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  1. #1
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Minerva X
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    Reviewthread (BL-Mangas, Novels etc.)

    In Anlehnung an den Thread im Mangafanforum aber doch etwas abgewandelt, habe ich diesen hier aus der Taufe gehoben (ich hoffe es ist erlaubt).

    Hier hoffe ich auf viele Reviews von BL-Mangas, Novels, Artbooks etc. (egal aus welchem Land, Reihen, einzelne Bände) von Lesern an denen man sich orientieren kann bzw. eben andere Meinung sehen kann
    Also macht mit!

    Und jetzt ein Beispiel meinerseits:

    Titel: Black Sun
    Autor: Uki Ogasawara
    Verlag: 801 Media (englisch)
    Bände: 1 (bisher?)

    Inhaltsangabe: Mittelalterliches Setting. Bei einem Sturm auf eine Kreuzritterfestung trifft der Kommandierende Leonard auf den Führer der Angreifer - Jamal Jan. Im Laufe der kurzen Verhandlungen rettet Leonard seinen Mit-Kreuzrittern das Leben, doch zu einem (yaoi...) Preis...

    Bewertung: Die Zeichnungen sind fantastisch, allein auch wegen der sehr interessanten Perspektiven. Die Sexszenen sind gut und die Story dank des Settings nicht wirklich typisch und es gibt sogar Humor (ein paar Szenen sind super), ein paar Kämpfe und eine halbwegs nachvollziehbare Handlung.
    Einzige beide Negativpunkte für mich war der kleine Sexausrutscher (ähm...hust...meine Vorlieben) und das doch sehr offene Ende, bei dem noch nicht ganz absehbar ist, wann die Autorin weiterzeichnet.

    Kann ich alles in Allem wärmstens empfehlen (für Leute, die nix gegen Yaoi haben) - würde irgendwas zischen 8 und 9 Punkten von mir bekommen.


    Sternchen für die Interessierten (von cyber-pirates.org):









    Geändert von Minerva X (01.06.2012 um 10:39 Uhr)
    Like a Dream - Forum für BL, Yaoi, Shonen-Ai, Homoerotik - und Girls Love

    PKT=Persönliche Knallertitel (=was man subjektiv grandios fände, aber nicht unbedingt die Riesenmasse)

    Titelwünsche: Ai no Kusabi (ein BL-Klassiker), Aijin Incubus, Deadlock (Novel), Ilegenes, Kiseiju (Parasyte), Lucky Dog, S, Togainu no Chi, Zone-00; etwas von Akira Norikazu

  2. #2
    Mitglied Avatar von Yllana
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    gute Idee, ich bin eh immer auf der Suche nach neuen guten BLs. Dann steuere ich auch mal was bei.

    Titel: Don´t blame me
    Autor: Yugi Yamada
    Verlag: June (DMP), englisch
    Bände: 2, abgeschlossen

    Inhalt: der 12- jährige Makoto wurde von seiner Freundin versetzt und sucht Trost bei dem Menschen, den er für den coolsten hält: seinem Cousin Toshi, der schon immer seine eigenen Filme machen wollte. Es stellt sich aber heraus, dass Toshi ziemliche Probleme hat, seinen Traum zu verwirklichen, und außerdem hat er offenbar einen Mann als Geliebten, was Makoto ziemlich schockt. Und so erzählen ihm Toshis Freunde die Geschichte wie sie an der Uni zusammen im Filmklub waren und wie Toshi seinen Freund kennengelernt hat.

    Bewertung: unglaublich schräge Charktere, die die wildesten Grimassen schneiden und alle recht seltsame Hobbies haben. Von den zwei Pärchen gefällt mir diesmal sogar das, wo der uke eine Brille hat (was seeeehr selten ist ). Die charas sind alles andere als die üblichen BL-Stereotypen, sondern sind alle ziemlich individuell. Und auch die Nebencharas sind zum Schießen. Der Zeichenstil ist eher ungewöhnlich, aber mit sehr hübschen Gesichtern und die Sexszenen sind auch nicht gerade übel. Sie sind zwar nicht so explizit wie Sachen von Ayano Yamane oder dergleichen, aber auf jeden Fall trotzdem heiß.

    es klingt zwar ein bisschen wie ein slice of life- pseudo- Realismus-manga, ist aber viel zu abgefahren und auch herzerwärmend (schreckliches Wort ) um mit sowas in einen Topf geschmissen zu werden.

  3. #3
    Click to add title Avatar von Eraclea
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    Oh, das finde ich auch, eine wirklich sehr gute Idee. In letzter Zeit war ich schon richtig verzweifelt, weil ich einfach nichts mehr fand, das mich so richtig vom Hocker reißen konnte (meistens ödeten mich schon die Inhaltsangaben an). Vielleicht kann man hier noch was Vielversprechendes entdecken.

    Ich werde dann auch mal ab und an meinen Senf dazu geben, allerdings weiß ich nicht, ob ich besonders gut im Review-Schreiben bin, da ich das ziemlich selten mache...

    Nun, heute frisch zu Ende gelesen:



    [align=center]A Promise of Romance

    Autor: Kyoko Akitsu
    Illustrationen von Tooko Miyagi
    Erschienen bei Juné Manga
    Yaoi Novel, Einzelband



    A Promise of Romance spielt in England. Edward, in dessen Adern das Blut einer Adelsfamilie fließt, wird nach dem Tod seiner Eltern mit dem letzten Willen seines Vaters konfrontiert: Er soll noch vor seinem 26. Geburtstag heiraten, da ihm ansonsten das Vermögen seiner Familie versagt bleibt. So kommt es, dass seine Verwandten eine Ehe für ihn arrangieren, der Edward jedoch unter keinen Umständen zustimmen will und sich deshalb eine kleine Farce einfallen lässt. Er macht sich auf die Suche nach einer Frau, die bereit ist, eine Scheinehe mit ihm einzugehen und sich nach der Heirat, dann, wenn ihm sein Erbe offiziell anerkannt wurde, ohne Widerworte wieder von ihm zu trennen. Auf seiner Suche trifft er in einem Pub zufällig auf den Japaner Satsuki, der vor über einem Jahr nach London kam, um an der hiesigen Theaterschule zu studieren, jedoch arge Probleme hat, das Geld dafür zusammenzukratzen. Edward sieht seine Chance gekommen. Nach einigen Hin und Her überzeugt er Satsuki davon, die Rolle seiner Braut einzunehmen. Erfolgreich können sie die Öffentlichkeit zunächst täuschen. Doch schon bald geraten die beiden in Schwierigkeiten, denn - wie sollte es anders sein? - sie beginnen, echte Zuneigung füreinander zu empfinden...

    Die Geschichte hörte sich für mich nicht gerade nach etwas besonders Innovativem an, aber doch so, als könnte ich meinen Spaß damit haben. Am Ende wurde ich auch kurzweilig unterhalten, aber der Band stellte sich doch als klischeelastiger heraus als angenommen und die Story als recht voraussehbar. Edward ist der stereotypische verwöhnte Junge aus reichem Hause, der noch nie in seinem Leben einen Handgriff getan hat, sondern den ganzen Tag über sämtliche Variationen alkoholischer Getränke in sich hineinfließen lässt und mit einem dicken Bankkonto winkt. Satsuki ist der Typ, der ohne Abschied sein Elternhaus in Japan verlassen hat, es nun nicht wagt, seine Eltern um Geld zu bitten und deshalb zusieht, dass er sich mit Nebenjobs irgendwie über Wasser hält. Schon während seiner Schulzeit hat er aufgrund seines androgynen Äußeren in Theaterstücken meist den weiblichen Part gemimt und kommt für Edward daher wie gerufen. Persönlich finde ich die Figuren nicht besonders gut ausgearbeitet. Sie tun auch immer genau das, was man von ihnen erwartet. Nebencharaktere sind zwar vorhanden, jedoch so unscheinbar, dass sie genauso gut auch nicht vorhanden sein könnten. So gibt es z.B. die eifersüchtige ältere Cousine, die sich extra von ihrem Mann scheiden lässt, um selbst mit Edward vor den Traualtar zu treten. Ihre Auftritte beschränken sich allerdings auf wenige Momente und die Luft ist schnell raus. Leider gelingt es der Autorin meiner Meinung nach auch nicht, besonders viel Spannung zu erzeugen.

    Allerdings gefiel es mir, dass die Geschichte, obwohl sie anscheinend in unserer Zeit spielt, noch ein wenig den altenglischen Charme ausstrahlt. Tooko Miyagis Zeichnungen sind, wenn auch spärlich gesät, schön anzusehen. Außerdem empfand ich die einzelnen Kapitelüberschriften als niedliche Idee; diese tragen nämlich allesamt Namen mehr oder weniger bekannter Werke von William Shakespeare, was sehr gut zur Geschichte passt. Alles in Allem kann ich die Novel aber nur bedingt empfehlen, da sie storymäßig doch recht flach ist, sich für gewisse Sequenzen zu viel Zeit zum Erzählen nimmt, im Gegensatz dazu wichtigere Passagen zu kurz kommen und das Ganze nach gut 180 Seiten ein ziemlich unspektakuläres Ende findet. Insgesamt ziemlich durchschnittlich, daher:


    05/10[/align]


    Manga-Wünsche:
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  4. #4
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    Super Idee.. wird von mir voll unterstützt... schön, dass hier mal Threads eröffnet werden.. kann leider noch nix dazu beitragen, da die meisten Reviews von mir eh auf LaD landen, aber vielleicht schreibe ich hier bald auch mal was kurzes
    Take a look:



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  5. #5
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    [align=center]Fessel mich

    Story: Nora "SnowWhite" Wolff
    Illustration: Tashina A. Jakob
    Erschienen bei Cursed Publishings
    Yaoi Novel, Einzelband



    Puh, mit dieser Lektürewahl habe ich es doch tatsächlich mal wieder geschafft, mich selbst zu überraschen. Es ist ja mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass ich Shonen-Ai aus deutscher Feder oder generell deutschen Manga-Eigenproduktionen äußerst skeptisch gegenüber stehe. Ist es da ein Wunder, dass ich bei der Novel einer einheimischen Autorin erst recht schwarz sah? Nun ja, die Neugierde war mein Antrieb, als ich "Fessel mich" spontan in den Amazon-Einkaufswagen legte.

    Meine Erwartungen schraubte ich dabei sicherheitshalber schon mal in den Keller, um auch ja eine Enttäuschung zu umgehen. Was sollte man sich von einer Novelle mit dem Namen "Fessel mich" schon Großartiges erhoffen? Die Leseprobe war recht nett gewesen, entsprach aber stilistisch nicht meinen Anforderungen. Trotzdem hatte sie mir das Gefühl gegeben, wissen zu wollen, wie es mit den beiden Protagonisten weiter ging.

    Erst gestern kam das Päckchen schließlich bei mir eingetrudelt. Der erste Eindruck nach dem Öffnen: Ziemlich dünn. Ich hatte zwar bereits gewusst, dass die Geschichte auf gerade einmal 150 Seiten erzählt wurde, aber als ich den Band so plötzlich in der Hand hielt, erschien es mir doch sehr wenig. Das Format war zudem größer als ich es mir vorgestellt hatte. Der zweite, dann schon etwas kritischere Blick traf das Cover. Auch das konnte man bereits vorher im Internet bewundern, aber als ich dieses wiederum tatsächlich vor mir sah, musste ich als nächstes feststellen: Hm, nicht wirklich mein Stil. Die Illustration auf der Rückseite des Bandes gefiel mir noch am besten. Dort war die einzige Zeichnung von Rick und Flo abgebildet, auf der die Proportionsfehler nicht so stark hervortraten. Dies war nämlich der dritte Punkt, der mir eher negativ ins Auge stach, nachdem ich den Band aus der Folie gelöst hatte und einmal kurz durchblätterte, um mir einen Eindruck von den Illustrationen zu machen. Die Zeichnungen wirkten doch noch sehr unausgereift, teilweise steif und von den Körperproportionen der Figuren her gesehen leider katastrophal.

    Dreimal erster Eindruck, könnte man meinen, dreimal wenig Begeisterung meinerseits. Und der erste Eindruck trügt ja bekanntlich nie.
    Haha, wer auch immer diese weisen Worte sprach, sollte sie sich - gomen - sonstwohin schieben.

    Nachdem ich "Fessel mich" vorerst aus meinem Blickfeld verbannt hatte, frei nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn", überkam mich dann am Abend doch wieder die Neugierde und ich machte es mir mit dem Band auf meinem Bett gemütlich und begann zu lesen.

    Im Prolog traf ich auf den 13-jährigen Jungen Patrick Mainer, der ob seines Übergewichts von den Schülern seiner Schule heftig gemobbt wird und, um ihrem Spott und ihren Hänseleien zu entgehen, in den Pausen Zuflucht auf der wenig besuchten Jungentoilette im Untergeschoss sucht. Der Schreibstil war zu Beginn noch alles andere als einwandfrei und erinnerte eher an eine der vielen Fanfics, die ich bis dahin gelesen hatte. Dennoch gelang es der Autorin interessanterweise sofort, den Leser in Patricks Lage zu versetzen. Sie ließ uns in seine Gedankenwelt eintauchen und seine Einsamkeit am eigenen Leib spüren. Man selbst kam sich wie der Mensch vor, der sich in die letzte Kabine auf der dreckigen Toilette flüchtete, in der Hoffnung, dort von niemandem entdeckt zu werden.
    Ja, und wer kennt sie nicht? Die dummen Kritzeleien von Schülern an Toilettenwänden, die keine Putzfrau der Welt wieder wegbekommt. Ironischerweise stellt gerade eine bestimmte Kritzelei dort den einzigen Halt dar, den Patrick in seiner Welt findet. Um die Wand mit etwas Geistreichem zu verschönern, schreibt er eines Tages das Shakespeare-Zitat "Lust verkürzt den Weg" dorthin und stellt zu seiner Überraschung wenig später fest, dass ihm jemand darauf antwortet.
    Es beginnt ein Dialog zwischen den beiden, den ich irgendwie herzerwärmend fand. Patrick fühlt sich dem anonymen Schreiber in irgendeiner Weise verbunden und glaubt sogar, eine Art Freund in diesem gefunden zu haben. Aber der Andere gibt sich ihm nie zu erkennen.

    Mit dem Prolog als kleinem Vorgeschmack, machte ich mich dann gleich auf zum ersten Kapitel, das einen die Welt plötzlich aus einer ganz anderen Sichtweise erleben ließ. War vorher noch in der dritten Person geschrieben worden, so kam nun plötzlich die Umstellung auf die Ich-Perspektive. Früher war ich nie ein Freund dieser Erzählweise gewesen, aber mit der Zeit hatte man sich daran gewöhnt, sodass mir persönlich der Wechsel nicht schwer fiel. Von da an wurde "Fessel mich" also aus der Sicht des 22-jährigen Studenten Florian erzählt, der nach der Trennung von seinem Freund Olaf und eher gegen seinen Willen von seinen besten Freunden Freddy und Thomas in eine Discothek namens Palace geschleift wird.
    An diesem Abend gilt es, sich unter dem Motto "Fessle mich" einen Partner mittels Handschelle einzufangen. Flo ist davon wenig begeistert, hatte er sich doch erst vor einem halben Jahr unter demselben Motto in einem Anflug von Wahnwitz und unter der Wirkung einer nicht unbeachtlichen Menge alkoholischer Getränke an das Objekt seiner Begierde herangeschmissen. Auch an diesem Abend tanzt Gogo-Tänzer Rick wieder auf seinem Sockel und Flo lässt ihn gegen seinen Willen beinahe keine Sekunde aus den Augen. Dummerweise kann er sich aufgrund des Alkohols nicht mehr erinnern, was in der Nacht vor 6 Monaten zwischen ihnen geschah und wird nun von Ungewissheit geplagt.
    Ja, ich muss sagen, die Atmosphäre im Palace hat mich ein klein wenig an diverse Momente mit Brian, Justin, Michael und Co, sprich an Queer as Folk und das Babylon erinnert. Aber das fand ich eigentlich nicht weiter schlimm.

