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Thema: Comic-Stammtisch: Gin & Fizz

  1. #1
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Post Comic-Stammtisch: Gin & Fizz

    GIN & FIZZ





    Band 1-3

    Orginaltitel: Tif et Tondu - Dupuis
    Tif et Tondu contre la main blanche: 01/1956
    Le retour de Choc: 01/1957
    Passet muscade: 01/1958
    Verlag: Semic
    Deutsche Veröffentlichung: 1982-1983
    Autor: Maurice Rosy
    Zeichner: Will

    Von Semic liegen auf deutsch 6 Alben vor (Originalalben 4-9)
    Die Serie wurde dann von Carlsen in 17 Alben weitergeführt (Originalalben 16-30+32,33), bevor sie nun bei Salleck Publications ihr neues zu Hause fand.
    Dort erschienen bisher 6 Alben (Originalalben 10-14+34)
    Leider wurde in keinem Fall die Originalnummerierung beibehalten, sodaß es in Deutschland zu einer recht wüsten und auch unchronologischen Veröffentlichungsweise kam.
    Der Originalband 31 trägt übrigens den Titel "Swastika" (zu deutsch - Hakenkreuz). Dies dürfte wohl als Grund für die damalige Nichtveröffentlichung bei Carlsen ausschlaggebend gewesen sein.
    Die ersten deutschen Veröffentlichungen erschienen allerdings schon Jahre früher, in den Publikationen des Gevacur Verlages – Fix und Foxi Super und Kauka Super!



    Szenario: Maurice Rosy
    geb. am 17. Nov. 1927 in Fontaine l'évêque zog 1974 nach Paris, wo er sich zu einem hervorragenden Graphiker und Illustrator entwickelte, der eine glänzende Karriere völlig abseits der Comicwelt startete.
    Lediglich im Jahre 1987 schrieb er nochmal kurz für Spirou eine Episode für die Serie Attila.

    Es war eine kurze Rückkehr zu dem Magazin, wo seine Karriere als Comic-künstler über 30 Jahre zuvor begann.

    Im Jahre 1954 verpflichtete ihn allerdings der Herausgeber Charles Dupuis, um als Ideengeber für sein Magazin Spirou zu fungieren.
    Dort wird er schnell als eine Art künstlerischer Direktor mit der Leitung des Zeichenbüros beauftragt, dass er dann bis ins Jahr 1971 führte, um in dieser Zeit unzähligen Künstlern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

    Zusammen mit Chefredakteur Yvan Delporte, war er massgeblich für den Erfolg der Zeitschrift während der fünfziger Jahre und der sechziger Jahre verantwortlich. Unter ihrer Führung erblickten einige neue neue Ideen, wie die der "Mini-recits" das Licht.

    Parallel dazu schrieb er Szenarien für André Franquin und dessen Serie Spirou + Fantasio ("Le Dictateur et le champignon" 1953 und "Les Pirates du silence" 1955) und für Jijé ("Yucca Ranch") - das zweite Abenteuer der Serie Jerry Spring.
    Sein schönster Erfolg ist allerdings die Wiederaufnahme von Tif et Tondu zusammen mit Will, für die er den Charakter des Monsieur Choc erfand, eine Art Fantomas des Comics.
    Von 1954 bis 1969 schrieb er 12 Alben für diese Serie, bevor er den Staffelstab dann an Maurice Tillieux weiterreichte.
    Unter anderen bessert er auch Pannen anderer Szenaristen aus, so z.b. bei zwei Arbeiten von Guy Bara´s Serie Max l'Explorateur.
    Im Jahre 1959 schreibt er erste mini-récits (kurze Erzählungen) für Roba und dessen Serie Boule & Bill und er entwickelt den sprechenden Polizeihund Attila für den junger SchweizerDerib.
    Die Schaffung der Mini-Erzählung in der Zeitung wird ihm ein bemerkenswertes Erfahrungsfeld anbieten. In diesen Produktionen, bei denen es angesichts ihres begrenzten Ausmaßes weniger auf anspruchsvolle Graphik ankommt, wird er viele junge Zeichner einführen und ausbilden.
    Er selbst beschäftigt sich in dieser Zeit vor allem mit Bobo einem mürrischen und aufsässigen kleinen Gefängnisinsassen, der von Paul Deliège gezeichnet wird.
    Außer seiner Arbeit für Spirou, rosig wurde der Grundlage von TVA Dupuis, Animationstudios Dupuiss und der Produkteinführung der Gag de Poche Pocket Reihe miteinbezogen.
    Eingebunden in eine sehr klassische, narrative Form der Comics hat er dennoch nie aufgehört nach einem graphischen Purismus zu forschen, um somit eine Reduzierung des Gesamten zu erreichen, die sich von den Zwängen der Erzählung befreien kann.
    [Quelle: BD Gest´, Lambiek]


    weitere auf deutsch unveröffentlichte Arbeiten:

    - Les Aventures de Toc reporter-photographe (Celestin)
    - Deux fleurs tombés du ciel
    - Félix (Paul Deliège)
    - Histoire d'indiens (Louis Salvérius)
    - Le prix banane (Paul Deliège)
    - Le twist du paysan (Eddy Ryssack)




    Zeichnungen: Will (Willy Maltaite)
    geboren am 30. Oktober 1927 in Anthée/Belgien, verstorben am 18. Februar 2000
    Bekannt unter seinem Pseudonym Will war er einer der klassischen Cartoonisten, der Ende des 2. Weltkrieges für den grossen Erfolg des wöchentlichen Magazins Spirou mitverantwortlich war.
    Schon in frühester Kindheit schwang er gekonnt den Zeichenpinsel, sodaß seine Eltern in zur Ausbildung in der Schule Saint-Joseph de Maredsous anmeldeten. Dort begann seine künstlerische Ausbildung - aber er verpasste seinen Examensabschluss.
    Kurze Zeit später lernte er Jijé (Joseph Gillain) kennen, der ihm half seine Kunstkenntnisse weiter zu verfeinern und mit dem sich eine lang anghaltende Freundschaft entwickelte.
    Zusammen mit Jijé, Franquin und Morris gründete er die Bande des Quatre - eine Gruppe junger Künstler, die alle in Jije´s Haus zusammenarbeiteten.
    Seine ersten Illustrationen wurden bei Dupuis in den Zeitschriften Bonnes Soirées und Le Moustique abgedruckt, bevor er dann zu Spirou wechselte. Hier begann nun seine schon oben erwähnte grosse Zeichen-Karriere.
    Im Jahre 1948/49 übernahm er die grafische Gestaltung von Tif et Tondu einer Serie die Fernand Dineur schon im Jahre 1938 entwarf.
    Fortan sollte er bis 1990/1991 die Serie in 40 Alben zeichnen, mit verschiedenen Szenaristen unter anderem Maurice Rosy , Maurice Tillieux und Stephen Desberg, bevor andere Künstler sich ab 1991 der weiteren Serie widmeten.
    In dieser ganzen Zeit wechselte der Stil der Serie stark von einer einstmals lustigen Abenteuerserie, über phantasievolle und mystische Elemente bishin zu ernsteren Krimithematiken, mit gar nazistischen Auswüchsen.
    In diesem Zeitraum arbeitet Will mit verschiedenen Künstlern an diversen Serien.
    Zusammen mit Peyo an Benni Bärenstark (Benoît Brisefer), mit René Goscinny an Record et Véronique , Marco et Aldebert mit Rosy und Vicq, ebenfalls mit Vicq an der Serie Eric et Artimon und mit Walthery an Natascha.

