Mir hat ebenfalls "Hellboy" immer besser gefallen und ich fand auch den ersten, viel gelobten, großen BPRD-Storyarc "Plague of Frogs" nicht so überragend wie einige hier.

Habe damals folgende Zeilen dazu geschrieben:

Nach mehreren 100 Seiten voller Monster, Mythen und Mysterien habe ich nun den "Plague of Frogs"-Handlungsbogen beendet. Zurück bleibt ein positiver Gesamteindruck, aber auch der ein oder andere Kritikpunkt. Hervorzuheben sind selbstverständlich die tollen Zeichnungen von Guy Davis, welche mit Mignolas Stil kaum Ähnlichkeiten haben, aber trotzdem einfach wunderbar passen und nicht zu selten ein optischer Hochgenuss sind. Ebenfalls zu loben sind seine Designs, egal ob Monster oder Steampunk-Roboter, im Anhang wird erkennbar wie viel Gedanken sich der Mann bezüglich seiner kreativen Schöpfungen macht. Die Stärke des Autors Acurdi liegt eindeutig in der Charakterisierung seiner Protagonisten. Egal ob Abe, Liz, Kraus, Roger oder Daminio, sie alle durchleben während dieses Storyarcs eine Charakterwandlung und entwickeln sich weiter. Liest man die Geschichte zeitnah am Stück, merkt man auch, dass Arcui zu den Autoren gehört, die ihre Geschichte von Anfang an durchplanen und ein Gesamtkonzept haben. Ältere, scheinbar eher unebeutende Ereignisse oder Details werden zu späteren Zeitpunkten aufgegriffen und gewinnen plötzlich an enormer Wichtigkeit. Trotzdem sind es teilweise die Geschichten, welche manchmal einen unangenehmen Nachgeschmack hinterlassen haben. Viele Lösungen für ein Problem basieren auf der im Hellboy-Universum existierenden Mythologie, was bei mir immer ein gewisses "Deus ex Machina"-Feeling ausgelöst hat. Auch wenn diese Bezeichnung eig. nicht passend ist, da die Auflösungen alle erklärt werden, teilweise auf alte BPRD/Hellboy-Ausgaben zurück gehen oder indirekt über mehrere Issues vorbereitet wurden, will mir dies nicht wirklich gefallen. Ich habe dann doch gerne etwas rationalere Erklärungen oder Lösungsansätze. Das man damit in Geschichten voller apokalyptischer, insektenartiger, tentakelbestücker Riesengottheiten nicht unbedingt rechnen kann, war mir bewusst, jedoch war es mir an gewissen Stellen einfach zu viel des Guten. Da dieser mythologische Aspekt solch einen hohen Stellenwert in den BPRD-Geschichten hat, bin ich mir auch noch nicht sicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde. Vermutlich nur dann, wenn ich irgendwann mal wieder Lust auf Panels ala "Suda hem korath, baaal burath Ko-tahem, maga sur!" habe.

Im Gegensatz zu BPRD kam mir Hellboy immer etwas bodenständiger und "unbeschwerter" vor. Des Weiteren bietet der Charakter aufgrund seiner humorvollen, verschrobenen Art und Weise mehr Identifikations-Potential als die BPRD-Protagonisten (wobei die auch super ausgearbeitet sind). Mike's Zeichnungen stellen bezüglich Hellboy natürlich auch einen großen Pluspunkt da.

Da du scheinbar alles aus dem Hellboy-Universum liest, wollte ich mal fragen, was du noch empfehlen würdest? Bzw. was wirklich lesenswert ist und an die Klasse von "Hellboy in Hell" herankommt.

"BPRD 19XY" habe ich gelesen und als ziemlich unterhaltsam empfunden. Kein Muss, aber ganz nett für zwischendurch.
"Hellboy and the BPRD" klingt erstmal ganz interessant, jedoch habe ich auch schon negative Stimmen zu diesen neuen Geschichten gelesen (zu einfach, alles schonmal da gewesen etc.).