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Thema: Ikigami - Der Todesbote (Motoro Mase)

  1. #151
    Mitglied Avatar von Black Sheep
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    Zitat Zitat von Minerva X Beitrag anzeigen
    @Sheep: In dem Land herrscht aber weder Kriegszustand noch wird ein Hauch einer Geheimhaltung ob des Massenmordes gewahrt (was geschichtlich gesehen scheinbar Konstanten Idiotien der höchsten Stufe zu sein scheinen).
    Braucht es denn einen Kriegszustand? Und wozu braucht es Geheimhaltung bezüglich des Massenmordes?

    Es werden auch keine Verbrecher oder "unnütze" Elemente ermordet. Da wird einfach wahllos getötet. Wie das jemanden zur Produktivität ermuntern soll, frage ich mich so wie Qonix.
    Wenn man weiß, dass man in ein paar Jahren sterben könnte, lebt man sein Leben bewusster. Sicher nicht jeder, aber viele werden es tun aus rein psychologischer Sicht. Und jeder, der sein Leben bewusster lebt und sein Leben schätzt, bei dem ist die Gefahr auch geringer kriminell zu werden. Wenig Kriminalität im eigenen Land bedeutet einen enormen Gewinn für die Gesellschaft. Die Gesellschaft fühlt sich sicherer und ist in der Regel zufriedener. Kriminalität hat nicht nur Auswirkungen auf die Gemütslage der Bevölkerung sondern ist auch ein sehr großer Kostenfaktor für den Staat (weniger Kriminalität = weniger Kosten).
    Das ist mit Produktivität gemeint.
    Du hast schon richtig erkannt, dass keine Verbrecher ermordet werden. Wäre sicher auch am naheliegensten, wenn dem so wäre. Jedoch ist doch eine Gesellschaft besser dran, wenn in dieser gar nicht erst so viele Verbrecher heranwachsen.

    Ja, sie haben sie nicht rauslassen - aber ganz klar war natürlich nicht, ob das nicht eventuell wegen der zum Tode verurteilten Mutter des Kindes war. Und da sie ja von der Möglichkeit wusste, scheint allgemein bekannt zu sein, dass es woanders auch anders geht. Das müsste nach den zig Jahren die Bevölkerung doch irgendwann zum Aufstand führen. Besonders, da es ja durchaus auch genug leidtragende gibt.
    Wie gesagt, das System macht der Bevölkerung Angst und Angst in Kombination mit Gehirnwäsche ist ein gutes Mittel, damit die Bevölkerung das tut, was der Staat will. Außerdem wird nicht jeder das System hinterfragen. Hier spielt auch sicher die Mentalität eine große Rolle und die ist bekanntlich in Japan oder auch China ganz anders als bei uns. Hier zählt nämlich nicht das Individuum sondern die Gesellschaft. Und wenn ein Gesetz zum Wohle der Gesellschaft erlassen wird, dann wird man dies wohl noch eher in diesen Ländern akzeptieren als bei uns.
    Ich denke auch, dass es früher oder später zu einem Aufstand in der Bevölkerung kommen wird. Aber sowas wird erst reifen müssen. Das geht nicht von heute auf morgen. Laut der Geschichte in Ikigami scheint es auch Bürger zu geben, die das System stürzen wollen. Aber diese Leute müssen sich erst finden und zusammenschließen. Man weiß ja schließlich nicht, wem man trauen kann und wem man für seine Sache gewinnen kann. Zudem ist auch wichtig, auch die für die eigene Sache zu gewinnen, die noch an das System glauben. Da muss man viele Hürden üerwinden - Überzeugungsarbeit leisten und Ängste abbauen. Das geht alles nicht so einfach und vor allem nicht so schnell.

    Es ist bisher und wohl bis zum Schluss eine pure Anneinanderreihung von Geschichten,
    Ich sehe das nicht als pure Aneinanderreihung. Gerade über die Geschichten hat man doch indirekt und vieles über das System erfahren, vor allem, wie die Bürger unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Schichten und unterschiedlicher Charaktere damit umgehen. Das finde ich spannend. Aber gut, das kann ja jeder anders sehen.

    5 Bände wären okay gewesen, aber 10 ist einfach zu viel, wenn die Hauptgeschichte fehlt. Was die Geschichten sagen, ist nach spätestens 3 Storys schon klar.
    Was hast du denn erwartet?