    Mit Yvan Delporte startet er in den 70er Jahren die Serie Isabelle (Isabella - Arboris) - die erst 1995 endete.
    In den 80er Jahren überrascht Will die Szene, als er in Direktkolorierung zusammen mit Stephen Desberg die beiden One-Shots " Le jardin des désirs " + " La 27ème lettre " veröffentlicht.
    Im Jahre 1993 veröffentlichten die beiden noch One-Shot " L'appel de l'enfer " (Satans Urteil - Boiselle & Löhmann)
    Seine letzte Arbeit dürfte die Mitwirkung an dem Album Der Baum der zwei Frühlinge (L'arbre des deux printemps) gewesen sein.

    Will hat in seiner über fünzigjährigen Karriere unzählige Auszeichnung und Ehrentitel erhalten und stand Pate für diverse Comic-Ausstellungen.

    [Quelle: BD Gest´, Lambiek]

    weitere auf deutsch unveröffentlichte Arbeiten:

    - Antoine et l'anneau magique (Charles Degotte)
    - Le mystère du Bambochal
    - Le virus mugissant (Alex Raymond)
    - 2 Büchlein der Serie Petit Noël (André Franquin)
    - Le voyage de Monsieur Gulliver (verschiedene)



    Hier noch die offizielle Verlagsseite - mit einigen Seitenabbildungen usw.:

    Dupuis - Tif et Tondu






    Band 1:

    Die "Weiße Hand" schlägt zu


    Gin und Fizz sind auf einer Kreuzfahrt. Bei einem nächtlichen Spaziergang an Deck finden sie einen gefesselten und benommenen Mann, der berichtet, er sei angegriffen worden. Die beiden bringen den Mann auf ihre Kabine, und machen sich dann auf den Weg, ihm etwas zu essen zu holen. Als sie zurückkommen, finden sie statt dem Unbekannten jedoch einen anderen Mann in ihrer Kabine vor, der ebenfalls gefesselt und geknebelt ist. Während sie in befreien, alarmiert ein zufällig vorbeikommender Stewart den Kapitän, der daraufhin mit ein paar Matrosen im Schlepptau in die Kabine der beiden platzt. Sofort beschuldigt der zweite Fremde sie, ihn entführt und gefesselt zu haben, und so werden sie erst einmal in Gewahrsam genommen.
    Am nächsten kommen einige Polizisten per Schnellboot und holen Gin und Fizz ab, nachdem sie bei ihnen eine Karte mit dem Symbol der „weißen Hand“, einer geheimen Verbrecherorganisation, gefunden haben.
    Nachdem das vermeintliche Polizeiboot abgelegt hat, stellt sich jedoch heraus, dass die Polizisten falsch sind, und in Wirklichkeit für eben diese „weiße Hand“ arbeiten. Aufgrund einer Verwechslung glauben sie, dass es sich bei Gin und Fizz um die Waffenschieber Xanopolous und Müller handelt, die sie zum Anführer der Bande, einem gewissen Schock bringen sollen. Entsprechend bringt man sie, sobald das Boot das geheime Versteck der „weißen Hand“ erreicht hat zu Schock, einer beeindruckenden hoch gewachsenen Gestalt im Smoking, deren Gesicht durch einen Ritterhelm verdeckt ist. Schock erklärt ihnen, dass er sie als Konkurrenz sieht, und sie deshalb beseitigen lassen will. Glücklicherweise gelingt ihnen die Flucht im ultramodernen Schmuggelflugzeug der „weißen Hand“.
    Leider ist das Flugzeug zwar ultramodern, aber wohl noch nicht ganz ausgereift, denn es stürzt auf einer kleinen Insel ab – immerhin kommen Gin und Fizz dabei mit ein paar blauen Flecken davon. Die dort lebenden Malaienpiraten sind Geschäftspartner der Schocks und bewirten nehmen sie erst einmal auf, bis sie von einem U-Boot der weißen Hand abgeholt werden können. Als das eintrifft wird schnell klar, dass Gin und Fizz nicht zu Schocks Organisation gehören, und man nimmt sie gefangen. In der folgenden Nacht erhalten sie jedoch von unerwarteter Seite Hilfe: Der Unbekannte, mit dem ihr Abenteuer auf der Kreuzfahrt begonnen hatte, schleicht sich in die Hütte und befreit sie. Es gelingt den drei Männern, sich bis zum Strand durchzuschlagen und mit dem U-Boot der weißen Hand zu fliehen. An Bord gibt sich der Unbekannte zu erkennen: Er ist der echte Xanopolous, der sich ihnen heimlich gefolgt ist, um hinter Schocks Pläne zu kommen. Wenig später wird das U-Boot von einem amerikanischen Kriegsschiff aufgebracht. Xanopolous gesteht, und Gin und Fizz sind erst einmal rehabilitiert und dürfen sich auf die Heimreise machen.
    Ihr Abenteuer ist allerdings lange noch nicht zu ende: Während einem Zwischenstopp in San Francisco werden sie erneut von der weißen Hand entführt, und erneut gelingt ihnen die Flucht. Sie verstecken sich auf einem Militärgelände und legen sich erst einmal in „einer Art Flugzeug“ schlafen. Am nächsten morgen werden sie unsanft geweckt: Das Flugzeug ist gar kein Flugzeug, sondern eine Rakete, die ins All geschossen wird. Verzweifelt versuchen sie, den Flugkörper unter Kontrolle zu bringen, was schließlich mit Hilfe der Wissenschaftler im Kontrollzentrum auch gelingt. Die Rakete wassert im Meer, und Gin und Fizz werden von einer Yacht aufgenommen. Doch wieder einmal spielt ihnen der Zufall böse mit: Wie sich herausstellt, gehört die Yacht niemand anderem als Schock. Glücklicherweise trifft schon bald ein amerikanisches Kriegsschiff ein, das auf der Suche nach der gewasserten Rakete ist. Gin und Fizz können es kontaktieren, und die Yacht wird geentert. Schock jedoch entkommt.


