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Thema: Die Epochen der Romantik und des Sturm und Drang im Vergleich

  1. #1
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    Die Epochen der Romantik und des Sturm und Drang im Vergleich

    So, ich habe den alten Romantik Thread geteilt. In diesem neuen Thread hier geht es jetzt um die Epochen der Romantik und des Sturm und Drang mit ihren Dichtern und Werken!

    Liebe Grüße

    Regenengel




    Das kommt ganz darauf an, was du unter romantisch verstehst. Viele Leute finden die Leiden des jungen Werther von Gothe romantisch. Ich fand es war die Geschichte eines schwachen Charakters, der es über hundert Seiten nicht geschafft hat konsequent zu sein und sich umzubringen, bis meine Gedult extrem strapaziert hatte und es letztlich doch noch vollbracht hat. Ich konnte das nicht romantisch finden, aber die Leute in meinem Umfeld halten es so ziemlich für das romantischte, was sie jemals gelesen haben...

  2. #2
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    Ich habe, so wie Bittersweet, auch sofort an die Epoche der Romantik gedacht... weniger an triviale Liebesromane.

    Und mir geht's genauso, ich grause mich davor, dass ich im GK jetzt den Werther lesen muss (glücklicherweise schreiben wir die Klausur über Emilia Galotti...) Ansonsten kann ich mir vorstellen, dass die Werke aus der romantischen Zeit vielleicht ganz nett sind.

    Liebesromane sind doch Zeitverschwendung... obwohl: Wie wär's mit Vom Winde verweht von irgendwas Mitchell? Eine Freundin von mir liest es gerade (im Unterricht) und sie schwankt zwischen dem Schwärmen und dem Lachen über die Kitschigkeit...

    Da lese ich doch lieber Lovestory-Manga... kurzweilig und nehmen nicht viel Zeit weg...

  3. #3
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    @Rion :Ich glaube nicht, dass die Romantik-Epoche gemeint ist.

    Aber wenn Yoiko diese Bücher gemeint hat, so kann ich ein paar empfehlen.
    (Nur auf Anfrage)

  4. #4
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    @Seraja-chan: Das habe ich bei den späteren Postings auch bemerkt, aber Bittersweet hat zuerst etwas zum Werther gepostet, wie Du sehen kannst... daher fühlte ich mich zuerst bestätigt, an die Epoche gedacht zu haben...

    Übrigens interessiert's mich, was für Bücher Du da für gut empfindest...

  5. #5
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    @Nimue: Ich glaube nicht

    @Anne: Von Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts, ich fand es sehr unterhaltssam. Der Taugenichts macht sich um nichts gedanken und wird in allem Möglichem verwickelt. Und dazu gibt es noch ein Happy End
    (Seine Gedichte gefallen mir auch)

    Ich finde noch haufenweise Gedichte aus der Romantik gut z.B von Karoline von Günderode, Heinrich Heide, Novalis.

    Gehört Shakespear nicht auch zu den Romantikern? Dann würde ich von ihm: "Viel Lärm um nichts" und (natürlich) "Romeo und Julia" sehr empfehlen. Im Gegensatz zu R+J hat ersteres ein Happy End

  6. #6
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    @Rion: Stimmt, er heisst Heine, aber er ist ganz sicher ein Romantiker, aber gehört auch zu der Strömung "Vormärz"( 1830-1848 ) die während der Epoche der Romantik(1795-1840) "stattfand".

    @Anne und all: Ich habe noch etwas bei meiner Aufzählung vergessen. Die Märchen der Gebrüder Grimm gehören auch zu der Romantik und sind natürlich empfehlenswert

  7. #7
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    Original von Rion
    Mir gefallen "Viel Lärm um nichts" & "Romeo und Julia" auch sehr gut... aber: Shakespeare hat im 16. (oder 17.?) Jahrhundert gelebt! Da gab's die Romantik noch gar nicht... daher gehört Shakespeare in die Zeit der Klassik rein - war seiner Zeit allerdings voraus.[/quote]

    Ich habe etwas nachgeforscht, also: William Shakespear ist am 26. April geboren und, den Berichten nach, genau 52 Jahre später gestorben (1616). Also an der Deutschen Literatur gesehen hat er während der Barrock-Zeit gelebt. Aber da die Deutsche Literatur meistens hinterherhinkt, denke ich, könntest du mit deiner Eischätzung (Klassik) richtig liegen. Allerdings nur wenn du nicht die Deutsche (Weimarer) Klassik meinst, den die war erst 1786-1805.

