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Thema: Neuer Military-Science Fiction-Roman

  1. #1
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    Neuer Military-Science Fiction-Roman

    Hallo!
    Ich bin Science Fiction-Autorin und habe gerade meinen neuen Roman veröffentlicht (den Gambler-Zyklus, 4 Bände, erschienen im AAVAA-Verlag). Um einen Eindruck davon zu vermitteln, worum es in der Geschichte geht, möchte ich einfach mal den Klappentext des ersten Bandes zitieren:

    Die Menschheit am Scheideweg
    Als im 22. Jahrhundert der erste Mensch mit einer besonderen genetischen Mutation geboren wird, ahnt noch niemand, dass es nur der erste von vielen ist. Die Gambler sind reaktionsschneller und leistungsfähiger als jeder gewöhnliche Mensch, sie besitzen einen unfehlbaren Orientierungssinn und das perfekte Gedächtnis - und werden gerade aus diesem Grund gehasst und gejagt. Isoliert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt, fristen sie auf ihren Zirkusraumschiffen ein Leben im Schatten.
    Doch dann taucht aus den Tiefen des Weltraums eine Bedrohung auf, die alles bisher Dagewesene übersteigt. Und die politische Führung der Erde muss erkennen, dass nur ein Gambler in der Lage ist, die Menschheit vor ihrer vollständigen Vernichtung zu bewahren.

    Es handelt sich bei dem Gambler-Zyklus um Military-SF mit einem (so hoffe ich zumindest) weiblichen Touch, soll heißen, dass mir neben dem militärisch-wissenschaftlichen Aspekt (die Abwehrmaßnahmen gegen die Aliens) auch die psychologische Entwicklung der Hauptfigur (der 17jährige Gambler Danny Sims) sehr am Herzen lag.
    Leseproben gibt es bei den gängigen Internetanbietern und auf meiner Webseite http://susanne-gavenis.de.
    Es wäre toll, wenn der eine oder andere mal reinschauen würde. Ich freue mich über jede Rückmeldung oder Kritik!

  2. #2
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    Das klingt alles sehr interessant. Wobei das Thema mit der Isolation auf Grund der besonderen Fähigkeiten mit doch sehr an die X-Men erinnert.

  3. #3
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    Hallo!
    Es freut mich, dass dich das Thema anspricht. Mit den X-Men hat die Geschichte allerdings überhaupt nichts zu tun. Natürlich verfügen die Gambler auch über Mutantenkräfte, allerdings habe ich versucht, ihre Fähigkeiten auf eine wissenschaftlich fundierte biologische Grundlage zu stellen, d.h. mir zu überlegen, welche kognitiven Fähigkeiten die Menschen der Zukunft als Folge einer natürlichen Evolution in einer sich rapide verändernden Umwelt entwickeln könnten. Inspiration hierfür war u.a. die Beobachtung, dass sich bereits heute bestimmte Gehirnbereiche infolge einer verstärkten Nutzung, z.B. beim SMS-Schreiben oder Videospielen, verändern bzw. vergrößern. Die Gambler in meiner Geschichte sind von daher lediglich das Resultat einer Veränderung, die möglicherweise schon längst begonnen hat. So coole Fähigkeiten wie Pyrokinese, Telepathie oder anderes wirst du deshalb bei den Gamblern nicht finden. Die Mutantenkräfte sind ohnehin nur ein Teil der Geschichte. Noch wichtiger war mir, ein wenig mit der Idee zu spielen, welche Probleme auf einen Menschen zukommen, der gezwungen ist, sich in einer Umgebung zu behaupten, die ihn aufgrund gerade dieser Kräfte ablehnt, also die inneren Konflikte meiner Hauptfigur darzustellen. Zentrales Element der Geschichte, um das sich letztlich alle anderen Aspekte gruppieren, ist natürlich die Verteidigung gegen die Aliens, d.h. der thematische rote Faden, der sowohl die Sache mit den Mutantenkräften als auch die Außenseiter-Thematik der Hauptfigur zusammenfügt. Wenn du möchtest, schau einfach mal in eine Leseprobe des ersten Bandes. Da erhält man schon einen kleinen Einblick, wie das Alltagsleben auf einem Gambler-Zirkusraumschiff so aussieht und wie die Gambler mit ihren besonderen Fähigkeiten umgehen.

