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Thema: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen? [Bewertung + Review]

  1. #3626
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Parasite

    Was ein geiler Film!

  2. #3627
    Junior Mitglied Avatar von lesesabs
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    Die Farbe des Horizonts

    In dem Film geht es um ein Segler Pärchen, das über den Ozean segelt und in einen Sturm gerät. Danach geht es nur noch ums überleben.
    Der Film ist sehr traurig aber von der Geschichte her finde ich ihn richtig gut. Er ist spannend aufgebaut und auch die Schauspieler spielen gut.
    Wer keine traurigen Filme mag, sollte diesen nicht ansehen. Allen anderen kann ich ihn empfehlen.

  3. #3628
    Mitglied Avatar von Junior Woodchuck
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    The Thing (1982) und The Thing From Another World (1951)
    Erst vor kurzem habe ich zum ersten Mal The Thing geschaut. Vielleicht weil es weniger bekannt ist als z.B. Alien (1979) und ähnlich aufgebaut ist, allerdings steht es diesem in nichts nach und ist genauso dicht erzählt, mit immer noch hervorragenden Effekten und durchgängiger Spannung. Die jeder-verdächtigt-jeden-Handlung und die Verfolgung durch das Alien, zusammen mit der Gewissheit, dass man aus dieser Eishölle nicht entkommen kann sind stark.
    The Thing From Another World habe ich danach geschaut. Das ist die erste Verfilmung der Kurzgeschichte Who Goes There? von 1938. Allerdings ist sie weiter weg von der ursprünglichen Geschichte als The Thing von 1982. Das Alien ist kein Gestaltenwandler sondern eine Art intelligente Superpflanze (Zitat: Superkarotte) in Menschenform, die sich von Blut ernährt. Klingt komisch, ist aber so. Und die Idee ist tatsächlich wirklich gut, der Konflikt zwischen Wissenschaft und Militär, ist wirklich gut. Mal abgesehen von den (natürlich inzwischen) weniger beeindruckenden Effekten ist diese Version auch sehenswert. Hat Witz, eindrucksvolle Charaktere, eine (wenn auch nur angeschnitten) der ersten stärkeren/selbstbewussteren Frauen der Filmgeschichte und ist auf eine kluge Idee mit der Alienpflanze aufgebaut. Die Idee mag innovativ gewesen sein, umgesetzt wurde das aber eher lauwarm, das Alien verhält sich weder sehr schlau noch strahlt es Bedrohung aus und die Spannung bleibt auf der Strecke. Der Gestaltenwandler aus The Thing ist einfach cooler.
    A Woodchuck Has Style And Substance, Lives With Intention, Takes Risks And Enjoys The Simple Things

  4. #3629
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Inside Man

    Highlight 1:
    Aufmüpfige Frauen mit großer Oberweite *lach*

    Highlight 2: Bankräuber, die was gänzlich anderes beabsichtigen und die nicht geschnappt werden? Genial.

    Highlight 3: Clive Owen als Schurke und Oberplaner.

    Highlight 4: Bollywood-Musik (am Anfang und Ende des Films).


    8/10

  5. #3630
    Mitglied Avatar von Junior Woodchuck
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    Us (Dt. Titel: Wir) von 2019
    Regie: Jordan Peele

    Hochgelobter zweiter Film von Jordan Peele nach Get Out (2017), für mich aber eine Enttäuschung und weit weg von der Perfektion eines Get Out.

    Die Grundidee ist wieder mal sehr gut und besonders die Darsteller muss man loben, sie sind hervorragend und tragen diesen Film und heben ihn über die Mainstream Horrorfilme hinweg.
    Zurück zur Idee: das erkennbare Motiv ist vor allem, dass man sich in Sicherheit/ja Dekadenz wiegt, aber sehr schnell alles verlieren kann und nichts selbstverständlich ist. Menschen unterscheiden sich nur in ihren Privilegien und den Zufällen oder Chancen in ihrem Leben. Dazu kommt noch, dass einen die Vergangenheit immer einholt. Das, gemischt mit Horror, einer neuen Doppelgänger/Klon-Ansicht (sie können auch nett sein) und wahnsinnig starken Schauspielern (allen voran Lupita Nyong‘o) machen eigentlich einen ordentlichen Film. Mal abgesehen von leichten Schwächen wie z.B. die Bootszenen der beiden Väter, wenn der Gute sich anscheinend freiwillig wieder und wieder in Gefahr begiebt. Ich dachte eigentlich, dass Peele die Standard-Horrorklischees nicht bedient. Tut er aber doch.