    Edit: eng. Klassik im 16. Jahrhundert im sog. elisabethanischem Zeitalter.

    Oje, ich bin heute recht "theoretisch" drauf

  8. #8
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    Original von Seraja
    Oje, ich bin heute recht "theoretisch" drauf
    Kein Problem... wenn das so ist, bin ich *immer* theoretisch drauf

    Shakespeare: Das Tolle ist ja, er war ja auch seiner Zeit (der engl. Klassik) voraus - immerhin sind seine Schriften schon sehr romantisch angehaucht...

    Literatur im Allgemeinen: Ja, als Erstes waren die Engländer, dann kamen die Franzosen und dann die Deutschen. Wobei die Romantik mit Goethe und Schiller ja vor allem in Deutschland ihre Blüte erlebt hat... (so genau weiß ich das allerdings nicht... das sind so die Fetzen, die ich im Unterricht mit halben Ohr noch mitkrieg)

  9. #9
    Mitglied Avatar von Regenengel
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    RE: Literaturepoche Romantik

    Original von Haruka Kawamoto
    also, da im Lehrplan der neunten Klasse Realschule (leider) auch die Literaturgeschichte steht, sollten wir uns neulich einmal gedanken über die Epoche der Romantik machen...
    @Eichendorff: Ich hab quasi meine facharbeit zu ihm bzw. zum "Marmorbild" geschrieben und kam nach anfänglichen Gewöhnungsschwierigkeiten sehr gut damit klar. Lyrik der Romantik ist bei uns nämlich Abithema. Allerdings war Lyrik und Prosa in dieser Zeit ja eng verbunden; so standen die Gedichte bzw. Lieder im Kontext eines Romans und wurden erst später für entsprechende Sammlungen herausgelöst.

    Habe den alten Thread jetzt geteilt. Ab jetzt hier nur zur Epoche, sonstigen Herzschmerz in den anderen Thread

  10. #10
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    Den Vogel hat doch Novalis abgeschossen mit seinen Hymnen an die nacht (oder so ähnlich).

    Hab heute erst wieder mit meiner mum diskutiert...

    sie meint das ist schöne leicht verständliche lyrik...
    wenn sogar meine deutschlehrerin probleme hatte, das zu entschlüsseln, dann soll meine mum sich mal dran versuchen....
    ich find einige seiner texte, vor allem einige, die er nach dem tod seiner verlobten geschrieben hat, ziemlich psycho!

  11. #11
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    Ich finde, dass die Hymnen an die Nacht echt schwer verständlich sind. Mein Deutschlehrer hatte keine Probleme uns das Zeug zu erklären, aber alleine wär ich nie drauf gekommen.

    Die Gedichte von der Romantik sind oberflächlich gesehen einfach und noch schön (finde ich), aber es steckt viel mehr dahinter als man denkt.

  12. #12
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    Original von Bittersweet
    So, ich habe den alten Romantik Thread geteilt. In diesem neuen Thread hier geht es jetzt ausschließlich um die Epoche der Romantik mit ihren Dichtern und Werken!

    Liebe Grüße

    Regenengel




    Das kommt ganz darauf an, was du unter romantisch verstehst. Viele Leute finden die Leiden des jungen Werther von Gothe romantisch. Ich fand es war die Geschichte eines schwachen Charakters, der es über hundert Seiten nicht geschafft hat konsequent zu sein und sich umzubringen, bis meine Gedult extrem strapaziert hatte und es letztlich doch noch vollbracht hat. Ich konnte das nicht romantisch finden, aber die Leute in meinem Umfeld halten es so ziemlich für das romantischte, was sie jemals gelesen haben...
    Meine mutter hielt es auch für das romantischste werk, das sie je gelesen hat (rosamunde pilcher nicht mitgereichnet, aber die gehört hier ja auch nciht rein!)
    bis mein bruder es auf die schippe genommen hat, wie so viele werke, die man auhc eindeutig zweideutig sehen kann!
    Bei Novalis' hymnen an die nacht hat er sich totgelacht und auch das auf die schippe genommen. seinen vortrag hat er mit dem satz: o' sauge mich an, geliebter! oder wie war das? egal, war der kerl schwul, der das geschrieben hat? beendet. kurz darauf lag er unter dem tisch und meine mum war den tränen nahe...

