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Thema: [Problem] Überspannung?

  1. #1
    Mitglied Avatar von Black Sheep
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    [Problem] Überspannung?

    Also... mein Computer lief eigentlich immer einwandfrei, bis vor drei Tagen, da wollte mein Vater ihn anschalten und dann machte es kurz *klick* (oder so ähnlich) und dann war plötzlich sense.
    Mein Vater schaffte den PC schließlich zum Fachmann und der nahm sich den PC genau unter die Lupe. Allerdings ist er etwas ratlos wo der Fehler liegen könnte. Am wahrscheinlichsten, so meint er, sei ein Überspannungsschaden. Angeblich hätte der PC auch etwas verschmort gerochen, als der Fachmann ihn geöffnet hat. Das Einzige was er bis jetzt zum Laufen gebracht hat war nur der Lüfter. Alles andere scheint hinüber zu sein. Auf die Frage ob die Festplatte noch zu retten sei, konnte er keine Antwort geben. Soviel erst mal dazu... Jetzt stellen wir (also der Fachmann, mein Vater und ich) uns die Frage, wie es überhaupt zu einer Überspannung kommen konnte oder ob es nicht viell. doch etwas anderes sein könnte. Am unwahrscheinlichsten ist eigentlich die Überspannung von Außerhalb. Gewitter gab es nicht in der Nähe. Zweite Möglichkeit wäre eine Stromspitze vom Stromanbieter. Allerdings hätte doch aber hier meine Überspannungsleiste, wo der PC dran hing, doch reagieren müssen oder? Oder sie hat eben versagt. Aber dann wären ja auch die anderen Geräte die noch an der Leiste angesteckt und angeschaltet waren, kaputt gegangen oder? Oder war es eine Überspannung im Computer, also im Netzteil? Aber wie kommt dann sowas zustande? Oder ist es doch was ganz anderes?

  2. #2
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    komplexe Frage, simple Antwort: Die Überspannungssteckdosen, die so im Laden verkauft werden, schützen die Verbraucher gut vor extremen Spitzen, wie sie durch Blitzeinschläge und derlei ausgelöst werden, brennen durch und das wars dann für sie. Nicht mehr und auch nicht weniger.

    Wenn hingegen kleinere Schwankungen (so um die 10% sind im Stromnetz keine Seltenheit) vorkommen, machen die Leisten wg. ihren hohen Toleranzwerten (die sind deswegen so hoch, weil die Kunden dem Hersteller sonst die Bude einrennen würden, weil die Teile alle 2 Wochen den "Geist aufgeben", obwohl sie das angeschlossene Gerät ja geschützt haben) erstmal gar nix. Diese Spitzen gehen also an das Netzteil.

    Soo - womit wir beim zweiten Schuldigen wären: das Netzteil selbst. Die meisten Netzteile haben schöne Toleranzwerte, was so über die Außenspannung reinkommt und federn es meistens gut ab. Allerdings sollte dann schon ein Netzteil im Rechner stecken, dessen Preis so ab den 50 Euronen beginnt. Bereits in Fertiggehäusen vorhandene Netzteile zählen nicht zu der Kategorie - ebenso die No-Name-Netzteile und eben jene schönen Sonderangebote. Hier solltest du dich an eine Marke halten (welche, das verraten vor allem Tests in allen möglichen Zeitschriften, aber auch die Bewertungen vom Hersteller selbst sind meistens hilfreich). Als guter Indikator für dich als eher unbedarften Käufer: Ein gutes Netzteil muss ein gewisses Gewicht haben (bedingt durch die Spulen und die vorhandene Elektronik im Kasten drinne).

    Der Grund ist simpel: Das Netzteil selbst verkraftet ziemliche Spannungsschwankungen (von 100 bis 250 Watt schlucken die meisten eigentlich alles mehr oder minder gut, wenn du wie gesagt ein gutes erwischt hast) und arbeiten hier mit recht guten Toleranzen, doch die Elektronik, die dann HINTER dem Netzteil kommt, verträgt Schwankungen nur sehr, sehr, sehr, sehr mäßig. Der Chipsatz verträgt auf der 3,3V-Leitung beispielsweise nur eine Schwankung zwischen 3,295V und 3,315V - im besten Falle maximal 2% Schwankung. Ähnlich sieht es mit dem Prozessor aus, dem RAM und vor allem den Grafikkarten. Robuster dagegen sind die mit 12V versorgten Festplatten und optischen Laufwerke (hier dürfens auch mal 11 oder 12,5V sein...aber nicht auf Dauer bitte).

    Zusammenfassend: Ich denke deine Platte sollte rettbar sein. Der verschmorte Geruch muss nicht zwingend etwas zu bedeuten haben, kann ebensogut vom Netzteil oder dem Kühler und dem dort etwas brutzelnden staub herrühren. Kann aber auch sein, dass es etwas im Netzteil geknallt hat...ein Austausch von selbigem sollte die erste Maßnahme sein. Hier solltest du wie gesagt am besten zu einem Markennetzteil greifen.