    Band 2:

    Schock in der Falle


    Nach den Strapazen ihres letzten Abenteuers machen Gin und Fizz erst einmal Urlaub am Mittelmeer. Während sie auf der Terrasse ihres Domizils den Sonnenschein genießen, hält eine protzige Limousine vor ihrem Haus und ein adrett gekleideter Chauffeur überreicht ihnen eine Einladung des Grafen DoNassis, die sie trotz einiger seltsamer Ereignisse gerne annehmen.
    Tags darauf bringt die Limousine sie zum Anwesen des Grafen DoNassis, eines reichen Reeders. Der Graf bittet sie, ihm gegen Schock und die weiße Hand beizustehen, die es auf die Pläne für ein neuartiges Luftkissenboot abgesehen haben, dass gerade in den Werften des Grafen gefertigt wird. Gin und Fizz stimmen sofort zu, unbeeindruckt von einer Warnung Schocks, sich aus dieser Angelegenheit herauszuhalten. Wie gefährlich diese Entscheidung ist, zeigt sich bereits in der folgenden Nacht: Ein Scherge der weißen Hand unternimmt einen Attentatsversucht, der jedoch von einem geheimnisvollen Mann im Karojackett verhindert wird, ohne dass Gin und Fizz, die friedlich schlafen, etwas davon bemerken. Wenig später kehrt der Attentäter jedoch zurück und dringt mit einem Kumpanen zusammen ins Ferienhaus der beiden Freunde ein. Gin und Fizz werden wach und stellen die Eindringlinge, die ihnen in einem drohenden Tonfall erklären, dass es keine gute Idee wäre, DoNassis zu helfen. In diesem Moment tritt auch der Herr im Karojackett ins Zimmer und überwältigt die Ganoven mit seinen Judokünsten – wie sich herausstellt, ist er ein Polizeiinspektor namens Zündholz, der Gin und Fizz heimlich beschützt hat, und der auf der Jagd nach Schock ist.
    Unbeirrt von den Irrungen und Wirrungen des vorherigen Tages machen sich Gin und Fizz am nächsten morgen zusammen mit dem Grafen und seinem Sekretär Eichenbaum auf den Weg zu DoNassis Werft, die auf der kleinen abgelegenen Insel Maccorca liegt.
    Beim Abendessen auf Schloss DoNassis (ebenfalls auf Maccorca) kommt es zu einem mysteriösen Stromausfall, kurz danach tauch eine Karte mit dem Symbol der weißen Hand und einer weiteren Drohung Schocks auf – offensichtlich ist der Schurke bereits auf der Insel. Eine Suche im Schloss bleibt jedoch ergebnislos. Im Verlauf der folgenden Nacht zerstört Schock das einzige Funkgerät auf der Insel, ein Sprengstoffanschlag kann gerade noch durch Inspektor Zündholz, der ebenfalls unentdeckt auf der Insel angekommen ist, verhindert werden. Daraufhin organisiert der Graf eine groß angelegte Suchaktion durch die Werftarbeiter, die Schock schließlich im Schloss einkreisen. Leider kann der Schurke durch eine Geheimtür entkommen; als ihn Inspektor Zündholz daran hindern will, wird er von Schock überwältigt und verschleppt.
    Da sich scheinbar alle Spuren im Sande verlaufen, beschließt man, Dino, dem Butler des Grafen, eine Falle zu stellen um seine Loyalität zu überprüfen. Während Gin ihn heimlich verfolgt, patrouilliert Fizz über die Insel. Dabei entdeckt ein vor der Küste liegendes U-Boot, von dem aus gerade einige Mitglieder der weißen Hand zur Insel übersetzen. Er wird von Dino dem Butler überfallen (der Gin offensichtlich entkommen ist), kann ihn jedoch k.o. schlagen, und eilt zurück zum Schloss, um die anderen zu warnen. Dort angekommen entdeckt er die Geheimtür, hinter der Inspektor Zündholz und Gin (der ebenfalls von Schock überwältigt wurde) gut verschnürt versteckt sind. Er befreit sie und gemeinsam bereitet man die Verteidigung der Insel gegen die weiße Hand vor. Zwar hat man keine Waffen, doch mit Hilfe der Werftarbeiter und einiger kreativ eingesetzter Baustoffe gelingt es schließlich, die Ganoven zurückzuschlagen. Schock und der verräterische Butler Dino versuchen auf das U-Boot zu entkommen, werden aber von Gin und dem Grafen überrascht und ebenfalls gefangen genommen. Schock wird demaskiert (es ist Eichenbaum, der Privatsekretär des Grafen) und in Inspektor Zündholz Obhut übergeben.



    Band 3:

    Ein raffinierter Coup


    Schock ist entkommen! Schlimmer noch, wie sich herausstellt war seine Identität als Privatsekretär Grünbaum nichts weiter als eine weitere Maske, und so kennt noch immer niemand sein wahres Aussehen. Natürlich machen sich Gin und Fizz sofort auf, ihrem alten Widersacher, der bereits neue Verbrechen angekündigt hat, einmal mehr die Stirn zu bieten. Noch während sie mit Inspektor Zündholz über ihr weiteres Vorgehen beraten, überfällt der Gangster den Juwelier Rubinstein. Eine Besichtigung des Tatorts ergibt jedoch praktisch keine Spuren, lediglich in einem gegenüberliegenden Appartement finden sich ein Beobachtungsposten und etwas zerbrochenes Glas.
    Am Nachmittag desselben Tages werden Gin und Fizz in ihrem Hotel von einigen Handlangern der weißen Hand überfallen, können sie jedoch in die Flucht schlagen. Fizz macht sich an die Verfolgung, wird unterwegs jedoch überrumpelt und von den Gangstern zu Schocks Versteckt verschleppt. Allerdings kann er sich schnell wieder befreien, und während Schock und seine Bande unterwegs zu einem neuen Verbrechen sind, alarmiert er Gin und Inspektor Zündholz. Gemeinsam bereiten sie einen Hinterhalt beim Versteck der Bande vor, der leider nur teilweise erfolgreich ist: Zwar können sie einige der Gangster dingfest machen, Schock jedoch hat sich bereits vorher aus dem Staub gemacht. Immerhin kann einer seiner der Ganoven berichten, dass das nächste Ziel der Schurken eine wertvolle Statue im Besitz des venezianischen Grafen Cappuccio sein wird.
    Natürlich machen sich Gin und Fizz sofort auf den Weg in die Lagunenstadt, um den Grafen zu warnen. Im Palast des Adligen treffen sie auf einen distinguierten Herrn, der sich als Cappuccio vorstellt und ihnen mitteilt, dass er bereits von der französischen Polizei informiert wurde. Er zeigt ihnen kurz die wertvolle Statue, und verabschiedet sich dann, um das teure Stück zur Bank zu bringen, während Gin und Fizz auf seine Rückkehr warten. Eine Stunde später tritt ein anderer, ebenfalls sehr aristokratisch wirkender Mann das Zimmer. Wie sich herausstellt, ist er der echte Graf Cappuccio, der Mann mit der Statue war also ein Hochstapler: Schock. Just in diesem Moment betritt ein weiterer Fremder das Zimmer, offensichtlich ein Handlanger Schocks. Die Freunde nehmen sofort die Verfolgung auf, doch er kann entkommen – doch immerhin lässt er ein Päckchen zurück, in dem die wertvolle Statue befindet. Schocks Spur jedoch verliert sich damit…
    Ein paar Tage später bringt ein Zeitungsartikel jedoch wieder auf den richtigen Weg: Anscheinend ist Schock in New York. Allerdings hat der Schurke bereits Vorbereitungen getroffen, und so wird auf dem Flughafen unbemerkt die seltene (und erneut gestohlene) Statue des Grafen Cappuccio in ihr Gepäck geschmuggelt. Als der amerikanische Zoll den Kunstgegenstand bei ihrer Ankunft entdeckt, sollen sie als Schmuggler festgenommen werden, können jedoch entkommen. Auf ihrer Flucht entdecken sie zufällig Schocks Spießgesellen aus Venedig und folgen ihm heimlich zum New Yorker Unterschlupf der weißen Hand. Dort werde sie leider von den Gangstern überrumpelt und gefangen genommen. Völlig ungeniert breitet Schock vor ihnen seine Pläne zum Überfall auf einen Goldtransport aus. Danach werden sie von den Gangstern zu einem kleinen Flughafen gebracht, mit Fallschirmen ausgestattet und ins Überfallflugzeug gesetzt, damit sie den Raubzug live miterleben können. Das Flugzeug fliegt daraufhin direkt über dem Transport vorbei und saugt dabei die Barren aus der Luft auf, offensichtlich mit Hilfe einer Erfindung, die Schock auch schon bei seinen früheren Verbrechen benutzt hat. Dann täuscht die Maschine einen Motorschaden vor und Gin und Fizz werden, um die Polizei abzulenken, mit ihren Fallschirmen über Bord geworfen. Das Manöver gelingt und unsere beiden Freunde werden verhaftet. Glücklicherweise ist ihr Ruhm aus den vergangenen Konfrontationen mit Schock auch bis nach New York vorgedrungen, und so klärt sich die Situation bald auf. Mit Hilfe einer Karte gelingt es ihnen sogar, das Versteck der Bande ausfindig zu machen, dass am nächsten Morgen sie zusammen mit der Polizei hochnehmen. Schock versucht dabei mit dem Flugzeug zu fliehen, doch die Polizei schießt es ab und der Meisterverbrecher verbrennt scheinbar in den Trümmern des Wracks. Zum Abschluss löst sich auch noch die Vorgehensweise der Bande auf, die ihre Verbrechen mit Hilfe eines neuartigen Antigravitationsgerätes verübt hat.




    ENDE





    [Inhaltsangabe: Matbs]




    Link zu unseren Termine + Regelwerk
    Geändert von hipgnosis (12.07.2007 um 18:59 Uhr)

  2. #2
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Hey, erster Post!
    Den nutz´ ich doch gleich mal zur allgemeinen Standortbestimmung:
    Auch wenn es ein bisschen gedauert hat, bis ich dahingekommen bin - Ich liebe Wills Arbeiten. Sein loser freier Strich, der vor allem in seinen späteren Werken fast schon ins krakelig-expressive abgleitet, ist einfach großartig und schafft mühelos die Balance zwischen extremer Reduktion und nötiger Detailfreude. Andererseits mag ich aber auch seine früheren Arbeiten mit den etwas dickeren Linien und der irgendwie miniaturhaft wirkenden Genauigkeit sehr gerne.
    Ganz groß!

    Was die Szenarien angeht, auch da können mich sowohl Rosys weiße-Hand-Geschichten (mit dem Olrik-haft immer wieder auftauchenden Schock [übrigens kein Wunder, ein so großartiges Charakterdesign würde ich auch immer wieder verwenden...]) als auch Tillieuxs klassische Krimis mit fantastischen Elementen als auch die meisten von Desbergs teilweise etwas abgedrehteren Abenteuern überzeugen, mag ich irgendwie auch alles (wobei wir ja auf Details und Unterschiede später noch mal eingehen können).
    Bleiben noch die Figuren: Ich hab´ mich ja in den letzten Stammtischen immer mal wieder über Charaktere mit fehlender Tiefe beschwert. Tja, was soll ich sagen - das ist hier zwar auch nicht anders, aber bei einer so klassischen Serie, vorgetragen mit der richtigen Mischung aus Naivität, Old-School-Charme und Freude am Fabulieren stört mich das überhaupt nicht, im Gegenteil, es bereitet mir sogar eine Riesenfreude (weil´s so klassisch ist).

    Fazit der allgemeinen Standortbestimmung: Ich bin Harry und Platte-Fan, und da profitieren auch Gin und Fizz von !

    So, und jetzt darf sich Kaschi melden und verkünden, dass Gin und Fizz total doof sind, weil sie nicht wie Asterix oder Lucky Luke sind ...

  3. #3
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    Ich werd' mich auch hier - abgesehen von diesem Post - erst ein bisschen später melden.
    Habe mir die Semic-Alben aufgrund ihres wirklich fürchterlichen Looks nicht gekauft (ist das Cover des ersten Albums in Bezug auf seine Hässlichkeit noch zu toppen?).
    Nr. 1 und 3 habe ich allerdings in der französischen Albenfassung ... aber erst heut' morgen aus ihrem Unterschlupf rausgekramt ... daher wird's dauern.

    Immerhin: Wenn Ihr Fragen zu Originalnamen oder Ähnlichem habt: nur zu ...

  4. #4
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    Gin und Fizz sind total doof, weil sie nicht wie Asterix und Lucky Luke sind!


    Auch die Ähnlichkeit zu Spirou, Gaston, den Peanuts oder der Augsburger Puppenkiste ist deutlich begrenzt! Und mit Werder Bremen hamse auch nüscht am Hut! Schlimmer jehts nimmer!

  5. #5
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    A propos schlimm: Habt Ihr dieses wunderschöne Kuhmuster gesehen, dass den Chefsessel von Fanto... ähm vom Schock ziert.
    ARRRRGGG!

    Hat eigentlich auch in der Semic-Version ein gewisser Herr Franquin 'ne Rallye gewonnen?

    (Nu, hab' ich mich doch schon früher gemeldet, hab' aber auch die Hälfte der ersten Story schon gelesen und musste eh an den Computer, mal schnell was über Ebay ersteigern)

  6. #6
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Hat eigentlich auch in der Semic-Version ein gewisser Herr Franquin 'ne Rallye gewonnen?
    Nein, da heisst er Mennicken. Dafür hat der ausgeraubte Juwelier in Bd. 3 seinen Laden in einem Mehrparteienhaus mit sehr comic-affiner Bewohnerschaft.