    Was wirklich stört sind aber leider die viel zu vielen offenen Fragen und Ungereimtheiten, Hintergründe, die nicht erklärt werden und dem Film den Sinn nehmen.
    Warum wurden diese Klone einfach dagelassen? Wann, wie lange? Wie können die Klone Kinder kriegen und die sehen dann genauso aus wie die richtigen? Wie, was, warum sind sie mit den Menschen verbunden - über die Seele?? Warum ist sie nicht wieder früher an die Oberfläche? Wo bekommen die Klone das Essen her? Warum hat es so ewig gedauert das zu planen? Wurde sie von ihrem Klonmann vergewaltigt?
    Und das Wichtigste: Wie haben die Hasen überlebt?
    Geändert von Junior Woodchuck (21.07.2020 um 22:53 Uhr) Grund: kein Grund
    A Woodchuck Has Style And Substance, Lives With Intention, Takes Risks And Enjoys The Simple Things

  6. #3631
    Mitglied Avatar von franque
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    Das ist ja quasi Platons "Höhlengleichnis" im Horrorfilmgewand. Fand ich allerdings auch relativ schwach im Vergleich zu dem brillanten "Get Out". So ein bißchen ein Nachfolger von "Get Out" ist für mich "Ready Or Not" (obwohl inhaltlich völlig anders).

  7. #3632
    Mitglied Avatar von Junior Woodchuck
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    Interessant, danke dafür! Kannte ich vorher nämlich nicht. Es hat sicherlich Anklänge, soweit ich das jetzt nach kurzer Wikipedia-Recherche beurteilen kann.
    Weißt du ob Peele das mal erwähnt hat?
    A Woodchuck Has Style And Substance, Lives With Intention, Takes Risks And Enjoys The Simple Things

  8. #3633
    Mitglied Avatar von franque
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    Keine Ahnung, aber lt. Wikipedia war eine Inspiration für Peele die "Twilight Zone"-Episode "Mirror Image".

    https://en.wikipedia.org/wiki/Mirror...Twilight_Zone)

  9. #3634
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Nerve

    Vee wäre auch mein Lieblingsplayer, denn sie ist authentisch und gar nicht geltungssüchtig – sie macht es für sich (Sydney nur für die anderen, um ein Star zu werden). Schon die erste Challenge im Restaurant gefiel mir, da traf Vee nämlich auf Ian. Da küsste sie ihn. Da sang er. Optisch ein Augenschmaus und herz- und songtechnisch total energetisch. Hab das sowas von genossen. Den sündhaft teuren Laden in Unterwäsche zu verlassen, eine der coolsten Challenges. Nicht nur weil ich Vee in Unterwäsche sehen durfte, sondern wegen des Nervenkitzels, den ich selbst zu spüren bekam. So sehr riss mich deren Abenteuer mit. Das mit dem Tattoo (Leuchtturm) fand ich ebenso schön, da es um Vertrauen zu einem Jungen ging, den sie kaum kennt.

    Na gut, alles was mit den beiden Hübschen zu tun hatte war bombastisch. Vee hat es verdient, sie ist zwar nicht der draufgängerische Typ, doch ich sah, das sie das ändern will, sie will etwas riskieren. Charmante Charaktere, das Spiel ist nicht gerade langweilig, die darin verwobene Romantik gefällt sowieso und atemberaubende Action kriegt man obendrauf. Ich bin wie Venus ein Hasenfuß, auch darum mochte ich sie von der ersten Sekunde an – nicht bloß wegen ihrer Nettigkeit, Liebenswürdigkeit. Übrigens: Ich wußte, das Ty im Finale blufft. Der Typ hatte was. Es ist ein Social-Media-Thriller, der einen nicht kalt lassen wird, es ist aber genauso ein romantischer Film, wo sich zwei finden, die sich normal nie begegnet wären. Schicksal. Klasse.

    Film

    9/10

    Emma Roberts

    10/10
    Geändert von Filmfreak (27.07.2020 um 14:44 Uhr)

  10. #3635
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    Tom Yum Goong - 5 von 5 Sterne

    Schöner Martial Arts Streifen aus Thailand. Kham, versucht seinen Elefanten wiederzufinden. Kommt einer Mafiaverschwörung auf die Spur und kämpft sich von unten bis ganz nach oben. Wer ihn nicht gesehen hat sollte es jetzt tun. Die Stunts sind nicht von dieser Welt und die Kämpfe sehr geil. Gute Action. Story ist kein Shakespeare aber für Kenner von guten Martial Arts Filmen ein Must Have.

