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Thema: Zielgruppen & Anthologien deutscher Zeichner

  1. #1
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    Zielgruppen & Anthologien deutscher Zeichner

    Nun nun, das allererste Posting, und schon ein regelrechtes Monster.
    Ich hoffe, es ist nicht allzu anmaßend von mir, aber soweit habe ich keine explizite Antwort auf die folgende(n) Frage(n) in FAQs oder Sammelthreads gefunden, und ich denke, dass es den Rahmen einer einzelnen Frage im "Fragen an die Redaktion" sprengen könnte. Ich hoffe es ist daher berechtigt und wird mir nicht allzu übel genommen.

    ZIELGRUPPEN UND ANTHOLOGIEN DEUTSCHER ZEICHNER
    oder: Muss man als Anfänger auf dem Mainstream reiten?

    Das ist das Thema, welches ich hier in den Raum stellen will - und zwar, weil es für mich als Amateurzeichner mit großen, völlig überdrehten Zukunftsträumen eine ziemliche Portion Bedeutung besitzt.

    Auch wenn ich bislang von der MF beispielsweise nicht mehr als die Stichproben und groben Eindrücke kenne, ist das Problem, das ich sehe, ein durchgehender Faktor in Anthologien, die deutsche Manga-Zeichner veröffentlichen (sei es nun hier, oder bei anderen Verlägen).
    Tatsache ist, dass man aller Wahrscheinlichkeit nach als Einsteiger ohne Rang und Namen in einer Sammlung anfangen muss, damit der Verleger kein zu großes Risiko eingeht; absolut schlüssig und nachvollziehbar.

    Allerdings scheinen sich sämtliche Anthologien auf eine Zielgruppe im Alter von ca. 10-15 Jahren zu versieren. Wahrscheinlich, weil sich hier die größten Abnehmer finden.
    Nichtsdestotrotz bin ich bislang noch über keine Anthologie der "großen" Verläge gestolpert, welche sich mit Material beschäftigt, das ein eher älteres (sagen wir, 16 bis 21) Publikum anspricht.

    Sich genauer hiermit auseinanderzusetzen beruht, logischerweise, auf dem Umstand, dass ich mit dem Gedanken gespielt habe, eine Bewerbung bei Ihrem Verlag einzureichen - wenn ich dann aber an die Eindrücke zurückdenke, die ich soweit bekommen habe, erscheint mir das von vornherein als sinnloses Unterfangen.
    Wettbewerbe, auf die man hierzulange stößt, haben Themen wie High School, leichtbekömmliche Fantasy, alles eher weichere Form der Unterhaltung.
    Genres wie Horror, Thriller, Krimi, düsteres SciFi/Cyberpunk etc. scheinen irgendwie nicht vertreten zu sein. Ich rede hierbei nicht von Blutorgien, Splatter oder anderem einschlägigen Inhalt, der nach einem "18+"-Aufkleber auf der Verpackung schreit, sondern vielmehr einfach von ernsteren Themen mit weniger jugendlicher Aufmachung.

    Bleibt also die Frage: Ist es absolut unlukrativ, mit dem Gedanken an eine Sammlung von Jungzeichnern/Anwärtern mit Ausrichtung auf "seriösere" Inhalte (und somit ein aller Wahrscheinlichkeit nach älteres Publikum) zu spielen?
    Muss man als Anwärter jegliche Geschmacksgrenzen und Präferenzen beiseite legen, und mit einem Projekt einsteigen, das den derzeit angepeilten Zielgruppen gerecht wird?

    Verzeihung, wenn es leicht verbittert klingt, aber ich kann einen gewissen Grad an Frustration leider nicht verleugnen. Ich möchte aber auf keinen Fall, dass dies hier als großer Empörungsruf interpretiert wird, das ist es weißgott nicht, sondern mehr die Fragestellung eines Unwissenden, ob es wirklich großteils mit Marketingtechnischen Faktoren und schlichten finanziellen Risiken zusammenhängt.