  7. #7
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    @felix

    Klasse das du 2 der Originalalben besitzt - da werde ich sicherlich drauf zurückkommen, da ich einige Sätze von Eckart Sackmann´s Übersetzung gerne mal im Original gewusst hätte - komme später drauf zurück.

    Die Sprache wirkt in vielen Teilen sehr antiquiert - ich denke aber das dies im Original auch so war - und das Eckart dem nur Rechunng getragen hat.

    Zu den Covern

    Ja was soll man dazu sagen - die Semic-Alben waren dafür wirklich berühmt-berüchtigt.
    Aber was waren das noch schöne Zeiten, als die Alben 4,80 DM kosteten.
    Man sollte bedenken, dass zur gleichen Zeit normale Carlsen-Alben glaube ich so um die 7,80 DM oder gar etwas teurer waren.
    Da dürfen die Semic-Alben ruhig auch mal etwas abstinken - der Nostalgie schadet es eh´nicht!

    @Matbs

    Hast in der Kürze schon eine sehr schöne Einleitung gefunden.
    Auch mir geht es ähnlich.
    Bin diesmal gar nicht recht ins erste Album reingekommen - aber irgendwann wurde es immer besser und auf einmal passten auch die Zeichnungen und die Storyline wurde interessant.
    In Monsieur Choc (Schock) hat Maurice Rosy wirklich einen grossen Wurf gelandet - er wird in der späteren Serie ja immer interessanter!

    Ich bin noch nicht ganz durch mit den 3 Alben - daher werde ich mich etwas später zum Inhalt beteiligen. Bis dahin reagiere ich mal wieder auf Eure Denkanstösse!

  8. #8
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    Zitat von hipgnosis:
    Klasse das du 2 der Originalalben besitzt - da werde ich sicherlich drauf zurückkommen, da ich einige Sätze von Eckart Sackmann´s Übersetzung gerne mal im Original gewusst hätte - komme später drauf zurück.
    Da wir schon mal beim Thema sind.
    Semic-Album 3, Comic-Seite 4, Bild 8: Der Nachrichtensprecher aus Bonn spricht im Original auf Deutsch ... und was das wirklich ungewöhnliche ist: Das tut er auch noch perfekt.
    Glaubt mir, das ist sowohl in us-amerikanischen als auch in frankobelgischen Comics alles andere als üblich!

    Zitat von hipgnosis:
    Bin diesmal gar nicht recht ins erste Album reingekommen - aber irgendwann wurde es immer besser und auf einmal passten auch die Zeichnungen und die Storyline wurde interessant.
    Was das inhaltliche des ersten Albums angeht: Da werd ich wohl ein bisschen härter urteilen, aber es gibt ja ein happy end: Band 3 (vielleicht beginnt dieses "happy end" schon mit dem zweiten Album, aber das liegt mir - wie bereits erwähnt - nicht vor; daher werde ich mich diesbezüglich jeder Meinungsäußerung enthalten).


    Da ich mit dem Lesen zwar noch nicht ganz fertig bin, aber gerade ein bisschen Zeit zum Posten habe bevor ich das schöne Wetter mit meiner Anwesenheit beglücken werde, möchte auch ich (wie bereits Matbs) mit der Bewertung der zeichnerischen Leistung Wills eröffnen:

    Vornweg:
    Das Semic-Album Nr. 1 entspricht dem Dupuis-Album-Nr. 4.
    Auch wenn ich die Dupuis-Nr. 5 (= Semic Nr. 2) noch nicht mein Eigen nenne, die ersten 3 – nie in Deutschland erschienenen* – Dupuis-Alben befinden sind in meiner Sammlung.

    Was für ein Unterschied!

    Keine Frage, warum die Veröffentlichung dieser ersten 3 Gin und Fizz-Alben Wills** in Deutschland noch aussteht!
    Da ich den graphischen Unterschied, genauer: Fortschritt, des Vorläufers zu Semic Nr. 1: Oscar et ses mystères (= Oscar und seine Geheimnisse) zu eben diesem Semic-Album als außergewöhnlich empfand, habe ich mal nachgeguckt: In der Zeitschrift Spirou lagen nur 33 Wochen zwischen der Veröffentlichung vom letzten Oscar-Teil zum ersten der Weißen Hand.
    Erstaunlich!

    Dabei sehen wir auf den ersten Seiten des ersten Semic-Albums noch den von Serienschöpfer Dineur geprägten Fizz-Kopf. Dem ohnehin rundlichen Gesicht werden noch zwei Halbkreise mit Backenfunktion aufgesetzt, so dass das Haupt des Glatzkopfs auf manchen Bildern etwas unförmig daherkommt. Mit Comic-Seite 7 fällt die sichelförmige Wucherung jedoch der Vergessenheit anheim.
    Gut so!

    Dieses Album ist trotz oben bestauntem graphischen Fortschritts nicht ohne den einen oder anderen zeichnerischen Mangel/Fehler. Stellvertretend sei hier Comic-Seite 24, Bild 3 erwähnt, in dem es Gin gelingt, einen Hebel zu bedienen, ohne ihn auch nur zu greifen.
    Doch ist der zeichnerische Gesamteindruck – insbesondere nach den ersten Seiten – ein sehr guter, vor allem aufgrund des teils wunderbar gelungenen Dekors.

    Was Kleidung, Mobiliar, Architektur usw. betrifft stellen die Seiten das Design der 50er Jahre in gleicher Intensität dar wie eine der dafür vielleicht bekanntesten Serien: Modeste & Pompon (Mausi und Paul).

    Dass Will ein Meister der Hintergrundgestaltung ist, dürfte mit Semic-Album 3 schließlich kaum noch zu übersehen sein.
    Werfen wir nur einmal einen Blick auf die erste (Comic-)Seite.
    Abgesehen von ihrem wunderschönen Layout (mit effektiv eingesetztem Mut zur weißen Fläche) können wir im halbseitig abgebildeten Paris mit dem Auge auf Reisen gehen. Die nur zu offensichtlich nicht mit dem Lineal gezogenen Fassaden teilen sich die Stadt organisch mit deren üppigem Grün.
    Das sind die Bilder, die ich in einem Album (auch) sehen will und deren Abwesenheit ich in Bezug auf Cotton Kid bemängelte.

    Aber nicht nur der Einstieg ist graphisch gelungen.
    Insbesondere die ersten Seiten überwältigen mit der Fülle der liebevoll dargestellten Details (z.B. Seite 2, Bild 9: Verkaufsstände am Seine-Ufer oder Seite 3, Bild 6: Fernsehstudio oder ...) und von manch einem Bild sollte man klaustrophobisch veranlagten Menschen abraten (vorletztes Bild auf Comic-Seite 4).
    Kein Wunder, dass Franquin und insbesondere Peyo diesen Mann immer wieder für die Hintergrundgestaltung ihrer Serien zu gewinnen suchten.