  2. #152
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Minerva X
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    Zitat Zitat von Black Sheep Beitrag anzeigen
    Braucht es denn einen Kriegszustand? Und wozu braucht es Geheimhaltung bezüglich des Massenmordes?
    Wenn man sich die reale Welt anschaut, dann ja. Ein offener Massenmord an der eigenen Bevölkerung mit einer Begründung, aber absolut schwammig und völlig wahllos, dürfte nicht durchsetzbar sein. Land hin oder her.

    Die Geschichten sprechen aber eine andere Sprache. Die, die sterben, begehen zu einem nicht geringen Prozentsatz Verbrechen gerade auf Grund der Umstände ("jetzt erst recht"). Die danach erfolgende Bestrafung der Familie sorgt offenbar auch kaum für Abschreckung - aber dafür hinterlässt sie eben Menschen in einer schlechten Situation. Was absolut dagegen spricht, dass die Massnahme den Gesellschaftszusammenhalt steigern würde oder auch die Gedanken daran.
    Und gerade wenn man sowieso jederzeit früh sterben könnte, wieso sollte man sich denn dann durch die Schule quälen und seine Zeit damit vertrödeln?

    Was ich mir erwartet hatte? Nicht nur eine Aneinanderreihung von Geschichten, sondern auch wirklichen Einblick in das System (es wirkte bei den Zusammenfassungen zwischendurch so, als ob da was käme...und es kam nie was). Handlung ausserhalb der Einzelgeschichten. Die Geschichten verraten weniger etwas über das System, sondern darüber, wie Menschen bei dem nahenden Tod empfinden.
    Dauerdepri für 10 Bände ist halt nicht gerade mein bevorzugtes Lesegebiet.
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  3. #153
    Mitglied Avatar von Black Sheep
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    Zitat Zitat von Minerva X Beitrag anzeigen
    Wenn man sich die reale Welt anschaut, dann ja. Ein offener Massenmord an der eigenen Bevölkerung mit einer Begründung, aber absolut schwammig und völlig wahllos, dürfte nicht durchsetzbar sein. Land hin oder her.
    Warum nicht durchsetzbar? Werde doch mal etwas genauer. Was sollte denn passieren?
    Davon abgesehen: Wie viele andere Länder in der heutigen Zeit verletzen durch ihre Gesetze Menschenrechte? Das sind einige. In manchen Ländern wird man schon wegen kleinster Vergehen hingerichtet oder bekommt jahrelange Haftstrafen, wird gefoltert etc. Man weiß es, kann dagegen aber nicht viel tun oder will es schlicht nicht.

    Die Geschichten sprechen aber eine andere Sprache. Die, die sterben, begehen zu einem nicht geringen Prozentsatz Verbrechen gerade auf Grund der Umstände ("jetzt erst recht").
    Die Geschichte will auch nicht nur die Vorteile eines solchen Systems zeigen sondern vor allem die Nachteile. Und man sieht ja auch ganz gut, dass diese Verbrechen, die der Todeskandidat begeht, das GFW versucht zu vertuschen. Dann erfährt die Bevölkerung davon nichts. Das beherrschen solche Systeme ganz gut. Einen großen wirtschaftlichen Schaden haben diese Verbrechen auch nicht. Derjenige stirbt ja sowieso. Es braucht kein teures Gerichtsverfahren oder einen teuren Gefängnisaufenthalt. Das sind Kollateralschäden, die das GFW hinnehmen kann. Hauptsache die Bevölkerung kuscht weiter wie gehabt.

    Die danach erfolgende Bestrafung der Familie sorgt offenbar auch kaum für Abschreckung -
    Die menschliche Psyche ist halt nicht immer berechenbar. Gerade in solchen Schockmomenten, wo man weiß, dass man bald sterben wird. Jedoch gibt es genug Gegenbeispiele, wo Menschen in ihren letzten Minuten noch etwas gutes tun und damit schmückt sich schließlich der Staat.

    Letztendlich sieht nur der Todesbote, dass dieses System mehr Nach- als Vorteile mit sich bringt. Er sieht das, was der Rest der Bevölkerung nicht mitbekommt. Daher entstanden schließlich seine Zweifel.