  4. #4
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    Eigentlich dachte ich mit den X-Men eher an die Prämisse, dass sie über besondere Gaben verfügen und diejenigen beschützen, die sie fürchten und verfolgen. Die Leseprobe lese ich mir morgen durch. Bin ich schon gespannt drauf.

  5. #5
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    Wenn du die Prämisse lediglich auf die Ausgangssituation beziehst und nicht auf die Art der Mutantenkräfte, würde ich dir teilweise zustimmen. Allerdings fühlt sich nur die Hauptfigur der Geschichte berufen, seine besonderen Fähigkeiten in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen, während der Rest der Gambler-Gemeinschaft den übrigen Menschen bestenfalls gleichgültig, oft aber auch zynisch und desillusioniert gegenübersteht und keinen Finger krümmen würde, um ihnen bei einer Gefahr beizustehen. Insofern haben sich die X-Men trotz aller Anfeindungen eine deutlich positivere Sicht auf die Menschen bewahrt als die Gambler.
    Ich bin sehr neugierig, wie dir die Leseprobe gefällt.

  6. #6
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    Wegen der Leseprobe: Ich habe sie eben runtergeladen und werde sie bis morgen abend mal durchlesen.

  7. #7
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    So, ich habe die Leseprobe durch. Das liest sich alles vielversprechend, auch wenn der Anfang mich an andere SciFi-Romane erinnert hat. Halt das typische "Jugendlicher fühlt sich in seiner Heimat (Raumschiff) eingeengt und will abhauen". Wobei man aber auch erwähnen muss, dass darauf verzichtet wird, eine arrangierte Ehe einzubauen. Insgesamt macht es Lust auf mehr.

  8. #8
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    Das freut mich zu hören. Mich würde interessieren, an welche SF-Romane dich der Anfang erinnert, vor allem das mit der arrangierten Ehe hätte ich jetzt nicht sofort damit assoziiert. Das Grundsetting mit der Unzufriedenheit war notwendig, um meiner Hauptfigur die nötige Motivation zu verschaffen, um sein Raumschiff zu verlassen und sich den Erdstreitkräften zur Verfügung zu stellen. Der Fokus der Geschichte konzentriert sich dann ja sehr schnell auf die Erdorbitalstation, auf der die Verteidigungsmaßnahmen gegen die Aliens koordiniert werden, und auf die Konflikte, die zwischen Danny und dem Rest der Mannschaft aufgrund seiner kognitiven Überlegenheit entstehen. Deshalb war es auch wichtig, ihm ein jugendliches Alter zu geben. Ein vierzigjähriger Erwachsener mit einem riesigen Background an Lebenserfahrung hätte natürlich auch ganz andere Möglichkeiten gehabt, mit diesen Konflikten umzugehen, und gerade eine solche Abgeklärtheit wollte ich vermeiden. Zudem ist seine Jugend zusätzlich zu seinen überlegenen Fähigkeiten ein weiterer Nährboden für Ressentiments bei den übrigen Soldaten der Station, und diese Möglichkeit der Konfliktsteigerung wollte ich mir nicht entgehen lassen.

  9. #9
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    Auf Anhieb fällt mir "Die Sterne rücken näher" von Robert Silverberg ein. Die Geschichte handelt von Zwillingen, die auf einem Sternenschiff geboren wurden. Der eine bleibt auf der Erde zurück und altert, während der andere, da das Raumschiff auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, kaum älter wird. Als der jetzt jüngere zurück auf den Planeten kommt, muss er feststellen, dass die Sternenfahrer unerwünscht sind. Dennoch macht er sich auf die Suche nach seinem älteren Bruder, findet ihn und kann ihn lange genug bewusstlos machen, um ihn zurück auf das Schiff zu bringen. Er bleibt zurück, weil er von einem überlichtschnellen Antrieb träumt und danach forschen will.