    Wenn es überhaupt etwas an Wills Zeichnungen zu bemängeln gibt, so sind das einerseits die immer mal wieder etwas zu fett geratenen Konturen (wirken manchmal wie mit einem zu groben Filzstift gezogen) sowie die etwas zu stark simplifizierten Gesichter (Semic-Album 3, Comic-Seite 15, Bild 7 erscheint mir ein geeignetes Beispiel).

    Dennoch mindert dies kaum den positiven Gesamteindruck. Wills Zeichnungen sprühen vor Charme.
    ... und Charme scheint mir auch das beste Wort, Wills Zeichenkunst zu beschreiben.

    *= Merkwürdig. Die ersten beiden Gin/Fizz-Geschichten, die Kauka veröffentlichte gehören für mich zu den schlechtesten Folgen der Serie (Superball-Zweiteiler). Da wundert man sich über die Auswahlkriterien ...
    **= In der Sonderreihe Pêches de Jeunesse (= Jugendsünden) erschienen später noch ältere von ihm gezeichnete Folgen der Serie
    Geändert von felix da cat (04.03.2007 um 14:33 Uhr)

  9. #9
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Zu den Covern

    Ja was soll man dazu sagen - die Semic-Alben waren dafür wirklich berühmt-berüchtigt.
    Stimmt, das sieht echt nicht so super aus. Aber fairerweise muss man sagen, dass es da noch viel schlimmere Verbrechen an großen frankobelgischen Stoffen gegeben hat - ich erinnere einfach mal an die Bud & Chester-Hefte von Bastei, die nicht nur häßlich und labbrig waren, sondern zudem auch noch Opfer einer unglaublich debilen redaktionellen Betreuung wurden, was sich u.a. in den unsagbar retardierten Titeln und den zutiefst beschissenen "coolsten Sprüchen aus dem Wilden Westen" (unten auf jeder Seite) niederschlägt. Da fährt man mit den Semic-Alben doch noch richtig gut...


    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    In Monsieur Choc (Schock) hat Maurice Rosy wirklich einen grossen Wurf gelandet - er wird in der späteren Serie ja immer interessanter!
    Großartig, oder?
    Die Tatsache dass er (zumindest bei Rosy) immer hinter allem steckt gefällt mir irgendwie auch, das macht´s zwar einerseits ein bisschen berechenbarer, andererseits fragt man sich auch immer, wann und wie er denn jetzt endlich auftauchen wird (und ob er diesmal nicht vielleicht doch außen vor bleibt [vgl. Pfeile aus dem Nichts]). Wie gesagt: Das kann sonst nur Olrik (und der sieht trotz des Schurkenschnurrbarts einfach viel weniger cool aus...).

    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Was das inhaltliche des ersten Albums angeht: Da werd ich wohl ein bisschen härter urteilen, aber es gibt ja ein happy end: Band 3 (vielleicht beginnt dieses "happy end" schon mit dem zweiten Album, aber das liegt mir - wie bereits erwähnt - nicht vor; daher werde ich mich diesbezüglich jeder Meinungsäußerung enthalten).
    Ach, weisst du, wahrscheinlich sind wir uns da schon einig: Das Szenario von Band 1 viel zu voll, viel zu sprunghaft und viel zu wenig schlüssig (Details vielleicht noch mal später), man merkt, dass Rosy da gerade erst anfängt. Der Unterschied wird wahrscheinlich sein, dass es mir aus irgendwelchen Gründen überhaupt nichts ausmacht. Im Gegenteil, irgendwie gefällt mir diese übertrieben-rasante Tour de Force sogar, vielleicht weil sie so schamlos und unverbrämt einfach mal drauflos fabuliert, und dabei auf eine naiv-liebenswerte Art und Weise eben gerade nicht in Ironie abdriftet.
    Anscheinend messe ich da bei so alten Stories mit einem anderen Maß als bei neueren ...
    Andererseits hast du natürlich völlig recht, dass die späteren Alben viel besser geschrieben sind (übrigens auch schon der dir fehlende Folgeband, dein "Happy End" beginnt ganz zweifellos schon dort).


    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Wenn es überhaupt etwas an Wills Zeichnungen zu bemängeln gibt, so sind das einerseits die immer mal wieder etwas zu fett geratenen Konturen (wirken manchmal wie mit einem zu groben Filzstift gezogen) sowie die etwas zu stark simplifizierten Gesichter (Semic-Album 3, Comic-Seite 15, Bild 7 erscheint mir ein geeignetes Beispiel).
    Macht mir beides nix, ich mag diese Art von Reduktion, und dicke Linien ebenfalls. Wobei Will ja von letzteren im Lauf seiner langen Karriere immer weiter abrückte und stattdessen seinen sehr charakteristischen dünnen, fast schon krakeligen, Strich entwickelte.
    Geändert von Matbs (04.03.2007 um 19:58 Uhr)

  10. #10
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    Zunächst mal ein paar Randbemerkungen:

    Der Rallyesieger Mennicken (Band 1, Albumseite 14, 5. Panel) spielt nicht auf Manneken Pis an, wie ich zuerst dachte, sondern auf den Übersetzer von Band 3 (und weiteren Bänden?), Helmut Mennicken.

    Die Rakete aus Band 1 zitiert zweifellos selbige aus Tim und Struppi.

    Auffallend die ständig auftretende Werbung für "Cola-Loca". - Gleich zweimal (Albumseiten 31 und 40) plakativ im Bild: die Automarke "DeSoto". Die Serie ist also produktplacementtechnisch prädestiniert für eine ARD-Verfilmung ...
    Geändert von Kaschi (04.03.2007 um 18:42 Uhr)

  11. #11
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    Zitat von kaschi:
    Der Rallyesieger Mennicken (Band 1, Albumseite 14, 5. Panel) spielt nicht auf Manneken Pis an, wie ich zuerst dachte, sondern auf den Übersetzer von Band 3 (und weiteren Bänden?), Helmut Mennicken.
    Kleine Info am Rande:
    Da steht im Original: Franquin vainqueur de Liège - Tombouctou - Liège

  12. #12
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    Wo wir´s gerade von Interessanten kleinen Beobachtungen haben: Ist euch mal aufgefallen, dass die Reihenfolge, mit der die beiden Hauptfiguren im Titel auftauchen, bei uns genau umgekehrt ist als im Original?

    Frz.:Tif et Tondu - Tif ist der mit der Glatze, Tondu der mit dem Bart.
    Dt. 1: Gin und Fizz - Gin = Bart, Fizz = Glatze
    Dt. 2: Harry und Platte - Harry = Bart, Platte = Glatze

    Auch im Niederländischen ist das anscheinend so (sofern Baard nicht paradoxerweise der Name des Glatzkopfs und Kale der des Bärtigen ist...).

    Ob´s da einen Grund für gibt?