    Und gerade wenn man sowieso jederzeit früh sterben könnte, wieso sollte man sich denn dann durch die Schule quälen und seine Zeit damit vertrödeln?
    Bedenke, dass es "nur" jeden tausendsten Bewohner Japans betrifft. Wahrscheinlich tröstet man sich auch mit dem Gedanken, dass es einem selbst schon nicht treffen wird. Schließlich muss man auch für seine Zukunft vorsorgen, falls man doch nicht stirbt.

    Was ich mir erwartet hatte? Nicht nur eine Aneinanderreihung von Geschichten, sondern auch wirklichen Einblick in das System (es wirkte bei den Zusammenfassungen zwischendurch so, als ob da was käme...und es kam nie was).
    Den Einblick in das System hat man doch gerade eben durch die Geschichten erhalten.

    Handlung ausserhalb der Einzelgeschichten. Die Geschichten verraten weniger etwas über das System, sondern darüber, wie Menschen bei dem nahenden Tod empfinden.
    Da habe ich eine andere Asicht. Die Geschichten verraten durchaus viel über das System, aber eher in einer subtilen Art und Weise. Es gibt doch keine bessere Möglichkeit Einblick in so ein System zu schaffen, als über die Opfer.

    Dauerdepri für 10 Bände ist halt nicht gerade mein bevorzugtes Lesegebiet.
    Wenn ich Carlsen wäre, dann würde ich Ikigami auch eher als Gesellschaftsdrama werben und weniger als Thriller. Man könnte sonst falsche Erwartungen wecken.

  4. #154
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    @Sheep: Wie verquer auch immer die Begründungen sind, aber in jedem der Unrechtssysteme gibt es welche, warum gerade dieser Mensch bestraft bzw. umgebracht wird (er hat den falschen Namen ausgesprochen, etwas gestohlen, gefährdet die Staatssicherheit, gehört der falschen Religion an etc). Mir wäre bisher kein System bekannt, in dem wahllos Menschen umgebracht werden, ohne dass man ihnen irgendeinen "Makel" andichtet.

    Sage ich ja. Das System hat Nachteile und gerade dadurch, dass nicht nur Personen direkt, sondern auch die Familien betroffen sind - die zurückbleiben - dürfte das mit dem Vertuschen äusserst schwer sein. Zudem weiss ja sowieso jeder, was vorgeht (im Gegensatz zu anderen Massenmorden, wo eigentlich nicht in aller Öffentlichkeit flächendeckend vor aller Augen gemordet wird).

    Und wie gesagt: Für mich zeigen die Geschichten eher wie Menschen mit dem nahenden Tod umgehen - was quasi universal ist. Natürlich gibt's hie und da das Eingreifen des Systems, aber wirkliche Einblicke in den Apparat sehe ich darin nicht. Und bis mal contra vorkam, dauerte es einige Zeit.

    Eben. Unter einem Thriller verstehe ich persönlich etwas anderes als das, was hier präsentiert wird.
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  5. #155
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    Zitat Zitat von Minerva X Beitrag anzeigen
    @Sheep: Wie verquer auch immer die Begründungen sind, aber in jedem der Unrechtssysteme gibt es welche, warum gerade dieser Mensch bestraft bzw. umgebracht wird (er hat den falschen Namen ausgesprochen, etwas gestohlen, gefährdet die Staatssicherheit, gehört der falschen Religion an etc). Mir wäre bisher kein System bekannt, in dem wahllos Menschen umgebracht werden, ohne dass man ihnen irgendeinen "Makel" andichtet.
    Aber Minerva, das ist doch auch nicht wirklich erheblich, ob genau dieses System in der heutigen Welt existieren könnte. Es könnte auch ein ähnliches System sein. Aber in erster Linie geht es darum, was passiert, wenn sich so ein System durchsetzt. Man muss auch bedenken, dass es ein rein fiktives Werk in einer fiktiven Welt ist. Man weiß nicht, wie die Umstände in dieser fiktiven Welt sind. Es könnten zum Teil andere Regeln herrschen als in unserer realen Welt.