    Von etablierten Zeichnern wird durchaus anderes Material veröffentlicht, soviel ist mir bewusst (schon seit Tokyopop USA dort Blame! von Tsutomu Nihei veröffentlicht hat, falls ich mich nicht irre) - ein anderes Beispiel hierzulande wäre wohl Priest.
    Aber wenn nun ein Jungzeichner etwas, sagen wir, äquivalent zu Akira einreichen würde, fällt mir spontan keine Nische in den Anthologien deutscher Verläge, die deutsche Mangaka fördern ein, wo es seinen Platz finden würde.

    ---
    Sollte ich mit irgendeiner dieser Aussagen unrecht haben, bitte ich darum, unbedingt eines besseren belehrt zu werden.
    Man darf mir gerne mit dem Rohrstock eins auf die Finger geben und mich in die Ecke stellen, sollte ich mir einen Schnitzer geleistet haben.

    Im Falle, dass das Thema zu ungünstig benannt ist, bitte ich um eine angemessene Editierung des Beitrags, oder mache es natürlich auf Hinweis hin selbst.

    So oder so wäre ich um eine Stellungnahme der Verlagsmitarbeiter auf alle Fälle dankbar.

    Danke, und mit freundlichen Grüßen,
    Remainaery

  2. #2
    Mitglied Avatar von Jo Kaps
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    RE: Zielgruppen & Anthologien deutscher Zeichner

    Offen gestanden erschließt sich mir der Sinn des Posts hier im TOKYOPOP-Forum nur bedingt, da das Thema an sich eher allgemeine Überlegungen über Manga-Anthologien, denn unbedingt eine Besonderheit des TOKYOPOP-Programms formuliert, aber eine kurze Antwort kann trotzdem gegeben werden:

    Es ist richtig, dass unsere Anthologie MANGA FIEBER sich eher an ein junges Publikum und jüngere Autoren wendet, aber das Projekt dient ja auch der Nachwuchsförderung. Wir würden "Horror", "Krimi" z.B. in der Tat nicht unbedingt als ein besonders geeignetes Thema für junge Autoren ansehen, da diese Genres eine deutlich größere Erfahrung im Umgang mit dem Erzählen voraussetzen, wenn sie überzeugend gehandhabt werden wollen. Kurzum: Der Schwierigkeitsgrad erscheint uns hier für Anfänger viel höher - und damit auch für eine(n) neue(n) AutorIn die Gefahr, dass er oder sie das Thema nicht bewältigen kann.

    Beispiele wie PRIEST, ERICA SAKURAZAWA oder BECK zeigen andererseits aber an sich auch sehr deutlich, dass TOKYOPOP auch Inhalte für ältere LeserInnen verlegt. Da ältere LeserInnen aber eher zum Buch als zu einer Antholgie oder einem Magazin greifen, macht es in diesem Segment einfach mehr Sinn, dieses Medium von vorneherein als Präsentationsfläche zu wählen.

    Kurzum: Wir würden uns einem entsprechenden Manuskript - eine entsprechende Qualität vorausgesetzt - ganz sicher nicht generell verschließen, es aber in der Tat vermutlich eher direkt als Taschenbuch publizieren, was für AurorInnen bedeutet, dass sie vom Start weg in der Lage sein müssten, eine Buchproduktion durchzuhalten.

  3. #3
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    Wohl wahr, dass es eher allgemeiner Natur ist, aber offen heraus: Soweit erschien mir das Team von Tokyopop am sympathischsten und zugänglichsten, was den Kontakt angeht. Spricht für sich, heh. Desweiteren beschäftigt sich das Programm von Tokyopop ja nun vornehmlich mit Manga & Co und stellt für mich damit im Zusammenhang mit Anthologien hier in greifbarer Reichweite die erste Adresse da.

    In jedem Fall danke ich für die prompte - und keinesfalls zu kurze - Antwort.

    Nun, ich denke für meinen Teil, dass es durchaus junge Autoren gibt, die mit einem schwereren Thema nicht überfordert sind, aber das Argument macht Sinn, von dieser Seite aus habe ich das persönlich noch gar nicht betrachtet.
    Dass ältere Leser aber eher zum vollständigen Band greifen ist allerdings so eine Sache - bislang hat der geneigte Leser auch eigentlich keine andere Möglichkeit, wie die Dinge stehen (womit sich der Kreis schließt).