    Silverberg beschreibt dabei zu Beginn, wie die eingeschworene Gesellschaft an Bord des Schiffes aussieht. Für den älteren war sie zu einengend, und auch dem jüngeren gefällt es nicht so sehr, wenn ich mich nicht täusche. Es wird auch erwähnt, dass es wohl eine Art Ball geben soll, wo er auf seine zukünftige treffen soll oder ähnlich.

    Ich müsste nochmal wegen einigen Details die Geschichte nachlesen, was allerdings dauern kann. Aktuell lese ich am morgen das Buch durch, was ich dann am abend für splashbooks rezensiere. Da bleibt nicht viel Platz, um in der Sammlung zu schmökern.

    Auch in dem Taschenbuch "Perry Rhodan - Lemuria Band 1: Die Sternearche" geht es um einen Jungen, der mit dem Verhältnissen in seiner Heimat, einem Generationenschiff, unzufrieden ist. Er flieht, was für das Schiff katastrophale Konsequenzen hat.

    Das sind so die Beispiele, die mir auf Anhieb einfallen. Auf jeden Fall hat die Leseprobe mein Interesse geweckt.

  10. #10
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    Das klingt, als ob du durchaus mit dem Gedanken spielst, irgendwann mal in den kompletten Roman reinzulesen. Wäre natürlich toll, deine Meinung zu der ganzen Geschichte zu hören.
    Von Silverberg habe ich einige Romane gelesen, aber dieser war leider nicht dabei. Auch bei Perry Rhodan musste ich vor einigen Jahren notgedrungen mit dem Lesen aufhören, weil die Kisten mit den PR-Heften anfingen, sich bei mir zu Hause bis unter die Decke zu stapeln. Ich denke auf jeden Fall, dass die Entscheidung, seine Story mit der Unzufriedenheit der Hauptfigur über seine Lebenssituation zu beginnen, fast schon so etwas wie ein Archetyp in der Konzeption von Geschichten ist, da es auf diese Weise möglich ist, sehr schnell den grundlegenden Konflikt dieser Figur ins Spiel zu bringen und den roten Faden für die weitere Handlung auszulegen. Womit genau die Figur am Anfang unzufrieden ist, hängt natürlich von der Art der Geschichte ab, die man erzählen will.
    Rezensieren scheint ein ganz schöner Knochenjob zu sein. Bleibt da überhaupt noch Zeit, um ein wenig Spaß bei den Geschichten zu haben?

  11. #11
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    Den Roman habe ich schon gelesen. Nur lese ich Bücher gerne ein zweites, drittes oder mehrere Male. Dafür sind sie schließlich da. Und das Problem mit dem Platzmangel kenne ich auch, aber da bin ich kreativ.

    Und dass die Ausgangssituation archetypisch ist, unterschreibe ich dir doppelt und dreifach. Es kommt immer darauf an, was man daraus macht. Und aus der Leseprobe und den Vorankündigungen entnehme ich, dass da noch einiges interessantes kommt. Würde mich nicht wundern, wenn die Flugfähigkeiten des Protagonisten eine wichtige Rolle spielen werden.

    Rezensieren: Nö, mir macht es Spaß. Ich kriege so ein breites Spektrum an Geschichten mit, so das es nie langweilig wird. Außerdem lese ich sehr schnell, so dass ich nicht allzulange benötige, um ein 300-Seiten Buch durchzulesen.