  11. #3636
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Robotworld (Gangster World)

    Garland und Lita sind für die RCUs (Roboter aus Kohlenstoff) im Vergnügungspark „Gangster World“ – in welchem Gewalt- und Sexfantasien ausgelebt werden können – zuständig. Garland mag Lita, doch was sie fühlte stand in den Sternen. Interessant wurde es jedoch erst, als der Computer (Donald 2000) den Outsider erschafft. Wie eine Art Terminator wird er instruiert, Garland zu suchen und zu liquidieren. Allerdings bekommt der Outsider es nicht nur mit anderen RCUs zu tun, sondern auch mit dem fiesen Sicherheitspersonal des Parks.

    Während er in zahlreiche Kämpfe verwickelt wird, überdenkt er sein Handeln, überdies gefiel mir, das er sich mit Garland anfreundete. Dann noch Astor (RCU), die sich mit Lita anlegt und Big Boy (Outsider) anmacht, indem sie sich mit vollem Körpereinsatz an ihn ranschmeißt. Sie war ebenso toll wie Lita – zwei starke Frauen, die wissen, was sie wollen. Aber nur Astor holt es sich *lach* Lita liebt die Action und Astor den „Nahkampf“ und beide sind sie schlagfertig. Eine gute Story, Freundschaft, ne Prise Liebe.... mir hat’s gefallen.

  12. #3637
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Thursday – Ein mörderischer Tag

    Sein alter Freund kommt an einem Donnerstag vorbei und schon wird Casey in dessen Machenschaften hineingezogen. Mir ging es gar nicht so sehr um Casey, obwohl der darum kämpft, seine Ehe zu erhalten, da er seine Frau liebt. Als Drogendealer gefiel er mir besser, denn seit er in der Vorstadt lebt, so schien es, ist er ein kleines Weichei geworden. In Rente zu gehen hat ihm nicht gut getan *lach* Doch die eigentliche Attraktion hört auf den Namen Dallas. Selbstbewußt betritt sie das Haus, optisch macht sie auch was her, aber erst ihre versaute Art (zu sprechen) haute mich so richtig aus den Socken. Sie geniert sich kein bißchen. Eine außergewöhnliche Frau und dermaßen unanständig. Einfach unglaublich!!

    Während mein Herz bereits bei ihrem „Vorspiel“ Purzelbäume schlug, als sie sich noch mit dem Spießer vom Adoptionsbüro unterhielt, dauerte es nicht lange, bis sie sich Casey zur Brust nahm – wortwörtlich. Wann sieht man schon mal, das ein Mann von einer Frau vergewaltigt wird? Sowas nenne ich Gleichberechtigung *lach* Und Dallas genießt es ihn leiden zu lassen, oh, und wie sie das genießt. Jeden Zentimeter seines [Biep] ^_- Ich bin ihr nun vollends verfallen. Sie kommt zweimal. Er war sehr standhaft und ist nicht in ihr gekommen – Respekt. Dabei gab sie sich so viel Mühe ^^ Dies empfand ich als einen Liebesbeweis seiner Frau gegenüber. Casey hat seine Frau nicht betrogen – was mir überaus wichtig war.

    Ein normaler Donnerstag mit Figuren, die genauso verrückt sind (auf positive Weise) wie der Film.

  13. #3638
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Die BMX-Bande (BMX Bandits)

    Auch ich hatte ein BMX. Meins war ein goldenes, welches ich „Feuerstuhl“ taufte. Feuerstuhl deshalb, weil wir einen Feuerschweif hinter uns herzogen, wenn ich in die Pedale trat *lach* Ich liebte diese Räder damals über alle Maßen und ich liebe sie heute noch. Daher war es selbstverständlich, das ich mir den Film besorgen mußte. P.J., Goose und Judy (eine blutjunge Nicole Kidman) sind die BMX-Bande. Letztere hat tolle, echt schöne Haare. Richtig witzig wird es jedes Mal, wenn Judy allein Szenen mit anderen Leuten hat. Gute BMX-Action und guter Jugendfilm aus den 80ern, bei dem sich am Ende bewahrheitet: Judy ist nicht nur die Größte, sie hat auch den Größten. Pokaahaaal!! Ich meinte natürlich den größten Pokal ^__^
    Geändert von Filmfreak (24.08.2020 um 13:38 Uhr)

  14. #3639
    Dauerhaft gesperrt Avatar von jennifermeier
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    Hallo!
    Ich habe gestern die 2020er Serie Brave New World zu Ende gesehen. Im Allgemeinen hat es mir gefallen, aber es gab ein seltsames Gefühl der Untertreibung.
    Die Show ist zweifellos wunderschön, mit wunderschönen Schauspielern und Kostümen, aber etwas stimmt nicht.
    Ich habe das Buch nicht gelesen, aber diejenigen, die es gelesen haben, sind sehr unzufrieden mit der Serie.
    Heute habe ich vor, in die Buchhandlung in der Nähe des Hauses zu gehen und ein Buch von Aldous Huxley zu kaufen.
    Eine Serie, die Sie zwingt, die Quelle zu lesen - ist das nicht wunderbar?

