Original von Fernost
Japan
Gerade Japan und China waren sich dieser Sache sehr früh bewusst, besonders Japan. Als in Japan während der 1930er Jahre die Stummfilme langsam verschwanden, die damals noch sehr nahe am klassischen japanischen Theater lagen, und durch den Tonfilm ersetzt wurde, lockten diese Ende 1940 fast eine halbe Milliarde Zuschauer in die Kinos.
Als sich der Weltkrieg anbahnte wurde die Filmindustrie in allen „Filmnationen“ zunehmend instrumentalisiert. Es erschienen immer mehr Propagandafilme und diverse Themen wurden zensiert. Seit einigen Jahren nehmen die nationalistischen Filme in Japan wieder zu, die mehr als bedenklich sind (ca. 2003). Denn wie gesagt, sie spiegeln mehr oder weniger eine Richtung der Politik oder das Lebensgefühl eines Volkes wieder.
Das größte Umdenken der japanischen Filmindustrie begann nach dem zweiten Weltkrieg. Die Filme waren zunehmend kritischer, waren antinationalistisch, trotzdem national bewusst aber anders, eher auf die Besinnung der alten Kultur bedacht. Allen voran war der große Regisseur Akira Kurosawa, der bis heute ein Inbegriff der japanischen Filmgeschichte ist, wenn nicht gar der asiatischen.
China
Die chinesische Filmgeschichte war noch nicht so früh ausgeprägt und erfolgreich wie die japanische. Das lag hauptsächlich daran, dass die Politik eher hemmend auf die Filmindustrie wirkte. Die Zensur war über längere Zeiträume sehr präsent. Die Produktivität war nicht gering, aber nicht viel für den Weltmarkt.
Nach dem Tod Maos waren die Freiheiten größer und Regisseure wie Zhang Yimou oder Chen Kaige begannen das Kino mit anspruchsvollen und vor allem kritischen Filmen zu prägen.
Parallel entwickelte sich dazu das Kino aus
Hongkong. Dieses Kino war eher mehr auf Unterhaltungskino ausgerichtet. Persönlichkeiten wie Bruce Lee verhalfen diesen kurzweiligen, aber bisher in dieser Form noch die dagewesenen, Actionkino zur weltweiter Beliebtheit. Besonders das Wuxia-Genre das gerade in Hongkong und
Taiwan entstand, prägte das asiatische Kino. Es war signifikant durch seine überirdischen Kampfeinlagen, in denen Kämpfer förmlich durch die Luft flogen (Inspiriert durch alte Erzählungen, Novellen, diversen Romanen und Mythen in der chinesischen Kultur). Für viele Europäer wirkt so was befremdlich, bei den anderen weckte gerade diese Andersartigkeit die Neugier.
=> Somit prägten Japan und China die asiatische Filmkultur maßgebend und haben auch somit einen gewaltigen Einfluss auf die
koreanische Filmindustrie. Heute ist der Einfluss schon weit über Asien hinaus gewachsen und hat den Rest der Welt erfasst. Zwar noch nicht in dem Maße wie Hollywood, aber der Einfluss wächst stetig.
Südkorea
Man nimmt an, dass der erste Kinofilm ca. 1903 in Korea gezeigt worden ist. Genauere Daten sind leider nicht zu ermitteln. Heute sind keine Filme mehr aus dieser Zeit komplett erhalten, aufgrund des Koreakrieges ging alles verloren. Man weiß aber, das zwischen den frühen Zwanziger Jahren bis zum Jahr 1945 ca. 160 Filme gedreht worden sind.
Nach dem Koreakrieg sorgten vor allem neben der Steuerfreiheit und großzügige Wiederaufbau-Hilfen für einen Aufschwung der südkoreanischen Filmindustrie.
Über heute ist zu sagen: Südkorea ist eine wahre Filmnation mit einer eigenen Identität geworden. Man kann immer und überall Filme schauen. Fast an jeder Ecke findet man z.B. in Seoul die DVD Bang`s. Das sind sozusagen Räume, die wie ein gemütliches Wohnzimmer eingerichtet sind, wo man sich dann einen DVD-Film anschauen kann.
Nordkorea
Während der Nachbar nun heute unbestreitbar zu einer der größten Filmnationen der Welt geworden ist, sollte man aber trotzdem Nordkoreas Filmindustrie nicht aus den Augen verlieren.
Besonders im Bereich Zeichentrick sind die Nordkoreaner qualitativ auf dem allerhöchsten Niveau. Ausländische Auftraggeber sind sich dieser Qualität durchaus bewusst. Das Regime nimmt so mehrere Millionen Euro im Jahr ein. Die Aussicht auf hohe Qualität, bei niedrigen Gehältern lockt vermehrt Auftraggeber aus Frankreich, Italien und auch aus Deutschland.
Interessant ist, dass vor kurzem eine Zusammenarbeit zwischen Süd und Nordkorea entstanden ist. Ein Zeichentrick namens Empress Chung aus dem Jahre 2005. Das ist fast eine Sensation.
P.S.: Wer weiteres Interesse an mehr hat, findet hier genügend Zusatzinformationen:
Infos.
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