  13. #13
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    Zumindest spricht sich Tif et Tondu flüssiger als andersrum. Das gilt allerdings für die deutschen Übersetzungen nicht.

    Weiß jemand, wie die Namen Gin und Fizz entstanden sind? Sind ja recht ungewöhnlich. War das bei Kauka? Dann wär's noch ungewöhnlicher ...

  14. #14
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    Aha! Habe gerade gelesen, daß Gin Fizz ein Longdrink ist. Wußte ich bisher nicht.

    Gin und Fizz
    "kenne" ich schon seit über 35 Jahren - und auch wieder nicht. Ich habe sie zum erstenmal zur Kenntnis genommen in der Kauka-Albenreihe Fix und Foxi Super Tip Top ... und habe sie als damals 11- oder 12-Jähriger nicht gekauft, im Gegensatz etwa zu Lucky Luke, Pit und Pikkolo oder den Schlümpfen aus derselben Reihe. Die "Helden" auf dem Cover sprachen mich einfach nicht genügend an. Zwei mollige, stinknormal aussehende Herren - was war von denen schon groß zu erwarten?

    Die Stärken der Serie kann ich aus heutiger Sicht, nachdem ich die drei Alben hier und noch eines gelesen habe, nur bestätigen: temporeiche Abenteuer, spannend aufgebaut, tolle Hintergründe und Panoramen, tolle Autos, Schiffe, U-Boote, Flugzeuge!

    Aber als notorischer Nörgler (Sorry, Matbs!) denke ich nach den vier Alben (einen Gesamtüberblick über die Serie habe ich also nicht) immer noch, daß die beiden Helden ziemlich konturlos sind. Und zwar sowohl vom Zeichnerischen als auch von ihren Charakteren her. Was unterscheidet die beiden eigentlich außer ihrer Haartracht? Wesentliches habe ich da bislang nicht feststellen können.

    Mollige 08/15-Helden hätten eine treffende Persiflage ergeben können, doch so ist die Serie ja nicht angelegt.
    Geändert von Kaschi (04.03.2007 um 21:01 Uhr)

  15. #15
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    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Aber als notorischer Nörgler (Sorry, Matbs!)
    Macht nix, bin´s ja gewöhnt ...

    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    denke ich nach den vier Alben (einen Gesamtüberblick über die Serie habe ich also nicht) immer noch, daß die beiden Helden ziemlich konturlos sind. Und zwar sowohl vom Zeichnerischen als auch von ihren Charakteren her. Was unterscheidet die beiden eigentlich außer ihrer Haartracht? Wesentliches habe ich da bislang nicht feststellen können.
    In der Tat, in klassischer frankobelgischer Heldentradition sind die beiden nicht gerade mit unglaublich auffäligen Charaktermerkmalen gestraft oder gesegnet (da sind sie wie Tim oder Spirou) - was nicht heissen soll, dass da gar nichts wäre, es ist hier bloss weniger auffällig. Gin/Harry ist der vernünftigere und besonnere von beiden, er ist etwas verkopfter (und vielleicht auch klüger) und eher der "Anführer" (vielleicht deswegen der Charakterswap im Titel). Fizz/Platte ist emotionaler, manchmal auch etwas sturer, und lässt sich gerne mal vom schönen Geschlecht ablenken (er ist so ein bisschen der Fantasio/Haddock des Duos, wobei das hier wesentlich weniger auffällig ist).

  16. #16
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    Das muß dann aber in den anderen Alben deutlicher zum Ausdruck kommen.

    Mir ist noch die optische Ähnlichkeit von Fizz zu Teddy (aus Jeff Jordan) aufgefallen. So sehr, daß ich mir ständig sagen mußte: nein, das ist hier nicht das Trampeltier aus der anderen Serie. Es ist in Ordnung und paßt sehr wohl, wenn dieser Glatzkopf sich viel vernünftiger und umsichtiger verhält.

  17. #17
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Nochmal zu Schock:
    Zitat Zitat von Matbs Beitrag anzeigen
    Die Tatsache dass er (zumindest bei Rosy) immer hinter allem steckt
    Kommando zurück: Habe gerade festgestellt, dass er in Eine geheimnisvolle Puppe nicht auftaucht, obwohl der Band von Rosy ist. Ändern wir´s also in fast immer...

  18. #18
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Wenn wir schon gerade bei Randnotizen sind.

    Glaubt ihr auch das sich die Sequenz mit der Rakete, an Tim und Struppi´s "Reiseziel Mond" anlehnte?
    Für mich ist dabei immer wieder interessant, daß die ersten bemannten Raumflüge erst in den 60er Jahren waren und selbst die ersten Sputnik-Flüge waren im Okt. 1957 - also fast 2 Jahre nach der Veröffentlichung des Tif et Tondu Band Nr. 4 und gar 7 Jahre nach der Magazinveröffentlichung von Reiseziel Mond und immerhin noch 5 Jahre nach dem Tim + Struppi Album.

    OK - Raketentechnik gab es natürlich schon - aber es ist schon interessant, dass diese Thematik damals scheinbar so aktuell war, daß diverse Comics hier schon ein wenig vorgriffen und diesen Menschheitstraum in Bildern verwirklichte.
    Ich glaube mich erinnern zu können das es bei den Classics Illustrated (Illustrierte Klassiker) auch schon einen bemannten Raumflug gab - müsste mal nachschauen wo das war.

    Ah - Band 68 - nach H.G.Wells - Die ersten Menschen im Mond und natürlich Jules Verne - Band 2 - Von der Erde zum Mond

    Die beiden waren da scheinbar die grossen Vordenker - man denke auch nur an H.G.Wells - Krieg der Welten

    Es wäre mal interessant wer alles vorab schon mit bemannter Raumfahrt experimentierte.
    Für franko-belgische Comics bin ich fast der Meinung Hergé könnte der erste gewesen sein, der damit rumspielte - oder fällt euch noch ein früheres Comic ein?

    @felix

    Meine erste Frage nach Originalübersetzung.

    Im ersten Band gab es die Szene wo Gin + Fizz im grünen + blauen Auto von den falschen Polizisten abgeholt wurde.

    Das eine war ein Buick und das andere ein Dodge (weiss jetzt gerade nicht aus dem Kopf welcher von beiden welche Farbe hatte und auf welcher Seite sich die Szene befand)

    Die deutsche Übersetzung lautete dann in etwa :
    " grüner Duick und blauer Bodge "

    Ist das jetzt nur ein fader Kalauer von Eckart - oder war das wirklich im Original auch so?

  19. #19
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    Hab' da auch gleich 'ne Frage an die Serienkenner: Gin und Fizz kajoolen ja in den drei Bänden gleich zweimal in den USA herum. Ist das Zufall oder nicht? Kommt das öfter vor?