    Allerdings ist es gut zu wissen, dass nicht pauschal gesagt wird "Junger Zeichner - Anthologie oder nichts". Ohne jetzt spezielle Quellen heranziehen zu wollen, mir sind da schon viel einschienigere Sichtweisen an anderer Stelle untergekommen.

    Jedenfalls gibt einem das wieder ein bisschen Zuversicht, so hochgestochen all das hier klingen mag.

  4. #4
    Moderator Like a Dream Avatar von Koriko
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    Ein in meinen Augen sehr interessantes Thema, da auch mir dieser Sacheverhalt oft vor Augen geführt wird/wurde. Es ist nun mal Fakt, dass gerade Verlage sich für sehr junge Talente entscheiden, auch was die Förderung, die Veröffentlichung oder die Unterstützung betrifft. In meinen Augen hat das nicht nur den Grund Nachwuchstalente zu fördern oder Geschichten zu zeichnen, die sich an ein junges Publikum richten sollen, sondern allgemein aus dem Grund, dass man junge Leute durchaus noch formen kann. Dies bedeutet, dass der Verlag noch mitbestimmen kann, wie sich die Künstler entwickeln, er kann aktiv auf den Entstehungsprozess der Talente zugreifen udn mitwirken.

    Gerade ältere Künstler oder Zeichner/Schreiberlinge, die sich mehr auf einen Markt jenseits der Shojo-Mangas konzentrieren haben feste Vorstellungen eines Projektes und sind in vielen Punkten doch engstirniger und gefestigter als vielleicht ein 20-jähriges Mädchen, was man durchaus noch von neuen Ideen überzeugen kann.

    Mir ist aufgefallen, dass man aus langweiligen Themen durchaus interessante Geschichten stricken kann und selbst das Thema Highschool bietet Möglichkeiten Geschichten für ein eher erwachsenes Publikum zu stricken. Allerdings ist das eher eine kleine Gruppe, die sich an ernstere Themen wagt. Gerade weil Manga doch größtenteils von jungen Leuten gelesen wird, gibt es soviele junge Künstler, die sich gerne bei einem Verlag sehen.

    Das es allerdings auch anders geht, hatte ja Gina Wenzel mit Orcus Star bewiesen, wo nicht der übliche Shojo-Stil genutzt wird. Auch Detta Zimmermann fällt (Gott sei Dank) nicht unter die Riege der Standart-Zeichner.
    Ich persönlich würde mir auch gerne mehr Künstler wünschen, die ernstere Sachen machen, allerdings sehe ich momentan kaum Land in Sicht, denn irgendwie habe ich egal wie unterschiedlich der Zeichenstil meistens ist, relativ flache Stories, meistens im Shojo-Bereich. Ich würde mir wünschen, dass Verlage vielleicht mehr auf die Stories und Charaktere achten, als nur auf Zeichnungen, denn selbst der beste Zeichner ist manchmal nicht in der Lage eine gute Story zu erzählen.

    @ Remainaery:
    Ein weiterer Weg für dich wäre die Suche nach Independent-Verlagen, besonders wenn du nicht unbedingt im klassischen Manga-Stil arbeitest, sondern eher einen realistischeren Stil hast.
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  5. #5
    Mitglied Avatar von Jo Kaps
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    @Remainaery: Du kannst uns ja mal ein Konzept zusenden, dass Du gerne umsetzen würdest. Ich gebe dann auch gerne persönlich Feedback, ob und wie eine Umsetzung denkbar wäre.

  6. #6
    Moderator Like a Dream Avatar von Koriko
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    Ist Tokyopop denn daran interessiert einen vielleicht erwachsenere Schiene in Richtung Mangaka aufzubauen... genug Leser wären da, denke ich, mich interessiert halt, ob es nicht denkbar wäre, auch neben dem MF-Projekt Sachen in der Richtung zu bringen... einfach mehr Vielfalt, nicht nur im Angebot von Mangas/Manwhas, sondern auch im Angebot an deutschen Künstlern.
    Take a look:



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  7. #7
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    @Herr Kaps:
    Das ist natürlich ein Angebot, das man absolut nicht ausschlagen kann, und dem werde ich gerne nachkommen. In diesem Fall werde ich wohl noch einen Feinschliff an der Präsentation vornehmen, um eine möglichst präzise Vorstellung zu gewährleisten.