    Die Nacht nimmt für Flo schließlich einen ungewollten Ausgang. Als er sich gerade heimlich davonschleichen will, spürt er plötzlich das kühle Metall einer Handschelle um sein Handgelenk. Ausgerechnet Rick hat ihn eingefangen.
    Jedoch unbeabsichtigt, wie sich bald herausstellt, als Rick ihn wütend anmotzt, da dieser eigentlich einen anderen Gogo-Tänzer namens Jannis im Visier hatte und Flo nun beschuldigt, sich dazwischen gedrängt zu haben. Flo wurmt es ein klein wenig, dass Rick sich scheinbar nicht an ihn erinnern kann, will diesen aber so schnell wie möglich wieder loswerden und schleift ihn hinter sich her zur Schlüsselbar. Dort eröffnet ihm Rick jedoch, dass er Flo seine eigene Handschelle angelegt habe und der Schlüssel dazu bei ihm zu Hause liege...

    Ab diesem Zeitpunkt geht der Spaß eigentlich erst los und der Stil der Autorin wird, je weiter die Story fortschreitet, merklich immer besser. Die Dialoge zwischen dem ziemlich angepissten Gogo-Tänzer und Flo, der sich für sein armes Herz auch etwas weitaus Besseres vorstellen könnte, als ausgerechnet an Ricks Arm zu hängen, sind wirklich spritzig und humorvoll. Gut, die Erwähnung von Ricks unheimlich tollen braunen Augen hätte auch einmal weniger genügt, aber abgesehen davon war es sehr unterhaltsam, wie die beiden sich mit ihrer Lage arrangieren, die sich ja eher noch verschlimmert, sodass es ziemlich lange dauert, bis die zwei wieder frei sind.
    In dieser Zeit lernt Flo Rick von einer ganz anderen Seite kennen und natürlich werden auch einige Dinge aufgeklärt, mit denen man in gewisser Weise schon rechnen konnte. Aber selbst wenn er große Überraschungseffekt fehlte, ließ sich die Auflösung doch sehr schön lesen. Die Gefühle dabei waren realistisch beschrieben, überhaupt wirkten die Charaktere "echt" und ungekünstelt.

    Storymäßig will ich nun nicht mehr zu weit vorgreifen. Das wäre auch kaum möglich, ohne zu spoilern. Nur noch soviel: Der Schreibstil war, wenn auch anfangs etwas schlicht, die ganze Zeit über angenehm fließend, wurde gegen Ende immer besser und machte "Fessel mich" doch zu einem Lesevergnügen, das mich buchstäblich gefesselt und mich das Buch bis 3 Uhr nachts nicht aus der Hand hat legen lassen. Und ganz ehrlich, die Novelle steckt aus meiner Sicht so manche Tokyopop- oder auch DMP-Novels, wenn wir mal über den großen Teich blicken, in die Tasche. Rechtschreibfehler konnte ich keine entdecken, lediglich mit der Grammatik haperte es an ein, zwei Stellen, was den Lesefluss aber nicht wesentlich beeinträchtigte.

    Leute, die in ihren Boys Love gerne noch eine Story nebenher sehen, die womöglich über das bloße Romance-Genre hinaus geht, die sind hier eindeutig an der falschen Adresse. Das Buch fokusiert einzig die Liebesgeschichte der Protagonisten, besticht allerdings durch sympathische Charaktere, glaubwürdige Entwicklungen und einen erfrischenden Humor.

    Nicht weil ich heute so großzügig bin, sondern weil sich "Fessel mich" diese Wertung in meinen Augen ehrlich verdient hat, gibt's:


    09/10[/align]


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    Semantic Error, Historie, Warui Koto Shitai Series, 7 Seeds, Udon no Kuni no Kiniro Kemari, Stay Gold, Kachou Fuugetsu

    Neuauflagen: Eden, Naru Taru, Peace Maker Kurogane,
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  6. #6
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    [align=center]Ich, Adrian Mayfield
    Autor: Floortje Zwigman
    Erschienen im Gerstenberg Verlag
    Jugendbuch, Trilogie (Band 1 erschienen, Band 2 für Herbst 2009 angekündigt)
    Amazon


    [/align]

    Story
    Der Roman „Ich, Adrian Mayfield“ von der niederländischen Schriftstellerin Floortje Zwigman ist der erste Band einer Trilogie und erschien bereits 2005 in den Niederlanden. Seit 2008 ist das Jugendbuch beim Gerstenberg Verlag erhältlich. Die Autorin, die im eigentlichen Leben Andrea Oostdijk heißt, konnte mit diesem Werk mehrere niederländische Buchpreise gewinnen und wird nicht zu unrecht als weiblicher Charles Dickens angeprießen.

    Der 16-jährige Adrian Mayfield lebt im London des 19. Jahrhunderts. Es ist die Zeit Oscar Wildes, Aubrey Beardsleys und den vielen Dichtern und Künstlern dieser Epoche. Adrian selbst arbeitet als Ladenbediensteter mit zwei anderen Jungen bei einem Laden für Herrenkleidung. Eigentlich eine sichere Stelle, doch für Adrian der die Freiheit liebt und nur ungern sein Haupt vor dem griechischen Besitzer Procopius beugt irgendwann zu viel. Nach einer Auseinandersetzung sitzt er auf der Straße und ist damit auch sein Zimmer los, dass er bei Procopius hatte.
    Die ersten Wochen schlägt er sich mit einem staatlichen Trinkgeldes durch, dass er von Augustus Trops erhalten hat, einem liebenswerten, aber vollkommen verrückten Maler, der Adrian gern als Modell haben möchte. Nachdem Adrian erfolglos versucht mit seinem versoffenen Vater als Schauspieler Geld zu verdienen, besucht er Trops direkt, um auf sein Angebot Modell zu sitzen einzugehen.
    Adrian ist zu diesem Zeitpunkt zu allem bereit und Trops, der bereits im Laden Annährungsversuche unternommen hat, nimmt den Jungen nur zu gerne bei sich auf, sei es auch nur für eine kurze Zeit. Schon bald kommen sich die beiden näher und Adrian muss feststellen, dass er entgegen aller Annahmen seinerseits, nur mit Männern etwas anfangen kann. Er akzeptiert schnell seine Natur und freundet sich mit Augustus Trops an, besonders da dieser ihm einen weiteren Auftraggeber besorgt- den stillen, introvertierten Maler Vincent Farley. Bei einem Besuch auf Camelot, dem Schloss der neureichen Familie Farley, lernt Adrian Vincent kennen und soll ihm für sein nächstes Werk Modell stehen. Adrian findet bei Vincent und seiner Nichte Imogen einen Ort, den er als Zuhause betrachten kann und er liebt die wenigen Stunden, die er im Atelier sein kann.
    Als der Londoner Adel die Stadt in den Sommermonaten verlässt um zu verreisen, steht Adrian vor dem Nichts, ist doch seine einzige Einnahmequelle damit für fast zwei Monate versiegt. Um nicht erneut ins Bodenlose zu fallen, beschließt er seinen Stolz über Bord zu werfen und begibt sich in die Little College Street 13, in die Hände Alfred Taylors, der jungen Männern mit reichen älteren Herrschaften bekannt macht. Adrian nimmt erste Freier an und genießt bald ein wesentlich besser gestelltes Leben, bietet ihm sein neuer Verdienst doch mehr Geld. Jedoch beginnen damit erst seine Probleme und schnell muss erkennen, dass er auch in diesem Metier keine wirklichen Freunde findet.
    Als Vincent Farley zurück ist und ihn erneut in sein Atelier einläd, ist Adrian mehr als glücklich. Vincent hat sich jedoch spürbar verändert und auch Adrian ist nicht mehr der Junge, der er vor wenigen Monaten war…

    Eigene Meinung
    „Ich, Adrian Mayfield“ ist ein wundervoll geschriebenes, sehr dichtes und atmosphärisches Werk. Schon nach wenigen Seiten hat man das Gefühl im viktorianischen England zu sein und nahezu jeder Charakter wirkt so lebendig und real, dass man wirklich das Gefühl hat neben Oscar Wilde zu sitzen oder mit Alfred „Bosie“ Douglas zu speisen. Mit Adrian erlebt man hautnah seinen Aufstieg in die feine und erlesene Gesellschaft, ebenso seine Tiefpunkte. Er ist gut durchdacht, nachvollziehbar und symphatisch, auch wenn es sicherlich einige Szenen gibt, in denen man ihm am liebsten in den Hintern treten möchte. So erfährt der Leser doch erst nach 500 Seiten in wen Adrian wirklich verliebt ist- eben weil dieser selbst so lange braucht, um es zu erkennen. Bis dahin schaut man durch Adrians Augen, lebt all seine Höhen und Tiefen mit und hat danach das Gefühl ein Stück Geschichte erlebt zu haben. Denn egal wie fiktiv alle Handlungsträger sein mögen, der Blick auf die realen Persönlichkeiten bleibt erhalten und Floortje Zwigtman scheint viel Zeit in die Recherche gesteckt zu haben. Die Umgebung und die Örtlichkeiten wurden bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, hier und da streut die Autorin noch versteckte Hinweise auf Oscar Wilde ein, die bei einem flüchtigen Blick verborgen bleiben.
    Neben den lebendigen Charakteren und der interessanten Handlung, sei gesagt, dass „Ich, Adrian Mayfield“ durchaus auch einige leicht explizitere Szenen vorzuweisen hat, die in den Niederlanden für einiges an Kritik sorgten. Dennoch gewann Floortje Zwigtman mit diesem spannenden und ansprechend geschriebenen Jugendbuch zwei niederländische Buchpreise. So scheint es nicht verwunderlich, dass der erste Band nur der Beginn einer Trilogie ist, denn gerade als Adrians Liebe erwidert wird, endet das Buch, lässt jedoch etliche Fragen und Handlungsbögen offen. In den Niederlanden ist Band zwei bereits letztes Jahr erschienen, bleibt zu hoffen, dass dieser ebenfalls seinen Weg in die deutschen Buchläden findet.

    Insgesamt ist „Ich, Adrian Mayfield“ ein durchweg sehr gutes Buch, das man nicht so schnell aus der Hand legen wird. Die Gefühle und Beweggründe des Protagonisten Adrian sind hierbei nur ein Teil, der Faszination, den das Werk ausmacht. Einen fest größeren Teil nehmen die anderen, teils historischen Persönlichkeiten ein, denen Floortje Zwigtman Leben einhaucht.
    Wer historische Geschichten in der viktorianischen Zeit, gekoppelt mit ein wenig Humor und Spannung mag, sollte „Ich, Adrian Mayfield“ lesen. Alle anderen sollten den Versuch wagen, es fällt schwer sich dem Charme Adrians, Vincents und Augutus’ zu entziehen. Für Fans von Oscar Wilde ist das sowieso ein Muss.

    Wissenswertes
    "Ich, Adrian Mayfield" ist für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden
    Band 2 ist laut Gerstenberg für das Herbstprogramm 2009 angekündigt
    Die Autorin arbeitet zur Zeit an Band 3.

    Wertung
    10/10
    Take a look:



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    BL: Super Lovers, Honto Yajuu, Rutta to Kodama, Hidoku Shinaide, Kuroneko Kareshi no Asobikata, Warui Series, Maiden Rose, Aijin Incubus, Puchitto Hajiketa, Sex Therapist, Tight Rope, Asterisk, Koori no Mamono no Monogatari
    Allgemein: 1/2 Prince, Hell's Kitchen, Sougiya Riddle, Tenkyuugi - Sephirahnatus, Number, Lucky Dog, Durarara!, Togainu no Chi

  7. #7
    Mitglied Avatar von Seraphina
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    Titel: Feurige Offenbarung
    Autor: Inka Loreen Mindenn, Nicole Henser
    Bände: Dämonenglut, Band 1 ( von 2 )
    Genre: BL plus Fantasy-Horror

    Inhalt:
    Hartgesottene Dämonenkrieger beschützen die Menschheit vor finsteren Mächten. Doch nicht nur fiese Gesellen haben den Jägern den Kampf angesagt, sie müssen sich auch noch mit ihren eigenen Gefühlen herumschlagen. Da ist auf der einen Seite Brody: Er verliebt sich in einen jungen Mann, der nur zur Hälfte menschlich ist. Aber der einzelgängerische Krieger wehrt sich verbissen gegen seine aufkeimende Leidenschaft. Und da gibt es noch die Jäger Mark und Alan, die ihre Liebe schon lange geheim halten. Als jedoch ein mächtiger Dämon von ihrer Zuneigung erfährt, benutzt er sein Wissen gegen sie, um die Truppe zu schwächen. Knisternde Erotik und brennende Sehnsüchte führen die Kämpfer in ihre persönliche Hölle, aus der sie nur die Liebe befreien kann.

    Kritik:
    "Feurige Offenbarung" ist der erste Band der Dämonenglut-Dilogie zweier Autorinnen. Wnn man in wenigen Worten sagen wollte, worum es in diesem Band geht, so wäre "schwule Dämonen und -jäger" wohl die treffendste Bezeichnung! Oberflächlich betrachtet.
    Ich als allgemeiner Fantasyfan bin nicht so sehr bewandert in ( homo- ) erotischer Fantasy. Genau genommen sagt mir romantische Fantasy eher zu. Doch meine vagen Befürchtungen, es könnte sich u.U. hierbei um eine Aneinanderreihung obszöner schwuler Pornographieszenen - mit ein bisschen Phantastik dazwischen - handeln, bewahrheitete sich zum Glück nicht. Sicher, Sexszenen gibt es hier zuhauf ... sogar sehr detailliert beschriebene! Doch rutscht das Niveau nicht ins Pornographische ab. Auch wenn es gelegentlich daran vorbeischrammt. Dafür sorgt v.a. die nicht seltene Verwendung des Wortes "Schwanz" ... womit kein tierisches Anhängsel gemeint ist - wie man sich denken kann. ^_~
    Abgemildert wird die manchmal ordinäre Sprache dadurch, daß besagte Worte oft neckisch gemeint sind und die Charaktere ansonsten sehr liebevoll und zärtlich miteinander umgehen und sich gegenseitig nie als reine Lustobjekte behandeln, die man nach der eigenen Befriedigung links liegen lassen kann.
    Zwar gibt es hier auch eine Vergewaltigung, doch diese wird nicht näher beschrieben, bzw. nur der Beginn etwas angerissen. Dannach erfolgt ein Zeitsprung bis nach dem Verbrechen. Ausserdem ist diese Tat sogar zweckdienlich, denn wie man in der Inhaltsangabe nachlesen kann, geht es hier auch um Dämonen und diese sind nicht gerade zimperlich.
    Im Allgemeinen jedoch, spielt die Liebe eine grosse Rolle - eine Liebe die oft körperlich genossen wird - trotzdem Liebe! Wenn man sich das erste Pärchen - zwei Dämonenjäger - anschaut, eine besonders tiefe noch dazu! Beim zweiten Pärchen - einem einsamen Jäger und einem misshandelten Halbblut - ist die Liebe hingegen erst am Erblühen!
    Kleiner Tipp: Wer Hard Yaoi Manga im Stil von Ayano Yamane ( bes. Crimson Spell ) und Youka Nitta ( bes. Haru wo daiteita ) kennt, der weiß was hier ungefähr zu erwarten ist. Es geht gleich auf der ersten Seite ohne Umschweife "zur Sache" mit dem ersten Pärchen, die sich offenbar auf diese Weise ihre Zeit vertreiben, wenn der Job mal langweilig wird. ^^
    Frauen kommen auch vor, doch sind es entweder Kolleginnen oder Mütter und daher für die Story eigentlich entbehrlich. Im zweiten Band soll allerdings Ersterem eine grössere Rolle zugedacht werden ( Anmerkung: die Autorin schreibt nicht nur homoertotische Romane ).