    Sage ich ja. Das System hat Nachteile und gerade dadurch, dass nicht nur Personen direkt, sondern auch die Familien betroffen sind - die zurückbleiben - dürfte das mit dem Vertuschen äusserst schwer sein.
    Wenn man die Familien, die zurück bleiben, in irgendeiner Form mundtot macht, dürfte das mit dem Vertuschen leichter fallen als du denkst. Dass das auf Dauer aber nicht funktionieren kann ist klar.

  6. #156
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    Mir wäre bisher kein System bekannt, in dem wahllos Menschen umgebracht werden, ohne dass man ihnen irgendeinen "Makel" andichtet.
    So ähnlich ist es aber dennoch. Diese Menschen sterben FÜR ihr Land, für das Wohl aller. Der Tod wird nicht als sinnlos, sondern als ehrenvoll deklariert und dem theoretischen System nach, sollte derjenige, der für dieses System nach dem GWF stirbt, sich freuen und es als große Ehre betrachten, als einer unter 1000 ausgewählt worden zu sein.
    Aber wie gesagt, das ist bloß die theoretische Idee.
    Es ist doch oft so, dass Gesetze und Ideen auf dem Papier einfacher realisierbar sind, als in der Wirklichkeit, da die Unberechenbarkeit eines Individuums nicht eingeplant werden kann.

    Zudem weiss ja sowieso jeder, was vorgeht (im Gegensatz zu anderen Massenmorden, wo eigentlich nicht in aller Öffentlichkeit flächendeckend vor aller Augen gemordet wird).
    Ich schwinge mal ein wenig um zur jüngeren deutschen Geschichte. Tatsächlich war es so, dass die meisten Deutschen nicht viel vom Holocaust, dem Abschlachten der Juden, mitbekommen hat. Sie wollten es nicht. Sie verschlossen ihre Augen vor der Wirklichkeit, ein unbewusster Schutz.
    Ich war vor einiger Zeit in Weimar, welches sich in der Nähe eines KZs befindet. Die Juden wurden durch das Dorf in das Lager getrieben, doch die Bewohner bekamen nichts mit. Ich denke, eigentlich wussten sie, was vorgeht, aber sie wollten es nicht bewusst realisieren.
    So ähnlich wird es auch mit dem GFW sein. Die Familien, Nachbarn, etc sehen, dass der zum Tode verurteilte durchdreht und Mist baut, aber durch Einschüchterung und Druck durch das System kommt nichts an die Öffentlichkeit. Zumal, wie sollte das auch gehen? Ich gehe mal davon aus, dass die Medien gekauft sind und nicht darüber berichten dürfen. Und an wen sollte sich die Familie wenden? An die Nachbarn, die vllt Spione des Systems sind?
    Ich stimme Sheep zu, es ist leichter, in solch einem totalitären Staat das Volk mundtot zu machen.

    Rebellion gibt es, wie man an der Kollegin des Boten sieht. Unser Bote war jedoch zu eingeschüchtert, um ihr zu vertrauen, weshalb er sie verpfiff, da er eben dachte, es wäre ein Test.
    Wäre es ein Test gewesen und er hätte Rebellionsgedanken zugegeben, wäre er einer Gehirnwäsche unterzogen worden.

    Es ist viel leichter, ein unbekanntes Gesicht in der großen Masse zu sein, alles schweigend hinzunehmen, als öffentlich aufzubegehren.
    Aber dennoch passiert es nach und nach. Erinnere dich mal an den Graffity-Sprayer - dieses letzte Bild haben hunderte Menschen gesehen, ehe es entfernt wurde. Und womöglich hat es sie zum Nachdenken angeregt.
    Eine Rebellion braucht Zeit. Die Leute müssen sich erst einmal finden, wie Sheep sagte.

  7. #157
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    @Sheep: Du argumentierst aber mit der japanischen Gesellschaft, ergo ist es für mich nicht unerheblich, wie wahrscheinlich das System ist. Und das System ist das einzige, was jenseits der Todesreaktion vom Manga effektiv übrig bleibt. Sonst ist da in meinen Augen nichts - und man könnte es auch in einer Arztpraxis anfangen lassen, in der Menschen ihre Todesnachricht erhalten.