  13. #13
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    Original von RionLiteratur im Allgemeinen: Ja, als Erstes waren die Engländer, dann kamen die Franzosen und dann die Deutschen. Wobei die Romantik mit Goethe und Schiller ja vor allem in Deutschland ihre Blüte erlebt hat... (so genau weiß ich das allerdings nicht... das sind so die Fetzen, die ich im Unterricht mit halben Ohr noch mitkrieg)
    nö, würde ich widersprechen. byron und shelley, die beiden hauptvertreter der britischen romantig (um 1800), waren ganz großartige autoren, deren werke im englischen sprachraum genauso hoch gehandelt werden wie jene des frühen goethe bzw. die werke heines. leider haben die beiden - und viele weitere britische romantiker - kaum eingang in den deutschen literaturkanon gefunden. mir persönlich sagt aber die schwere, etwas morbide romantik von byron oder die wortgewaltigen texte von shelley mehr zu, als das meiste deutsche aus dieser epoche.

  14. #14
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    Goethe und Schiller gehörten zur Romantik? Ich glaub ich muss noch mal über die Bücher gehn.

  15. #15
    Mitglied Avatar von Regenengel
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    Goethe?? Romatik?? :bigeye: *kopfschüttel*

    Der junge Goethe ist dem Sturm und Drang, der alte der Weimarer Klassik zuzuordnen. Zwar haben Sturm und Dran und Romantik viele Gemeinsamkeiten (Betonung des Subjekts und des Gefühls), aber sie sind nicht gleichzusetzen. Später hat Goethe auch schafte Kritik an den Romantikern geübt. Zu Schiller weiß ich in diesem Zusammenhang nicht so viel, es dürfte aber vermutlich auch in diese Richtung gehen.
    Werd dazu später mal noch mal was suchen, bin grad zu k.o. ^^*

    Thema Heine: Er sah sich als Vollender und Überwinder der Romantik. Während seine früheren Werke noch gut in die romantischen Gedichte der Zeit passen, ironisieren die späteren Werke zunehmend die überholten und ausgeschlachteten romantischen Motive. Auch dazu such ich mal ein Beispiel, Heine ist interessant ^^


    PS: Ich werde die Threads noch mal genau durchgehen und teilweise die Beiträge auseinander editieren, also mal was ausschneiden und drüben reinflicken quasi. Das hier ist mir zu chaotisch.

    PPS: Übrigens der "Werther" ist auch kein Werk der Romantik, sondern des Sturm und Drang nur passt es irgendwie noch weniger in den Herzschmerzthread als hier, deswegen habe ich diese Posts hier gelassen.

  16. #16
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    okay, nehm alles zurück, ist schon zehn jahre her bei mir und mein hauptfach ist soziologie (und da bin ich auch nicht besonders gut drin...)

  17. #17
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    Es sei dir verziehen!

    Sorry Regenengel, ich hab nihct sofort gecheckt, das goethe ja vorher seinen karrierenhöhepunkt hatte...

    wo hatte ich nur wieder meinen kopf? TSTSTS!
    Wo wir das doch grad erst in Deutsch behandelt haben... und sogar ne ex geschrieben haben... schimpft mich...

  18. #18
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    war die romantik überhaupt besonders ausgeprägt in der literatur? ich kann fast nur die musik-epochen *tropf* , die aber dafür ziemlich gut^^

    zu schiller: seine ersten werke (obwohl sie jahre später nach denen von goethe erschienen) waren eindeutig dem sturm und drang zuzuordnen, er war soweit ich das verstanden habe eine art "nachzügler", der zb von goethe kritisiert wurde (zu der zeit, als goethe auch seine früheren werke kritisierte... merke: schon damals war den autoren das, was sie früher geschrieben haben, peinlich ). später zählen schillers werke allerdings zur klassik.