    Ach ja, und wie steht es mit der Phantastik? Die Handlung spielt im heutigen London, doch in einem, wo es in der Unterwelt vor Dämonen nur so wimmelt. Und diese sind meist animalisch, sadistisch und kannibalisch, aber auch sehr sinnlich! Einer der Oberdämonen ist übrigens ein erfolgreicher Anwalt! °-°
    Die Jäger hingegen sind meist Menschen ( in ihren 20-ern ), die besondere Fähigkeiten aufweisen, z.B. Telepathie, Empathie und andere PSI-Kräfte! Im Anhang gibt es noch zwei Kurzgeschichten. Die Erste erzählt, wie sich das erste Pärchen verliebt hat und die Zweite handelt von einer heissen Liebesnacht des zweiten Pärchens ( weil sie im Verlauf der Hauptgeschichte nicht genügend Zeit DAFÜR hatten ).

    Das einzige Manko dieses Buches - weswegen ich ihm auch einen Stern abziehe - ist die geringe Seitenzahl ( für diesen Preis ). Es soll im Herbst zwar noch die Fortsetzung "Dunkle Lust" erscheinen, doch bei nur 150 Seiten ( trotz viel Text darauf ), hätte man die zwei Bände ruhig zusammenlegen können.

    Die Coverillustration ist zwar eindeutig erotisch, jedoch zeigt sie nicht auf, daß es sich hier ebenfalls um Phantastik handelt. Schade.

    FAZIT: Für romantisch angehauchte Fans homoerotischer Fantasy, die nicht unbedingt lange Geschichten brauchen, ist "Feurige Offenbarung" bestens geeignet!


  8. #8
    Mitglied Avatar von Seraphina
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    Titel: Fireflies
    Autor: Ally Blue
    Bände: Einzelband
    Sprache: englisch
    Genre: BL & Fantasy


    Kritik:
    "Fireflies" war eine Zufallsentdeckung von mir. Auf der Suche nach englischsprachigen Yaoi-Manga aus dem Fantasy-Genre, hat mich das schöne Cover auf diesen Titel aufmerksam gemacht. Nach dem Lesen der Inhaltsangabe war ich sofort Feuer und Flamme, doch dann wurde meine Begeisterung gebremst, denn da war von keinem Manga die Rede! Daher haderte ich zunächst mit einem Kauf, da ich nun wusste, es würden mich keine schönen, erotisch-sinnlichen Zeichnungen erwarten ( wie das Cover suggerierte ). Doch schliesslich siegte die Neugier und letzten Endes erwies sich das Buch dennoch als Glücksgriff!

    Und worum geht es hier genau?

    Joey Vine ist ein schwuler amerikanischer Mittzwanziger, der in einer kleinen Stadt lebt und einen verträumten Charakter besitzt.
    Schuld daran hat eine übersinnliche Begegnung mit einem Sidhe Krieger ( gälisch: Elf ), die er vor 20 Jahren hatte. Damals versprach der Sidhe ihm wiederzukommen und seitdem wartet der junge Mann auf seinen Kindheitsfreund, obwohl er nicht mal weiß warum. Er lässt sich sogar Feenflügel auf den Rücken tätowieren. Und endlich erscheint der Sidhe namens Braeden auf der Bildfläche. Doch dadurch ist nichts mehr wie vorher. Joey, der schon immer einen grünen Daumen hatte, kann plötzlich Pflanzen kontrollieren. Zudem eröffnet ihm sein mysteriöser Freund, daß er dazu ausserwählt ist, den grausamen König des Unseeligen Hofes zu stürzen. Hals über Kopf stürzt sich Joey in ein Abenteuer, bei dem nicht nur das Feenreich auf dem Spiel steht. Nicht zu vergessen das stärker werdende Verlangen, sowie die wachsende Liebe Joeys zu dem schönen Sidhe Krieger!

    Ally Blue, seit Jahren in der "slash fanfiction"-Szene tätig, hat bereits viele erotische Kurzgeschichten veröffentlicht und liefert mit "Fireflies" ihr erstes längeres Werk.
    Dementsprechend gibt es auch viele Sex-Szenen im Buch. Diese sind auch schön explizit beschrieben, doch nicht zu obszön ( über letzteres könnte man streiten, denn Joey benutzt des öfteren das "F-Wort" und zwar sowohl im erotischen, als auch im umgangssprachlichen Sinne! Diese Amis! )
    Ausser dem Sex erwartet den Leser natürlich auch eine Handlung, die nicht so rudimentär ist, wie man bei der Kürze der Story und dem Thema an sich erwarten könnte.
    Es fehlt auch nicht an Romantik und ( sinnlicher ) Magie!
    Zum Letzteren fällt mir auch eine komische Bemerkung des Verlags am Rückcover auf, die was von "ungeeigneter Benutzung von Pflanzen fasselt. *LOL*
    Gut in Szene gesetzt finde ich die vielen kleinen Elemente der keltischen Mythologie, welche die Autorin miteingebracht hat.
    Auch die Tatsache, daß der Sidhe Braeden oft Zauberworte in keltischer Sprache sagt, finde ich ziemlich exotisch ( erinnert zudem an die Elfen der High Fantasy ).
    Einziges Manko ist die Kürze des Romans. Etwas über 200 Seiten fände ich bei einem Manga o.k. aber bei Romanen bevorzuge ich mindestens doppelt so viele Seiten ( weil man da in allen Bereichen detaillierter vorgehen kann ). Ausserdem finde ich es ein wenig schade, daß es nur ein Einzelband ist. Ich hätte gerne mehr Geschichten mit den beiden gehabt. Stattdessen bekommt der Leser nach der Hauptstory einen sehr mysthischen Epilog.
    Der Titel "Fireflies" ( dt. Glühwürmchen ) passt gut, weil es die allererste Form ist, in welcher Joey den Sidhe gesehen hat.
    Die Coverillustration passt sogar hervorragend. Die Künsterin ( ein Manga-Fan? ) trifft die Beschreibung der Charaktere bis ins letzte Detail. Ist auch nicht immer üblich bei Fantasyromanen.
    Wirklich schade, daß es "Fireflies" nicht auch als Manga gibt!

    FAZIT:
    Fans homoerotischer Phantastik, die sich nicht an der Kürze des Buches oder an der englischen Sprache stören, können bei "Fireflies" beherzt zugreifen!







    O.K. Hier mal was ganz Kurioses, daß ich vor zwei Jahren gelesen habe!

    Titel: Kriss
    Autor: Norma Banzi
    Bände: Einzelband ( 2. Band mit einer Nebenstory "Deidalus" )
    Sprache: deutsch
    Genre: multisexuelle Erotik ( Erläuterung unten ) & Sci-Fi

    Inhalt:
    Auf dem Planeten Delair haben die Bewohner einen tief verwurzelten Hang zur erotischen Geschwisterliebe. Sie pflegen die Tradtion der Verwandtenheirat, was zu einer stetigen Verkümmerung des Genpools führt, so auch
    in der Familie des Adeligen Bren. Um dem entgegenzuwirken bewirbt sich Bren trotz aller gesellschaftlichen Unterschiede um den Bauernsohn Kriss.
    Doch der denkt gar nicht daran, sich in eine arrangierte Ehe zu fügen und weist den Bewerber zurück. Aber so schnell gibt Bren nicht auf. Er verwickelt Kriss in ein erotisches Katz und Maus Spiel.

    Kritik:
    "Kriss" war für mich der merkwürdigste erotische Roman, den ich je gelesen habe ... am ehesten würde ich ihn als multisexuellen erotischen Sci-Fi Roman bezeichnen!
    Sci-Fi Roman deswegen, weil er auf einem fremden Planeten spielt. Die humanoiden Bewohner von Delair haben die körperliche Besonderheit, viele Sexualdrüsen zu besitzen, aus denen sie berauschende Pheromone verströmen. Deshalb sind sie multisexuell ( eigene Wort-Kreation! ^^ gemeint ist "Polyamory" und zwar nicht nur mit der eigenen Spezies ), d.h. sobald sie in die Pubertät kommen, haben sie so viele Sexualpartner zeitgleich wie nur möglich. Dieses Verhalten ist bei allen Delairanern gleich und wird deshalb von der Gesellschaft gefördert. Es gibt hier daher Ehe-Gruppen(!) und Geschwisterliebe, wobei weder das Geschlecht, noch die Anzahl der Beteiligten eine Rolle spielt. Ebenso nicht das Alter! So treibt es z.B. der grossväterliche Patriarch tüchtig mit seinen Geliebten, seiner Ehefrau und deren Liebhabern ... zeitlich parallel!
    Ach ja. Sex zwischen den einzelnen Spezies ( z.B. Delairaner X Mensch ) gibt es natürlich auch.
    Doch die Aliens sind nicht bloss einfach nur sexsüchtig ( wobei diese Sexsucht entschuldbar ist, da sie biologisch gesteuert wird und zur Sitte gehört ), nein sie sind auch liebeshungrig. Tatsächlich spielt die zärtliche Liebe bei den Beziehungen eine wichtige Rolle. Allerdings ist diese nicht nur auf ein Paar beschränkt, wie man sich denken kann. Und sexuelle Gewalt ist verpönt, da die Aliens friedliebend sind. Die Delairaner kommen mir daher vor wie intergalaktische Hippies: Kommunen, freie Liebe, make love not war, flower power, etc. Im gewissen Sinn ist das alles hier vorhanden.
    Einen Seitenstich auf die Menschheit gibt es auch, indem sich einige der Aliens darüber empören, daß die Menschen so beschränkt sind, daß sie nur einen Partner lieben und für sich allein haben wollen. Und falls sie doch einen anderen haben, dann verstecken diese Egoisten den vor dem ersten Partner ... damit die zwei nicht zusammenkommen und an der Liebe teilhaben können. *schmunzel* Irgendwie kurios unsere moralischen Werte und Verfehlungen als Perversion zu sehen!

    Leider stehe ich nicht so auf sexuelle Freizügigkeit ( auch nicht wenn Liebe z.T. eine Rolle spielt ), sondern ziehe die romantische Zweisamkeit vor. Daher ist mir das Verhalten der Charaktere sehr befremdlich ( der Vogel wird von zwei kleinen Jungen abgeschossen, die sich ineinander verlieben und beschliessen, zusammen mit der kleinen Schwester des Einen eine Ehe-Gruppe in naher Zukunft zu gründen ). Der Hauptcharakter Kriss ist überigens 14, wobei er in seinem Volk als volljährig gilt. >< Wie gesagt, die Delairaner sind mir irgendwie ZU speziell! Ihre ganze Lebensweise kann ich partout nicht nachvollziehen ... was letztendlich doch ein Pluspunkt ist! Denn dadurch ist die andersartige Rassencharakterisierung gelungen. Man bekommt hier eben keine Aliens, die wie moderne Menschen denken und sich auch so verhalten.
    Trotzdem ... diese Alien-Kultur ist mir doch ein wenig zu abwegig! Und das sage ich als Fan der Wraeththu-Chroniken ( Anmerkung: Wraeththu sind menschliche Mutanten und Hermaphroditen, die u.a. sexuelle Energie für ihre Magie benutzen können ).

    Die anderen nicht-sexuellen Aspekte dieser Kultur sind durchaus interessant, wenngleich die seltsame Erotik hier eindeutig im Vordergrund steht.

    Zudem finde ich die Cover-Illustration, sowie die paar Zeichnungen im Buch drinnen, ziemlich unschön. Sicher, die Delairaner sind allesamt glatzköpfig ( und auch sonst unbehaart, weshalb man Menschen gleich erkennen kann ), doch warum werden sie so konturlos mit gleichen Gesichtszügen gezeichnet, sodaß sie wie Klone wirken? Nicht zu erwähnen die erigierten Riesen-Phallus auf jeder Zeichnung!

    Fazit:
    Originell ist der Roman auf jeden Fall. Wer mal einen etwas anderen ( homo- ) erotischen Roman als die üblichen 08/15-Stories lesen möchte, der ist mit diesem Buch gut beraten.
    Doch Vorsicht! Er ist doch ziemlich ... speziell!

    Leseprobe:
    http://www.deadsoft.de/buch/kriss.htm


  9. #9
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    Titel: Gayfühlvoll & Gaylüste
    Autor: Verschiedene
    Bände: 2 Kurzgeschichtenbände
    Genre: BL plus Fantasy/Horror/Soap


    Ich habe mir zuerste den zweiten Kurzgeschichtensammelband "Gaylüste" besorgt. Auf "Gayfühlvoll" warte ich noch. Daher erstmal eine Beschreibung zum zweiten Band ( den man auch unabhängig vom ersten lesen kann )

    Inhalt:
    GAYLÜSTE enthält 16 homoerotische Kurzgeschichten - meist aus dem Fantasy-Genre!

    1) "Herr der Hiebe" - The Beginning" handelt von einem Vampir, der aufgrund seines längst verstorbenen Gefährten, nun selbst sterben möchte. Als seinen Henker sucht er sich einen mächtigen Dämon aus und provoziert ihn. Leider missversteht dieser seinen wütenden Befehl "Los, zeig was du kannst und schlag mich!" mit etwas anderem! ^^ ( mein Favorit Nr. 2 )
    -> Das ist die Vorgeschichte zur Story aus "Gayfühlvoll"
    2) "Führungswechsel" erzählt die Geschichte eines Pärchens, welches ihre kleinen Spielchen mit etwas Schokolade versüssen möchte ... geschmolzener, heisser Schokolade!
    -> Das ist die Fortsetzung zur Story aus "Gayfühlvoll"
    3) In "Magische Träume" trifft im früheren England ein frustrierter Lord auf einen jungen tollpatschigen Magier und Geisterjäger.
    4) "Die Schlange im Paradies" handelt von einem jungen "Urlaubs-Verfüher", der einem vergebenen heterosexuellen Mann die Freuden der Männerliebe beibringen möchte.
    5) In "Gefährten der Nacht" treffen zwei Vampire aus verfeindeten Clans aufeinander und müssen feststellen, daß man auch in einem zukünftigen London seinem vorbestimmten Schicksal nicht entgehen kann.
    ( mein Favorit Nr. 1 )
    6) "Mann sein - oder nicht sein" erzählt von einem jungen Hermaphroditen, der unbedingt die Liebe eines Mannes haben möchte.
    7) "Anderswelt" handelt von einem Mann aus dem Feenvolk, der sich in einen jungen Menschenmann verliebt und all seine übersinnlichen Verführungskünste aufbringt, um den - nicht leicht habenden - Kerl rumzukriegen. ( mein Favorit Nr. 3 )
    8) In "Sinfonie des Meeres" geht es um die Erinnerungen eines Mannes an eine psychedelische, sinnliche Begegnung mit einem Azteken-Gott.
    9) "Two-Spirit" erzählt von der innigen Freundschaft eines jungen Weissen zu einem jungen Indianer - die sich schon seit der Kindheit kennen - welche bald zu mehr wird.
    10) "Sexspielchen" handelt von einem Mann, der in eine Wohnung einbricht, um dort einen geschiedenen Mann, den er schon länger begehrt, sich endlich gewaltsam zu "nehmen" ... oder etwa doch nicht?
    11) In "Der Gefangene von Temnora" geht es um einen Heiler, der ein höchst erotisches Zusammentreffen mit einem verletzten Gefangenen hat.
    12) "The Battle" erzählt von zwei Rockern zweier verfeindeter Motorradgangs, die ein Rennen abhalten, bei dem der Preis eher ungewöhnlich ausfällt.
    13) "Traumdämon" handelt von einem Hetero-Mann, der immer wieder von einem erotischen Traum mit einem unbekannten seltsamen Typen heimgesucht wird.
    14) In "Jäger und Gejagte" geht es um einen pensionierten Werwolfjäger um die Jahrhundertwende, der seinem Neffen von dem härtesten Kampf erzählt, den er je hatte ... und erinnert sich dabei an eine Begegnung mit einem leidenschaftlichen jungen Biest! ( mein Favorit Nr. 3 )
    15) "Handarbeit" erzählt von zwei Freunden, für die ihr gemeinsames Kickbox-Training sich als mehr darstellt, als es den Anschein hat.
    16) "Nozze" handelt von zwei frisch Getrennten, die einander sehr vermissen und wieder zusammenkommen möchten ... jedoch ohne den eigenen Stolz aufzugeben!
    -> Das ist die Fortsetzung aus "Gayfühlvoll".


