Ikigami - Der Todesbote (Motoro Mase)

[Lea89]

ElSche, meinst du, das GFW ist ein Mittel, alle unter Leistungsdruck zu setzen? Zwei Dinge dazu: erstens haben ja manche Todeskandidaten Verbrechen begangen (ich glaube Band 1 Vergewaltigung), also Schuss ins Knie mit produktivem Wunschverhalten (lol). Zweitens, wurde eigentlich beantwortet was passiert, wenn jemand z.b. ein Gerät entwickelt, welches die Todeskapseln entdeckt (Röntgen)? Wahrscheinlich Todesstrafe, oder?

[ElSche]

ElSche, meinst du, das GFW ist ein Mittel, alle unter Leistungsdruck zu setzen? Zwei Dinge dazu: erstens haben ja manche Todeskandidaten Verbrechen begangen (ich glaube Band 1 Vergewaltigung), also Schuss ins Knie mit produktivem Wunschverhalten (lol). Zweitens, wurde eigentlich beantwortet was passiert, wenn jemand z.b. ein Gerät entwickelt, welches die Todeskapseln entdeckt (Röntgen)? Wahrscheinlich Todesstrafe, oder?

Zu Punkt eins: Ich glaube du hast mich missverstanden^^ Es geht darum möglichst viel zu erreichen BEVOR man weiß, ob man Opfer des GFW wird oder nicht, sprich die eigene Lebenszeit so gut wie möglich zu nutzen.

Zu Punkt zwei: Ich kann mir kaum vorstellen, dass das überhaupt möglich ist in solch einem System.

[Lea89]

Ach so, so hast du das gemeint. Motto "Ich könnte mit 18 schon sterben. Hmm, besser mal was 'Sinnvolles' vorher machen. Damit ich in den letzten 24 Stunden meines Lebens nichts bereue. Tue ich nichts bzw. arbeite ich hart, und überlebe, dann habe ich Glück gehabt. Arbeite ich hart und sterbe dann, habe ich gut gelebt. Arbeite ich nichts und sterbe dann, hinterlasse ich einen Fleck der Schande!" Alle Japaner werden von der Schande abgehalten, glaube ich... Oder?

Ich finde die Rahmenhandlung meist interessanter als die Einzelschicksale der Todeskandidaten... Ich möchte oft wissen, wie es mit dem Hauptcharakter (und angedeuteten Entwicklungsrichtungen) weiter geht. Genau wie bei Detektiv Conan ärgert es mich auch bei Ikigami immer wieder, dass die Rahmenhandlung fast stehen bleibt und stattdessen eine Kurzgeschichte nach der anderen erzählt wird. Sicher, die sind auch spannend! Aber meiner Meinung nach lange nicht so spannend wie der Hauptkonflikt... Anscheinend möchten die Autoren (solcher Geschichten) ihre Plots erzählen und darstellen, was sie "eigentlich" erzählen wollen (Fälle), schieben aber anfangs einen Rahmen vor, der dem Ganzen einen roten Faden verleihen soll... wobei dieser rote Faden gar nicht oder nur selten überhaupt weitergeführt wird. Hauptcharakter und Einzelschicksale sind mir in Ikigami ein bisschen zu sehr voneinander getrennt irgendwie, und Fujimoto wird zu selten gezeigt. Was meint ihr?

[walk]

Arbeite ich hart und sterbe dann, habe ich gut gelebt. Arbeite ich nichts und sterbe dann, hinterlasse ich einen Fleck der Schande!" Alle Japaner werden von der Schande abgehalten, glaube ich... Oder?
[...]
Hauptcharakter und Einzelschicksale sind mir in Ikigami ein bisschen zu sehr voneinander getrennt irgendwie, und Fujimoto wird zu selten gezeigt. Was meint ihr?

Ob ich dann wirklich fürs System, also wirtschaftlich, produktiv arbeiten würde...? Vielleicht eher so den eigenen Weg suchen, auskosten und sich reinhängen, um da gegebenenfalls was zu hinterlassen und die Zeit gut genutzt zu haben. Darunter würde ich weniger verstehen, brav jeden Tag zu schuften, mit dem Ziel sich was aufzubauen. Denn das wäre ja für später gedacht. Und (stumpf) arbeiten kann man eh noch sein ganzes Leben! Also wenn das GFW überhaupt so gegenwärtig ist, dass man sich über die Lebensplanung großartig Gedanken macht. Es wird bei den Kindern erstmal nicht so die Rolle spielen - und dann lebt man vielleicht einfach damit bzw. verdrängt das.
Andererseits wird auch die Propaganda ne Rolle spielen und mit der Mentalität Japans könntest du recht haben. Sind ja unterschiedliche Fälle vorgekommen, ganz umfassend ist das Bild im Manga trotzdem noch nicht bzw. habe ich es nicht so vor Augen...