  19. #19
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    Das einzige, was ich bewusst als Buch aus der Epoche der Romantik gelesen habe war "Aus dem Leben eines Taugenichts". Irgendwie war mir das zu platt, wenn ich auch an einigen Stellen lachen musste und ich durchaus realistische Darstellungen und Handlungen nachvollziehen konnte.
    (Zu denken, ich würde den Werther der Romantik zuordnen,tz . Sturm und Drang. . Es ging bei meinem Kommentar tatsächlich darum, dass manche Leute ihn "romantisch" im Sinne von Love-Story-schluchz-so-schön finden.)
    Mit anderen Werken aus der Epoche der Romantik konnte ich bis jetzt nicht soviel anfangen.

    Aber der neue Thread gefällt mir trotzdem gut. :laugh1:

  20. #20
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    Wie war das nochmal??

    Merkmale der romantik (literaturepoche):

    idealisierung der natur

    In den meisten Fällen ein happy end

    ...

    die epoche hatte jedenfalls genug stoff geliefert um unser literaturbuch mit mindestens zehn seiten zu belasten...

    Ich kenne aus der romantik:

    aus dem leben eines taugenichts und

    die hymnen an die nacht (novalis) und nomal so ein gedicht vom Eichendorff...

  21. #21
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    @Haruka Kawamoto: Ich kenne auch nicht viel mehr. Nur noch einige Gedichte/Lieder, die in unserem Literaturbuch vorhanden sind.

  22. #22
    Mitglied Avatar von FoxOTRox
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    Ich schreib jetzt mal einfach geschwind rein, was ich bei Romantik empfinde oder besser gesagt was ich von der Weltauffassung der Romantik halte.
    Da wäre zum ersten das Aussenvorlassen von tatsächlichen Zuständen vor allem der Zeichnung der realen Gefühlswelt. Als ob die Charaktere wirklich alle so orientierungslos oder extrem zielgerichtet sind, dass ist literarische Schwarz-Weiß-Malerei. Wo bleiben bitte schön die Gedankenströme, wo die Schizophrenie der Existenz, die Zerstörung der Zeit und des Wesens?
    Dazu noch diese Suche nach Einheit und Form, Vollendung des Schemas, die Wahrung durchdringender Botschaften, die ihren Nährboden auf Emotionen
    gründen. Alles wirkt so seltsam verklärt, hält sich eine Maske vor, die sie gestohlen hat.
    Nicht mal Surrealismus könnte die Wahrheit so offensichtlich verzerren, wobei gesagt werden muss, dass der Surrealismus wahrscheinlich der Wahrheit noch am nächsten ist.
    Der Taugenichts? Hab damals ne Klausur darüber geschrieben ohne ihn gelesen zu haben, wozu auch, alles lag offensichtlich vor mir, dazu noch ne Inhaltsangabe und ich habe die Geschichte tatsächlich gekannt. Keine tiefgründige Philosophie, die man hätte überlesen können, keine Seiten, die man zehn-nein-zwanzig Mal liest aufgrund ihrer überragenden Ehrlichkeit und Weisheit.

    Das ganze hört sich euch wahrscheinlich wie eine Hass-Tirade auf die Romantik an, wahrscheinlich denkt ihr ich bin böse, verabscheue die Frauen und die Liebe und habe es mir einfach aus Prinzip zum Ziel gemacht die Romantik zu hassen.
    Aber die Romantik hat allein deswegen ihre Daseinsberechtigung, weil sie in der Reihe, der literarischen Entwicklung ein Bindeglied darstellt ohne welches jede folgenge sich verzögert hätte oder erst gar nicht möglich gewesen wäre. Sturm - und Drang - Naturalismus - Expressionismus (ich weiss, dass noch einiges fehlt) bauen auf den Fehlern der Vorgänger auf. In Siddhartha z.B. steht: wenn jede Wahrheit richtig ist, so ist auch jedes Gegenteil dieser Wahrheit richtig (oder so ähnlich! )
    Jeder sollte Romantik gelesen haben um die Vollkommenheit zu verstehen, sich aber so schnell wie möglich wieder davon abwenden, da dadurch der Blick getrübt wird und man Gefahr läuft sein Gehirn zu drosseln!

  23. #23
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    Ich danke dir für den letzten beitrag...

    das hast du so treffend dargestellt, ich könnte es nicht besser machen...

    Danke nochmal, ich werde mal mit meiner deutschlehrerin drüber reden...