    @Koriko
    Eigentlich müsste man mich dann auch noch von neuen Ideen überzeugen können wie jenes 20-jährige Mädchen, immerhin unterscheidet sich dazu nur mein Geschlecht. Kann man übrigens durchaus.
    Die Sache ist aber nicht Festgefahrenheit oder Starrsinnigkeit, auf ein bestimmtes Element zu pochen; ich bin ohne weiteres kompromisbereit, und ich glaube ein Zeichner (oder jeder andere Künstler) kann erst dann auf vollständige Freiheit bestehen, wenn ihm die Verlage hinterherrennen, und nicht umgekehrt. Insofern glaube ich schon, dass der Verlag meistens besser weiß, was die Leute wollen, was ankommt, und was nicht - erst wenn man einen bestimmten Ruf aufgebaut hat, verkauft sich der Name von selbst.

    Allerdings hebst du eine wichtige Sache hervor, und zwar Stil - ebenso eine Sache die mir aufgefallen ist, dass eine Geschichte oft abgelehnt wird, wenn Stil oder optische Ausprägung zu sehr aus der Reihe tanzen, obwohl Inhalt durchaus im grünen Bereich anzusiedeln wäre.
    Womit wir zu den Independentverlagen kommen - während die einen etwas ablegen, weil es nicht wie ein klassischer Manga für Jugendliche aussieht, nehmen die einen es nicht, weil es Mangaelemente hat und nicht wie ein klassischer Comic für ältere ausschaut. Viele Independentverleger scheinen Manga(-ähnliche Comics) als heiße Kartoffeln zu betrachten, und sind dahingehend noch weniger bereit, Risiken einzugehen. Ich denke, das kann ihnen keiner verdenken, Independents leben allgemein gefährlicher als größere Labels.

    Aber genug von mir -
    was Koriko im vorhergehenden Posting sagt, ist mitunter der springende Punkt dieser Angelegenheit. Meine Meinung ist genauso, dass an dieser Stelle noch eine Lücke besteht, die sich füllen ließe.

    Vielleicht liegt mir auch nur daran, mal wieder gegen das altbackene "Comics sind Kinderkram!" vorzugehen und beweisen zu wollen, dass auch jüngere Autoren ältere Leser addressieren können, und der deutsche Manga-Markt nicht nur auf jugendliche Leser ausgerichtet bleibt und nur in dieser Hinsicht gefördert wird.
    Möglicherweise ist das aber nur postpubertäres Rebellionsdenken von meiner Seite, hehe.
    Nunja, es ist leicht, zur Risikobereitschaft aufzurufen, wenn man das Risiko nicht selber tragen muss, aber anmerken wollte ich es so oder so.

  8. #8
    Moderator Like a Dream Avatar von Koriko
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    Sicherlich geht man hier aals Künstler, der gerade weder extrem Manga zeichnet noch wirklich richtige Comics einen sehr beschwerlichen Weg, da gerade häufig darin unterschieden wird. Ich habe oft gehört, dass gesagt wird: Zu viel Manga, wenn man zu Comicverlagen geht, und zu wneig Manga oder nicht typisch genug, wenn man sich an einen Mangaverlag wendet. Irgendwie steht da doch Stil an erster Stelle, scheint mir zumindest so, wobei ich nicht nur die Mangaverlage anprangere, sondern auch die Verlage, denen das dann zuviel Manga ist.

    Ich persönlich mag diese Ausrichtung nicht so, um erfolgreich zu sein, scheint mir, müsse man sich entweder dem einen oder anderem Extrem anpassen, wobei mir die Grauzone dazwischen fehlt. Ich denke man kann auch mit einem Mix eine sehr interessante Sachen machen/zeichnen.

    Nun ja... das mit dem Stil ist so eine Sache... wenn man vor einem unbekannten Künstler steht, bzw. sein erstes Buch in den Händen hält, kann man schwer anhand einer Zusammenfassung der Geschichte sagen, ob der Comic gut oder schlecht ist... in dme Fall zählt der erste Eindruck, sprich, wie die Zeichnungen sind. Sind sie anziehend und sprechen das Publikum an? Passen sie in das Verlagskonzept udn kann der Zeichner in dem Stil ein ganzes Buch durchhalten?