Zu Fujimoto hätte ich ebenfalls gerne mehr als "nur" seine Involvierung als Todesbote. Abgesehen von den Fällen an sich erwarte ich da in Zukunft mehr, ne Art richtigen Wendepunkt. Sonst sehe ich die Gefahr, dass es doch langweilig wird. Da aber schon so ein Spektrum im Umgang mit dem bevorstehenden Tod ausgebreitet wurde (Was fehlt da noch?), rechne ich in den nächsten Kapiteln mit einer neuen Entwicklung bzw. deutlicheren Schritten.

[Lea89]

Ob ich dann wirklich fürs System, also wirtschaftlich, produktiv arbeiten würde...?

Naja, den GFW-Machern scheint es wichtiger zu sein, Verbrechen zu verhindern, statt Leute dazu zu zwingen, "produktiv" zu sein. Glaube ich. Es geht vielleicht eher um Vermeidung von Verbrechen als um Erschaffen von Gutmenschen...

Zu Fujimoto hätte ich ebenfalls gerne mehr als "nur" seine Involvierung als Todesbote.

Ich auch :-) In manchen Geschichten

->Spoiler öffnen<-

handelt Fujimoto ja auch selbstständig, aber er bekommt von seinem Arbeitgeber jedesmal Ärger... Das finde ich schade, denn an den Stellen, wo Fujimoto eingreift und selbst handelt, entsteht Spannung und eine neue Entwicklung. Ich finde, das sollte öfter gezeigt werden - stattdessen wird er bestraft und macht dann meistens ein paar Kapitel lang nichts mehr (also kein selbstständiges Handeln und Entscheiden) :-( Da es ja sehr langsam vorwärts geht, muss der Knall am Ende besonders episch sein... weil sich die Spannung vieler Kapitel dann wohl punktuell entladen wird. Das würde ich echt gern sehen :-) Boom baby.

[five leaves]

Das Cover von Band 6 (25.02.):

[ElSche]

Das war ja mal ein Paukenschlag. Bisher dümpelte die Storyline vor sich hin und jetzt so viel von 0 auf 100. Ich find das nicht so gut.

->Spoiler öffnen<-

Fujimoto hätte sich beim Überlegen ob er sie verrät mehr Zeit lassen müssen, finde ich. Auch wenn er Angst um seinen Hintern hatte. Das ganze fand ich dramaturgisch nicht gut umgesetzt. Und warum die Psychologin sich geopfert hat, steht ja noch in den Sternen, ich bezweifle mal das es nur um unseres Protagonisten willen war. Aber das alles plötzlich so hochgefahren wird, find ich nicht gut. Das hätte man etwas ausbreiten können. Aber das ist nur meine Meinung^^

[Qonix]

Je länger der Manga dauert desto weniger kann ich glauben das eine Gesellschaft das wirklich mit sich machen lässt. Vor allem da immer mehr bekannt wird wie sehr alles vertuscht wird und Leute Grundlos festgenommen werden. Irgendwie gefällt mir der Manga immer weniger.

[five leaves]

Das Cover von Band 7 (22.04.):

[Qonix]

Dieser Manga spaltet mich immer. Ein Teil von mir ist begeistert von der Story und die einzelnen Schicksale sind seht gut erzählt. Andererseits finde ich dieses Gesetz so unlogisch. Ich kann nicht nachvollziehen wie das der Gesellschaft helfen soll. Ausserdem würde so ein Gesetz niemals vom Volk angenommen. Da geht es immerhin um die Kinder. Da würden die Regierungschefs gelyncht wenn die so etwas vorschlagen würden.

[zantoo]

Dieses mal ist mir wieder der wunderschöne Zeichenstil aufgefallen. Ikigami ist für mich Kunst pur
Die Rahmenhandlung könnte aber noch mehr in den Mittelpunkt rücken, finde ich.
Gut gefunden habe ich, dass die japanischen Soundwords + die deutschen verwendet wurden. Das könnte Carlsen ruhig in jedem Manga so machen!