  12. #12
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    Mit deiner Vermutung über die Flugfähigkeiten des Protagonisten hast du den Nagel auf den Kopf getroffen (oder den Astronauten auf den Raumhelm). Dannys Fähigkeiten als Pilot sind definitiv eins der zentralen Story-Elemente, das einerseits für ständigen Konfliktstoff mit seinen Kameraden und Teammitgliedern auf der Erdorbitalstation sorgt und ihn zum anderen natürlich in vorderste Front im Kampf gegen die Aliens bringt. Die große Herausforderung bei der Konzeption der Geschichte war, einerseits einen Menschen mit absolut überlegenen Fähigkeiten zu beschreiben, ihm aber andererseits auch Schwächen zu geben, die ihn verletzlich und angreifbar machen, da es ansonsten für den Leser sehr schnell langweilig werden würde, wenn da einfach nur ein cooler Typ mit Superkräften lässig ein paar Aliens wegputzt, ohne dabei auch nur einen Schweißtropfen zu vergießen. Dieselben Überlegungen haben mit Sicherheit auch die Autoren von Superheldencomics angestellt. Man denke z.B. an Superman und seiner Verletzlichkeit gegenüber Kryptonit oder an Peter Parker, der sich mit seinen Komplexen und Selbstzweifeln oft selbst das Leben schwer macht. Die Gambler in meinem Roman sind zwar wie gesagt keine Comic-Superhelden, aber die Grundproblematik ihrer Konzeption war durchaus ähnlich. Je größere Fähigkeiten eine Figur hat, desto gravierender müssen im Gegenzug auch ihre Einschränkungen in anderer Hinsicht sein.
    Ich lese zwar auch sehr schnell, was mir aber leider gar nichts nützt, da ich so selten dazu komme. Und wenn ich mal ein wenig Zeit freigeschaufelt habe, entscheide ich mich meistens für das Schreiben statt fürs Lesen. Wäre ich ein Rezensent, würden sich wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit fünfhundert Bücher auf meinem Schreibtisch stapeln, die gelesen werden wollen, und mein Blutdruck würde vor Stress in Richtung Hulk steigen (das wäre gar nicht gut!).

  13. #13
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    Gerade habe ich entdeckt, dass Rezensionen der Gambler-Romane bei Splashbooks erschienen sind. Schön, dass die Geschichte um die Gambler und Danny Sims so gut angekommen ist. Der Mitgliederansturm auf den Thad Thornsburg-Fanclub dürfte nach diesen Rezensionen allerdings ausbleiben - was ich sehr gut verstehen kann. Der bei vielen Lesern äußerst negative Eindruck Thad Thornsburgs ist vermutlich folgerichtig, da seine Figur sehr viel mehr als die anderen Charaktere von Anfang an im Hinblick auf ihre Funktion innerhalb der Gesamtgeschichte konzipiert war. Da die Hewitt-Schwärme nach ihrem Auftauchen im ersten Band als unmittelbare Bedrohung zunächst einmal in den Hintergrund rücken, war sehr schnell klar, dass ich die Spannung auf eine andere Weise aufrecht erhalten musste. Um den Konflikt für Danny allerdings so stark wie möglich zu machen, war ebenfalls klar, dass der Charakter des Thad so fanatisch, egozentrisch und engstirnig sein musste, wie er in der Handlung beschrieben wird. Nur ein Mensch, der so stark in seinem Fanatismus gefangen war wie Thad, war auch in der Lage, in seiner Verblendung sowohl das Leben seiner Kameraden sowie letztlich das der gesamten Menschheit aufs Spiel zu setzen. Jede Form von Selbstkritik, biographischer Zerrissenheit oder Ambivalenz hätte ein derart extremes Handeln unmöglich gemacht. Das hat natürlich zwangsläufig zur Folge, dass Thad im Vergleich zu den anderen Figuren der Geschichte eindimensional wirkt. Daneben war es mir aber auch ein Bedürfnis zu zeigen, dass wahrer Rassismus und Fanatismus genau diese Wirkung auf einen Menschen hat, dass er die Komplexität und Tiefe seines Wesens zu einem dünnen, substanzlosen Rinnsal reduziert, das letztlich keinerlei Entwicklungsmöglichkeiten mehr zulässt und die eigene Wahrnehmung immer mehr in eine einzige verzerrte Richtung einengt - was Thad am Ende der Geschichte deutlich unter Beweis stellt. Von daher ist jede negative Leserreaktion auf diese Figur im Grunde die einzig angemessene - auch das Gefühl des Überdrüssigseins mit ihren ewig gleichen, gebetsmühlenartig sich wiederholenden Hasstiraden, die Thad in seinen Gedanken und Gefühlen bis zur Selbstabsorption zelebriert. Im Vergleich zu anderen Antagonisten in anderen Geschichten, die ich geschrieben habe, war Thad aus diesen Gründen auch für mich die uninteressanteste Figur, dennoch, glaube ich, war sie für diese bestimmte Geschichte notwendig.