    Beim ersten Eindruck ist die Story leider nebensächlich und gerade Jugendliche, die man ja zuerst mit solchen Büchern erreicht achten auf die Zeichnungen, noch bevor sie die Story kennen.

    @Rem:
    Ich würde gerne auch Sachen von dir sehen... bist du vielleicht in irgendwelchen Gallerien?
    Take a look:



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  9. #9
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    Das Problem ist, dass ausgefallenere Sachen entweder weit nach oben gehen - oder sehr tief fallen. Egal ob im Zeichnerischen, Musikalischen, oder sonstwo, wenn man sich in dem gängigen Spektrum bewegt, ist man meistens auf der sichereren Seite.
    Etwas eher ungewöhnliches durchzusetzen ist jederzeit schwer. Jemand mit Ruf allerdings kann sich sicher sein, dass ein gewisser Teil der Fangemeinde treu bleibt, und wenn es nichts wird, zu seinen Erfolgsrezepten zurückkehren. Der Luxus wird dem Unbekannten leider nicht eingeräumt.

    Und ja, es gibt Arbeiten von mir einzusehen, beispielsweise unter gleichem Namen auf DeviantArt - auch, wenn das großteils mehr Krimskrams von zwischendurch und Experimente sind.
    Arbeiten aus laufenden Projekten stelle ich für gewöhnlich nicht online hin. Damit das nicht zum Showoff ausufert, Beispiele siehe PM.

    So, und bevor das noch weiter vom Ausgangsthema abschweift und das zum Dialog ausartet, lass ich das mal einfach so im Raum stehen.

  10. #10
    Natalie Wormsbecher Avatar von Menolly
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    Ächem... Ich möchte auch mal was dazu sagen... *lufthol* °__^

    Na ja, sicher, die Anthologien, die hier veröffentlicht werden sind tatsächlich auf eine eher jüngere Zielgruppe zugeschnitten. Das liegt vor allem daran, dass der Mangamarkt hier noch zu wenig ausgebaut ist, ganz im Gegenteil zu Japan z.B. Eine Anthologie "für Erwachsene" rauszubringen ist noch zu riskant - bei den Erwachsenen hat man noch mehr mit Vorurteilen zu kämpfen...

    Andererseits bist du als Künstler ja auch nicht gezwungen, zuerst in einer Anthologie zu veröffentlichen. Sicher, wenn man viel Ruhm einstreichen will, ist das natürlich ideal. Da fährt man auch z.B. mit der Daisuki auf Signiertour. Aber wenn es dir "nur" darum geht, deine Geschichte zu erzählen, dann kannst du auch gerne ein Einzelband rausbringen. Das würde sich bei diesen Genres (die du oben genannt hast) auch anbieten.

    Und der Stil ist, meiner Meinung nach, nicht so wirklich wichtig. Wenn man von einem Verlag wegen seiner Zeichnungen abgewiesen wird, dann liegt das nicht unbedingt am Stil. Es kann ja auch sein, dass der Stil einfach noch nicht ausgereift ist, d.h. dass man noch Probleme mit den Proportionen oder der Dynamik hat, oder dass man es noch nicht schafft, verschiedene Gesichtsausdrücke so hinzukriegen, dass man den Leser mitreißen kann. Ich denke, wenn man diese "Grundfähigkeiten" schon hat und der Stil mehr oder weniger sicher ist, dann ist es auch wurscht, ob die Männchen große oder kleine Augen/Hände/Füße haben oder nicht. Es ist nur so, dass viele die eigenen Fehler gar nicht sehen und dann heißt es immer: "Die mochten meinen Stil nicht".

    Aber selbst die ungewöhnlicheren Stile haben Chancen. Z.B. der von Nam und Tram Nguyen. Ich würde nicht sagen, dass er so Mainstreammäßig ist.... Oder auch von Reyhan Yildirim. Aber das ist ja auch eine Frage des Geschmacks.