    Achtung:; Die Liebesszenen sind sehr explizit beschrieben und recht abwechslungsreich dargestellt!


    FAZIT:
    Erotische Kurzgeschichten vor allem für Fantasyfans. Wer mehr davon haben möchte, kann sich noch den Vorgängerband GAYFÜHLVOLL besorgen






    EDIT:
    GAYFÜHLVOLL hat nur zwei Kurzgeschichten aus dem Fantasy-Genre und auch die Anzahl der Stories ist geringer. Nur so als Anmerkung!

  10. #10
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    Titel: Maiden Rose
    Autor: Fusanosuke Inariya
    Verlag: June (englisch)
    Bände: 2 (bisher, wird in Japan fortgesetzt)
    Format: Manga


    Inhalt:
    In einer fiktiven Parallelwelt, die der unseren sehr ähnelt, stehen zwei grosse Nationen schon länger in Konflikt zueinander - und vor kurzem brach Krieg aus. Das kleine Land, in dem Taki Reizen eine Kommandoposition einnimmt, ist mit einem verbündet und gerät zwischen die Fronten.
    Mit seinem Panzer und seinem treuen Ritter Captain Claus von Wolfstadt, der für ihn seine Nationalität aufgab, versucht er zu überleben. Ihre Bekannschaft ist aber mehr als ein militärisches Verhältnis und reicht weiter zurück. Und Claus zeigt seine Gefühle, doch...
    Und all das vor dem Hintergrund von Pflicht, Missverständnissen und Tabus und Intrigen...

    Bewertung:
    Krieg, Panzer, Männer in Uniform, Gefahren und Waffen. Und ein Uke als Panzerkommandant. Der Zeichenstil wirkt anatomisch genau, ist erkennbar und doch schön geschwungen. Wer hier noch nicht anbeisst, der sollte noch mit einem wirklich eigenen Seme geködert werden können - oder der Beziehung, die mehr als bindend ist.
    In dem Manga bekommt man wirklich alles geliefert und das nicht zu sanft. Besonders Band 1 ist nichts für Leute, die gar nichts mit expliziten Sexszenen anfangen können.
    Der Uke ist kein Schwächling, kann schon mal eine Menge anstellen (Panzerkanone! Katana...) und die Dialoge sind so einzigartig, dass man sie gleich noch mal lesen könnte.
    Denn im Manga wird immer wieder auf Blumen bezug genommen (die eine Menge mit dem Inhalt zu tun haben...), ohne dabei blumig zu werden.
    Und man wird es kaum fassen: Es gibt wirklich eine Geschichte. Mit Action. Und Emotionen.
    Reinschauen und abtauchen ist hier die Devise.

    Was die Ausgabe angeht: Unzensiert, klar, klasse. Etwas gross, was ich nicht gerade als Vorteil rechne, aber der Inhalt bleibt genial.
    Band 1 und 2 sind bisher erhältlich.
    Like a Dream - Forum für BL, Yaoi, Shonen-Ai, Homoerotik - und Girls Love

    PKT=Persönliche Knallertitel (=was man subjektiv grandios fände, aber nicht unbedingt die Riesenmasse)

    Titelwünsche: Ai no Kusabi (ein BL-Klassiker), Aijin Incubus, Deadlock (Novel), Ilegenes, Kiseiju (Parasyte), Lucky Dog, S, Togainu no Chi, Zone-00; etwas von Akira Norikazu

  11. #11
    Mitglied Avatar von GeZ
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    Alle Jubeljahre ist es mal so weit, dass ich amazon-Rezis schreib. Diesmal für "In these Words 1":

    "In these Words 1" ist ein BL-Titel, der mich durch das Cover in seinen Bann schlug. Mal keine Pärchen-Blümchen-Illustration, nicht einmal direkt ein Pärchen ist auf der Abbildung zu sehen. Stattdessen sieht man den Protagonisten Asano, der sich einem blutigen Totenschädel zuneigt. Ist schon dieses Cover faszinierend, so sind es die folgenden fünf Illustrationen erst recht. Für jedes der fünf Kapitel gibt es eine farbige Abbildung, die sich jeweils über zwei Seiten erstreckt und diese Zeichnungen, die zusammen an den Anfang des Manga gestellt sind, beeindrucken durch Motive und Ausführungsweise. Sie widmen sich der Darstellung Asanos und Shinoharas und fangen die düstere, teils unwirklich erscheinende Grundstimmung des Manga durch passenden Farbeinsatz wunderbar ein. Nach dem Cover und den künstlerisch herausragenden Farbseiten folgt Überraschung Nummer drei, die man beim Lesen erlebt: Text. Kein Sprechblasen-Text, sondern richtiger ''das hier könnte ein Buch sein''-Text. Über neun Seiten erstreckt sich ein schriftlich gehaltener Prolog, der zusätzlich noch mit zwei Illustrationen versehen ist. Erst dann startet der eigentliche Manga-Plot, um den es nun kurz gehen soll:
    Der Psychiater Katsuya Asano soll den Mörder Keiji Shinohara dazu bringen, ein vor Gericht (und den Medien) standfestes Geständnis abzulegen. Da Asano vor einigen Jahren das Profil des Killers angefertigt hatte und weil Shinohara ausdrücklich nur mit ihm über die Taten sprechen möchte, ergibt es sich also, dass sich der eigentlich nüchterne Psychiater mit dem Fall auseinandersetzt und bald mehr betroffen ist als gewöhnlich. Zumal da diese Alpträume sind, die mit der Realität zu verschwimmen scheinen... Die Ungewissheit zwischen Realität und Traum sowie die Wortduelle sorgen bei "In these Words 1" für raffiniert erzeugte Spannung, sodass der Manga vor allem Leser, die Krimis und/ oder Mystery mögen, fesseln wird. Aufgrund der ernsthaften Thematik und da der Yaoi-Anteil bisher non-con ist, sollten allerdings lieber nur erwachsene Leser mit stärkeren Nerven zugreifen. Die dürfte dann aber auch das souveräne und schöne Artwork fesseln:
    Die Männer sehen erst einmal wie Männer aus und haben nicht wie oft in dem Genre feminine Züge. Die verschiedenen Körperstaturen und Gesichtsformen sorgen dafür, dass die Akteure nicht zu verwechseln sind. Dabei sind die Gesichtszüge - Augen, Mund, Nase, Kinn - realistisch gehalten, ebenso die Körper. Interessant ist die Darstellung der Augenpartien: Asanos Brille macht es mitunter unmöglich, ihm in die Augen zu sehen - durchaus nützlich beim 'Poker' mit Shinohara, dem man den Wahnsinn durch den manchmal vorkommenden starren Blick abnimmt. Auch die Stellungen der Augenbrauen, Handbewegungen und weitere Gesten setzen die Gefühle der Figuren eindrucksvoll um. Jedoch werden auch blutige Passagen eindringlich dargestellt. Die Hintergründe bilden zumeist das Interieur ab oder bestehen aus Leerflächen bzw. Grauverläufen, die die Konzentration auf die Figuren verstärken. Die Panel sind linear angelegt und die 'Traum-Sequenzen' werden durch schwarze Stege zwischen den Panels verdeutlicht und so von den Szenen in der Gegenwart abgehoben.
    Fazit: "In these Words 1" ist ein außergewöhnlicher BL, der Leser von atmosphärisch-düsteren Manga gefallen dürfte und mit einem ansehnlichen Artwork aufwartet, das Emotionen besonders gelungen umsetzt. Allerdings ist der Titel aufgrund der heftigen Thematik mit Vorsicht zu genießen.



    Kapitelillus vom Blog der Zeichner:
    Vier Jahre Dallas bei Nacht - Macht mit!


    Quellen: 1, 2, 3, 4, 5, 6 & 7

  12. #12
    Mitglied Avatar von Mikku-chan
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    Boys Love (Manga)
    Kaim Tachibana
    abgeschlossen, One Shot

    So, habe jetzt, nachdem er mir so ganz unbewusst empfohlen worden ist, den Manga "Boys Love" gekauft und gelesen. (Danke an Sujen für die Empfehlung )
    Die Story:

    Der Einsamkeit entrissen

    Der Zeitschriftenredakteur Mamiya trifft sich mit dem beliebten Highschool-Model Noeru Kisaragi für ein Interview. Mamiya lehnt Noerus ersten Annäherungsversuch ab, doch der gibt nicht so schnell auf und wird bald sehr zudringlich. Doch dies ist nur ein Spiel, um Mamiya aus seiner Einsamkeit herauszulocken. Noeru erkennt sehr bald die Vertrauenswürdigkeit von Mamiya und bringt ihm gegenüber zunehmend sein innerstes Wesen zum Vorschein...
    Boys Love: Die anrührende Manga-Version des gleichnamigen Kinofilms, der in Japan ein Riesenhit war!
    Quelle: EMA Homepage

    Meinung:
    Der Manga hat eine schöne Optik, die Figuren sind sauber gezeichnet, die Kapitelillustrationen sehr schön gewählt. Dennoch nicht so bildgewaltig wie Kae Maruya oder Ayane Yamane Auch werden hier die Geschlechtsteile, noch nicht mal mit kurzen Strichen angedeutet, gezeigt (ehrlich gesagt sieht es ein wenig merkwürdig aus )

    Die Story verläuft gut, man erfährt sogleich wer Mamiya ist und erlebt mit Noeru einen verschlossenen Jugendlichen, der eine Modelkarriere hat.
    Er hat schon Erfahrung mit Männern, was dem Ganzen einen bitteren Beigeschmack gibt, da ich diese Entscheidung nicht ganz nachvollziehen kann. Wieso "prostituiert" er sich?! Nur weil er Model ist und von allen angehimmelt wird? Oder "lebt" er sich aus?

    Noerus Freund entspricht in der Geschichte der Rolle des eifersüchtigen Geliebten (auch wenn es zwischen ihnen nie zu etwas kam und Noeru nur Freundschaft empfindet); die Geschichte endet dramatisch; fast schon ein wenig creapy aber sehr gefühlvoll. (Mamiya sitzt mit Noeru, der verwundet ist am Strand?! )

    Insgesamt eine Story, die mir doch gut gefallen hat. Die Charaktere waren sympatisch, es wurde dramatisch und auch gefühlvoll (die Szene auf dem Bett und dem Händchenhalten )

    Dem Manga gebe ich 8/10 Punkten


    Secret Contract (Manga)
    Kae Maruya
    abgeschlossen, One Shot

    Inhalt:
    KAMPF UM DIE WAHRE LIEBE

    Mit der Boys Love-Story SECRET CONTRACT entführt uns Zeichnerin Kae Maruya in die Nachkriegszeit Japans und erzählt die tragische Liebe zweier Männer, die sich den gesellschaftlichen Konventionen erwehren muss.

    Japan in den 20er Jahren: Der ambitionierte Geschäftsmann Yuuichi ist schon seit seiner Kindheit eng mit dem anmutigen Iori befreundet - doch die beiden verbindet mehr als nur Freundschaft. Als Iori, Sohn einer einflussreichen Familie, von seinen Eltern mit einer fremden Frau verheiratet werden soll, wird die Liebe der beiden auf eine harte Probe gestellt...
    Quelle: Carlsen Homepage

    Eigene Meinung:
    wie bereits im Kae Maruya Thread geschrieben habe ich mir diesen Band als ersten von Kae Maruya gekauft. Er hat mir sehr gut gefallen, ganz wunderbar erzählte Geschichte mit einer Spur Fantasy.

    Optisch ist an dem Werk kaum bis gar nichts zu bemängeln; die Männer sehen allesamt heiß aus (Yuichi, Iori, Yuichis Onkel ) - die Frauen sind auch hübsch gezeichnet, aber man merkt, dass das Hauptaugenmerk auf den Männern liegen soll.
    Die Bettszenen (okay, eher Stuhlszenen ) sind auch sehr schön heiß. Gefällt mir

    die Geschichte selbst hat eine hübsche Wendung. Von einer dramatisch-bittersüßen Geschichte geht es ein wenig ins Fantasygebiet mit dem Geheimnis um Yuichis Familie.

    Einige mag es stören, mir gefiel gerade dieser Aspekt sehr gut.

    Positiv überrascht war ich, dass in der ganzen Geschichte die Beziehung zwischen Yuichi und Iori von einzelnen Familienmitgliedern akzeptiert wurde; das finde ich doch sehr ungewöhnlich, da entweder in BL die Beziehungen so geheim wie möglich bleiben sollen oder, so wie im Falle von Punch up, ganz offen zur Schau gestellt wird.

    Insgesamt eine sehr schöne Geschichte mit sympatischen Charakteren und heißen Szenen.
    Die Story bekommt von mir eine 8,5/10 Punkten
    Somit also einen Tacken besser als Boys Love

    Ein weiterer Titel von Kae Maruya, den ich soeben beendet habe:

    Love Contract (Manga)
    Kae Maruya
    abgeschlossen, One Shot

    Inhalt:
    LOVE CONTRACT - fünf Kurzgeschichten, die das Herz eines jeden Boys Love-Lesers höher schlagen lassen.

    Da sind der Student Kazuto und der junge Geschäftsmann Takasugi, die Sandkastenfreunde Mutsuki und Gaku und die Adoptivbrüder Fumiya und Eiji. Sie alle haben eins gemeinsam: Sie sind auf der Suche nach der einen großen Liebe...
    Quelle: Carlsen Homepage

    Wie die Inhaltsangabe sagt ist es ein Kurzgeschichtenband, der zwar 5 Geschichten enthält aber eigl nur 3 Stories umfasst.

    In der ersten geht es um den Studenten Kazuto und den Geschöftsmann Takasugi.
    Mir gefällt die erste Story sehr gut, es ist ein ganz "normales" Setting gesetzt, ein wenig humoristisch aufgearbeitet, wie ich finde durch die Tatsache, dass Kazuto betrunken ist und eines Morgens mit Takasugi im Bett aufwacht - natürlich mit dem Gedanken sie haben miteinander geschlafen. Beide entwickeln schnell eine Beziehung zueinander, die dadurch zu Stande kommt, dass Takasugi Kazuto käuflich erwirbt.

