Yukako liebt Shigehisa, der allerdings hat eine Affäre mit Saeko, in die wiederum Noboru verliebt ist. Dass aus dieser abenteuerlichen Konstellation keine durchschnittliche TV-Soap wird, sondern ein kleines, einfühlsam beobachtetes Meisterwerk, liegt an der großartigen schauspielerischen Leistung des gesamten Ensembles, aber auch an der eleganten Zurückhaltung und Ernsthaftigkeit, die Nobuteru UCHIDA bei der Inszenierung walten lässt. LOVE ADDICTION zeugt von der schmerzlichen Seite der Liebe, die Abhängigkeit und Sucht hervorbringt, wenn sie nicht auf gleiche Weise erwidert wird


Credits
Japan 2010 DigiBeta, 92 Min
Regie, Drehbuch & Kamera: Nobuteru UCHIDA
Produktion: Eizo Kobo NOBU
Musik: Aya SAITO
Weltvertrieb: RAMONDA
Darsteller: Megumi KATO, Hiroyuki SATO, Kosuke TAKAKI, Momoko MAEKAWA

Über den Regisseur: Mit seinem ersten Langspielfilm KAZAANA (2007) erntete Nobuteru UCHIDA viel Anerkennung, gewann unter anderem den Special Jury Preis des Pia Film Festivals 2008 und den großen Preis der Hiroshima Visual Exhibition. LOVE ADDICTION ist sein zweiter abendfüllender Spielfilm und wurde beim Tokyo FilmEx Festival 2010 mit dem großen Preis ausgezeichnet.

Love Addiction ist leider ein weiterer Film der mich ganz und garnicht überzeugen konnte. Dabei hat der Film eigentlich noch so gut angefangen, die ersten 30 Minuten waren ansprechend, intensiv und realistisch ... doch was der Zuschauer dann geboten bekam, bereits wie in Sankaku, ein Disaster. Zwar nicht im selben Ausmaß, da Sankaku wohl alles falsch gemacht hat, was man nur falsch machen konnte während bei Love Addiction der Anfang einfach so stimmig war, umso schmerzhafter ist die weitere Entwicklung des Films. Wo soll ich bloß anfangen? Die Darsteller? Zum einen Shige, welcher äußerst amüsant aussieht (siehe Foto). Natürlich beurteilt man danach wohl keinen Film allerdings hat dieser Mann wohl nur einen Gesichtsausdruck ( .. ?) weshalb sein Spiel ingesamt sehr monoton wirkte, aber auch der gesamte Charakter war einfach durchgehend unsympathisch.

Ein gutes Beispiel dafür, ist wohl die sehr nervige und total überflüssig in die Länge gezogene Szene um seinen/ ihren Wohnungsschlüssel.


Shige will, dass sie ihm seinen Wohnungsschlüssel wiedergibt. Sein Grund? Er könnte ja seinen verlieren also wäre es besser wenn er noch einen zweiten hätte.. Diesselbe Erklärung findet er dann für Yukakos Schlüssel, welchen er zuregeben will während sie sich "verständlicherweise" weigert.




Die zweite Szene wäre wohl diese, wo alle zusammentreffen.
Yukako erwischt Shige beim fremdgehen und pötzlich steht auch noch Noboru an der Tür , um Shige von dem Ausrutscher mit Yukako zu erzählen ... Während also munter ausgepackt wird, wirft Shige Bemerkungen in den Raum welche unterirdisch sind. Er fragt mehrmals, warum sich beide so aufregen und das es für einen Mann völlig normal wäre, mehrere Frauen zu haben. Plötzlich will er auch Yukakos Schlüssel wieder behalten .. man merkt, dass Shige wohl keine der beiden liebt sondern einfach seinen Spaß haben will und nun alles wieder "gut reden" möchte, damit er wenigstens eine der beiden behalten kann, der Plan scheint leider aufzugehen.



Fakt ist, dass die Charakter völlig realitästfern handeln und auch Yukakos Reaktion als sie erfährt, dass Shige fremdgeht ist einfach nur klischeehaft und wird in ziemlich jeden Film als sogenannte "Trotzreaktion" betitelt. Originell nenne ich soetwas sicherlich nicht ...


Viele Szenen sind einfach nur unnötig, wirken nervig .. Yukako entwickelt sich zum absoluten "Dümmchen", klar, sie ist blind vor Liebe. Aber irgendwann muss doch selbst sie aufwachen? Vorallem die Endszene lässt den Zuschauer schon fast glauben, dass sie genau soetwas will. Sie möchte von Shige förmlich schlecht behandelt, ausgenutzt und nicht geliebt werden .. (und auch da wären wir wieder beim nächsten Klischee angekommen ...)

Ich hätte Yukako eine Wandlung zur starken Protagonisten gewünscht , allerdings wird hier eine Person dargestellt , welche sich beugen muss und sich von dem Mann alles gefallen lassen muss. Das ist für mich einfach schlichtweg deprimierend und die Botschaft, welche der Film eigentlich rüberbringen "wollte", scheint einfach nicht zu wirken.
Vielleicht hätte man den Darstellern einfach nicht so viel Spielraum lassen sollen, denn ich glaube genau das ist der Grund, weshalb sich Szenen wie Gummi ziehen, rumgeschrien und geschluchzt wird aber alle Emotionen letztendlich ins Leere zielen. Und das ist für einen Film, der solch eine Thematik vorzuweisen hat, tödlich...

Von mir gibt es noch gut gemeinte 2/10 Punkten, da der Anfang gut war, und das soll natürlich nicht unbemerkt/unbewertet bleiben.