    Demnach denke ich nicht, dass da so ein großes Problem ist, wie du es thematisierst. Sicher, viele beschweren sich, dass solche Genres wie Horror nur wenig in der deutschen Szene vertreten sind. Aber ich wüsste nicht, warum ein Verlag eine solide Geschichte ablehnen sollte, wenn er denn eine bekäme. Vielleicht liegt dieser Mangel nur daran, dass noch nichts Ordentliches von deutschen Künstlern vorhanden ist... (Ist ja auch Schwierigkeitsgrad Expert, wenn du verstehst...)

    Nya, soweit meine Meinung... :rolleyes2:

  11. #11
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    Na ja, sicher, die Anthologien, die hier veröffentlicht werden sind tatsächlich auf eine eher jüngere Zielgruppe zugeschnitten. Das liegt vor allem daran, dass der Mangamarkt hier noch zu wenig ausgebaut ist, ganz im Gegenteil zu Japan z.B. Eine Anthologie "für Erwachsene" rauszubringen ist noch zu riskant - bei den Erwachsenen hat man noch mehr mit Vorurteilen zu kämpfen...
    Es ist bereits seit Jahren riskant. Die deutsche Comicszene ist im Vergleich zur japanischen, französischen und amerikanischen definitiv nicht konkurrenzfähig. Und ich habe noch von keinem deutschen Zeichner gehört, der sich hierzulande damit eine goldene Nase verdienen konnte.
    Die deutsche Spalte kämpft seit Jahren mit Vorurteilen, und bei der Tendenz wird es wohl noch auf Jahrzehnte zu riskant bleiben. Leider.

    Andererseits bist du als Künstler ja auch nicht gezwungen, zuerst in einer Anthologie zu veröffentlichen.
    Nicht überall. Mancherorts schon.

    Und der Stil ist, meiner Meinung nach, nicht so wirklich wichtig. Wenn man von einem Verlag wegen seiner Zeichnungen abgewiesen wird, dann liegt das nicht unbedingt am Stil.
    Es ist ein Unterschied, ob der Zeichnungen an sich oder deren Stil abgewiesen zu werden. "Arbeiten Sie an der Anatomie ihrer Figuren." ist nicht gleich "Passt nicht auf das von uns anvisierte Publikum. Sonstige Referenzen & Publikationen als Garantie für uns? Keine? Schade."
    Ansonsten gebe ich dir natürlich vollkommen recht. In diesem Fall sollte man vielleicht einfach den Begriff "Flair" nennen, der sich aus Inhalt und Darstellung ergibt. Der erste Eindruck, der von einer Zeichnung und deren Stilrichtung ausgeht, spielt dabei eine große Rolle, ungeachtet technischer Richtigkeiten.
    Ich mache mir in der Hinsicht keine Illusionen. Ich mache Fehler. Selbst professionelle Zeichner machen dann und wann einen Fehler. Allerdings vertrete ich nicht die Meinung, dass "Stil" eine Entschuldigung für alles und ein unbegrenzter Freischein ist.

    Aber selbst die ungewöhnlicheren Stile haben Chancen. Z.B. der von Nam und Tram Nguyen. Ich würde nicht sagen, dass er so Mainstreammäßig ist.... Oder auch von Reyhan Yildirim. Aber das ist ja auch eine Frage des Geschmacks.
    Natürlich. Im Zweifelsfall gibt's ja noch die Powerpuff Girls. Alles ist eine Frage des Geschmacks, und da liegt doch der Hund begraben.
    Ein Verlag sorgt sich darum, dass das angebotene Produkt dem Geschmack seines Publikums entspricht, ganz genau wie jeder andere Anbieter auch. Niemand will etwas vermarkten, das keiner kaufen will.

    "Solide" ist leider nicht Erfolgsgarantie genug. Es IST durchaus ein Problem, gerade auf einem wackeligen Markt, bei dem sich Fehlschläge als überaus gefährlich herausstellen können.
    Wenn selbst ein Gigant wie Dreamwave kaputt gehen kann?

    Vielleicht liegt dieser Mangel nur daran, dass noch nichts Ordentliches von deutschen Künstlern vorhanden ist... (Ist ja auch Schwierigkeitsgrad Expert, wenn du verstehst...)
    Ja, ich verstehe. Aber wie auch im anderen Bereich, der publiziert wird, ist da eher seltener ein Wunderkind auf Profiniveau aus der Retorte dabei.
    Ich bin lediglich der Meinung, dass man der anderen Seite des Spektrums genauso eine Nische freiräumen müsste, sofern denn irgendwie möglich.