  15. #3640
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Love Break – Ein Dieb zum Verlieben

    Harry steigt für sein Leben gern in Häuser ein und raubt sie professionell aus. Einmal, es ist so wie immer, da ist er auf der Toilette und erschrickt, als er plötzlich eine junge Frau in der Badewanne liegen sieht. Nach einem kurzen Gespräch (in welchem er mit offenen Karten spielt und ihr frank und frei mitteilt, eingebrochen zu sein), stellt sich raus, das sie sich umbringen will und es die falschen Tabletten sind. Er sucht die richtigen raus (kennt sich anscheinend damit aus), gibt sie ihr, sie schmeißt sie ein, spült sie mit ihrem Wein runter und geht in die Badewanne zurück. Harry verschwindet so wie er gekommen ist. Noch während der Heimfahrt denkt er über die Unbekannte nach, trifft eine Entscheidung, und wendet fluchend....

    Was dann geschieht hat mich ein bißchen an »Guns for Hire« erinnert. Beide kiffen, unterhalten sich, schauen fern, essen, singen und tanzen zusammen, streiten sich und machen verrückte Sachen – obwohl Daisy nach wie vor wild entschlossen ist, aus dem Leben zu scheiden. Warum dann nicht mit einer letzten großen Party?! Genau diese Zweisamkeit ist das Herzstück des Films und hat mir sehr gefallen. Leider dauern die ersten Einbrüche viel zu lange und es geht dadurch viel Zeit verloren. Die zwei passen aber auch gut zusammen: Sie temperamentvoll, etwas durchgeknallt und er ist so schön ehrlich. Es machte Hoffnung, da Daisy sich bereits an Harry gewöhnt hatte. Romantische, zu Herzen gehende (Selbstmord-)Dramödie.


    7/10

  16. #3641
    Mitglied Avatar von Junior Woodchuck
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    Knives Out - Mord ist Familiensache (2019)

    Cooler Film mit einer Starriege gedreht. Es geht um eine reiche Familie deren Oberhaupt stirbt, wendungsreich und prima gespielt.
    Absolut empfehlenswert.

    Ready Or Not - Auf die Plätze, fertig, tot (2019)
    Zitat Zitat von franque Beitrag anzeigen
    So ein bißchen ein Nachfolger von "Get Out" ist für mich "Ready Or Not" (obwohl inhaltlich völlig anders).
    Habe ich auch letztens gesehen. Jo ganz amüsant, lohnt sich auch. Übrigens mit der Nichte von Hugo Weaving. Bildhübsch, die Australier.

    It follows (2014)

    Noch einer der besseren Horrorfilme der letzten Jahre. Kuriose Idee, bei der mir aber zu wenig Gegenwehr unternommen wurde durch vermehrtes Fallenstellen, Benzin und Feuer, enthaupten usw. Das Konzept bietet sich doch geradezu dafür an, sich auszutoben. Ich habe allerdings auch ein Interview gelesen in dem der Regisseur meinte, er hätte einiges kürzen müssen. Vielleicht lag es daran. Schade. Die Rolle der Hauptdarstellerin war entsprechend farblos und eigentlich nur hysterisch am rennen. Insgesamt aber schon nicht schlecht.
    Geändert von Junior Woodchuck (10.09.2020 um 00:57 Uhr) Grund: kein Grund
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  17. #3642
    Mitglied Avatar von Junior Woodchuck
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    Momentan bin ich im Horrorfilmfieber. Zuletzt gesehen:

    The Texas Chainsaw Massacre – Blutgericht in Texas (1974)
    und
    A Nightmare On Elm Street – Nightmare Mörderische Träume (1984)

    Diese zwei der großen vier Slasher-Legenden sind eine Wucht. Die anderen zwei (Friday The 13th und Halloween)sind mMn deutlich schwächer.
    Kurios ist, dass drei spätere Stars da ihre Anfänge hatten: Jamie Lee Curtis, Kevin Bacon u. Johnny Depp.
    Geändert von Junior Woodchuck (13.09.2020 um 22:12 Uhr) Grund: kein Grund
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  18. #3643
    Mitglied Avatar von Junior Woodchuck
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    Spider-Man: Into the Spider-Verse - Spider-Man: A New Universe (2018)