  24. #24
    Mitglied Avatar von Regenengel
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    Folgende Zusammenfassung hab ich mir für mein Abi gemacht, vielleicht bringt sie ja ein paar brauchbare Infos:


    1) Begriff „Romantik“ (frz. „romance“, engl. „romantic“):
    • bezeichnet zunächst den volkstümlich-höfischen Versroman des Mittelalters im Unterschied zur lateinischen Dichtung;
    • Friedrich Schlegel und Novalis führen ihn dann als Bezeichnung für die Dichtung ihrer Zeit ein

    Problem: Sowohl der Epochenbegriff „Romantik“ als auch die Bezeichnung „Romantiker“ sind Begriffe für jeweils sehr vielfältige Phänomene; möglich: Strukturierung nach zeitlichen und lokalen Kriterien --> Frohromantik in Jena, Hochromantik in Heidelberg, Spätromantik in Berlin; insgesamt 1795 - 1830


    2) Politisch-soziale Ereignisse und Entwicklungen, die die Romantik beeinflussten und bestimmten:
    • Franz. Revolution 1789 --> liberale, republikanische Ideen, begrüßt von den Frohromantikem (vgl. mit den Freiheitsträumen des „Sturm und Drang“!); Änderung der positive Haltung mit dem Beginn der Revolutionskriege ( --> Revolutionsheere in D!) und der Radikalisierung der Revolution ab 1793 (--> Robespierres Terror !) bzw. der Expansionspolitik Napoleons:
    • Feldzüge Napoleons 1796 -1810, Befreiungskriege der europäischen Staaten bis zur Niederlage Napoleons lassen die Revolutionsbegeisterung umkippen; die bei einigen Romantikem bereits vorhandenen nationalen Tendenzen wandeln sich zu aggressivem Patriotismus (--> nationalistische Kampf- und Kriegslieder; konservative Lobgesänge auf Fürsten u. Könige; Beisp.: E. M. Arndt „Des Teutschen Vaterland“ als Flugblatt für den Frühjahrsfeldzug der preußischen Truppen 1813 gegen Napoleon).
    • Wiener Kongress und anschließende Restauration:
      Entsprach der zunehmend konservativen Haltung vieler Romantiker (Eichendorff und Novalis waren Staatsbeamte, Friedrich Schlegel stand als Diplomat im Dienst Metternichs!); Ideen der Franz. Rev. schienen gescheitert, die ursprünglich mit dem starken Mann (=Napoleon) verknüpften Erwartungen (Frieden, Ordnung) hatten sich angesichts der napoleon. Machtpolitik als falsch erwiesen --> Suche nach Orientierung, verlässlichen Werten, Begeisterung für die Vergangenheit besonders für das christlichgermanische Mittelalter, in den Augen vieler Romantiker das „goldene Zeitalter“ mit gottgewollter Ordnung und christlichen Tugenden als Grundlage für jeden Einzelnen und auch die Gesamtgesellschaft --> Wiederentdeckung und Sammlung mittelalterlicher bzw. .allgemein vergangener Werke (Heldenepen wie das Nibelungenlied, Minnelieder, Volksbücher, Märchen, Volkslieder als Zeugnis „ursprünglicher Wahrheiten“)


    Beispiele: „Des Knaben Wunderhorn“ = von A. v. Amim und C. Brentano in Heidelberg erstellte Volksliedersammlung; viele Volkslieder werden Grundlage für romantische Gedichte (Liedcharakter, oft doppelte- Volksliedstrophe, 3-hebige jambische Reimverse)
    Beispiele für romantische Lyrik im Stil des Volksliedes: Eichendorff „Das zerbrochene Ringlein“ ; Co Brentano „Der Spinnerin Nachtlied“
    Beispiele für religiös geprägte Dichtung, die christlich orientierend wirken sollte: Eichendorff, „Mahnung. 1810“. Angesichts der beginnenden Industrialisierung hatte das Religiöse aber keine gesellschaftlich prägende Kraft mehr; auch die Auswirkungen der Epoche der Aufklärung waren nicht einfach zuignorieren.