  14. #14
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    Vielleicht als Info für all diejenigen, die nicht wissen, welche Rezis gemeint sind:
    Gambler-Zyklus I: Der Angriff
    Gambler-Zyklus II: Der Countdown
    Gambler-Zyklus III: Schwärme
    Gambler-Zyklus IV: Endgame

    @Susanne Gavenis
    Das er die uninteressanteste Figur war, hat man ehrlich gesagt bemerkt. Mir persönlich fehlte ein Element, um den Charakter dreidimensionaler und glaubwürdiger wirken zu lassen.

  15. #15
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    Du sprichst ein schwieriges Problem an, das vermutlich jeder Autor von Geschichten aus eigener Erfahrung kennt: Was macht eine Figur für den Leser glaubwürdig und was eben gerade nicht? Prinzipiell denke ich, dass nicht jede eindimensionale Figur mit extremen bzw. stark eingefahrenen Denk- und Verhaltensweisen, so wie der gute Thad, grundsätzlich bereits unglaubwürdig ist, solange sie innerhalb ihrer eigenen Überzeugungen konsistent und nachvollziehbar handelt. Wobei es natürlich eine enorm wichtige Frage ist, wann man bei einer Figur die Grenze zum Klischee überschreitet, gerade bei Charakteren mit extremen Sichtweisen auf die Welt und die Menschen um sie herum. Von daher würde es mich interessieren, ob es für dich einen klar erkennbaren Punkt gegeben hat, an dem du bei der Figur des Thad als Leser ausgestiegen bist, d.h. an dem er sich für dich von einem lediglich ätzenden in einen unglaubwürdigen Charakter verwandelt hat, oder ob du bereits die Konzeption der Figur als Ganzes unglaubwürdig fandest.

  16. #16
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    Einen klaren Punkt gab es nicht. Es war eher ein schleichender Prozess. Zu Beginn von Band 1, als er das erste Mal auftauchte, war er nur nervig. Seine Tiraden und seine Egozentrigkeit machten ihn zu einem klaren Antagonisten. Damit konnte ich leben. Doch als dann ab Band 2 seine Hasstiraden sich immer wiederholten und die einzige Variation die Methoden waren, die er gegen den Gambler unternahm, wurde die Figur in meinen Augen unglaubwürdig. Die Grundkonzeption empfand ich als okay,