    Das ist der Oscar-Gewinner bei den Animationsfilmen von 2018.
    Die ca. ersten 30min sind richtig witzig und abwechslungsreich, dann wird es schwächer, ein bisschen vorhersehbar.
    Die Animation ist hervorragend und mit vielen Comic-Elementen versehen. Die Handlung ist ganz okay, am Anfang wird kurz und lose von den drei Tobey-Maguire-Spideys erzählt, die Einführung von Miles und die Szenen drumherum sind wie gesagt echt witzig. Die Multidimensionalen Spideys sind auch gut.
    Insgesamt flacht es aber gegen Ende hin ab und wird etwas langweilig, wobei einzelne emotionale Sequenzen das Gesamtbild noch etwas heben.
    Also, kann man mal anschauen, alleine wegen der ersten halben Stunde und der Animation, ist jetzt aber kein Topfilm an den man noch lange denken wird.
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  19. #3644
    Mitglied Avatar von Kuro80
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    Summer of 84 - Summer of 84 (2018)
    Die Story handelt von 4 Jugendlichen die einen Serientäter in ihrer Nachbarschaft vermuten. mit einem Atemberaubenden Synthwave Soundtrack von Le Matos
    Wertung: 6,5/10

    Persönliche Meinung nur durch den Synthwave Soundtrack kommt ein wenig 80's Feeling herüber, sonst fehlt mir so einiges. An Stranger Things und Super 8 kommt der Film für mich persönlich nicht heran. Kann man sich einmal anschauen, maximal zweimal und dann genügt es auch.
    Geändert von Kuro80 (13.10.2020 um 00:17 Uhr)

  20. #3645
    Mitglied Avatar von Junior Woodchuck
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    Vertigo – Aus dem Reich der Toten (1958) Regie: Alfred Hitchcock

    Die Geschichte eines vermeintlichen Freundes, der in Sorge um seine Frau zu sein scheint und sich eine gewagt geniale Strategie ausdenkt, um frühzeitig das süße Leben genießen zu können.
    Herausragender Film den man mal gesehen haben sollte.
    James Stewart, mit seinem starken amerikanischen ‚eör‘ in seiner Stimme (Hörbeispiel: https://www.youtube.com/watch?v=OxmxONpREE0) gehört zwar nicht zu meinen Favoriten, aber er passt irgendwie trotzdem immer in die Filme, in denen er mitspielt (zumindest was ich bisher gesehen habe). Scotties Drang, wenn auch unbewusst, nach Aufklärung des Geschehenen, ist klasse. Hat mich an die Black Mirror-Episode 1.3 Das transparente Ich erinnert. Genial, wie die Hauptdarsteller verloren sind und es in ihnen nagt und sie weiterbohren.
    Interessant auch, dass Hitchcock die frühzeitige Auflösung des Falls mal herausgenommen und dann wiedereingesetzt hatte. Ich kann mich auch nicht recht entscheiden, welche Variante besser ist.
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  21. #3646
    Mitglied Avatar von Terra
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    Day after tomorrow

    War wie auch beim ersten mal gucken, eher mhe.
    Weiß nicht warum, aber die Version des Groundhog Day mag mir nicht gefallen.
    Eigentlich alles dabei was ich mag, troztdem kommt es nicht an.

  22. #3647
    Mitglied Avatar von Kuro80
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    Hush - Still (2016)

    Ein Home Invasion Horror Thriller um eine gehörlose Schriftstellerin die mitten im Wald in einem Haus wohnt und sich gegen einen Einbrecher wehren muss. Ich fand den Film sehr gut und bewerte ihn mit 8/10 Punkten.
    Einzige Kritik etwas zu kurz mit 81 Minuten.
    Geändert von Kuro80 (11.12.2020 um 16:24 Uhr)

  23. #3648
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Jacob's Ladder (1990)

    Vietnam Veteran Jacob Singer (Tim Robbins) wird von Alpträumern und Visionen geplagt. Als er erfährt das er nicht der einzige aus seinem Bataillon ist, dem dies passiert, versucht er herauszufinden was mit ihnen damals in Vietnam geschehen ist und findet Antworten die er lieber nicht hören wollte.
    Ist schon ne Weile her das ich den zuletzt gekuckt hatte und vieles hab ich inzwischen auch vergessen. Was gut war, da die Story ja schon so einige Haken schlägt. somit hat mich dann doch wieder so einiges überrascht, nicht nur Story mäßig, auch die stellenweise extremen Gewaltbilder hatte ich so nicht mehr in Erinnerung. Ebenso das der kleine Macaulay Culkin noch vor seiner Kevin Rolle mitspielte, ebenso Ving "Marcello" Rhames. find ich immer spaßig in älteren Filmen Schauspieler zu finden die erst später berühmter wurden.
    Immer noch ein Klasse Psychothriller, der den Zuseher doch sehr lang im Dunklen lässt, dann allerdings sehr offensiv die Auflösung vorgibt, nur um am Ende den Zuseher nochmal ein wenig vor den Kopf zustoßen.