    Es wird immer gesagt, dass zu einem ordentlichen Projekt Ambition gehört, und dass man nicht versuchen sollte jemand zu sein, der man nicht ist. Zu einem ordentlich durchgeführten Projekt gehört die Motivation und die Hingabe. Und vielleicht bin ich fähig, eine Geschichte in einem dem momentan verlegten Arten und Inhalte zusammenzustellen. Aber ich fürchte, ich würde sie lieblos erzählen. Vielleicht auch nicht. Aber was aus Zweifel geboren, gedeiht selten, und eine wackelige Ausgangsposition ist wohl kaum das, was zu einem guten Ergebnis führt.

    Nunja, große Worte, theatralisch bis zuletzt. Amen, Doktor Remainaery. Oh, die Ironie!
    Es dreht sich nur leider im Kreis, und hoffentlich kann dieser Kreis irgendwann gebrochen werden.
    (Und ich klinge nur großspurig, in Wirklichkeit ist mein Mund-, eh, Schreibwerk nur größer als meine Weisheit. Ich verwette mein letztes Paar löchriger Socken, dass ich grad wieder einen furchtbar arroganten Eindruck hinterlasse. Heh.)

  12. #12
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    Ich finde auch es sollte mal mehr Mangas für ein erwachseneres publikum geben. z,b, Cyberpunk und Sci-fi stories. Ich bin der Meinung es gibt davon zu wenig.
    Ich finde es werden zuviele Shojo Manga veröffentlicht. Nichts gegen shojo es ist mir nur so aufgefallen. es könnte ja auch mehr Mangas für Erwachsene geben ich hoffe das sich bald in der richtung etwas tut.

  13. #13
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    Das einzige, was man in Hinblick auf die Frage, warum dieses oder jenes Thema nicht veröffentlicht wird oder, warum ein Verlag sich nur auf Bewährtes verlässt, einsehen muss, ist, dass das hier alles Business ist.

    Überzeuge Deinen Traumverlag davon, dass Dein Projekt ordentlich Geld einspielt und sie werden es Dir abnehmen.

    Ansonsten kann man sich darauf verlassen, dass man ein "Angestellter" der Verlage ist - man macht letztlich, was sie wollen oder man ist draußen (und kleine Kinder mit dem Traum vom großen Ruhm, die alles für einen Vertrag mit irgendeinem Verlag machen würden und damit Deinen leergewordenen Platz füllen, gibt es genug) - genau, wie überall sonst im Arbeitsleben.

    Viele denken scheinbar, dass das Zeichnen ein riesen Spaß wäre und man seinen Traumjob findet, indem man "sein Hobby zum Beruf macht", aber, ob es nach drei Wochen Dauerzeichnen überhaupt noch zum Hobby taugt, sollte man sich auch vorher überlegen (das hat Herr Kaps übrigens schon bei seinen Bedenken, ob der Durchhaltefähigkeiten von Jung"künstlern" angesprochen).

    Übrigens taugt das Argument: "Mangas sind Kunst und ein Künstler kann auch tun was er will" nur bedingt - den größten Künstlern (also zumindest denen, die mit ihrer Kunst auch Geld verdient haben), wurde (meist) gesagt, was sie zu tun und zu lassen haben.

    Wenn man in Abhängigkeit von einem "Gönner" (hier der Verlag X) arbeiten möchte, muss man einsehen, dass man nach den Regeln desjenigen zu spielen hat, der einen finanziert und damit das Risiko trägt.



    Und jedem der mir mit dem (ehrenhaften) Argument kommt: "Ich will ja gar nichts damit verdienen und berühmt möchte ich auch nicht werden - ich will einfach nur eine Geschichte erzählen!" kann ich nur die Anregung geben:

    Warum nicht 10Euro im Monat für eine eigene Internetpräsenz investieren und dort seine Werke einer (theoretisch) nahezu unbegrenzten Öffentlichkeit umsonst zur Verfügung stellen?

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