Nicht nur eine Aneinanderreihung von Geschichten, sondern auch wirklichen Einblick in das System (es wirkte bei den Zusammenfassungen zwischendurch so, als ob da was käme...und es kam nie was). Handlung ausserhalb der Einzelgeschichten. Die Geschichten verraten weniger etwas über das System, sondern darüber, wie Menschen bei dem nahenden Tod empfinden.
Dauerdepri für 10 Bände ist halt nicht gerade mein bevorzugtes Lesegebiet.
Lesezeichen