    Nightcrawler (2014)

    Den hatte ich lange auf der Liste und kann jetzt abgehakt werden. Jake Gyllenhaal als Kleinganove der als subjektiver Videonachrichten Journalist sich immer tiefer in seine eigenen Abgründe begibt. Als auch vor Verschleierung von Verbrechen nicht halt gemacht wird um noch abschreckendere Bilder zu machen, ist der nächste Schritt nur noch ein ganz kleiner.

    Gyllenhaal spielt hier ein A-loch vor dem Herrn, schon ab der ersten Einstellung komm er komplett unsympathisch rüber und das zieht sich auch durch den ganzen Film. Sauspannend gemacht mit einem super Cast (u.a. mit Riz Ahmed aus Four Lions oder The Night of)
    Nicht umsonst bekam Gyllenhaal den Emmy für diese Rolle. Packender Psychothriller der den üblichen Unfallgaffern/Handyfilmern evtl ein wenig in Hals stecken bleiben könnte. Das Ende ist dann ebenso böse wie die Wirkichkeit.
    "If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields

  24. #3649
    Mitglied Avatar von franque
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    The House That Jack Built, DK/S/F/D 2018, Regie: Lars von Trier


    Populärkulturell ist Dantes "Inferno" in den letzten Jahren ausführlich aufbereitet worden in der "John Wick"-Reihe (wie dort auch die Orpheus-Sage). Bei Lars von Trier wandert Serienkiller Jack (Matt Dillon in einer mutmaßlichen Karriere-Bestleistung) mit Verge/Vergil (Bruno Ganz in einer seiner letzten Amtshandlungen) durch die Zugangskanäle des Jenseits, Endstation: die Hölle. Anhand von fünf exemplarischen "Vorfällen" breitet Jack seine Philosophie des Mordens-als-schöne-Kunst-betrachtet aus. Er ist wahrlich nicht der zuverlässigste Erzähler, da natürlich Psychopath. In letzter Zeit durften wir ja mehrfach Zeuge werden von authentischen, realistischen Darstellungen von Psychopathen, nicht nur im Falle der Serie "Mindhunter", sondern insbesondere in dem Highlight "American Crime Story: The Assassination Of Gianni Versace" (= Staffel 2 von ACS), in der dritten Season von "The Sinner" und in gewisser Weise auch in Fatih Akins sagenhaftem "Der Goldene Handschuh", wobei dieser die Banalität des Bösen im Ambiente eines grotesk-abstoßenden Sündenbabylon-Absuds zur Entfaltung brachte.

    Im Gegensatz zu letztgenanntem Schweinepriester des Stumpfsinns gibt sich Dillons Killer als unterschätzter Hochintelligenter (wie gesagt, unzuverlässiger Erzähler), der ständig auf Klavier-Wunderkind Glenn Gould verweist und sich als edelster Künstler vorkommt: Er ist durchaus stolz, wenn er aus einer Kinderleiche mit Hilfe von Taxidermie und seinem Kühlraum, ganz wie Gepetto, eine pathetische "lebensechte" Puppe bastelt. Bisweilen widmet er auch dem Aspekt des menschlichen Leidens seine gesteigerte Aufmerksamkeit. Die ersten beiden Kapitel/Fälle zeigen Jack noch im Spontaneitäts-Modus, wo ihm quasi die Sicherung durchbrennt, danach wird's ritualisierter und/oder geplanter, sprich: künstlerischer. Die Tötung einer Frau mit ihren zwei Kindern auf der Jagd hat noch einen gewissen "Funny Games"-Frisson, dann verstümmelt und tötet er seine Freundin im Rahmen eines Häusliche-Gewalt-Psychoterrors.

