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  1. #426
    Mitglied Avatar von Sujen
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    Habe jetzt auch die verlinkten Artikel gelesen ...

    In meinen Regalen stehen tatsächlich hauptsächlich Krimis und historische Romane, sprich Bücher aus den beiden Genren, wo Autorinnen gut vertreten sind.

    Von den aufgezählten Edelverlagen habe ich in meinem ganzen Leben noch nie was gekauft (und ich habe schon eine riesige Menge an Büchern gekauft und gelesen).

    Von daher ist mein persönlicher Eindruck eben wohl einfach genau das, nämlich ein persönlicher auf Grundlage der Genres und Verlage, die ich bevorzuge.

    Intellektuelle Zirkel und Literaturpreise, da halte ich selbst so gar nichts von, meistens gewinnen dort Bücher, die ich mit dem Po nicht anschauen würde

    Intellektuelle Literatur mag ich per se nicht, sprich ein Roman, der da einen Preis gewinnt, hat gute Chancen, mir überhaupt nicht zu gefallen.

    Aber ich verstehe, dass diese Preise etc. wichtig sind, um zB in fremden Sprachen verlegt zu werden. Allerdings denke ich, dass der geringe Frauenanteil nicht per se was mit dem Geschlecht zu tun hat, sondern damit, dass Frauen in der Regel anders schreiben als Männer, sowohl vom Erzählerischen als vom Sprachlichen her. Sieht man zB sehr gut, wenn man Krimis von Frauen und Männern vergleicht. Autorinnen gehen meistens stark auf die emotionale Seite ein, schildern Beziehungsgeflechte zwischen den Personen und liefern viele Details und Beschreibungen zum Umfeld der Protagonisten, während Männer vorrangig das Geschehen in den Vordergrund stellen. Generell empfinde ich den Stil von Männern oft als recht trocken, da zu viele Fakten und zuwenig Gefühl.

    Auch bei historischen Romanen gibt es idR Unterschiede. So können ein Mann und eine Frau exakt dieselbe historische Begebenheit erzählen, und der Fokus des Autors liegt dabei zB auf einer umfassenden seitenlangen Beschreibung einer Schlacht, während die Frau den Fokus vielleicht auf einzelne Schicksale Beteiligter legt.

    (Manga von Männern für ein männliches Publikum sind ja auch ganz anders als Manga von Frauen für ein weibliches Publikum. Da kann exakt dieselbe Geschichte mit denselben Personen erzählt werden, und trotzdem ist die Darstellung erzählerisch und optisch völlig anders)

    Persönlich gefällt mir der Stil von Frauen meist besser. Ich habe es immer wieder mit Romanen von Männern versucht, aber meistens gefielen sie mir nicht oder deutlich weniger. Inzwischen kann man in meinen Regalen männliche Autoren mit der Lupe suchen, ein männlicher Autor ist für mich inzwischen schon beinahe ein Ausschlußkriterium beim Kauf eines neuen Buches.

    Daher kann ich im Umkehrschluss verstehen, dass viele Männer vielleicht einfach mit Büchern von Männern mehr anfangen können, und da in vielen Positionen der Chefetagen bzw. in Juries etc. mehrheitlich Männer sitzen, ergibt das eine dann vielleicht "zwangsläufig" das Andere.

    Ich für meinen Teil bin froh, dass Frauen idR anders schreiben als Männer.

    Ansonsten wird sich wohl erst was ändern, wenn die besagten Chefetagen, Juries etc. stärker von Frauen durchdrungen sind.

    Um noch einmal zurück zum Thema Gay Romance zu kommen, stimmte ich dem Kommentar zu Danas Artikel zu, dass in der Regel mindestens ein Mann, oft auch beide, in Gay Romance extrem verweiblicht werden. Das trifft nicht nur auf weinende, unselbständige Ukes zu, sondern auch auf sensible Semes.