    @Daenerys: Ich hatte dieses eine Ereignis extra ausgelassen - man sollte ja nicht diesen verflixten Internetgesetzten folgen
    Aber sei's drum: Soweit mir bekannt, werden Menschen eher mit Begründung ausgewählt - sind "unwürdig", sind von der falschen Klasse, Kaste, irgendwas. Hier ist es nur ein "na, bringen wir jeden 1000sten halt um. Die Gesellschaft wird dann tüchtiger". Ganz abgesehen davon, dass es dann theoretisch auch die Kinder der Machthaber treffen können müsste (worauf diese im allgemeinen allergisch reagieren), werden eventuell gerade die tüchtigsten eliminiert. Und Verbrechen ziemich forciert - gerade härtere Verbrechen.
    Und die Nazis haben sich doch ein wenig "Mühe" gegeben und erstens die grosse Tötungsmaschinerie in den letzten Kriegsjahren aufgefahren und zweitens die Lager nicht gerade in der Stadtmitte platziert (sondern zu einem gewissen Teil auch in anderen Ländern, in denen Juden historisch öfter Progromen ausgesetzt waren - weil sie als Feind galten). Sie sind nicht durchs Dorf gezogen und haben verkündet, dass sie die Juden jetzt gleich zu tausenden töten. Und sie hatten verquere Begründungen, warum gerade die Leute und nicht andere.

    Der Manga ist für mich eben kein Thriller und irgendwann verlieren für mich die dutzenden Geschichten einfach an Reiz. Auch wenn ihr das sicher anders seht, aber für mich ähnelt sich der Grossteil im Grunde. Man kennt den Ausgang immer schon und mehr als "beugt sich am Ende und Familie ist okay" und "rebelliert und Familie wird bestraft" bleibt nicht hängen.
    Und eine Reflexion über Unrechtssysteme ist der Manga für mich einfach nicht.
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  8. #158
    Mitglied Avatar von Murasaki
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    Für mich ähnelt das System des Tötens in Ikigami am ehesten dem Sterben von Soldaten im Krieg. In Kriegen können tausende, Millionen Menschen sterben, trotzdem haben Menschen über Jahrhunderte in Kriegen ihr Leben gelassen und sich ihren Vorgesetzten unterworfen, ohne die Befehle in Frage zu stellen. Menschen zogen in den Krieg, im Wissen, "für ihr Land" sterben zu müssen, obwohl das Sterben für ein Land oder für irgendeinen Herrscher, der Eroberungsfeldzüge als Ziel hatte, jeglicher Logik entbehrte.

    Nichtsdestotrotz interessieren mich in Ikigami mehr die Einzelschicksale und weniger der Realismus an sich. Da es sich sowieso um ein Japan aus einem "Paralleluniversum" handelt, ist die Frage, ob dies in unserer Welt möglich wäre, für mich unerheblich.

    Zitat Zitat von Minerva X Beitrag anzeigen
    Ganz abgesehen davon, dass es dann theoretisch auch die Kinder der Machthaber treffen können müsste (worauf diese im allgemeinen allergisch reagieren), werden eventuell gerade die tüchtigsten eliminiert.
    In einem Unrechtsstaat kann man immer nachhelfen, damit solche "Zufälle" vermieden werden.
    Geändert von Murasaki (11.11.2014 um 17:52 Uhr)

  9. #159
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    Zitat Zitat von Minerva X Beitrag anzeigen
    @Sheep: Du argumentierst aber mit der japanischen Gesellschaft, ergo ist es für mich nicht unerheblich, wie wahrscheinlich das System ist.
    Ja, ich habe damit argumentiert, weil ich Parallelen zu unserer Realität ziehen wollte und bin zu dem Schluss gekommen, dass aufgrund der Mentalität bestimmter asiatischer Länder so ein (ähnliches) System möglich werden könnte, wenn die Vorraussetzungen stimmen. Aber in erster Linie ist das für mich ein fiktives Werk was mich sehr gut unterhält. Als solches sollte man das Werk auch sehen, nämlich als Unterhaltungsmedium. Wenn ich etwas realistisches lesen will, dann lese ich Sach- und Fachbücher.