    Die Verfolgung der Unschuld durch menschliche Niedertracht ist eine Grunddeterminante des Werks von Carl Theodor Dreyer (neben Tarkowskij einem der deutlichsten Einflüsse bei Lars von Trier), es erinnern einige der unangenehmeren Szenen dennoch auch z.B. an die italienischen Kannibalenfilme (alte Transgressions-Favoriten): die physische Verstümmelung von Geschlechtsmerkmalen (das Abschneiden der Brüste der Freundin), das Töten/Verstümmeln von Tieren (in einem Flashback klippt der junge Jack einem Küken ein Beinchen ab) und übrigens auch das Schöner-Wohnen-Ambiente mit Skelett-Möbeln und -Deko in der Kannibalenhütte (Jacks "Kadaverhaus" am Ende). Allerdings sind diese Grenzüberschreitungsszenen nicht als in-your-face Saalfeger-Schock-Kabinettstückchen à la Takashi Miike inszeniert, sondern in Jacks und von Triers generell über die 150 Minuten ablaufenden, geradezu Godard-haften Diskurs eingeflochten, der mithilfe von Archivmaterial, Tonmontagen unter Einsatz von David Bowies "Fame" und Ausschnitten aus von Triers eigener Filmographie eine Art Meta-Kommentar generiert (wie schon in "Nymphomaniac"), kurz gesagt, wirklich schockierend ist das alles nicht. Es ist eher eine sehr, sehr schwarze Komödie. Die Welt aus der Sicht eines total gestörten inhumanen Wracks, das sich wie der ständig zugekokste Investment-Banker in Scorseses "The Wolf Of Wall Street" rückblickend zum über allem stehenden Genie hochstilisiert. Dillons Jack legt sich tatsächlich für seine "Schuld und Sühne"-artigen Bekennerschreiben den Künstlernamen "Mr. Sophistication" zu. Der Film hat auch was von den philosophischen Exkursen bei Alan Moore, wie etwa in "Swamp Thing" (mit John Constantine in der Hölle), "Promethea" oder auch speziell bei dem Upper-Class-Killer in "From Hell", der seinen pathologischen Frauenhass zur historischen Mission zwecks Abwendung des Matriarchats glorifiziert. Jack ist etwas weniger ideologisch deformiert: Frauenhass auch ganz, ganz viel, aber er macht sich auch keinen Kopf, wenn er männliche Opfer killt (gegen Ende in einem leicht "Saw"-mäßigen "Happening").

    Den Aspekt des Leidens geht Jack indes ähnlich pragmatisch an wie die Geheimloge in Pascal Laugiers "Martyrs", die auf den Moment der maximalen "Verzückung" hinarbeitet, das Erreichen der Transzendenz (sprich: Ansichtigwerden des Göttlichen) durch die Transformation der Qual zur Ekstase. Übung macht den Meister und anstrengend ist der Weg zur Perfektion. Für Jack sind die Massenmörder des 20. Jahrhunderts - wir sehen Archivbilder vom Holocaust und u.a. Hitler, Stalin und Pol Pot - dann auch Künstlergenies, Vorbilder und Kollegen und geradezu analog zu Ayn Rands Objektivismus jeglichem gesellschaftlichen Urteil zu entheben. Nicht umsonst stehe ja die Goethe-Eiche im KZ Buchenwald, wie Jack seinem Begleiter über den Styx süffisant erklärt. Tja, es wäre nicht Lars von Trier, wenn's nicht irgendwie kontrovers wäre.* Es geht hier um "The House That Jack Built", nicht "Das Haus, das Hansi Hinterseer baute".




    *Ich empfehle diesbezüglich nochmals das Ende von "Epidemic" (1987), mit der offenbar echten Hypnose einer offenbar echten Schwachsinnigen. Verstörend ist kein Ausdruck.
    Geändert von franque (11.12.2020 um 15:28 Uhr) Grund: gibt sich Dillons Killer

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    Maria und Joseph (Je Vous Salue Marie), CH/F 1984, Regie: Jean-Luc Godard


    Marie (absolute Inkarnation der Reinheit und Unschuld: Myriem Roussel*) ist die Tochter eines Tankstellenbesitzers, deren Tageshighlight darin besteht, nach Geschäftsschluss hinaus zu hüpfen, um die Zapfsäulenstände abzulesen. Bislang erfolgreich weist sie die Avancen des taxifahrenden Losers Joseph ab, der allerdings seine andere Freundin Juliette (die noch ganz junge, ganz zarte Juliette Binoche) auch nur mies behandelt. Er ist angeblich in Marie verliebt und will Sex mit ihr. Ständig eingeschoben wird ein Insert mit dem Text: "En ce temps là" (zu jener Zeit/damals trug es sich zu). - Dräuende Naturlandschaften, bis ins Abstrakte montierte Mondnachtbilder, ein Flugzeug überfliegt die nächtliche Waldlichtung. Am Flughafen pöbelt ein Mann mit einem kleinen Mädchen im Schlepptau andere Fluggäste an: der Erzengel Gabriel und seine Gott-weiß-wer-Begleitung. Dieses Duo ist hier wirklich der Hit. Gabriel und Girlie lassen sich von Joseph zur Tankstelle fahren. Gabriel kündigt Marie an, dass sie ein Kind gebären wird. Proteste, dass sie doch Jungfrau sei, werden aggressiv weggewischt. - Diverse weitere dissonante, asynchrone Montagen sowie parallel dazu ein Sub"plot": eine Schülerin/Studentin namens Eva lässt sich auf ein Verhältnis mit einem verheirateten Mathelehrer/prof ein, der die Naturwissenschaften zugunsten einer göttlichen Lenkung in Zweifel zieht. Er leiht sich zudem Geld von ihr und lässt sie später sitzen.

