Fast jedes Jahr gibt es eine Künstlerin, die der Konkurrenz haushoch überlegen ist. Einmal war Ms. Dynamite diese Ausnahmeerscheinung. Dieses Jahr hat die Sängerin und Songwriterin McKay aus New York mit ihrem in jeder Hinsicht formidablen Debütalbum die Nase vorn.
Wie kaum jemandem zuvor gelingt ihr in den elf Songs ein absolut genialer Mix aus Soul, R&B, HipHop, Jazz, Blues, Funk und Pop. Eingespielt wurde die Platte zu weiten Teilen mit Unterstützung von Produzent Fuzzface (Portishead) in Bristol. Entsprechend spröde und entschlackt klingen die meisten Songs auch, allen voran das mit einem zerbrechlichen Gitarren-Thema unterlegte "Thinking Of You" und das nicht weniger verführerische "Sadder Day", einer der Hits des Albums. Ein Großteil der Faszination dieses Album ist aber eindeutig McKays Stimme anzurechnen. Wie sie bei Song wie "Bluesin' It" oder "Five Days Of Faith" das Tempo und die Stimmung vorgibt, das ist schon einzigartig. Die emotionale Schärfe und Tiefe ihrer Texte, die sich konsequent allen Klischees verweigern, kommt noch verstärkend hinzu.

Einen Ausfall sucht man auf dieser Platte vergebens. Egal, ob McKay sich mit "Echo" an die Neuinterpretation eines Songs von Bernice Johnson Reagon aus den 60er-Jahren macht, oder bei "Take Me Over" Funk und Soul zusammenführt, das Ergebnis ist immer atemberaubend. Dieses Album wird sowohl bei Fans von Jill Scott oder Erykah Badu als auch im Downbeat-Lager auf große Begeisterung stoßen.

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