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[Minerva X]

Hm. Ich weiss nicht...ich werde noch immer nicht warm damit. Vielleicht waren da zu hohe Erwartungshaltungen. Die Zeichnungen sind ja auch hübsch.
Ein paar der Geschichten gehen einem nahe, aber am Ende des Tages fühlt es sich wie eine ewige Wiederholung an. Dass das System belämmert ist, war spätestens nach einem Fall klar. Das Problem dabei ist, dass die Randgeschichte kaum vorwärtsgetrieben wird und man auch sehr wenig über die Hintergründe an sich erfährt. Und jetzt sind nur noch 3 Bände offen - ergo dürfte es schwer werden, da noch viel unterzubringen.

Und mir geht's wie Qonix: Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Gesellschaft das zulässt. Besonders da ja auch rauskam, dass es in anderen Ländern nicht so gehandhabt wird (ergo sehen die Menschen, dass es nicht notwendig ist - abgeschirmt ist das Land ja nicht). Kommt schon, da werden Kindern völlig sinnlos und scheinbar wahllos zum Tode verurteilt und die Angehörigen bekommen quasi Bestechungsgeld dafür (!).

[Zauberland]

Ein paar der Geschichten gehen einem nahe, aber am Ende des Tages fühlt es sich wie eine ewige Wiederholung an.

Lies die einzelnen Bände im Abstand von mehreren Wochen. Dann ist der Eindruck immer wieder neu und das repetive Element nicht mehr so auffällig.

Und mir geht's wie Qonix: Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Gesellschaft das zulässt. Besonders da ja auch rauskam, dass es in anderen Ländern nicht so gehandhabt wird (ergo sehen die Menschen, dass es nicht notwendig ist - abgeschirmt ist das Land ja nicht). Kommt schon, da werden Kindern völlig sinnlos und scheinbar wahllos zum Tode verurteilt und die Angehörigen bekommen quasi Bestechungsgeld dafür (!).

Ich sehe da keine fehlende Nachvollziehbarkeit. Wenn man sich überlegt was Menschen schon alles, im Namen irgendwelcher Ideale, mitgemacht haben, so ist das hier fast schon wieder harmlos. In den Weltkriegen z.B. haben viele Eltern ihre Kinder stolz und voller Freude in den potentiellen Tod geschickt.

[Minerva X]

@Zauberland: Ich habe zwischen Band 3 und 4 eine lange Pause eingelegt...gerade weil ich das Gefühl der Wiederholung hatte. Gut, 4-7 habe ich dann auf einmal gelesen...aber schon bei Band 4 fehlte mir einfach die Rahmenhandlung. Am Ende sind es ja immer nur zwei mögliche Ausgänge: Brav sterben oder Angehörige werden angeklagt. Absolute Verzweiflung ist selten. Und was die Rahmenhandlung angeht, fühlt es sich so an, als würde die Serie mindestens 20 Bände haben sollen.

Im Krieg ist aber eine quasi akute Gefahrensituation und bietet einen Feind - ergo ein Land, in dem dieselben Bedigungen gelten. Zudem bestand dort häufig die Gefahr, dass der Krieg zu Verlusten im Heimatbereich führt (Bomben etc.). Das ist doch etwas anderes, als in einem friedlichen, an sich zivilisierten Land ohne jede Gefährdung. Zudem bezweifle ich, dass die Menschen ihre Kinder voller Freude in den Krieg geschickt haben.

[Jounouchi]

@Minerva X

Ich halte es offengestanden auch nicht für unvorstellbar und denke dabei als erstes an China. Auf Grund der Ein-Kind-Regelung darf jede Familie nur einen Sohn oder eine Tochter haben. Dabei dient dieses Gesetz ausschließlich der Kontrolle des Bevölkerungswachstums. Wegen dieser Politik werden viele gesunde Kinder umgebracht. Die Bevölkerung ist damit keineswegs zufrieden, aber muss sich den Umständen anpassen. Deshalb werden in den ländlichen Gegenden zahllose Mädchen abgetrieben oder nach der Geburt ermordet. Denn ein kräftiger Sohn kann bei der Arbeit auf dem Feld helfen und Geld verdienen.

Das erscheint mir nicht weniger absonderlich.

[Minerva X]

@Jounouchi: Ich glaube das sieht wohl jeder anders. Sicher können Menschen ziemlich abartige Dinge tun und für sich rechtfertigen. Aber das, so lange?
In Indien werden aber auch ganz ohne staatliche Eingriffe weibliche Föten in Massen abgetrieben - da spielt quasi der "Wert" des Kindes (Tochter kostet nur Geld) hinein. Ist ja bei uns auch so, dass früher immer vom Stammhalter geredet wurde. Und in China wird es ähnlich liegen.
Bei Ikigami wird ein Kind scheinbar wahllos getötet, ohne eine Begründung ausser einem schwammigen "den Leuten den Wert des Lebens beibringen". Das finde ich dann schon ziemlich dünn.