    Goethe und andere Zeitgenossen beurteilten die Ziele und Werke der (Spät-)Romantiker kritisch. Vor allem der „klassische“ Goethe beklagte den Rückfall hinter bereits erreichte Ziele wie Aufgeklärtheit, Humanität, Vernunft, Toleranz, und kritisierte das „Form- und Charakterlose“, wandte sich gegen die Ideen der Grenzüberschreitung, der Überwindung und Poetisierung der Wirklichkeit gegen die (Über-) Betonung des Gefühls.


    3) Die Bedeutung der Natur für die Poesie, Kunst und Musik der Romantik
    zeigt sich in der Fülle der Naturgedichte ebenso wie in der Fülle der Vertonungen dieser Gedichte und in der Fülle der Landschaftsbilder (Beisp.: Co D. Friedrich). In diesem Zusammenhang sei auch auf das für die Romantiker wichtige Schlagwort der „Entgrenzung“ verwiesen, welches z.B.
    • die Aufhebung der Schranken zwischen den einzelnen Gattungen bezeichnete (Viele romantischer Gedichte standen ja ursprünglich im Kontext von Novellen, Briefen, Märchen etc.), auch
    • die Aufhebung der Trennung zwischen den einzelnen Disziplinen von Poesie, Kunst und Malerei,
    • und auch das Ineinander-über-Gehen von Wirklichkeit und Dichtung meinte.


    Beispiele für Naturmotive: Blumen (-->„blaue Blume“ bei Novalis), Nachtigall, Bäume usw.; diese Naturmotive stehen oft nicht nur für sich selbst sondern sind häufig Träger symbolischer Bedeutung, spiegeln positive wie negative Empfindungen der Menschen wider bzw. haben positive (vgl. Eichendorffs Gedicht „Abschied“) oder auch negative bzw. verführerische Wirkung (vgl. Eichendorffs Gedicht „Die Heimat“) für den Menschen. Nicht selten sind die Naturmotive auch religiös besetzt; so deutet z. B. der Sonnenaufgang oder das Morgenrot auf die Auferstehung, das Abendrot auf Sterben und Tod, offenbart sich in der Natur allgemein die Existenz des Schöpfers.
    • Die Natur ist außerdem oft verbunden mit dem Sehnsuchts- oder Todesmotiv, dem Motiv des Traumes oder auch dem Motiv der Wanderschaft. wobei das Wandern ähnlich wie die Schifffahrt für das menschliche Leben steht (vgl. Eichendorffs „Die zwei Gesellen“).
    • Ein weiteres wichtiges Motiv der Dichtung (auch der Musik und Malerei) der Romantik ist das der Nacht für Geheimnisvolles positiver wie auch negativer Ausprägung (vgl. Epoche der Aufklärung: Motiv der Sonne / des Lichts = Symbol für Klarheit).


    4) Die Liebeslyrik der Romantiker:
    ...ist häufig von den Wirklichkeitserfahrungen der Dichter geprägt:
    • Gedichte, in denen die verlorene oder unerfüllte Liebe beschrieben wird (--> Motiv der Wehmut, der Melancholie, der Vergänglichkeit); Beispiele: Karoline von Günderrode: ,,Die eine Klage; Eichendorff: „Das zerbrochene Ringlein“; C. Brentano: „Der Spinnerin Nachtlied“; Heine: „Wenn ich in deine Augen seh“.
    • Gedichte über die erfüllte Liebe; Beispiele: Ludwig Uhland, „Liebeswunsch“; Eichendorff, „Der Blick“.
    • Gedichte, in denen der Gegensatz und die Spannung zwischen reiner, himmlischer, keusch-unkörperlicher Liebe (oft verkörpert in der Jungfrau Mafia) und der sinnlich-sexuellen, sündhaftern Liebe thematisiert wird; die sündhafte Liebe lockt u. verleitet (--> Bild der verlockenden Sirenen), bedeutet aber auch Gefahr, Bedrohung, Unheil, Verlust des Seelenheils - Wiedererlangung des letzeren, Rettung ist nur möglich durch den Glauben an Gott (vgl. Eichendorffs „Die zwei Gesellen“).


