Original von TheSmallOne
Irgendwie fand' ich ja, dass das Ende ein wenig plötzlich kam, dafür dass sich die Geschichte ja doch ziemlich langsam entwickelt hat...
Naja, am Ende wurden halt alle Fäden zu einem Ganzen zusammengeführt. Dafür war der Band ja auch fast doppelt so dick wie die anderen. Trotzdem wirkte es schon irgendwie etwas komprimiert.
Also wenn ich das nicht falsch verstanden habe, dann wurde dieser Wald, und alle Insekten von den Menschen geschaffen, mit der Aufgabe den Planeten von den Giften zu reinigen. Sobald die Reinigung abgeschlossen wäre, hätte man dann mit der Neubesiedelung angefangen, wobei das existierende Leben komplett verschwunden wäre.
Bei den Insekten wäre ich mir nicht so sicher, die könnten auch einfach eine Begleiterscheinung sein. Ansonsten sehe ich das genauso. Die Erde war einfach so verseucht, daß diese Reinigung die einzige Möglichkeit war, wieder überlebensfähige Bedingungen zu schaffen. Die Vernichtung des aktuellen Lebens wurde dabei billigend (oder absichtlich?) in Kauf genommen.
Die Technologie und die Embryos der Menschen für die Zeit dannach waren in diesem Grab untergebracht, und die Kultur/Künste sowie die Tiere waren in dem Garten, in dem Nausicaä gegen Ende war.
Genau. Mich würde nur mal interessieren, was mit dem Garten passiert, wenn das Meer der Fäulnis ihn erreicht. Aber da er ja anscheinend etwas ausserhalb der Realität liegt, dürfte das wohl kein Problem darstellen.
Was ich jetzt nicht so recht verstanden habe war, wozu diese Titanen geschaffen wurden. Waren die so eine Art Vorhut, die ersteinmal ordentlich "Chaos" machen sollte, damit der neue Wald sich schneller ausbreiten konnte, oder waren die vielleicht eher eine Waffe von einer Gegenpartei.
An eine Gegenpartei glaube ich nicht. Ich habe nochmal nachgesehen und festgestellt, daß ab der Szene in dem Grab die Titanen überhaupt nicht mehr erwähnt werden. Ich gehe mal davon aus, daß die Titanen dazu da waren, die Städte und ähnliches, das an der Verseuchung Schuld war, zu zerstören, um einer weiteren Verseuchung vorzubeugen. Dazu paß auch der Satz im Klappentext: "Im Krieg der 'Sieben Tage des Feuers' wurden die Städte, die giftige Stoffe freigesetzt hatten, zerstört, und alle komplizierte, hoch entwickelte Technologie ging verloren."
Nunja, am Ende scheint Nausicaä ja dann die Wahl zu haben; entweder läßt sie dieses Grab intakt, was dazu führen würde, dass nachdem die Reinigung der Welt abgeschlossen wäre, alles existierende Leben verschwindet, und durch eine perfekte Welt abgelöst wird, oder aber (wie sie sich entschieden hat) sie vernichtet das Grab und überläßt den Lauf der Dinge sich selbst.
Ich denke, Nausicaä hat einfach eigesehen, daß es keine perfekte Welt geben kann, siehe Seite 198. Auch in der neuen Welt würde die schlechte Seite der Menschen irgendwann wieder zu Tage treten. Und weil sie an das aktuelle Leben, das Leben an sich, glaubt, hat sie sich bewußt gegen eine trügerische 'reine' Welt entschieden. Das hat sogar König Wu erkannt; als Nausicaä gegen Ende sagte "Aus diesen Eiern wären friedliche und weise Menschen geworden, nicht so brutale wie wir", entgegnete er "Sowas könnte man wohl kaum Menschen nennen".
Da würde mich mal interessieren, wie ihr euch in so einer Situation entschieden hättet, und warum?
Das ist natürlich schwer zu beantworten. Wahrscheinlich genauso, viellecht hätte aber auch die Hoffnung gewonnen, daß es doch mal
intelligente Menschen geben könnte ... Aber das ist wohl ziemlich illusorisch ...
Lesezeichen