[Murasaki]

Ich denke, die Geschichte der Menschheit hat bisher gut gezeigt, dass Menschen beim Töten nicht rational denken und ein noch so kleiner Grund genutzt werden kann, um Morden zu rechtfertigen. Daher finde ich so ein Szenario gar nicht so abwegig.

[Jounouchi]

@Minerva X

Ich kann dabei keinen großen Unterschied erkennen. In beiden Fällen werden Unschuldige umgebracht. In beiden Fällen dient es dem allgemeinen Wohlstand. Außerdem solltest du weder die Propagandamaschinerie noch die autoritäre Regierung in Ikigami unterschätzen. Die Folgen von dieser unheilvollen Kombination haben wir in Deutschland schon mehrfach gespürt. Ich denke dabei nicht nur an das Dritte Reich, sondern auch an die Staatssicherheit in der DDR. Aus Systemkritik kann schnell Landesverrat werden. Wer möchte wirklich sein Leben dafür riskieren, insbesondere wenn er nicht direkt betroffen ist?

[Minerva X]

@Jounouchi: Weil eben die Sache mit dem Ikigami nicht wirklich dem allgemeinen Wohlstand dient. Das ist ein immenser Aufwand dafür, dass 1/1000 der Bevölkerung zufällig stirbt. Die Begründung ist auch noch so schwammig. "Wert des Lebens demonstrieren"...das war's.

Und eben, das bemäkle ich: Das Rundherum, die Impressionen und wirklichen Einblicke in das Land gehen im Vergleich zu den Reaktionen der Menschen unter. Die Hintergründe, die Herkunft, die Geschichte - fast nicht vorgeführt (letzthin kam endlich mal etwas zur Vorgeschichte, aber die Proteste damals wurden quasi mit "irgendwann haben wir uns angepasst" beendet erklärt...).
Zudem wird überhaupt nicht erklärt, wie das System sich über Jahrzehnte völlig unverändert halten kann. Gerade im Fall der Mutter wurde ja deutlich gezeigt, dass scheinbar auch völlig unsubversive Menschen wissen, dass es überall anders keinen Ikigami gibt. Das heisst das Land ist nicht so stark abgeschirmt, dass das Geheimwissen wäre.


Wie gesagt, ist das wohl Geschmackssache. Mich stört einfach dieser Komplettfokus auf die Einzelgeschichten...wo nach 1-2 klar war, dass das System völlig hirnrissig ist. Besonders da darunter eigentlich verdammt viele Menschen sind, die nicht so wirklich unter "für sich erfolgreich" fallen. Dass die meisten Menschen dazu erzogen wurden, wie Schäfchen einfach nachzurennen, war auch klar. Es wurde in 7 Bänden nie die Folgen für einen Dissidenten gezeigt.
Ich hatte einfach etwas anderes erwartet...nicht eine durchgehende Reihe von Einzelschicksalen.

[five leaves]

Das Cover von Band 8 (28.10.):

[Qonix]

Wieder ein neuer Band, langsam hat man die Storys der Personen die sterben gesehen und die Hauptstory kriecht dahin.

Also ich versteh immer noch nicht wie einem dieses Gesetz motivieren soll. Wenn ich wüsste ich könnte sterben nach dem ich mich durch die ganze Schule gequält hätte würde ich sowas von nichts machen.

[Black Sheep]

Wieder ein neuer Band, langsam hat man die Storys der Personen die sterben gesehen und die Hauptstory kriecht dahin.

Ich habe immer mehr den Eindruck, dass die "Hauptstory" eher mehr eine Nebenhandlung darstellt und die Geschichten der Opfer des Systems die eigentliche Hauptstory sind. Was ich aber nicht weiter tragisch finde, denn die Geschichten sind meiner Ansicht nach ziemlich gut gelungen... tiefgründig, dramtisch, ergreifend und emotional, um es mal in wenige Worte zu fassen.

Also ich versteh immer noch nicht wie einem dieses Gesetz motivieren soll.