    Auf die Frage, wie du dich am effektivsten vor Spannungsschwankungen schützen kannst: Nun, wie gesagt jenes gute Netzteil fängt runde 98% der möglichen Schwankungen auf. Wenn du die absolute Sicherheit für deinen Rechner haben willst, gibt es nur die Lösung, deinen Rechner über eine USV zu betreiben (die besseren Modelle ab um die 200 Euro bringen einen Netzfilter mit, der IMMER für eine stabile Stromversorgung sorgt. Aber wie gesagt: AB 200 Euro - die Preisspirale wächst, je nach Wunsch beliebig nach oben^^).

    Abschließend noch das Fazit: Erstmal ein neues Netzteil rein und dann schauen, ob wider Erwarten doch noch mehr kaputt sein sollte. Weil wenns direkt beim Einschalten passiert ist, könnteste Glück haben.

  3. #3
    Mitglied Avatar von Stobo
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    Sehr schöne lesenswerte und interessante Antwort von Timeshift. Möchte ihm eigentlich auch nur zustimmen, eine Überspannungsleiste reagiert nicht auf die "normalen" Schwankungen im Netz, diese zu verkraften hängt allein am Netzteil.
    Natürlich bitter für dich, eine Überspannungsleiste schafft sich auch nicht jeder an, und trotz solchen Schutzmaßnahmen hauts dein System weg :/ Mein Beileid TT

  4. #4
    Mitglied Avatar von Black Sheep
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    @TimeShift
    Danke erst einmal für deine ausführliche Antwort )
    Also es steht schon fest, dass so gut wie alles im Ar*** ist, außer eben der Lüfter. Bei der Festplatte muss der Fachmann noch schauen, ob da noch was zu retten ist, er konnte dazu immer noch keine verbindliche Aussage treffen. Er ist sich jetzt aber ziemlich sicher, dass ein Überspannungsschaden vor liegt. Alles andere kann er schon so gut wie möglich ausschließen.
    Zum glück ist der Computer nicht mehr so neu (ca.3-4 Jahre) aber dennoch ist es ärgerlich.

  5. #5
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    Ich würde eher sagen (und das kenne ich aus vielen Berichten), dass Eurer "Fachmann"
    seinen Umsatz steigern möchte indem er gleich mehr Verkauft als nötig.
    Das gleich alles auf einmal defekt ist, grenzt ja förmlich an ein Wunder.

  6. #6
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    danke für die klaren Worte EvoGT. So deutlich wollte ichs nicht sagen, aber eben dieser Verdacht beschleicht mich doch auch sehr deutlich...

  7. #7
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    Nee, nee... übers Ohr haun wird der Herr uns schon nicht, dafür kennen wir ihn schon zu gut bzw. lange. Zumindest sind wir bis jetzt noch nicht enttäuscht worden. Mein Vater war gestern wieder im Geschäft und da meint der Computerfritze, dass die Festplatte ganz sei. Die Grafikkarte hat er anscheinend auch noch zum Laufen bekommen. Aber der Rest ist wirklich hinüber.

  8. #8
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    Original von Black Sheep
    Nee, nee... übers Ohr haun wird der Herr uns schon nicht, dafür kennen wir ihn schon zu gut bzw. lange. Zumindest sind wir bis jetzt noch nicht enttäuscht worden. Mein Vater war gestern wieder im Geschäft und da meint der Computerfritze, dass die Festplatte ganz sei. Die Grafikkarte hat er anscheinend auch noch zum Laufen bekommen. Aber der Rest ist wirklich hinüber.
    aber du kannst nie ganz sicher sein, das der rest wirklich ganz kaputt ist... mein computer war auch schonmal hinüber, also, eigentlich nich... nur die festplatte, aber der typ hatte blos geld im kopf, und hat uns das doppelte bezahlen lassen, das war nich sonderlich berauschend...

  9. #9
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    Hab da mal ne Frage, wie sieht das eigentlich aus wenn da, ein USV dazwischen hängt, das Teil sollte doch im Idealfall die Spannungs Spitzen filtern,

    Ist mir schon klar das man da auch ein bisschen Geld reinstecken muss damit man ne gute Lösung hat, aber mittlerweile sind doch die Preise recht annehmbar.

    Ps.: Wenn mal ne Sicherung geht dann ist das auch nicht so schlecht immerhin kann man dann noch alles sauber stoppen (Herunterfahren).
    Kommt zwar selten vor aber, euch heut zu Tage kanns mal finster werden.

    Wer den Funken vermeidet, muss das Feuer nicht löschen

  10. #10
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    grundsätzlich "beschützt" eine USV vor Über- und Unterspannungen. Allerdings gibts da auch wieder viele feine Unterschiede.

    Es hat einen Grund, weshalb die einfachen BackUPS-Serien von beispielsweise APC um die 100 Euro kostet, während ein SmartUPS erst so um die 200 bis 300 Euro zu haben ist: Die Elektronik und die Feinheiten darin.

    Da nen grundsätzlichen Tipp zu geben ist nicht wirklich möglich. Das muss man von Fall zu Fall separat entscheiden

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