    5) Poetologische Gedichte der Romantik:
    “Poetologie“ = Lehre über Ursprung, Sinn, Aufgabe der Poesie und über die Rolle des Dichters
    Für Schlegel bezeichnete die romantische Poesie als eine „progressive Universalpoesie“, als eine allumfassende Poesie, welche alle Gattungen (Gedicht, Novelle, Märchen), aber auch alle künstlerischen Bereiche (Poesie, Kunst, Musik; vgl. Punkt 3) vereinen, die gesamte Welt umfassen sollte.
    Auch in den poetologischen Gedichten spielt die Natur (auch Schöpfung!) als Ursprungort der Dichtung eine wichtige Rolle. Wichtigste Aufgabe des Dichters ist es, sozusagen mit einer Wünschelrute die Geheimnisse in der Natur zu entdecken und in Worte zu fassen. In früheren Zeiten, so die Überzeugung der Romantiker, hatten die Menschen die Sprache der Natur noch verstehen, in der Natur gleichsam wie in einem Buch lesen können. Nun vermochten allein die Dichter diese Sprache der Natur mit ihrer besonderen Intuitionsgabe (--> Gefühlserkenntnis vs. rationale Erkenntnis) zu entschlüsseln und den Menschen verborgene Wahrheiten mitzuteilen. Dabei fühlten sie sich nicht selten dem Wissenschaftler, der Naturzusammenhänge mit Rationalität zu erforschen und erklären suchte, weit überlegen (vgl. Novalis, „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“).

    6) Dichterinnen der Romantik:
    In keiner anderen Epoche zuvor setzten sich Dichterinnen und auch Dichter so für die Rechte der Frau auf Selbstverwirklichung, auf Unabhängigkeit, auf Bildung, auf erfüllte Liebe ein. Diesem Sachverhalt entspricht, dass einige Frauen als Schriftstellerinnen tätig werden. Teilweise bedeutende literarische Salons führten (Beisp.: Bettina Brentano, Rahel Varnhagen, Henriette Herz) oder wie die berühmteste Frau der Frühromantik in Jena, Caroline Schlegel-Schelling, zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens wurden. Diese Entwicklung war aber nicht ungefährdet, Frauenliteratur stand erst an ihrem Anfang; dies zeigt sich z. B. daran, dass eine schon in der Romantik vielbeachtete Lyrikerin, K v. Günderrode, ihre Dichtungen anfangs unter d. Pseudonym „ Tian“ veröffentlichte.

    7) Das Ende der romantischen Lyrik:
    Im Laufe der Zeit wiederholten sich die Ideen, Motive, Bilder und Formen der romantischen Dichtung, ihre Inhalte konnten keine Antworten auf die Fragen der Zeit mehr geben. Dies führte zum Ende der Romantik. Heinrich Heine betrachtete sich als Vollender und Überwinder der Romantik. Seine frühe Lyrik (Beisp.: „Wenn ich in deine Augen seh“') zeigt noch alle typischen Motive und Themen eines romantischen Gedichts, zeigt auch Heines Verbundenheit mit der Romantik. Aber Heine erkannte auch, dass Inhalte, Formen und Stil der romantischen Lyrik immer weniger möglich war. Mit dem Stilmittel der Ironie kritisierte er mehr und mehr romantische Dichtung (Beisp.: „Nun ist es Zeit, dass ich mit Verstand“).


    Zum Vergleich der verschiedenen Epochen (Romantik mit Aufklärung, Sturm und Drang und Klassik) hab ich auch noch was, das such mal noch ^^

  25. #25
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    Kein Problem, Deutschlehrer waren auch schon immer eine meiner Lieblingszielscheiben. Wenn die im Ausland wüssten, dass die PISA Studie zum größten Teil durch eben solche Lehrkörper zustande kommt, deren persönliche Faszination sich nicht im geringsten mit dem Stoff deckt, den sie dir einzwängen wollen, gäbe es keinen Beamten Status mehr. Meine aktuelle LK- Lehrerin hat es sogar geschafft meine Begeisterung für's Schreiben, welches nun immerhin 8 Jahre anhält, zu bremsen. Dadurch hat sich mein Schreibstil zeitweise so verschlechtert, dass ich ernsthafte Existenzprobleme hatte, da ich ja schon immer Schriftsteller/Journalist werden wollte/will.
    Achja, was sehne ich mich nach meinem Lehrer aus der Zehnten zurück. Erzkonservativ, aber er hat mich gefördert wie kein anderer. Ich hoffe, dass er seine Rente noch lange geniessen kann.

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