Müssen Gesetze immer nachvollziebar sein? "

[Minerva X]

Müssen Gesetze immer nachvollziebar sein? "

Ja, wenn die Leute einfach so hinnehmen, dass sehr junge Menschen mutwillig umgebracht werden (und schon im Kindesalter zum Tode verurteilt werden). Normalerweise reagieren alle Gesellschaften auf solche sinnlosen Tode ziemlich allergisch. Zudem verhält sich ja ein nicht-geringer Anteil regelunkonform und hinterlässt so ziemlich bestrafte Angehörige - ein ziemlich grosser Herd für potentielle Unruhen.
Das Gesetz ist in meinen Augen noch immer völlig unnachvollziehbar. Der Manga hat es auch nicht geschafft, mir ansatzweise klar zu machen, wieso das funktionieren können sollte - besonders, da scheinbar kein anderes Land auf die Idee kam und Japan nicht abgeschottet ist.

@Qonix: Verdammt. Also genau das, was ich vermutet hatte. Unmengen loser Tränendrüs-Geschichten und keine anständige Hauptgeschichte. Ehrlich, ich werde wohl Carlsens Seinen lieber abwarten, als immer wieder solche Reinfälle abzubekommen.

[Black Sheep]

Ja, wenn die Leute einfach so hinnehmen, dass sehr junge Menschen mutwillig umgebracht werden (und schon im Kindesalter zum Tode verurteilt werden). Normalerweise reagieren alle Gesellschaften auf solche sinnlosen Tode ziemlich allergisch.

Es traut sich ja kaum jemand sich gehen das System aufzulehen, da man mit heftigen Konsequenzen rechnen muss - man wird bestraft und einer Gehirnwäsche unterzogen. Die Menschen haben Angst und werden unterdrückt, daher nehmen die meisten das Gesetz hin und machen gute Miene zum bösen Spiel. Sicher hätten sich die Japaner schon vor der Entstehung des Gesetzes wehren können, allerdings werden sie das nicht gemacht haben sonst hätte sich dieses totalitäre System nicht duchgesetzt. Und genau das will uns das fiktive Werk anscheinen zeigen, was passiert, wenn man sich nicht frühzeitig gegen so ein System wehrt.

Der Manga hat es auch nicht geschafft, mir ansatzweise klar zu machen, wieso das funktionieren können sollte

Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass schon so vieles möglich wurde, wo wir heute nur den Kopf darüber schütteln können.

besonders, da scheinbar kein anderes Land auf die Idee kam und Japan nicht abgeschottet ist.

Ob Japan abgeschottet ist oder nicht, wird hier nicht ganz ersichtlich. Jene, denen das System nicht passt könnten ja fliehen, könnte man meinen. Aber gabs nicht mal eine Geschichte, wo jemand eine Flucht per Schiff versucht hat, dies aber nicht funktionierte? Ich kann mich nicht mehr genau erinnern... Denn wenn man die Bevölkerung zwingt im Land zu bleiben, wäre das ja eine Art von Abschottung. Eine Mauer wie in der ehemaligen DDR ist da ja noch nicht mal vonnöten, da man hier erst mal das weite Meer überwinden muss um in ein anderes Land zu kommen.

[Minerva X]

@Sheep: In dem Land herrscht aber weder Kriegszustand noch wird ein Hauch einer Geheimhaltung ob des Massenmordes gewahrt (was geschichtlich gesehen scheinbar Konstanten Idiotien der höchsten Stufe zu sein scheinen). Es werden auch keine Verbrecher oder "unnütze" Elemente ermordet. Da wird einfach wahllos getötet. Wie das jemanden zur Produktivität ermuntern soll, frage ich mich so wie Qonix.

Ja, sie haben sie nicht rauslassen - aber ganz klar war natürlich nicht, ob das nicht eventuell wegen der zum Tode verurteilten Mutter des Kindes war. Und da sie ja von der Möglichkeit wusste, scheint allgemein bekannt zu sein, dass es woanders auch anders geht. Das müsste nach den zig Jahren die Bevölkerung doch irgendwann zum Aufstand führen. Besonders, da es ja durchaus auch genug leidtragende gibt.

Ist auch egal. Ikigami ist für mich eine Enttäuschung (aber nicht so schlimm wie Astral Project). Es ist bisher und wohl bis zum Schluss eine pure Anneinanderreihung von Geschichten, deren Ende sowieso feststeht und die einen grossen Drang zu Tränendrüsdrückenwollen haben. 5 Bände wären okay gewesen, aber 10 ist einfach zu viel, wenn die Hauptgeschichte fehlt. Was die Geschichten sagen, ist nach spätestens 3 Storys schon klar.