    Das Motiv ist etwas bitter, wie ich finde, aber das Ergebnis ist schön, besonders diese Kurzgeschichten aus dem Band, da sie mit poetischen Sätzen daher kommen. Alles sehr romantisch, was den Aspekt des Käuflichen zum Glück abmildert.

    Die 2. Story ist die um die beiden Schulfreunde Gaku und Mutsuki. Hier fand ich die Idee des Trostkusses interessant und man konnte besonders durch Mutsukis Sicht als Leser die Entwicklung miterleben, der Mutsuki unterliegt und wieso er sich in Gaku verliebt hat.
    Aus den "harmlosen" Trostversuchen wird Liebe - eine schöne Story.

    Die letzte Geschichte thematisiert die Liebe zwischen zwei Cousins, die zusammenleben.
    Hier gefällt es mir, dass Eiji eher "ruppiger" ist, weniger soft, als die Seme in den ersten beiden Stories.

    Ein toller Kurzgeschichtenband von Kae Maruya, dem man aber, verglichen mit Secret Contract doch durchaus das "Alter" ansieht, sprich: man erkennt, dass es sich hierbei um ein Erstlingswerk handelt. Das ist aber keineswegs ein Minuspunkt, im Gegenteil. Rein Optisch ist es eine Augenweide.

    Dem Manga gebe ich eine 8,5/10. Kann nicht sagen, ob mir Secret Contract oder Love Contract besser gefallen hat
    Geändert von Mikku-chan (02.08.2012 um 23:15 Uhr)
    Avatarcopyright @Guilt|Pleasure/Kahira - Motiv: Poseidon Lynch - for personal use only

    Blogownerin von Mikku-chan / A world full of words
    Manga-Liste:MyAnimeList.net // J-Drama-Liste:MyDramaList.info
    ehem. Rezensentin (2013-2017) bei Leser-Welt, Bereich Manga & homoerot. Lit.
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  13. #13
    Mitglied Avatar von Sujen
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    Stallion

    Manga von Studio Kosen

    Deutsche Ausgabe erschienen bei Cursed Side



    Inhalt:


    Der Manga aus der Feder des spanischen Zeichnerinnenduos Studio Kosen enthält drei Stories.

    Ca. die erste Hälfte des Bandes widmet sich der Titelstory, die sich um den Indianer Savage Stallion und den Kopfgeldjäger Josey dreht, die beide hinter dem Schurken Bill Tempest her sind.

    Die zweite Geschichte trägt den Titel "Eien" (japanisch für Ewigkeit). In dieser befindet der junge Vampir Jäger Ashen sich auf der Jagt nach dem Vampir, der einst seine Eltern getötet hat.

    Die letzte Story heisst "Cancellation of Darkness". Sie stammt von anderen Künstlern und handelt von einem Jungen, der seit seiner Kindheit von einem Dämonen verfolgt wird, der geradezu besessen von ihm ist und ihn mit niemandem teilen will.

    Bewertung:

    Optisch macht der Band einiges her. Das Format ist größer, der Hochglanzeinband sowie das Papier sehr hochwertig, und zudem gibt es vorn eine doppelte Farbseite. Diese zeigt das Motiv des Covers. Persönlich hätte ich mir da zwar ein anderes gewünscht, da man dieses Bild ja schon vorn drauf hat, aber es ist dennoch ein netter Bonus.

    Die Zeichnungen von Studio Kosen gefallen mir sehr gut. Sie sind weich und rund. Die Männer sehen zwar mit ihren großen schimmernden Augen, den vollen Lippen und dem ich sag mal ein wenig zu "wohlgeformten" Körpern genretypisch einen Tick feminin aus, doch ich finde sie sehr attraktiv.

    Die zweite Story ist etwas älter, weswegen die Zeichnungen dort noch nicht ganz so ausgereift, aber immer noch sehr schön anzuschauen sind.

    Die Zeichnerin der letzen Story hat einen ganz anderen Stil, der mehr in Richtung Shonen geht. Ihre Protagonisten sind gröber, eindeutig männlich und dürften bei BL-Fangirls vielleicht nicht unbedingt laute kawai Rufe auslösen, da der shojo-Niedlichkeitsfaktor hier gänzlich fehlt.

    Der Inhalt des Bandes ist nicht ganz einfach zu bewerten.

    Im Vergleich zu Saitoshi The Guardian gibt es hier keinerlei Humor. Im Gegenteil. Sämtliche Stories enthalten eine Reihe von Brutalitäten. Unschuldige Menschen, einschliesslich Kinder, werden verletzt oder getötet. Jeder Story enthält Vergewaltigungen, wobei die erste sogar

    in einem Flashback erzählt, wie der Indianer als Kind von einer ganzen Gruppe von Banditen vergewaltigt wurde

    Es werden zwar glücklicherweise keine Details gezeigt, aber allein die Vorstellung in Zusammenhang mit den wenigen Bildern dazu genügt bereits. Persönlich finde ich, dass ein solcher Vorfall nicht auf so eine Weise in einem Manga eingesetzt werden sollte, sprich einfach nur um Stallion halt ein Motiv zu geben, sich rächen zu wollen. Wenn, dann sollte so etwas im Rahmen einer längeren Geschichte entsprechend thematisiert werden. So wie es hier gemacht wurde, ging es zu sehr um den Effekt, und ich finde so etwas zu ernst, als das es nur als Mittel zum Zweck - in dem Fall Begündung der Rache - genommen und im übrigen eher oberflächlich darüber hinweg gegangen wird.

    Davon abgesehen fand ich die Titelstory objektiv an vielen Stellen unlogisch und aus "politisch korrekter Sicht" nicht ganz unbedenklich, persönlich indessen ausgesprochen unterhaltsam.

    Die Szene zwischen dem Schurken und Josey im Saloon war, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, absolut nach meinem Geschmack. Ich hatte es ja öfter erwähnt, dass ich im fictionalen Bereich auf so etwas stehe - daher gefiel mir das und ich fand es visuell sehr gut umgesetzt.

    Auch der Rest der Story hat mir sehr gefallen. Unlogisch, anspruchslos war es wohl, aber dafür gab es jede Menge Yaoi zwischen attraktiven Kerlen, und viel mehr erwarte ich offen gestanden von einer so kurzen BL Story im Grunde gar nicht.

    Die zweite Geschichte fand ich allerdings inhaltlich deutlich interessanter. Das hätte einen guten Stoff für eine Serie oder wenigstens einen eigenen Einzelband gegeben. Sehr gut gefiel mir hier insbesondere, dass der Vampir nicht als jemand, der unter seinem dasein leidet und im Grunde seines Herzens gutes Wesen dargestellt wurde, sondern egoistisch, obsessiv und im wahrsten Sinne des Wortes kaltblütig und herzig.

    Wenn ich ihn nicht haben kann, dann soll ihn niemand haben dürfen

    Auch das Characterdesign des jungen Jägers war sehr gelungen. Für mich ist dies die beste der drei Geschichten.

    Die letzte Story ist objektiv sehr gut geraten mit einem dunklem Twist am Schluss. Ich bin sicher, dass sehr viele Leser gerade diese Geschichte mögen werden, jedoch entspricht sie nicht unbedingt dem, was mir gefällt. Sie ist interessant, doch inhaltlich nichts, von dem ich so mehr lesen müsste. Die Zeichnungen sind in Ordnung, jedoch visuell kein Vergleich mit denen von Studio Kosen.

    Fazit:

    Saitoshi the Guardioan hat mir sowohl vom Inhalt als insbesondere auch von der parodisierenden Umsetzung her definitiv besser gefallen, zumal dort diese Story den kompletten Band einnahm.

    Müsste ich zwischen Saitoshi und Stallion wählen, gäbe es keine Wahl - aber das heisst keineswegs, dass ich Stallion für schlecht halte. Mich zumindest hat er sehr gut unterhalten.

    Die Titelstory hat ein ungewöhnliches Setting, ist sehr schön gezeichnet und enthält jede Menge Yaoi - und wenn man so wie ich durchaus ein Fan von Non-Con ist, kommt man hier voll auf seine Kosten.

    Die anderen zwei Stories sind beide ziemlich dunkel angelegt, haben beide einen kleinen Twist am Schluss und sind im BL Bereich ebenfalls eher ungewöhnlich (zumindest gemessen an dem, was hierzulande sonst erscheint).

    Schon von der Warte aus würde ich Stallion immer wieder kaufen, eben weil er anders ist

    Ich verstehe, warum einige Stallion nicht mögen, doch auf mich trifft das nicht zu, denn mir hat es ziemlich gut gefallen.
    Geändert von Sujen (13.08.2012 um 00:07 Uhr)
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  14. #14
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    Nachdem ich mich bereits auf amazon verewigt habe, nun auch hier ...

    A Liar in Love


    Manga von Kiyo Ueda

    Einzelband, erschienen auf Englisch bei Digital Manga June Imprint



    Inhalt:

    Der Übersetzer Hiroko ist ein absoluter Windhund. Er hält nichts von einer ernsthaften Beziehung. Stattdessen treibt er sich lieber mit hübschen Jungs, die ebenso locker denken wie er, herum - gerne auch mehrgleisig und je nach gegenseitigem Bedarf an einer "guten Nummer".

    Sein Bruder Aiko ist das genaue Gegenteil von ihm. Unbeabsichtigt lenkt Aiko die Aufmerksamkeit seines Bruders ausgerechnet auf den ernsthaften Mura, mit dem er im selben Schnellrestaurant arbeitet. Je mehr Aiko versucht, Hiroko davon abzuhalten, sich an Mura ranzumachen, desto fester entschlossen ist Hiroko, den schüchternen Jungen flachzulegen. Er zieht jedes Register und verführt Mura nach allen Regeln der Kunst. Und weil es so überaus bequem und praktisch ist, von dem verliebten Mura umsorgt und bekocht zu werden, und dieser ihm zudem alle Wünsche im Bett erfüllt, beschliesst Hiroko, ihm nicht gleich wieder den Laufpass zu geben, sondern die Vorteile dieser Affäre erst noch ein Weilchen zu genießen. Doch ist es wirklich nur Bequemlichkeit?

    Meine Meinung:

    Die Zeichnungen sind wunderschön. Die Mangaka hat einen feinen, weichen Stil, der jedoch nicht zu shojomäßig verspielt oder verkitscht ist. Die Charas sehen erwachsen aus, wenn auch genretypisch zu jung für ihr Alter.

    Da der Manga 200 Seiten umfasst und nur diese eine Story enthält, bekommen die Protagonisten genügend Raum, um sich und vor allen Dingen ihre Beziehung zueinander zu entwickeln.

    Die benötigen sie auch, speziell der Seme, aus dessen Sicht der Manga weitestgehend erzählt wird.

    Der ist in nämlich wahrlich ist ein egoistischer Mistkerl, der nicht einmal auf die Gefühle und Bitten seines eigenen Bruders Rücksicht nimmt, geschweige denn auf die Gefühle von Mura. Für ihn ist es ein Spiel, ja schlimmer noch, ein Wettkampf mit seinem Bruder, nach dem Motto - ganz gleich was du versuchst, um mich davon abzuhalten, ich werde es schaffen, Mura ins Bett zu kriegen.

    Wenn Hiroko beim ersten Mal mit Mura insgeheim voller Triumph "Checkmate - I've won!" denkt, will man ihn dafür schlagen. Wenn er zu einem späteren Zeitpunkt aus Frust darüber, bei einem anderen keinen hoch bekommen zu haben, über Mura herfällt, packt den Leser spontane Mordlust.

    Nein, der Seme ist hier definitiv alles andere als ein Sympathieträger, weswegen man als Leser dann, wenn ihn die Reue und das Elend packen, nicht einmal ansatzweise mitleidet, weil man viel zu beschäftigt damit ist, ihm seine Bestrafung so richtig von Herzen zu gönnen.

    Letzlich fällt diese zwar sehr milde aus, aber was soll's, im BL Bereich ist es Gang und Gebe, dass die Ukes idR nachsichtig statt rachsüchtig sind. Immerhin muss Hiroko wenigsten ein bischen leiden, um am Schluss geläutert zu werden.

    Fazit:

    Dies ist mein zweiter Manga von Kyo Ueda. Der erste ist die ebenfalls bei Digital Manga June erschienene Storysammlung "The Color of Love", welche ich bereits überaus gelungen fand.

    Besonders eine Story um einen Uke, der jahrelang auf der Suche nach seinem Traum Seme immer wieder an falsche (gemeine) Kerle gerät und erst kurz bevor es zu spät ist erkennt, dass der Richtige schon seit Jahren immer für ihn da war, ging mir dort sehr ans Herz.

    Leider kam in den anderen Stories jedoch manches zu kurz, weil es eben eine Sammlung war.

    Dies ist hier glücklicherweise nicht der Fall.

    Mir hat dieser Manga ausgesprochen gut gefallen. Zum einen mag ich generell solche Stories, in denen ein Schuft die wahre Liebe findet und durch sie geläutert wird, wahnsinnig gern. Zum anderen ist das Charakterdesign hier überzeugend, und die Mangaka nimmt sich die erforderliche Zeit, die Handlungen und Entscheidungen der Beiden glaubhaft darzustellen. Auch der Bruder des Semes, der so ganz anders ist als dieser, bekommt seine eigene kleine Storyline innerhalb des Gesamtbildes, was ich sehr schön fand.

    Wer kein Slice of Life, keine promiskutiven Charas und/oder keine Ukes bzw. Pairings mag, die dem typischen BL-Klischee entsprechen, für den dürfte "A Liar in Love" wohl eher nichts sein. Wen das nicht stört und wer gerne eine herzerwärmende Story liest und bereit ist, einem fiesen Seme gemeinsam mit dem sanften Uke am Schluss zu vergeben, der kann hier ruhig mal einen Blick riskieren.
    Geändert von Sujen (13.08.2012 um 00:07 Uhr)
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  15. #15
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    Treasure Band 1 und 2

    Manga von Studio Kawai

    US Ausgabe von Yaoi Press





    Inhalt:

    Der junge Edelmann Alan Falconer hat sein Herz an Patrick, einen Offizier der Royal Navy verloren. Er flieht mit ihm und heuert auf dem gleichen Schiff an. Ihr Schiff ist Teil einer Flotte, die einen Konvoi von Handelsschiffen beschützen soll. Dieser wird vom berüchtigten Piraten Bergadoux angegriffen. Inmitten des Kampfgetümmels wird Alan schwer verwundet und nach dem Rückzug der Piraten ist er verschwunden.

    Mehr als diese sehr dünne Inhaltsangabe ist leider nicht möglich ohne den Verlauf der Handlung zu spoilern.

    Meine Meinung:

    Treasure ist ein unterhaltsames Werk aus der Feder des italienischen Zeichnerduos Studio Kawai.

    Deren Name ist hier Programm, denn die beiden Protagonisten weisen optisch einen hohen Niedlichkeitsfaktor auf.

    Gleiches gilt für einige Aspekte der Geschichte, die dem Leser unter anderem fiese Schurken, eine ordentliche Kelle Verrat und Rache sowie daneben jede Menge Heldentum sowie edle Piraten präsentiert, die Schiffe bevorzugt ohne Blutvergießen kapern und sich danach galant mit Komplimenten und Handkuss von den weiblichen Passagieren der Überfallenen verabschieden.