  20. #20
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    Zitt von hipgnosis:
    Es wäre mal interessant wer alles vorab schon mit bemannter Raumfahrt experimentierte.
    Für franko-belgische Comics bin ich fast der Meinung Hergé könnte der erste gewesen sein, der damit rumspielte - oder fällt euch noch ein früheres Comic ein?
    Weit gefehlt:
    http://matthieu.chevrier.free.fr/cou...es/couv040.jpg
    oder
    http://www.coolfrenchcomics.com/zigpage2.gif
    (aus: Zig et Puce sur Vénus)

    Wegen Buick und Dodge muss ich nochmal zu Hause gucken, meine aber, im Original wurde korrekt bezeichnet.

    Kaschi:
    Zufall. Später verteilten sich die Reiseziele besser.

  21. #21
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    Nee, im Original waren's auch Duick und Bodge.

  22. #22
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    Vielen Dank, felix!

    Je mehr ich nach dem Lesen in den drei Alben umherblättere, umso mehr fällt mir die Diskrepanz auf zwischen den liebevoll detailliert und gekonnt gezeichneten technischen Gerätschaften einerseits und den zuweilen doch schlichten menschlichen Akteuren andererseits. Bei Fizz finde ich das besonders auffallend, während Gin manchen Gesichtsausdruck "gekonnt" hinter seinem Bartwuchs verbirgt ...

    Beispiele, die mir besonders kraß ins Auge gefallen sind: (Albumseite minus 2 = Comicseite)

    Band I:
    (Album)Seite 7, Panel 4
    Seite 13, Panel 9
    Seite 18, Panel 3
    Seite 24, Panel 7 (Fizz)
    Band II:
    Seite 17, Panel 2 (Taxifahrer)
    Seite 42, Panel 10 (v.a. Fizz)
    Der Werftenbesitzer Graf Do Nassis wirkt mimisch sehr steif, finde ich - abgesehen von S.29. Übrigens: Reeder (S.6) sind nicht gleich Werftenbesitzer!
    Band III:
    Seite 9, Panel 8 (Fizz)
    Seite 13, Panel 5 und 6 (Fizz)
    Seite 18, Panel 7
    Seite 20, Panel 2 (diese Finger!!!)
    Seite 26, Panel 3 (Bart)
    Seite 28, Panel 11
    Seite 35, Panel 6

    Aber abgesehen von diesen Einzelbeispielen finde ich, daß die individuelle Mimik der Akteure in den Alben ganz allgemein nicht sonderlich ausgefeilt ist. Wobei es Ausnahmen gibt: den Seemann in blauer Kluft (I, S.19) etwa finde ich gelungen.

    Mir ist der böse, böse Verdacht gekommen, Schock ist vielleicht deshalb die eindrucksvollste Gestalt der Serie, weil Will sein Gesicht nicht zu zeichnen brauchte. (???)
    Geändert von Kaschi (05.03.2007 um 19:13 Uhr)

  23. #23
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    Einerseits ist deine Beobachung sicherlich nicht ganz falsch, andererseits sollte man aber bedenken, dass wir es hier nicht mit einem hochemotionalen Dramenstoff zu tun haben, sondern mit einer Serie für junge Leser, die vor allem eins will: Gute und spannende Abenteuergeschichten erzählen.
    Und für diesen Zweck reicht die Mimik der Charaktere mehr als aus. Prinzipiell halte ich es den reduzierten Zeichenstil von Will in diesem Umfeld sogar für einen funktionellen Vorteil, da er einerseits elegant und gefällig ist und andererseits das Wesentliche elegant und passend darstellen, und das Unwesentliche ignorieren kann. Gin und Fizz haben alles was nötig ist, um ihre Geschichten gut zu erzählen, das ist was zählt - was willst du den mehr? Melodramatische Gesten, schmerzverzerrte Gesichter und expressive Körpersprache? Aber die wäre hier sowohl inhaltlich als auch stilistisch nun mal völlig fehl am Platz.
    Ausserdem ist zu bedenken, dass diese Art von einfach-elegantem Charakterdesign ja bei vielen klassischen frankobelgischen Comichelden zu finden ist (--> Stichwort: Identifikationsfigur und Projektionsfläche für junge Leser); auch Spirou, Tim oder Johann sind in ihren mimischen Möglichkeiten praktisch genauso eingeschränkt wie Gin und Fizz, deswegen wäre es etwas unfair, es gerade den beiden vorzuwerfen.

  24. #24
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    Zitat Zitat von Matbs Beitrag anzeigen
    auch Spirou, Tim oder Johann sind in ihren mimischen Möglichkeiten praktisch genauso eingeschränkt wie Gin und Fizz, deswegen wäre es etwas unfair, es gerade den beiden vorzuwerfen.
    Das sehe ich nicht so. Die Mimik der Haupt- wie der Nebencharaktere sind besonders in Spirou, aber auch bei Peyo deutlich ausgeprägter. In Sachen Tim und Struppi halte ich mich - nach all dem Flachs - ernsthaft mal lieber zurück.

    Mag ja sein, daß die einfach gehaltene Darstellung der Charaktere ihren Zweck erfüllt. Aber das würde beispielsweise ein schlicht gehaltenes Schiff oder Auto genauso tun. Doch da arbeitet Will sehr detailliert - mit der Folge, daß diese Gefährte (wie auch etliche Inneneinrichtungen oder Panoramabilder) wahre Hingucker sind. Und das könnten die menschlichen Protagonisten über ihre blanke Funktion hinaus auch sein. Sie würden, mit etwas mehr Raffinesse gezeichnet, der Serie noch einen zusätzlichen Pfiff verleihen. Man denke etwa nur an Franquins Bürgermeister, Verkehrspolizisten, den ständig angeschickerten Herrn "Soundso" (weiß den Namen nicht mehr), etliche Passanten, Bauarbeiter, Soldaten, einmalige Charaktere wie die Wissenschaftler am Saurier, Herrn Kirikil beim Foltern usw., usw. - alles kleine Karikaturen, die über ihre schlichte Funktion hinaus dem Betrachter noch einiges mehr bieten. Ganz zu schweigen von Fantasio. Aber auch Spirou selber ist abwechslungsreicher gezeichnet als Gin oder Fizz. Deshalb ist etwa die Spirou-Serie für mich eher auch was für Erwachsene als Gin und Fizz.

  25. #25
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    Nachtrag zu Matbs: ich hab' mir Dein Posting nochmal durchgelesen. Offenbar beziehst Du Dich bei Deinem Vergleich nur auf die genannten Hauptfiguren der drei zum Vergleich herangezogenen Serien. Hatte ich nicht sofort kapiert, weil ich bei Will nicht nur Gin und Fizz aufs Korn genommen hatte. Aber auch im Vergleich nur von Johann, dem edlen Reitersmann oder Spirou, dem Pagen zu Gin oder Fizz denke ich, daß die beiden letzteren "mimikologisch" schlechter abschneiden. Zu den Nebenfiguren genannter Serien habe ich mich ja bereits geäußert.

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