  10. #160
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Minerva X
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    @Sheep: Als Unterhaltungsmedium versagt es für mich persönlich eben nur leider völlig. Ich erwarte von einem "Thriller" durchaus, dass er etwas anderes als eine pure Aneinanderreihung von Tragödien ist. Und noch dazu mit einer erstaunlichen Anzahl, die mich völlig kalt gelassen haben (vielleicht drei davon haben mich mitgenommen). Unte reinem Thriller verstehe ich etwas komplett anderes.
    Das Ende ist immer vorgegeben, der einzige rote Faden ist der Tod - und der ereilt uns alle im realen Leben (und wie im Manga reagieren Menschen auch in der Realität ziemlich unterschiedlich darauf). Ergo von mir äquivalent: Wenn ich so etwas mitbekommen will, schaue ich eine Dokumentation oder lese ein Sachbuch. Hätte ich gewusst, dass Ikigami so verläuft und wirklich nur Einzelschicksale zeigt, hätte ich die Finger davon gelassen.

    @Murasaki: Für Kriege werden aber immer Begründungen gesucht und Soldaten auf der eigenen Seite sterben nicht "zufällig gezielt", sondern so gut wie immer bleibt ihnen eine Überlebenschance und der Tod der eigenen Soldaten ist beleibe kein Wunschziel.
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  11. #161
    Mitglied Avatar von Murasaki
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    Zitat Zitat von Minerva X Beitrag anzeigen
    @Murasaki: Für Kriege werden aber immer Begründungen gesucht und Soldaten auf der eigenen Seite sterben nicht "zufällig gezielt", sondern so gut wie immer bleibt ihnen eine Überlebenschance und der Tod der eigenen Soldaten ist beleibe kein Wunschziel.
    Mir geht es nicht um die Begründen, warum ein Krieg begonnen wird, am Ende ist es immer "für das Land", "für das Volk", etc., sondern die Sicht des Einzelnen.
    Warum soll jemand eine Waffe in die Hand nehmen und für das Wohl aller kämpfen? Viellleicht will derjenige einfach ein ruhiges, friedliches Leben haben (in vielen Kriegen wurden Menschen einbezogen, die keine Berufssoldaten waren), statt dessen stirbt er auf dem Schlachtfeld, für eine Sache, die ihn nichts angeht. Seinen Verwandten wird dann gesagt, er sei heldenhaft für sein Land gestorben. Davon hat er selbst absolut gar nichts, selbst wenn der Krieg gewonnen wird. Und auch wenn der Tod der eigenen Soldaten kein Wunschziel ist, so nimmt man von Anfang an in Kauf, dass immer mindestens ein kleiner Teil heldenhaft sterben wird.

    Aber wie gesagt, für mich hat dieser Teil in Ikigami nicht wirklich bedeutend. Mich unterhalten die einzelnen Geschichten, auch wenn ich den Manga nicht als Thriller sehe.

  12. #162
    Felidae Avatar von Panthera
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    Erscheint der 9. Band eigentlich erst im April? Und falls ja, warum?

  13. #163
    Felidae Avatar von Panthera
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    Also scheint es wirklich erst Ende April weiterzugehen, schade. Wann dann wohl der 10. Band erscheint?

  14. #164
    Moderator Carlsen Manga
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    Band 10 (der Abschluss der Serie) wird dann im Winterprogramm erscheinen. IKIGAMI ist immer noch eher ein "Geheimtipp", deswegen ist hier den Rhtythmus langsamer als bei anderen Serien.

  15. #165
    Felidae Avatar von Panthera
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    Ah O.K., danke für die Info!

  16. #166
    Mitglied Avatar von Jounouchi
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    Zitat Zitat von Kai Schwarz Beitrag anzeigen
    Ikigami ist immer noch eher ein Geheimtipp, deswegen ist hier den Rhythmus langsamer als bei anderen Serien.
    Eine schöne Formulierung dafür, dass sich der Manga anscheinend nicht gut verkauft und zudem eine traurige Nachricht für mich. Mir hat bereits HE∀DS sehr gut gefallen und auch Ikigami hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich hoffe ihr lasst euch, in Hinblick auf weitere Lizenzen, nicht davon abschrecken.