    Marie ist nun gleichzeitig schwanger und Jungfrau. Joseph beginnt zunächst mit einem Eifersuchtsspektakel, nachdem er von Gabriel angeschnauzt und geohrfeigt wurde, begnügt er sich mit dem frommen Wunsch, Marie, die er demnächst heiraten will, nackt zu sehen. Auch hier interveniert Gabriel wieder, so dass Joseph von nun an eine gewisse körperliche Distanz zum schwangeren Bauch hält (look, but don't touch). Das sternsingerhafte Mädchen beschwört Marie eindringlich: "Sois pure, sois dure!" (sei rein, sei hart). Marie versagt sich im Folgenden mehrfach der Masturbation. (Nicht, dass Godard nicht trotzdem massiv nudity eingebaut hätte, einer der Gründe für den Skandal in manchen Ländern. Mit Johannes Paul II. sah sich erstmals ein Papst genötigt, zu einem spezifischen Film einen Sermon abzugeben.)

    Nächtliche Autofahrt. Babygeschrei. Montage von einer Kuh mit ihrem neugeborenen Kalb/glückliche Karnickelfamilie etc.

    Maries Kind ist nun herangewachsen und ein ziemlich vorlauter Balg. Spielkameraden verkündet er: "Du heißt von nun an Petrus" etc.
    Eines Tages, bei einem Raststopp an einer Waldlichtung, macht sich der Knabe aus dem Staub mit den letzten Worten: "Ich muss mich um die Geschäfte meines Vaters kümmern." - Marie, nun offenbar allein, steigt in ihr Auto. Aus heiterem Himmel erscheint ein zweites Auto, mit Gabriel, der wie üblich schlechtgelaunt den frz. Originaltitel gröhlt: "Je vous salue, Marie!" (gegrüßet seist Du, Maria), ungefähr so als wolle er sagen: der Big Boss da oben hat mir die Scheißmission hier aufgetragen, die ist jetzt beendet, du kannst von nun an die Schlampe spielen und ihr könnt mich alle mal kreuzweise. Marie zündet sich eine Zigarette an und trägt zögernd roten Lippenstift auf, den sie vorher während der Schwangerschaftsphase in der Kosmetikabteilung wieder zurückgelegt hatte. Fin.

    Das ist rudimentär der für Godard-Verhältnisse sehr klar strukturierte Plot*. Aber wie schon angedeutet, ist der Film vielmehr eine einzige Bildfolge aus für sich meistens statischen Einstellungen mit überlappendem Ton (Musik, Original-Backgroundnoise, Dialog/Monolog aus dem Off) sowie Naturbildern und anderen Inserts (in gewisser Weise dem Comic sehr ähnlich). Wie bei Bresson, Pawlikowski, Straub/Huillet, Cattet/Forzani und natürlich seit eh und je Godard selber werden ständig Szenen "mittendrin" abgebrochen. Die Godard'sche Filmsyntax ist hier effektivst und doch in Reinkultur zu bewundern. Dagegen wirkt ein moderner hochdynamischer Action-Film wie etwa aus der "Fast & The Furious"-Reihe so brav und bieder und konventionell und orthodox wie eine Degeto-Produktion mit Christine Neubauer.








    *wie aber auch z.B. Judi Bowker in Franco Zeffirellis eigentümlichem Film über Franz von Assisi, "Bruder Sonne, Schwester Mond" (1972)
    ** überhaupt ist dies neben "Nouvelle Vague" mit Alain Delon (1990) das herausragende Meisterwerk der berüchtigt kryptischen und "schwierigen" zweiten Hauptphase Godards (ab 1980); man vergleiche den wahrscheinlich bekannteren "Détective" (1985), nominell ein starbesetzter Krimi, der ein einziges Störfeuer-Chaos darstellt
    Geändert von franque (13.12.2020 um 16:08 Uhr)

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