    Es gibt Gefechte, Hafenkneipen und sogar eine weibliche Freibeuterin, die geradewegs Filmen wie "Gegen alle Flaggen" mit Maureen O'Hara oder "Die Piratenkönigin" mir Anne Blyth entsprungen zu sein scheint, inklusive der bis zur Mitte der Oberschenkel reichenden enganliegenden Lederstiefel.

    Über dem Ganzen liegt ein Hauch von Disney gemixt mit den guten alten Piratenfilmen aus den 50ern, mit sirrenden Degen, jede Menge Pulverrauch inmitten eines Settings bei dem die See und der Himmel in leuchtendem Technicolorblau erstrahlen würden, wären die Zeichnungen nicht schwarzweiss.

    Keine Frage, dieses Werk ist speziell und irgendwie ganz anders als alle BL Manga, die ich bislang gelesen habe - und das nicht nur weil die Leserichtung ebenso westlich daherkommt wie der ein wenig comichafte Zeichenstil.

    Ich finde das Artwork sehr ansprechend, um nicht zu sagen wunderschön, auch wenn die beiden Helden für meinen Geschmack einen Tick männlicher hätten ausschauen dürfen, aber dieses Manko haftet ja dem Gros der BL-Manga an. Zudem sehen Alan und Patrick hier zwar etwas zu jungenhaft, aber zumindest nicht wie Mädels aus - trotz der Haarlänge, die damals bei den Herren in Mode war.

    Inhalt und Erzählstil gefallen mir ebenfalls sehr. Das Ganze erinnert wie bereits erwähnt an einen alten Piratenfilm aus den 50ern, und da ich Errol Flynn, Tyrone Power und all die anderen in dieser Art von Film sehr mag, ist es klar, dass ich Treasure mag - sehr sogar.

    Die Yaoi Szenen sind explizit ohne allzu viel zu zeigen und es gibt einige davon.

    Auch der Humor kommt nicht zu kurz, da immer wieder witzige Momente und auch das eine oder andere SD-Chibis eingestreut werden.

    Ernsthaftigkeit oder gar irgendeinen Anspruch sollte man hier nicht suchen, denn das Werk hält und bietet genau das, was die Cover versprechen, nämlich kurzweilige Unterhaltung voller Seeräuber BL-Romantik.

    Ich fand's klasse und kann Treasure jedem empfehlen, der mal was anderes ausprobieren will und/oder ein Faible für olle Mantel- und Degenfilme hat.


    Bei Wild Side kam Band 1 auch auf Deutsch heraus, er ist aber nicht mehr erhältlich. Band 2 ist nie auf Deutsch erschienen.

    Somit bleibt nur die US Ausgabe von Yaoi Press.

    Allerdings sollte hier bei Interesse nicht zu lange gewartet werden. Die Bände kamen bereits 2007 heraus und nähern sich dem Status "vergriffen".


    Wer auf Treasure einen ganz legalen Blick werfen möchte, kann dies dank der Leseprobe der Kindle Edition auf amazon tun:

    Band 1

    Band 2

    Aber Vorsicht, Band 2 beginnt mit einer Zusammenfassung der Ereignisse des ersten Bandes - sprich enthält massive Spoiler.
    Geändert von Sujen (13.08.2012 um 00:07 Uhr)
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  16. #16
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    This Night's Everything

    Manga von Akira Minazuki

    US Ausgabe von Digital Manga - June Imprint



    Inhalt:

    Aoi ist Mitglied einer Gruppe von privaten Leibwächtern, deren Aufgabe es ist, ihren Auftraggeber, einen Politiker, zu beschützten. Dies ist jedoch nur der offizielle Teil ihrer Tätigkeit. Inoffiziell erledigen sie daneben die Drecksarbeit für ihren Arbeitgeber, die im wesentlichen darin besteht, politische Gegner, Rivalen und Kritiker aus dem Weg zu räumen. Es ist ein gefährlicher Job, daher werden ständig Neulinge rekrutiert. Einer davon wird Aoi als Zimmergenosse und Partner zugeteilt.

    Für Aoi ist es üblich, sich nach einem Einsatz an seinem jeweiligen Zimmergefährten körperlich "abzureagieren". Als der blutjunge Neuling sich widersetzt, weckt dies in der abgestumpften Söldnerseele Aois Interesse, das sich nach und nach zu einem tieferen Gefühl entwickelt.

    Doch ist sein neuer Partner tatsächlich der, für den er sich ausgibt?

    Bewertung des Inhalts:

    Grundsätzlich ist es lobenswert, wenn eine Mangaka versucht, einen Yaoi Manga mit möglichst viel Handlung auszustatten. Problematisch wird es indessen, wenn das in ein krampfhaftes Bemühen ausartet, die genreüblichen Klischees zu vermeiden und stattdessen etwas ganz anderes, Außergewöhnliches zu machen. Es gibt Mangakas, die so etwas können. Diese hier gehört leider nicht dazu.

    Ich mag komplexe Handlungen und ich es stört mich auch nicht, wenn es eine ordentliche Portion Gewalt gibt. Doch Brutalität und konstruierte Handlung machen für sich allein noch keinen guten Manga aus. Die Taten der Söldnertruppe bleiben verworren. Ständig wird jemand getötet, doch die Motive dahinter bleiben im Dunkeln. Natürlich haben Söldner selbst kein anderes Motiv als Befehle auszuführen, aber wenn man schon so offensichtlich einen Manga mit einer anspruchsvollen Handlung machen will, dann sollte man mehr tun als nur stumpfes Morden darzustellen.

    Das Charakterdesign ist ebenso bemüht darum, sich als tiefgründig und komplex darzustellen, ohne es wirklich zu sein.

    Aoi ist seelisch abgestumpft, ohne das dies oder die Gründe dafür ansatzweise näher beleuchtet werden. Er wurde nach irgendeinem Krieg von dem Politiker aufgesammelt, mehr erfährt der Leser dazu nicht. Sein Killer-Azubi bekommt etwas mehr an Vergangenheitsbeleuchtung, wobei jedoch die Wichtung mehr auf Gewaltdarstellung als auf der Auseinandersetzung mit seinen Gefühlen liegt, was ich schade und unzureichend fand.

    Die kaum vorhandenen Yaoi-Szenen bzw. überhaupt die Darstellung der Beziehung, hat mir ebenfalls nicht gefallen. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, die Beiden kommen nur zusammen, weil sie zufällig das Zimmer teilen - und der Sex wird zur belanglosen Nebensächlichkeit erklärt, resultierend aus der Notwendigkeit, sich abzulenken und abzureagieren.

    Bewertung des Artworks:

    Das Artwork ist ziemlich gewöhnungsbedürftig ist. Die Gesichter sind breit und kantig mit tiefliegenden Augen, die seltsam dunkel umrandet sind, was den Zügen etwas Tierhaftes verleiht. Die Körper sind recht grob und wirken gelegentlich ein wenig unproportional.

    Mir hat dieser Stil nicht sonderlich zugesagt, aber das ist natürlich wie das Meiste im Leben absolut Geschmackssache.

    Fazit:

    Die Mangaka hat sich offenbar sehr bemüht, eine ungewöhnliche Story zu erzählen. Vielleicht wäre das ja weniger misslungen, wenn die Story sich über zwei Bände erstreckt hätte, anstatt in einen gestopft zu werden. Denn es sind durchaus gute und interessante Ansätze vorhanden.

    Mir hat dieses Werk nicht besonders gefallen, weswegen ich dafür keine Empfehlung abgeben kann.
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  17. #17
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    Killing Iago von Zofia Garden

    Manga Serie - abgeschlossen in drei Bänden - deutsche Produktion vom Carlsen Verlag



    Inhalt:

    Der berühmte Sänger Tedd ist supererfolgreich. Alle Welt himmelt ihn an, Männer wie Frauen! Eines Tages unterschreibt er aber einen Vertrag (ohne ihn genau zu lesen), mit dem er sich verpflichtet, einem seiner Fans, einem Mann namens Kou, zu Willen zu sein. Tedd muss zu ihm ziehen und dessen Wünsche erfüllen. Anfangs scheint das Ganze ja noch ziemlich harmlos, doch nach und nach merkt Tedd, dass hinter dieser Geschichte viel mehr steckt als nur die Besessenheit eines Fans... (Klappentext)

    Bewertung des Inhalts:

    Killing Iago ist eine sehr freie Adaption von Shakespears Othello.

    Bereits die einleitenden Sätze zeigen, dass den geneigten Leser ein sehr komplexes Werk erwartet. Diese Serie beeindruckt durch eine intelligente, bis ins letzte Detail durchdachte und perfekt aufgebaute Storyline. Drama, Spannung, Intrigen, Emotionen und ein ab und an ein wohldosierter Schuß Humor werden kunstvoll miteinander verwoben.

    Die drei Protagonisten verstricken sich immer tiefer in ein Geflecht aus heimlicher Leidenschaft, Liebe und Hass und über allem schwebt unsichtbar und bedrohlich zugleich eine dunkle Vergangenheit, die nach und nach in winzigen Mosaikstückchen enthüllt wird. Jedes Bild und jeder Satzt treibt die Geschichte voran inmitten eines wilden Strudels aus Intrigen, Verrat, heimlicher Leidenschaft, Liebe, Hass, Eifersucht und dem verzweifelten Ringen mit inneren Dämonen jener Höllen, erschaffen durch andere und durch sich selbst.



    Der Aufbau der Bände orientiert sich ebenfalls an einem Theaterstück. Jeder Band stellt einen eigenen Akt da, der einen eigenen Spannungsbogen hat und jeweils mit einem Twist endet. Bis zum Schluss bleibt unklar, wer gut und wer böse ist, die Motive wechseln ebenso wie die Beziehungen, und immer dann, wenn man als Leser meint, das Spiel der Schatten und Masken endlich durchschaut zu haben, geschieht etwas Unerwartetes, das alles Bisherige erneut auf den Kopf stellt.

    Im Gegensatz zu den meisten Manga enthält Killing Iago sehr viel Text, und dabei ist jedes Wort bedeutsam. Einfach nur husch-husch drüberlesen ist nicht empfehlenswert und würde der sorgfältigen Komposition aus Bildern und Sätzen auch nicht gerecht werden. Bei Killing Iago genügt es nicht, allein die Panels anzuschauen, man "muss" daneben lesen - und zwar aufmerksam. Doch diese Mühe wird belohnt, weil sich in der genialen Kombination des Artworks und der Texte eine fesselnde Geschichte in drei Akten entspinnt.

    Bewertung des Artworks:

    Der Zeichenstil ist kraftvoll, ausdrucksstark und verzichtet auf unnötige Schnörkel und Kitsch. Der sehr individuelle Stil von Zofia Garden hat es mir ebenso angetan wie ihre zahlreichen witzigen SD-Chibi-Zeichnungen.

    Hier schauen Männer männlich aus und nicht androgyn oder gar feminin, wenn auch die Protagonisten allesam genretypisch zu jung für ihr Alter wirken.

    Infolge des reichhaltigen Textes ist das Artwork jedoch leider etwas klein geraten, was überaus schade ist, da es sehr gelungen und schön anzuschauen ist - zumindest in meinen Augen und stets vorausgesetzt, dass man nicht auf einen typisch zarten, verspielten Shojo-Stil fixiert ist.



    Fazit:

    Ich finde diese Manga Serie schlicht grandios.

    Das liegt zum einen an der Handlung und zum anderen an dem verschachtelten Aufbau, den ich sehr mag. Stück um Stück werden kleine Hinweise gegeben und enthüllt sich das Rätsel um die Vergangenheit, welches die drei Protagonisten miteinander verbindet.

    Die Shakespeare Anleihen finde ich faszinierend und orginell und das gesamte Werk wunderbar durchdacht. Man merkt einfach, dass bereits von Anfang an feststand, wie die Sache enden soll und die Mangaka Zofia Garden systematisch genau darauf hin gearbeitet hat.

    Wenn dann endlich der letzte Vorhang dieses Dramas gefallen ist, möchte man am liebsten ein weiteres Mal ganz von vorn beginnen. Zumindest mir ist es so ergangen.

    Doch so wie die meisten deutschen Manga polarisiert auch dieses Werk vermutlich sehr und es wird zweifellos genug Leser geben, denen es (warum auch immer) nicht zusagen wird.

    Für mich ist Killing Iago ein geniales Drama in drei Akten - ein außergewöhnliches Gesamtkunstwerk aus Bildern und Worten, und ich bin der Meinung, dass jeder BL Fan hierzulande es gelesen haben sollte.

    Nicht jeder wird es mögen, aber jeder sollte es zumindest kennen.
    Meine Mangawünsche:

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  18. #18
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    Good Morning von Ritsu Natzumizu

    Manga Oneshot - US Ausgabe von Digital Manga June Imprint



    Inhalt:

    Dieser Manga enthält zwei Stories.

    Die erste umfasst 100 Seiten und dreht sich um einen Mitarbeiter einer PR-Firma, namens Hayashi. Im Rahmen eines Projekts arbeitet er mit Shinohara, dem Repräsentanten eines Kunden zusammen. Nach einer Nacht, in der beide gemeinsam getrunken haben, wacht Hayashi im Bett von Shinohara auf, der behauptet, von ihm bedrängt worden zu sein, bis es zum Sex kam. Hayashi, der sich an nichts erinnern kann, ist entsetzt.

    Die zweite Story ist 66 Seiten lang und handelt von einem schüchternen Angestellten, der sich ständig von seinem inkompetenten Vorgesetzten ausnutzen lässt. Zudem scheint ausgerechnet der Kollege, den er insgeheim um dessen Selbstbewusstsein beneidet, es darauf abgesehen zu haben, ihn ständig wegen seiner Vorliebe für Melonenbrot aufzuziehen.

    Bewertung des Inhalts:

    Die Hauptstory hat mir extrem gut gefallen. Sie wird mehr oder weniger komplett aus Sicht von Hayashi erzählt, der versucht mit seinen konfusen Gefühlen klarzukommen und sich dabei teilweise wirklich gemein verhält. Hier haben wir einen Mann, der ganz bewusst die Gefühle eines anderen verletzt, weil er mit den eigenen Gefühlen nicht umgehen kann und will und sie zunächst zutiefst ablehnt. Diese überaus menschliche Reaktion, die von der üblichen heilen Welt abweicht, die innere Zerrissenheit, die Gemeinheit mit sich bringt, obwohl man zugleich selber mit dem anderen leidet, fand ich sehr gut dargestellt.

    Insbesondere gefällt es mir bei dieser Story, dass der Uke zwar auf den ersten Blick schwächer ist, aber im Grunde viel mehr innere Stärke als der Seme besitzt und sich seiner selbst trotz seiner emotionalen Verletzlichkeit sehr viel besser bewusst ist als der Seme, der bis zum Schluss braucht um zu erkennen, was er eigentlich will.

    Die zweite Story ist nett gemacht, wenn auch recht klischeehaft. Doch sie enthält einige sehr sweete Momente, und die Idee mit dem Melonenbrot ist witzig. Gibt es wirklich dermaßen viele Sorten von Melonenbrot in Japan? Ich kann mich nicht entsinnen, in einem deutschen oder österreichischen Bäckerladen oder gar im Supermarkt überhaupt jemals Melonenbrot entdeckt zu haben.

    Beide Stories enthalten Yaoi. Die jeweiligen Szenen sind aber nicht allzu explizit und sehr geschmackvoll umgesetzt. Allerdings geht der Seme in der Hauptstory durchaus auch rauer mit dem Uke um, weil er von seinen eigenen Gefühlen völlig überfordert ist und sich dies in Wut umwandelt.