  17. #17
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    Interessant. Es scheint, als wäre bei dir die Glaubwürdigkeit einer Figur sehr eng verknüpft mit ihrer gedanklichen und emotionalen Bewegung über den gesamten Verlauf der Geschichte hinweg, d.h. der Veränderung ihrer Überzeugungen, Sichtweisen und Gefühle, die allmählich zu einem veränderten Verhalten führt. Von daher wirkt der gute Thad sicherlich wie eine eher unbewegliche Figur, da sich seine grundlegenden Überzeugungen nicht wirklich ändern. Dennoch denke ich, dass es auch bei ihm eine deutliche Wandlung vom Beginn der Geschichte bis zu ihrem Ende gibt - vom arroganten Schnösel, der nur seine eigene Karriere im Blick hat, hin zu einem Menschen, der den Kontakt zur Realität vollständig verloren hat und letztlich nur noch innerhalb eines Wahnsystems agiert. Ich denke, dass eine Figur durchaus in Bewegung sein kann, auch wenn sie gedanklich und emotional mehr oder weniger auf einem bestimmten Fleck zentriert bleibt. Schlecht konzipiert bzw. in die Handlung eingearbeitet wäre eine Figur dann, wenn sie am Anfang einer Geschichte zu hundert Prozent das Gleiche denken und fühlen würde wie am Ende, wenn also ihre Überzeugungen und Gefühle sowohl von ihrem Inhalt als auch von ihrer Intensität her über den gesamten Handlungsverlauf exakt identisch bleiben würden. Für mich persönlich wäre das allerdings dennoch keine unglaubwürdige, sehr wohl aber eine statische (und damit ganz gewiss langweilige) Figur. Die Glaubwürdigkeit einer Figur würde für mich in dem Moment zu bröckeln beginnen, wenn ich als Leser denken würde: "Waaaas? Das würde er/sie in dieser Situation niemals tun!", wenn z.B. Lex Luthor ohne ersichtlichen Grund Superman zu Kaffee und Keksen einladen würde, weil ihm plötzlich aufgeht, wie fies er sich die ganze Zeit über benommen hat. Ich fürchte, dass auch Thad Thornsburg von seiner Grundkonzeption her nicht die Möglichkeit hatte, seine Überzeugungen und sein Verhalten auf eine glaubwürdige Weise tatsächlich zu transzendieren, sondern die einzige Entwicklung für ihn darin bestand, ihn in seinem Denken und Handeln immer extremer werden zu lassen.

  18. #18
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    Vor Kurzem sind auch an anderer Stelle erste Rezensionen zum Gambler-Zyklus erschienen. Hier die Links für die Rezis der ersten beiden Bände:

    http://www.phantastiknews.de/joomla/...onen&Itemid=62

    http://www.phantastiknews.de/joomla/...onen&Itemid=62

    Es ist für mich immer wieder faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich der Blick auf eine Geschichte sein kann und wie sehr die Handlung und die Figuren für jeden Leser eine eigene und individuelle Gestalt annehmen, die mich selbst oft erstaunt. Das ist etwas, was das Schreiben immer spannend bleiben lässt.

  19. #19
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    Mittlerweile sind bei Phantastik News auch die Rezensionen zu den beiden letzten Gambler-Bänden erschienen. Hier die Links:

    http://www.phantastiknews.de/joomla/...onen&Itemid=62

    http://www.phantastiknews.de/joomla/...onen&Itemid=62

  20. #20
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    Um einen tieferen Einblick in die Geschichte um die Gambler zu bieten, als ihn die offizielle Verlags-Leseprobe vermitteln kann, habe ich auf meine Homepage eine ausführlichere Leseprobe der ersten Kapitel des ersten Bandes gestellt. Hier wird dann auch die Art der Bedrohung offenbar, der sich das Militär der Erde und die Hauptfigur der Geschichte im weiteren Verlauf der Handlung gegenübersehen.
    Hier der Link:
    http://www.susanne-gavenis.de/wp-con..._Leseprobe.pdf

  21. #21
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    Hallo!
    Nach längerer Zeit gibt es wieder eine Info zum Gambler-Zyklus. Seit einer Woche läuft auf www.leserunden.de eine Leserunde zum ersten Band. Wer also neugierig ist oder ein paar tiefere Einblicke in die Geschichte bekommen möchte, kann gern mal vorbeischauen. Hier der Link: http://www.leserunden.de/index.php/board,680.0.html

  22. #22
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    Nachdem die Leserunde zum ersten Band des Gambler-Zyklus seit einer Woche beendet ist, ist nun die Leserunde zum 2. Teil gestartet. Wer immer noch neugierig ist, kann gern wieder vorbeischauen. Hier der Link zum 2. Teil: http://www.leserunden.de/index.php/board,688.0.html

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