  17. #167
    Moderator Carlsen Manga
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    Zitat Zitat von Jounouchi Beitrag anzeigen
    Eine schöne Formulierung dafür, dass sich der Manga anscheinend nicht gut verkauft und zudem eine traurige Nachricht für mich. Mir hat bereits HE∀DS sehr gut gefallen und auch Ikigami hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich hoffe ihr lasst euch, in Hinblick auf weitere Lizenzen, nicht davon abschrecken.
    Nein, bei solchen - inhaltlich u.E. besonders wichtigen - Titeln lassen wir uns davon nicht komplett abschrecken. Wenn das so wäre, dann hätten wir IKIGAMI nicht ins Programm genommen, denn HEADS lief damals noch schwächer. Bei IKIGAMI haben sich inzwischen auch recht viele an Band 1 herangetraut, weshalb wir den in Kürze neu auflegen werden. Nur die späteren Bände sind eben noch etwas niedrig.
    Und falls du auf Motoro Mases neue Serie DEMOKRATIA anspielst: da gucken wir uns Band 1 gerade an.
    Geändert von Kai Schwarz (03.02.2015 um 14:08 Uhr)
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  18. #168
    Mitglied Avatar von Jounouchi
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    Zitat Zitat von Kai Schwarz Beitrag anzeigen
    Nein, bei solchen Titeln lassen wir uns davon nicht komplett abschrecken.
    Auf der einen Seite ist es traurig zu lesen, dass HE∀DS damals noch weniger Erfolg hatte als Ikigami, weil mir der Manga etwas besser gefällt. Auf der anderen Seite ist es beruhigen zu wissen, dass ihr euch nicht so leicht abschrecken lasst und vielleicht sind die gestiegenen Verkaufszahlen ein gutes Vorzeichen.


    Zitat Zitat von Kai Schwarz Beitrag anzeigen
    Falls du auf Motoro Mases neue Serie Demokratia anspielst: Da gucken wir uns Band 1 gerade an.
    Ich fühle mich gerade wie ein kleines Kind, dass mit der Hand in der Keksdose erwischt wird und bin gespannt wie eure Entscheidung ausfällt.

  19. #169
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    Ich halte es für den Verlag auch wichtig, solche Titel mit im Programm zu haben, die sich schon tragen sollten, aber nicht die großen Renner sind. Somit hält man das Interesse am Programm bei einer möglichst breiten Gruppe wach.

    Nach anfänglichen Zweifeln ist das für mich eine starke Serie, auch wenn ich denke das Konstrukt ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Würde aus den verschiedensten Gründen nicht funktionieren. Aber es werden auf der Basis sehr gute Geschichten erzählt, das muss man schon sagen.

  20. #170
    Felidae Avatar von Panthera
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    Zitat Zitat von Borusse Beitrag anzeigen
    Aber es werden auf der Basis sehr gute Geschichten erzählt, das muss man schon sagen.
    Eben, und das ist (wie ich finde) auch das Wichtigste bei Ikigami, und eher weniger, inwiefern das Szenario realistisch ist.
    Geändert von Panthera (08.02.2015 um 14:35 Uhr)

  21. #171
    Mitglied Avatar von five leaves
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    Das Cover von Band 9 (28.04.):


    Mangawünsche:
    #000000 ultra black, 0-noushiya Minato, Amatsuki, Barakamon, Boku to miraiya no natsu, Boushiya ellipsis, Brave 10 S, Burning hell - Kami no kuni, Death edge,
    Gisele Alain, Haigakura, Handa-kun, Ilegenes, Mr. Applicant, Mr. Morning, Noblesse, Painting warriors, Peace Maker, Rainbow, Seishun x Kikanjuu, Shinigami x doctor, Shiina-kun no torikemo hyakka, Sidooh, Zetman...



  22. #172
    Felidae Avatar von Panthera
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    Endlich geht's weiter! Und so langsam dürfte es ja auf irgendein "Finale" hinauslaufen.

  23. #173
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    Das kannst du laut sagen Panthera! Ich bin auch schon gespannt wie das "Finale" aussehen wird. Lassen wir uns überraschen.

  24. #174
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    Ich mag die Serie echt. Jede episode hat etwas wirklich bewegendes oder etwas, dass einen über diese und unsere Gesellschaft sinieren lässt. Das Ende der Serie ist für mich jedoch unvorhersehbar. Wäre es ein Shonen... wüsste ich was schon seit Band 3 passieren wird, aber so...?

  25. #175
    Felidae Avatar von Panthera
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    Rezension des 9. Bandes von Splashcomics:

    http://www.splashcomics.de/php/rezen...er_todesbote_9

    Noch 5 Monate, dann...:


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