    Natürlich gibt es viele sensible Männer, aber in der Regel funktioniert die Gefühlswelt von Männern ganz anders als die von Frauen und damit unterscheiden sich Aktionen und Reaktionen ebenfalls. In vielen Gay Romanzen wird die Gefühlswelt mindestens eines, oftmals beider Protagonisten nicht wirklich männlich dargestellt. Insofern beschränkt sich die Fiktion nicht auf eine heile Welt oder ein Happy End, sondern umfasst auch die Darstellung der Personen als Solche, und das ist für einen männlichen Leser irritierend, denn so wie der Kommentator schreibt, auch ein schwuler Mann ist ein Mann und wird nicht aufgrund seiner sexuellen Orientierung zur Frau.
    Geändert von Sujen (19.08.2017 um 14:45 Uhr)
    Meine Mangawünsche:

    Jormungand - Lucky Dog Blast



  2. #427
    Mitglied Avatar von KellyBennett
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    Vorweg: Ich lese fast ausschließlich auf Englisch, weshalb ich zu Vorgängen im dt. Markt und zu dessen Qualität nicht viel sagen kann.

    Generell kommen hier aber mehrere Probleme zusammen:
    Es gibt immer mal wieder Aussagen, dass Frauen keine M/M-Romance schreiben sollten, aber nicht zwingend aus den gleichen Gründen...
    Mal ist es schlichte Frauenfeindlichkeit und der Standpunkt, dass sie sich aus Dingen raushalten sollten, von denen sie keine Ahnung haben (können). -> Die Aussage ist absolut problematisch, da sich viele Autorinnen durchaus Mühe geben, ihre Bücher so realistisch wie möglich zu halten - sei es durch gute Recherche oder versierte Alpha- und Beta-Leser, die auf möglicherweise problematische Inhalte hinweisen.

    Mal ist es schlicht Neid auf den Erfolg -> meist von männlichen Autoren, die nicht den gewünschten Erfolg mit ihren Werken auf dem Markt haben... (Gibt es aber auch in der umgekehrten Richtung...) Das betrifft aber nicht nur den M/M-Romance-Bereich, sondern das Genre Romance als Ganzes, welches häufig von Autoren anderer Genres als 'minderwertig' angesehen wird.

    Und dann gibt es den Punkt, wo berechtigte Kritik an problematischen Inhalten, in eine der beiden oberen Kategorien geworfen wird und den (schwulen) männlichen Lesern und Autoren gesagt wird, SIE hätten in dem Genre nichts verloren, da es überhaupt nicht für sie gedacht wäre und sie somit auch kein Recht hätten, sich da einzumischen... und DA wird es richtig problematisch... denn ein Autor bzw. eine Autorin sollte immer fähig sein, sich mit sachlicher Kritik auseinanderzusetzten und sich Gedanken zu machen, ob diese berechtigt ist und man in seinem Werk etwas - unwissentlich - falsch oder gar problematisch dargestellt hat.
    Ein gutes Beispiel ist hier das Sub-Genre 'Gay for You', was in fast allen Fällen einfach nur eine 'Auslöschung' von Bisexualität ist, aber von vielen Autorinnen und Autoren - und leider auch Fans - als nicht problematisch angesehen wird, obwohl es das zweifelos ist.


    Auf Grundlage der Autorinnen, denen ich auf Social Media folge, kann ich aber sagen, dass diese auch schwule bzw. männliche Fans haben, den es herzlich egal ist, welches Geschlecht der Autor hat, solange die Story gut ist.

    Was die Darstellung von Männer angeht, kann ich übrigens nicht zustimmen, dass diese von Frauen als zu 'weiblich' dargestellt werden. Wie auch bein männlichen Autoren, gibt es bei den Autorinnen eine große Varianz an verschiedenen Männertypen, die ich so auch in der 'realen Welt' erwarten würde. Auch was den Schreibstil angeht, würde ich nicht unbedingt sagen, dass man zwingend einen Unterschied sieht - zumal ich auch schon einige Bücher gelesen habe, die von einem Mann/Frau-Duo co-geschrieben wurden. (Funfact: Bei Jay Northcote hatte ich aber spontan auf männlich getippt und war dann von den weiblichen Pronomen in seinem alten Autorenprofil irritiert -> Jay Northcote ist transsexuell, was ich zu dem Zeitpunkt aber nicht wusste.)
    "Why does this sound like a Goodbye?"
    "Because it is. I Love You."