    Bewertung des Artworks:

    Die Zeichnungen sind wunderschön. Die Protagonisten sind genretypisch zwar verjüngt und geschönt, aber abgesehen davon ist der Stil der Mangaka zwar sanft, doch gleichzeitig auch durchaus realistisch gehalten.

    Fazit:

    Wer nichts gegen Slice und/oder Seme hat, die ihrem Uke auf dem Weg zum Happy End zuvor seelische Wunden zufügen, dem kann ich diesen Manga nur wärmstens empfehlen.
    Meine Mangawünsche:

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  19. #19
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    Only Words von Tina Anderson

    westlicher Manga, deutsche Ausgabe vom Cursed Side Verlag



    Inhalt:

    Polen, Swinemünd, im Jahr 1941. Die deutschen Truppen haben den Ort besetzt und die Einheimischen größtenteils vertrieben. Unter den Zurückgebliebenen ist Koby, ein junger Priesterschüler. Gezwungen, sein Priesterstudium abzubrechen, besucht er mit anderen Jugendlichen, darunter auch einige Mitglieder der Hitlerjugend, die lokale Schule. Da Koby sich für seine Landsleute einsetzt, gerät er immer wieder mit den jungen Männern, besonders mit dem dominanten, narbengesichtigen Oskar, aneinander. Doch das ist Koby gar nicht so unangenehm. Ganz im Gegenteil, denn tief in Koby lauert das Verlangen nach einer starken Hand. Einem Mann, der ihn ganz dominiert. Jemand wie Oskar... (Klappentext)

    Bewertung des Artworks:

    Die Autorin hat mit einer Zeichnerin zusammengearbeit, die Bilder geschaffen hat, die auf den ersten Blick eher grob wirken und weit entfernt von einem eleganten Stil sind, wie wir ihn aus den meisten BL-Manga kennen. Der Stil ist sehr westlich.

    Nachdem ich mich erst einmal an die eher kantigen, rauen Zeichnungen gewöhnt hatte, muss ich sagen, dass sie wirklich exzellent zu der Geschichte passen. Weiches, Verspieltes wäre hier wirklich fehl am Platz gewesen.

    Bewertung des Inhalts:

    Only Words ist ein ziemlich ungewöhnlicher Comic. Die Autorin ist eine Amerikanerin polnischer Abstammung. Inwieweit in die Geschichte wahre Begebenheiten eingeflossen sind, vermag ich nicht zu sagen. Doch die bedrückende Atmosphäre in einer von deutschen Truppen im dritten Reich besetzten polnischen Stadt wurde - soweit ich es beurteilen kann - ziemlich gut eingefangen.

    Text gibt es relativ wenig, dafür wirken die Bilder umso stärker. Es passiert nicht allzu viel. Im Grunde ist es lediglich eine Episode aus Kobys Leben. Dennoch hat mich dieser Comic fasziniert und insbesondere das Ende hat mich überrascht, da ich da so nicht erwartet hatte. Anderen mag es anders ergehen, aber für mich war das so nicht vorhersehbar.

    Die Yaoi Szenen sind explizit ohne zu viel zu zeigen und eher sparsam vorhanden. Dabei steht das Thema Dominanz im Zentrum, es ist jedoch kein hartes SM. Koby will sich unterwerfen und tut es, aber auf eine Weise, die für SM absolut soft ist - sozusagen Einstiegs-SM unterste Stufe. Ansonsten wäre der Band für mich ja eh auch ein No-Go gewesen, da ich hartes SM absolut nicht mag.

    Fazit:

    Wieso die Geschichte in dieser Zeit und mit diesem Setting angesiedelt wurde, ist für mich zwar nicht unbedingt nachvollziehbar, aber es wurde so gewählt und passt meines Erachtens auch sehr gut.

    Wer einmal etwas anderes lesen möchte und für einen westlichen Stil inklusive Leserichtung links nach rechts sowie insbesondere für eine bedrückende Story in einem noch bedrückenderen Setting offen ist, der kann es einmal mit diesem Werk probieren.

    Ich persönlich fand es zwar nicht unterhaltsam, aber auf jeden Fall sehr interessant und lesenswert.

    Hinweis:

    Im Nachwort erfährt der Leser, dass weitere Bände geplant waren, unter anderem einer, der zeigt wie Koby mit und dank seiner Neigungen in einem KZ überlebt. Dazu kam es leider nicht mehr, da die Zeichnerin sich entschlossen hat kein Yaoi mehr zu machen. Möglicherweise war ja auch für den nächsten band eine Steigerung in Sachen SM geplant, und die Zeichnerin ist deshalb ausgestiegen - aber das sind selbstredend nur Vermutungen.

    Da dieser Band in sich abgeschlossen ist, kann man ihn jedoch auch ohne weiteres als Einzelband lesen.

    Über amazon bekommt man ihn direkt beim Verlag für einen erstaunlich günstigen Preis:

    http://www.amazon.de/gp/offer-listin...&condition=new
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  20. #20
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    Only Serious about You

    von Asou Kai

    Manga abgeschlossen mit zwei Bänden - US Ausgabe von Digital Manga June Imprint



    Inhalt:

    Der junge Koch Osawara muss allein für seine kleine Tochter Chizu sorgen, nachdem ihn seine Frau Knall auf Fall verließ. Sein Leben besteht nur aus Chizu und seiner Arbeit, und das Letzte was er gebrauchen kann, sind die ständigen Flirtversuche des Stammgastes Yoshiaka, von dem er ohnehin keine allzu hohe Meinung hat, da dieser ihm nicht nur offen ungewünschte Avancen macht, sondern zudem ständig mit einem neuen Lover im Restaurant auftaucht.

    Die Dinge ändern sich, als Chizu krank wird und ausgerechnet Yoshiaka derjenige ist, der ihm selbstlos zu Hilfe eilt und Vater und Tochter sogar in seinem Haus wohnen lässt, das näher am Restaurant liegt.

    Schon bald erkennt Osawara, dass er den anderen falsch beurteilt und vorschnell verurteilt hat - doch von dort bis hin zur tiefen Liebe dauert es noch eine ganze Weile.

    Bewertung des Inhalts:

    Dieser Manga ist wirklich was fürs Herz. Es geht sehr gefühlvoll zu, während der Leser gemeinsam mit Osawara erkennt, dass Vorurteile blind machen können und dass der erste Anschein oftmals falsch und ungerecht sein kann. Dazu die kleine Tochter, die sehr niedlich und vor allen Dingen auch für die Handlung von Bedeutung ist.

    Die Erzählweise ist langsam und überaus sensibel. Einige Momente fand ich so anrührend und zutiefst bewegend, das mir fast die Tränen kamen.

    Yoshiakas sanftes, behutsames Werben um Osawara sowie die überaus menschliche Darstellung aller Beteiligten bis hin zu den Nebencharakteren inklusive ihrer Fehler und Schwächen zeichnet diese Serie aus.



    Es passiert nicht wirklich viel im Sinne von Action, doch ich empfand jede Seite dieses Manga als etwas Besonderes.

    Es gibt nur sehr wenige explizite Szenen, tatsächlich kommt es erst gegen Ende des zweiten Bandes überhaupt zu einer körperlichen Beziehung zwischen den Protagonisten.

    Dennoch habe ich nichts vermisst, weil die Handlung so wunderbar warmherzig und liebenswert ist, dass ich mich beim Lesen einfach nur runherum wohl gefühlt habe.

    Bewertung des Artworks:


    Die Zeichnungen sind wunderschön, sehr sanft, jedoch ohne übermäßig verspielt zu sein. Natürlich sehen alle jünger und besser aus als es im real Life vermutlich der Fall wäre. Dessen ungeachtet ist das Artwork jedoch insgesamt recht realistisch gehalten.

    Fazit:

    Wer es gefühlvoll und romantisch mag, der kommt eigentlich an diesem Manga nicht vorbei und macht damit garantiert nichts falsch.

    Von mir bekommt dieses zauberhafte Werk jedenfalls eine uneingeschränkte Empfehlung.
    Meine Mangawünsche:

    Jormungand - Lucky Dog Blast



  21. #21
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    Intense Rain

    Manga von Shiri Fuwa

    Einzelband - US Ausgabe von Digital Manga June Imprint



    Inhalt:

    Der Manga enthält folgende längere (145 Seiten) Hauptstory:

    Der Student Takaaki verführt seinen Kommilitonen Ryuji. Für Ryuji ist es die große Liebe, doch für Takaaki nur eine Affäre unter vielen.

    Zumindest denkt er dies bis zu jenem Tag, an dem Ryuji es nicht mehr erträgt und ihn verlässt. Denn das, was sich nach Takaakis Vorstellung umgehend in eine verblassende Erinnerung an flüchtige Leidenschaft hätte verwandeln müssen, entpuppt sich in den folgenden fünf Jahren als ein anhaltendes Gefühl des Verlustes, der Reue und der bitteren Erkenntnis, erst begriffen zu haben, dass er Ryuji geliebt hat, nachdem er ihn verloren hatte.

    Als ihre Wege sich zufällig wieder kreuzen ist Takaaki fest entschlossen, seinen Fehler wieder gutzumachen und Ryuji erneut zu erobern - doch dieser misstraut seinem Ex zutiefst und denkt nicht daran, ihm eine zweite Chance zu geben.

    Daneben gibt es noch eine kürzere Story um einen Oberschüler, der im Freund seines älteren Bruders jenen Onenightstand wieder erkennt, in den er sich unsterblich verliebt hat. Zu dumm nur, dass dieser nicht nur ganz offensichtlich keine Beziehung mit ihm will, nein, zudem ist er ausgerechnet in seinen Bruder verliebt.

    Bewertung des Inhalts:

    Die Hauptstory ist überaus gelungen. Die Wandlung von Takaaki, der anfangs wirklich ein richtiger Schuft ist, der Ryuki nach Strich und Faden einwickelt, nur weil er mit ihm ins Bett will, ihn systematisch abfüllt, um ihn zu vernaschen, jeden Trick anwendet und ihm eiskalt Gefühle vortäuscht, während er sich innerlich darüber amüsiert, wie naiv der Kleine ist, wird sehr überzeugend dargestellt.

    Sehr gut gefiel es mir dabei, dass Ryuji keineswegs bereit ist, sofort alles zu vergeben und zu vergessen und Takkaki ziemlich um ihn kämpfen muss.

    Die Charas sind sehr gut ausgearbeitet und der Erzählfluss exzellent.

    Ein entzückender kleiner Kater rundet die Sache ab. Er ist eine Schlüsselfigur, aber mehr zu verraten würde hier unnötig spoilern.

    Die zweite Story ist in Ordnung, aber nichts Besonderes. Ein netter, kleiner Füller mit sympathischen Protagonisten.

    Bewertung des Artworks:


    Die Zeichnungen haben mir gut gefallen. Die Strichführung ist kräftig und ein wenig skizzenhaft. Hintergründe gibt es kaum, der Fokus liegt auf den agierenden Personen. Gelegentlich hat die Mangaka Schwierigkeiten mit den Proportionen, wovon insbesondere Yaoi Szenen betroffen sind. Womöglich fühlt die die Mangaka sich mit expliziten Szenen weniger wohl, was dann auch erklären würde, dass es davon nicht allzuviele gibt.

    Fazit:

    Wer gefühlvolle Lovestories mag, mit einem Seme klarkommt, der anfänglich alles andere als ein Sympathieträger ist und/oder nichts gegen Slice hat, der liegt mit diesem Manga goldrichtig.
    Meine Mangawünsche:

    Jormungand - Lucky Dog Blast



  22. #22
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    Let Dai

    Manhwa Serie von Sooyeon Won

    abgeschlossen mit 15 Bänden, US Ausgabe von Netcomics.



    Inhalt:

    Der Schüler Jaehee kommt einem Mädchen zuhilfe, die von einigen Schlägern bedroht wird. Dadurch zieht er die Aufmerksamkeit von Dai auf sich. Seines Zeichens Sohn aus reichem Haus und das schwarze Schaf der Familie und gefürchteter Schläger Anführer einer Jugendgang.

    Ihre erste Begegnung ist von Gewalt geprägt, doch gleichzeitig springt zwischen ihnen ein Funken über, der sich zu einem Flächenbrand der Gefühle entwickelt, der Jaehess bisheriges geordnetes Leben auf den Kopf stellt.

    Auf der einen Seite fühlt er sich magisch von Dai angezogen, doch auf der anderen stößt dessen Gewaltbereitschaft ihn ab.

    Jaehee ist nicht der Einzige, der in dem Strudel der Ereignisse mitgerissen wird. Seine Schulfreundin und deren ältere Schwester bleiben weder unbeteiligt noch unbehelligt, während Jaehee und Dai sich immer stärker in ihre Gefühle und deren Konsequenzen für ihrer beider Leben verstricken.

    Bewertung des Inhalts:

    Let Dai ist alles andere als jene schöne heile schwule Welt, wie sie in gängigen Werken dieses Genres heraufbeschworen wird.

    Der Inhalt und die Erzählweise dieses Manhwa sind in jeder Hinsicht realistisch und frei von jeglichem Kitsch oder Klischee.



    Demzufolge gleicht die Handlung einer Achterbahnfahrt, bei der man als Leser im Vorfeld nicht weiß, wann es das nächste Mal steil hinauf oder im fast freien Fall bergab geht. Menschen lieben, Menschen leiden - durch sich selbst oder andere. Menschen werden seelisch und/oder körperlich verletzt - und manchmal sterben sie auch.

    Let Dai bietet die gesamte Bandbreite menschlicher Eigenschaften, ob es nun positive oder neagtive sind.

    Die Protagonisten entwickeln sich ständig fort - und das nicht unbedingt in Richtungen, die man sich als Leser wünschen würde.

    Die leidenschaftliche und tragische Liebe zwischen Dai und Jahee, diesen beiden so unterschiedlichen Jungen, die weder miteinander noch ohne einander sein können, ist überaus mitreißend und bewegend.

    Auch das Umfeld der Beiden wird umfassend beleuchtet. Insbesondere die beiden Schwestern sind nicht lediglich Randfiguren, sondern stehen gleichermaßen im Zentrum der Erzählung.

    Das Charakterdesign aller Beteiligten bis hin zu den zahlreich vorhandenen Nebenfiguren ist außerordentlich gut ausgearbeitet, und neben dem Hauptstrang gibt es jede Menge parallel verlaufende Handlungsfäden.

    Yaoi findet man in diesem Manhwa nicht. Es gibt nur einige ganz wenige minimal angedeutete Szenen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Beziehung zwischen den Beiden sowie im Verhältnis zu den anderen Charas.



    Der Gewaltfaktor ist indessen ziemlich hoch. Dai ist alles andere als unbedingt liebenswert und er macht immer wieder Dinge, die man als Leser nur hassen kann. Dennoch geht von ihm eine ungalubliche Faszination aus, der man sich als Leser ebensowenig entziehen kann wie Jaehee.

    Bewertung des Artworks:


    Die Zeichnungen sind sehr detailreich, dabei jedoch gleichzeitig klar, schnörkellos und von schlichter Schönheit. Die Charaktere sehen samt und sonders individuell aus, wodurch der realistische Stil des Werks zusätzlich unterstrichen wird.

    Fazit:

    Let Dai gehört mit Abstand zum Besten, was es meiner Meinung nach als Printversion in einer (für mich lesbaren) Sprache auf dem Markt gibt.

