Das Ende von Band 3 war einfach rund. Es gab nen Ausblick in die Zukunft und Takeo war sich des unvermeidlichen bewusst, dass er nicht an Alterschwäche sterben würde, aber immerhin waren alle Charaktere glücklich.
Zwar hat Der Ruf des Reihers kein komplettes Dark End und nachdem ich nach dem vor-vorletzten Kapitel WIRKLICH sauer war, haben mich die letzten beiden noch etwas versöhnlicher gestimmt, aber letztlich fällt in dem Band ja nun wirklich alles zusammen.
Ausgerechnet die Liebe zwischen Takeo und Kaede bricht, eines der Motive der ersten drei Bände. Kaede als einen Charakter, den man über 3 Bänden als zweiten Hauptcharakter (!) liebgewonnen hat so durchdrehen zu lassen ist auch ein ziemlicher Schlag in den Magen.
Wie gesagt. Die letzten beiden Kapitel fand ich dann schon wieder versöhnlicher, indem gezeigt wurde, dass eben doch nicht alles hinüber ist, aber dass dann auch noch die Houou (DAS Symbol für Hoffnung und Frieden in den Büchern) verschwinden ist dann ja doch ein deutliches Zeichen an den lesen, dass Lian Hearn ihre Helden in einer schlechten Zeit zurücklässt.
Jetzt mich nicht falsch verstehen. Ich hab nichts gegen Bad Endings, ich mag es auch, wenn ich am Ende eines Buches fast weinen muss, oder es tue (was ich beim Ruf des Reihers getan hab... allein schon als die Giraffe gestorben ist), aber das war einfach ein bisschen übertrieben viel.
Ein bekannter, dem ich die Geschichte erzählt hab, hat das so zusammen gefasst: "ein bisschen Tragik ist ja schön und gut, so funktioniert letztlich jede Story... aber DAS liest sich wie der Extrakt aus siebenhundert gepressten BILD Zeitungen und entsprechend vielen Folgen von GZSZ die man in den Destilator geworfen hat"
Was ich noch ziemlich mies fand ist, dass man nicht erfährt ob Shizuka jetzt überlebt hat oder nicht. Wenn sie schon noch nen Teil schreiben musste, hätte sie wenigstens darauf achten sollen, dass man am Ende weiß, was mit den alten Charakteren passiert ist.
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