    ~ Despair ~

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    Shinohara Kenji - In these Words (c) Guilt|Pleasure - edited by Shandini



  3. #428
    Mitglied Avatar von PachiPa
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    Zu sehr verweiblichte Protagonisten in Gay Geschichten habe ich auch schon in Büchern, wie auch in Mangas gelesen. Das es einem Mann nicht gefällt, das Männer so dargestellt werden, kann ich durchaus verstehen. Das sollte aber auf Gegenseitigkeit beruhen. Von vielen Gay Roman Leserinnen erhält man auf die Frage, weshalb sie das lesen, die Antwort, daß sie es in hetero Geschichten nicht mehr sehen konnten, wie die weibliche Hauptperson immer als vom männlichen Helden zu rettende Person dargestellt wird. Als ob sie sich nicht selber helfen könnte. Mit Blick auf die Shades of Grey Bücher und das was da immer noch hinter herkommt, bereitet mir das auch echte Magenschmerzen.
    Ich denke, wenn ich beim Lesen reflektiert genug bin, um Einschätzen zu können, daß manche Dinge einfach nicht so beschrieben werden, wie sie in der Realität sind, dann sollte das ausreichen. Wie Dana in ihrer Antwort auf den Kommentar zu ihrem Blog Beitrag geschrieben hat, wäre es gut jedes Buch einzeln zu betrachten und nicht per sé alle schlecht zu machen, weil es eben verschiedene Geschichten gibt.

    Mit Blick auf das was ich an Gay Romanen in den letzten Jahren gelesen habe, finde ich viele Bücher von Männern auf meinem Reader. Und die zeigen auch eine ganze Bandbreite von Gefühlen auf. Ihr Schreibstil ist vielleicht etwas direkter, als der von Frauen, aber nichts desto trotz sind diese Bücher gefühlvoll. Das ist es, weshalb ich gerne Gay Romane lese: die Gefühle von Männern zu sehen. Mein direktes Umfeld ist sehr von Männern beherrscht. Da tut es mir einfach gut, auch mal zu lesen, wie so ein “harter“ Kerl mit der Liebe und allem drum und dran zu kämpfen hat. Und das mit Blick auf einen Mann. Also aus meiner eigenen Perspektive, denn ich selber mag Männer genauso wie ein schwuler Mann Männer mag. Ich habe also etwas mit ihm gemeinsam.

    Da ich sehr gerne Fantasy Bücher lese, habe ich damit auch ein Genre in dem mehr Männer schreiben (mit Blick auf die allgemeine Literatur). Im Gay Fantasy Roman Bereich gibt es viele Autorinnen, was ich sehr schön finde. Auch da gibt es Bücher, wo ein Protagonist etwas weiblicher beschrieben wird, aber es hat für mich eine andere Qualität, denn Fantasy bedeutet für mich auch immer Abenteuer und eine unendliche Menge von Möglichkeiten, die bei zeitgenössischen Geschichten nicht vorhanden ist. Bei denen legt man als Leser eher Wert auf eine realistische Darstellung.
    Im Fantasy Bereich darf es auch mal ein schwules Einhorn geben, das sich wie eine Diva verhält.
    Andererseits ist durch den Abenteueraspekt eigentlich auch immer gegeben, daß es im Laufe der Geschichte für beide Hauptprotagonisten zu “männlichen“ Aktionen kommt und sie zeigen können, was in ihnen steckt.

    Für Sujen als Star Trek Fan hätte ich hier noch Danas Fanfiktion Seite.
    https://www.fanfiktion.de/u/seya
    Unter Borderlands findest du eine Fanfiktion zu Star Trek an der Dana seit 15 (?) Jahren zusammen mit einer anderen Autorin schreibt. Beim Lesen fand ich es interessant das hin und her Spiel der beiden Autorinnen beim Schreiben zu beobachten. Jede hat ihren Charakter und muss auf das reagieren, was der andere Charakter macht. In Bezug auf die Dominanz zwischen den beiden finde ich das spannend, denn als Mensch gegen einen Klingonen-Vulkanier Mischling zu bestehen, ist nicht einfach.

    Um auch noch mehr auf takuma einzugehen, es wurde im Laufe der ganzen Diskussionen im deutschen Gay Autoren Bereich auch auf den vorbildlichen englischsprachigen Bereich verwiesen und das dort noch spezielle Abgrenzungen gemacht werden. Mich hatte es etwas verwundert, denn dort ist ja das passiert, was du ansprichst, nämlich das ein männlicher Autor angefeindet wurde, daß er keine Gay Romance für Frauen schreiben sollte. Da ist also auch einiges im Argen und es kommt dort wohl auch darauf an, wie die Konkurrenz untereinander ist, so daß dann schon mal solche Angriffe passieren.
    Es hat etwas von den Einteilungen der Manga Magazine an sich. Das eine ist für diese Zielgruppe, was anderes für eine andere Zielgruppe. Wenn sich das vermischt wird es schwierig und man merkt wie blödsinnig es im Grunde ist. Zur allgemeinen Orientierung sind die Einteilungen sinnvoll, aber nicht um jemandem vorzuschreiben, daß nur das lesen darf oder nur das schreiben darf.
    Geändert von PachiPa (20.08.2017 um 09:59 Uhr)

  4. #429
    Mitglied Avatar von R.I.P.
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    Mir hat der Beitrag nicht gefallen. Ich empfand ihn sogar ziemlich schlecht, teils ziemlich grausig und zum Fremdschämen.