    Aus meiner Sicht gehört dieses Werk in jede Sammlung eines Fans von BL-Manga/Manhwa. Jeder, der sich für das Thema BL interessiert sollte es zumindest einmal gelesen haben.
    Meine Mangawünsche:

    Jormungand - Lucky Dog Blast



  23. #23
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    Black Sun

    Manga Serie von Uki Ogasawara

    abgeschlossen in zwei Bänden - deutsche Ausgabe von Tokyopop



    Inhalt:

    Zur Zeit der Kreuzritter erobert General Jemal eine Festung, die unter dem Kommando des jungen Kreuzritters Leonhard steht. Um den Gefangenen das Leben zu retten bietet Leonhard sich General Jemal an. Dieser nimmt das Angebot ausgesprochen wörtlich. Er erklärt den Kreuzritter zu seiner persönlichen Beute und verschleppt ihn in seine Heimatstadt. Fortan muss Leonhard dem überaus attraktiven Jemal als dessen Sklave sexuell zu Diensten sein.

    Anfangs überwiegen Demütigung und Hass, doch je besser Leonhard seinen neuen Herrn kennenlernt, desto schwieriger fällt es ihm, sich seinem Charisma zu entziehen.

    Doch am Hof des Sultans ziehen noch andere die Fäden, denen die aufkeimenden Gefühle zwischen Jemal und Leonhard ein Dorn im Auge sind.

    Bewertung des Inhalts:

    Black Sun ist ein Yaoi Manga par Excellence und erhebt in keinster Weise den Anspruch darauf ein historisch genaues Werk zu sein.

    Die Beantwortung der Frage, ob ausreichend Handlung vorhanden ist oder ob diese lediglich das verbindene Element zwischen den Sexszenen ist, richtet sich danach, welche Bedeutung ein jeder dem Yaoi Anteil beimisst bzw. welche Wichtung jeweils bevorzugt wird.

    Leser, die einen Manga lesen obwohl er ein Yaoi ist, werden die Handlung vermutlich im Verhältnis zum Yaoi Anteil zu dünn finden.

    Leser, die einen Manga lesen, weil es ein Yaoi ist, werden die Wichtung erstaunlich ausgewogen finden.

    Das historische Setting bildet zwar bei strenger Betrachtung zwar lediglich den Rahmen für jede Menge absolut heißer Yaoi Szenen. Dennoch gibt es bei dieser Serie für einen Yaoi Titel erstaunlich viel Handlung und einen durchweg spannenden Handlungsbogen.



    Obwohl Band 1 deutlich mehr Yaoi enthält nimmt er sich weitaus mehr Zeit, um parallel dazu die Gefühle der Protagonisten zu beleuchten. Der Erzählfluss ist deutlich langsamer als im zweiten Band, in welchem sich jede Menge Ereignisse überschlagen und es zudem ziemlich viel Action gibt.

    Für mich sieht es so aus als hätte die ursprüngliche Planung der Mangaka eine längere Serie bzw. zumindest drei Bände vorgesehen. Nur so lässt sich erklären, wieso die Handlung im zweiten Band sehr viel rascher und teilweise sogar ein wenig arg gehetzt voranschreitet.

    Bewertung des Artworks:

    Die Zeichnungen sind, überaus gelungen, ja geradezu atemberaubend schön. Die Mangaka hat eine wunderbar leichte und sehr elegante Strichführung. Hintergründe und Kleidung sind sehr detailreich dargestellt. Ihre Protagonisten sind überaus attraktiv, dabei jedoch zugleich auch realistisch gezeichnet. Natürlich sind sie geschönt - schliesslich ist das ein Yaoi, aber sie sehen wie reale Menschen und vor allen Dingen wie Männer aus und nicht wie typische androgyn-femine Manga Bishonen mit überspitzen Kinn, wehendem Haar und schimmernden Augen.

    Von der Deutlichkeit und dem Härtegrad ist Black Sun vergleichbar mit den Werken von Ayano Yamane, Gleiches gilt für die Qualität der Zeichnungen.

    Zur Freude eines jeden Yaoi Fans wurde in Band 1 nirgends retuschiert. In Band 2 gibt es an einigen Stellen hier und da mal einen schmalen weißen Strich, was wir der geänderten Gesetzeslage in Tokyo und ganz besonders Osaka zu verdanken haben, die seit 2010 eine strengere Zensur von Yaoi Titeln zur Folge hat.

    Fazit:


    Wer es weniger körperlich mag und/oder ein Problem mit non-con hat
    , sollte auf jeden Fall vorher einen Blick in den Manga werfen bzw. sich die Sache gründlich überlegen.

    Für Yaoi Fans der etwas härteren Gangart ist Black Sun hingegen ein absolutes Muss.

    Ich finde diese Serie einfach nur genial. Zwar hätte ich mir etwas weniger Handlungsgedränge im zweiten Band bzw. im Idealfall noch einen weiteren Band gewünscht, um alles unterzubringen, aber abgesehen davon ist Black Sun mit Abstand einer der besten Yaoi Titel, die ich bislang gelesen habe.

    Von einer einzigen Stelle im zweiten Band abgesehen finde ich die deutsche Ausgabe übrigens auch sprachlich überaus gelungen.

    Die Dialoge klingen zeitgemäß. Ab und an gibt es Begriffe, die zu modern umgangsprachlich sind wie Idiot (statt Dummkopf), aber das sind nur Kleinigkeiten, die jemandem, der weniger Jährchen als ich auf dem Buckel hat, vermutlich ohnehin nicht weiter auffallen dürften
    Meine Mangawünsche:

    Jormungand - Lucky Dog Blast



  24. #24
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    Touch me Teacher von Kakine

    Manga Oneshot - deutsche Ausgabe von EMA



    Inhalt:

    Touch me Teacher enthält zwei ungefähr gleich lange Stories, die lose miteinander verknüpft sind.

    In der ersten Story geht es um den Lehrer Eri, der in dem jungen Referendar Motoo einen ehemaligen Schüler aus seiner eigenen Referendarzeit wiedererkennt, dem er damals half als jener wegen seiner Homosexualität gemobbt wurde.

    Die zweite Story dreht sich um Motoos Referendarskollegen Izumi, der sich in den Nachhilfelehrer einer seiner Schülerinnen verliebt

    Bewertung des Inhalts:

    Die erste Story hat für einen BL Manga erstaunlich viel Tiefgang und wird sehr einfühlsam erzählt. Die Story erschöpft sich nicht in der Romanze zwischen Eri und Motoo, sondern zeigt uns Protagonisten, bei denen die Rollen sich verkehrt haben. War es einst Eri , der zu seiner Zeit als Referendar dem einsamen und verzweifeltem Motoo Hoffnung und den Mut gab, zu sich zu stehen, ist es nun Motoo, der Eri hilft, wieder zu sich selbst zu finden. Am Ende schliesst sich für Beide der Kreis, was ich sehr schön und bewegend fand.

    Die zweite Story ist deutlich klischeehafter. Ein fröhlicher, stets offener quirliger Uke bringt das Herz eines mürrischen, wortkargen, misstrauischen Seme zum Schmelzen. Das ist weder neu noch sonderlich originell, aber nett und niedlich umgesetzt.

    Es gibt ein paar ganz softe Yaoi Szenen, bei denen man nicht viel mehr sieht als Oberkörper oder einen Rücken zwischen zwei nackten Beinen. Die im BL-Genre obligatorischen Blow-Jobs sind ebenfalls nur dezent angedeutet.

    Bewertung des Artworks:

    Kakines Zeichnungen erinnern mit stark an die von Madoka Machiko, von der bei EMA die Serie Geliebter Wetterfrosch 01 erschienen ist. Der Stil ist sehr fein und wirkt teilweise leicht skizzenhaft. Hintergründe gibt es wenig, der Fokus liegt auf den Protagonisten.

    Fazit:


    Mir hat dieser Manga insgesamt sehr gut gefallen. Die zweite Story fällt zwar im Vergleich zur ersten qualitativ etwas ab, aber das tat dem Lesevergnügen keinen sonderlichen Abbruch. Persönlich hätte ich es allerdings besser gefunden, wenn der Manga nur eine Story - nämlich die erste - enthalten hätte und diese ein wenig mehr ausgebaut worden wäre, denn so kommt manches einfach doch ein bisl kurz.
    Meine Mangawünsche:

    Jormungand - Lucky Dog Blast



  25. #25
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    Tränen eines Engels

    Manga Oneshot von Olga Rogalski - deutsche Produktion von Tokyopop



    Inhalt:

    An einem eiskalten Wintertag bricht in seinem tiefverschneitem bayrischen Heimatdorf für den 19jährigen Nico die Welt zusammen. Sein Freund Julian macht Knall auf Fall per SMS Schluss und der verzweifelte Nico wünscht sich nur noch eins: den Tod.

    Dann steht plötzlich ein Fremder vor ihm, der sich Charan nennt und ihm neuen Lebensmut verleiht. Doch der Preis dafür ist hoch, denn Charan hütet ein Geheimnis, das wie ein dunkler Schatten über ihrer Liebe schwebt.

    Bewertung des Inhalts:

    Die deutsche Mangala Olga Rogalski verbindet in diesem Manga gekonnt das Genre Fantasy mit dem Thema Boys Love. Da ich zu wenig Fantasy Werke kenne, weil mich dieses Genre in der Regel weniger interessiert, kann ich nicht beurteilen, ob die Grundidee besonders originell ist. Mir hat sie auf jeden Fall sehr gut gefallen und ich fand sie ausgesprochen gut umgesetzt.

    Der Manga umfasst eine sehr kurze Zeitspanne - lediglich ein paar Tage. Die Erzählweise ist ruhig und eindringlich. Die Zeit scheint stillzustehen, während man als Leser das Geschehen auf sich wirken lässt. Über dem Ganzen liegt eine verträumte Stimmung, selbst im Hochsommer bei über 30 Grad fühlte ich mich beim Lesen innerlich in die besondere Atmosphäre einer verschneiten Winterlandschaft hineinversetzt.

    Der Gegensatz zwischen dem etwas naiven und sehr verletzlichem Nico und dem düster-melancholischem Charan ist sehr gut dargestellt. Die Gründe, aus denen Nico auf der Stelle sein Herz an den rätselhaften Unbekannten verliert, liegen auf der Hand. Umgekehrt fehlt es an einer nachvollziehbaren Erklärung - aber so ist es nun einmal mit der Liebe. Sie trifft dich rascher als eine Laute reißt und oftmals ohne, dass du selbst weißt warum du dich auf den ersten Blick unsterblich in einen anderen verliebst. So gesehen wäre eine Begründung weshalb Charan sofort derart viel für Nico empfindet womöglich nur unnötig entzaubernd ausgefallen.

    Die Geschichte hätte sicher auch hervorragend als ein Kammerspiel lediglich dieser zwei Protagonisten funktioniert. Doch die Mangaka setzt noch einen drauf, indem sie eine dritte (weibliche) Figur namens Su-Su dazugibt, die den Druck der inneren Konflikte erhöht und sowohl visuell als auch vom Charakterdesign her interessant angelegt ist und für eine gewisse Dynamik inmitten des ruhigen Erzählflusses sorgt. Lediglich optisch habe ich mit dieser Figur ziemliche Probleme. Dazu komme ich weiter unten noch.

    Natürlich ahnt man, worauf es letzlich hinausläuft und so kommt auch der Schluss weder unerwartet noch gar überraschend. Obwohl ich mir von Herzen einen anderen Ausgang gewünscht habe, muss ich einräumen, dass die Geschichte aus erzählreischer Sicht betrachtet ein absolut passendes, ja geradezu perfektes Ende hat.

    Es gibt eine sehr ansprechend umgesetzte längere Yaoi Szene.

    Bewertung des Artworks:

    Das Cover ist faszinierend. Die Anordnung, die Komposition, die Tatsache, dass es schwarz weiss ist in Verbindung mit dem aufgesetzten roten Titelschriftzug machen das Cover zu einem echten Hingucker. Es drückt perfekt die Stimmung des Manga aus und verströmt einen Zauber, dem man sich als Leser nicht entziehen kann. Ich kenne nur wenige Cover, die ich als ähnlich kauffördernd einstufen würde wie dieses - es ist schlicht und ertgreifend absolut genial.

    Die Innenzeichnungen haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Olga Rogalski hat einen kräftigen Stil, der dennoch fein und elegant wirkt. Nico ist für mein Empfinden optisch ein wenig zu jung geraten, aber das dürfte Absicht gewesen sein. Denn es betont seine Unsicherheit und seine Verletzlichkeit im Vergleich zu Charan, der deutlicher reifer und in gewisser Weise alterslos dargestellt ist. Letzteres passt ausgezeichnet zu seiner Figur.

    Lediglich die Figur der Su-Su fand ich optisch absolut unpassend. Charan, der ja von derselben Art ist (um es mal so auszudrücken) ist wie ein Edelmann aus alten Zeiten gekleidet, während Su-Su ausschaut als wäre sie geradewegs einer männlichen Fantasy von leicht geschürzten, vollbusigen Kriegeramazonen entsprungen. Ihr Outfit schreit förmlich nach männlichem Fanservice.

    Um Missverständnissen vorzubeugen, ich habe absolut nichts gegen Fanservice, im Gegenteil. Von mir aus können die Mädels in Manga, die sich vorrangig an eine männliche Leserschaft richten ihre Formen nur spärlich verhüllt zeigen, ihre kurzen Röckchen können dort gern bei jeder Gelegenheit hoch in die Lüfte fliegen. Ich verstehe absolut, dass männliche Leser so etwas sehr gerne mögen, denn ich mag es als Frau schliesslich auch, einen entsprechenden Fanservice in Bezug auf attraktive Bishonen zu bekommen.

    Doch BL ist nun einmal ein Untergenre, das hauptsächlich von Frauen gelesen wird. In einem BL Manga ist eine leicht begleidete Frau, die ganz offensichtlich so gezeichnet wurde, damit die männlichen Leser was zum Gucken haben, meiner Ansicht nach ein visueller Fremdkörper.

    Ich verstehe durchaus, dass die Mangaka durch die Figur der Su-Su versucht hat, dieses Werk auch für eine männliche Leserschaft reizvoll zu machen. Doch man kann es nicht allen Recht machen. Ich bezweifle, dass männliche Leser diesen Titel verstärkt lesen, nur weil eine eine vollbusige, knapp bekleidete Frau darin vorkommt. Denn es gibt wahrlich mehr als genug Manga, bei denen haufenweise attraktive Frauen vorkommen ohne dass es im Kern um die Liebesbeziehung zwischen zwei Kerlen gibt. Für mich, die ich mich zur Hauptzielgruppe eines BL Manga rechne, ist ein solcher männlicher Fanservice umgekehrt ein deutliches Manko. Ich lese keinen BL um ein halbnacktes Mädel zu sehen. Es ist in Ordnung, wenn Frauen vorkommen und sie können auch gerne zentrale Positionen innehaben, aber bitte nicht mit dieser offensichtlichen Ausrichtung, männlicher Fanservice zu sein.

    Fazit:

    Tränen eines Engels ist ein Manga, den ich allen empfehlen kann, die düster-traurige Geschichten mit Fantasyelementen mögen und eine ruhige Erzählweise schätzen.

    Leider ist der Manga momentan bei Tokyopop vergriffen Ich hatte großes Glück ein neues ungelesenes Exemplar bei ebay ergattern zu können. Ich hoffe sehr, dass Tokyopop dieses wunderschöne Werk nachdrucken wird, damit noch viele andere in den Genuss kommen werden, es lesen zu können.
    Geändert von Sujen (18.08.2012 um 17:16 Uhr)
    Meine Mangawünsche:

    Jormungand - Lucky Dog Blast



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