    Angeprangert wird ohne Punkt und Komma, dass Frau zwar am meisten liest, am meisten Bücher konsumiert, nicht aber aufgrund der böswilligen Männermacht die gleiche Ehrerbietung erhält in Form von Literaturpreisen und hochwertigen Ausgaben.
    Schlimmer noch, die GayRomance schreibende Autorin erhält noch nicht einmal die ihr zustehende Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz für Toleranz und Miteinander.

    Dass hierbei oftmals das Bild voll von falschen Klischees homesexueller Männer auch durchaus Vorurteile begünstigt, wird einfach ignoriert.
    Überhaupt Gedanken, dass es vielleicht auch andere Gründen geben könnte, außer frauenfeindliche, wird mir in dem Artikel viel zu wenig aufgegriffen bzw. fehlt völlig.

    Männer ticken ganz einfach anders als Frauen.
    Beide unterscheiden sich grundlegend im Verhalten, was sich dann u.a. auch in ihren Schreibstilen widerspiegelt. Männer sind geradliniger, hingegen Frauen emotionaler. Ich denke, dass es mit an der Natur selbst liegt, warum Frau mehr zu einem Buch von Mann greift als umgekehrt. Auch dass Frauenliteratur nicht die Menge an Hardcover-/Edelausgaben erhält, mag vielleicht auch daran liegen, dass viele der Werke sich schlichtweg dann nicht verkaufen würden. Nicht jede Leserin ist bereit für ein wenig leichte/seichte Unterhaltungskost Preise zwischen 16-25€ zu bezahlen. Frau legt auf solche Dinge vielleicht einfach weniger Wert (als Mann).

    "Frau darf ohne Erlaubnis des Mannes auch ohne Mann Spaß haben."
    Scheinbar geht's dann aber doch nicht so ganz ohne Mann.
    Sogar die lesbische Frau scheint einen Narren an ihm gefunden zu haben, wenn sie sogar schon über ihn im Doppelpack schreibt. Scheint an Mann doch mehr dran zu sein, als Frau ihm vielleicht zugestehen möchte. ^^
    Wäre interessant zu erfahren, was eine lesbische Frau veranlasst, GayRomance zu schreiben, wo sie sich diesem Geschlecht doch gar nicht hingezogen fühlt. Warum nicht lieber Girls oder HeteroRomance?

    Zu guter Letzt ist Mann es nicht einmal wert als eine der zwei Arten von Mensch dazuzugehören, denn hier gibt's für die Autorin nur Mütter und Kinder. Hier stimme ich zwar absolut nicht zu, wenn gäbe es für mich Eltern/Erzeuger und Kinder, aber wenn dem so wäre, dann hat Frau als Mutter wohl gründlich versagt.

    "Was man nicht kennt, das soll man nicht schreiben."
    Demnach dürfte keine Literatur im SciFi-Genre, im Fantasy-Bereich, Märchen usw. existieren, beispielsweise Krimi-Romane nur von Fachleuten wie Polizisten und Mördern geschrieben werden, so die Behauptung, was natürlich völliger Quatsch ist, denn viele gute Autor*innen erlangen die nötigen Kenntnisse durch intensive Recherche von Fachleuten, oftmals nachlesbar in den Danksagungen.
    Und Recherche bedeutet dort nicht, ein Buch und ein paar Abhandlungen und Sachbücher zu lesen. ^^'

    Anderswo werden Frauen (auch Männer und Kinder) wirklich diskriminiert, unterdrückt, misshandelt, vergewaltigt und umgebracht.
    DAS kann als abgrundtiefer HASS bezeichnet werden, darüber sollte die Autorin sich besser aufregen, anstatt wegen ein paar Kritiken eines Unterhaltungsromans gleich so emotional über zu reagieren.

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