Winnetou und der Verkauf über andere Plattformen

[the_rooster]

@idur14: Ich glaube, du verwechselst hier einen Einkauf IN den USA (zB bei Amazon.com) mit einem in Deutschland/Österreich (zb bei Amazon.de).

In ersteren Fall gibt es tatsächlich einen US-Preis (eben genau den, den auch ein amerikanischer Käufer zahlen würde) - und dieser wird halt dann zum aktuellen Devisenkurs umgerechnet und die für dich gültige MWSt. draufgeschlagen. Und hier ist die Reihenfolge tatsächlich egal.

Anders ist es in zweiterem Fall. Hier unterscheidet sich der Artikel in keiner Weise von einem deutschen Artikel* oder von einer Flasche australischem Wein oder einem kanadischen Lachs, den du im Supermarkt kaufst. Der Händler hat dafür einen Preis festgelegt (basierend auf seinen Einkaufskosten etc.) und dafür musst du die für dich gültige MWSt. zahlen. Aber wo der Händler den Artikel letztendlich gekauft hat, zu welchem Devisenkurs, wieviel Zoll und Lieferkosten er dafür zahlen musste etc. - das ist für dich vollkommen unerheblich.

*die Buchpreisbindung für deutsche Bücher lass ich hier mal außen vor

[idur14]

Nö tue ich nicht(es geht nicht um Amazon.com), ich hab aber die leise Vermutung, dass mein ehemaliger US Händler nicht ganz richtig (sogar zu meinen gunsten) abgerechnet hat.

Und dass im zweiten Fall bei einem Einkauf in Deutschland nicht die österreichische MWst berücksichtigt wird. (was sogar sicher ist, weil ich das hier vor mir liegen habe), während Amazon.de bei einem Versand nach Österreich das eben schon aufrechnet.

PS: Und nur ums zu erläutern. Die deutsche MWst ist bei Lieferung an Privatpersonen in EU Länder richtig. Dass Amazon die österreichische MWst berechnet liegt wohl daran, dass sie auch einen Sitz in Österreich haben.

[ZAQ]

da soll es sogar Tools für geben, die die Preise automatisch angleichen bzw. senken, damit Du mit deinen Angeboten immer an erster Stelle liegst. Beim Verkäufer medimops kann man das gut beobachten.

Echt, das gibts? Cool. Dann kann ich ja, das, was ich gerne haben möchte, in ganz billig anbieten, die automatische 'Preisangleichung' bei anderen Anbietern abwarten, das Teil DANN billig da bestellen und dann nehm ich mein Billig-Angebot wieder raus...

Sollte Internet-Schnäppchen-Jagd tatsächlich so einfach sein?

[Hinnerk]

Der Haken an dieser Strategie sollte dir aber schnell auffallen, bevor du zuviele Billigangebote losgeworden bist.

[ZAQ]

Mal kurz und knackig zum Thema Buchpreisbindung und 'gebrauchte', aber (eingeschweisst) neue Exemplare: Wenn ich ein Buch, das der Buchpreisbindung unterliegt, regulär zum festgesetzten Preis kaufe, dann ist der Buchpreisbindung genüge getan und ich kann das Buch 'ungebunden' zu jedem Preis verkaufen, den mir jemand bereit ist, dafür zu bezahlen. Dasselbe gilt für den Händler: Der kann das Buch auch bei der Konkurrenz zum 'festgesetzten' Preis kaufen und dann in seinem Antiquariat zu jedem frei verhandelbaren Preis wieder verkaufen.

Problematisch wird die Sache nur dann, wenn er das Buch eben NICHT 'regulär' kauft, sondern zu seinen Buchhandelskonditionen vom Verlag oder Vertrieb bezieht und direkt zu nem anderen Preis verkauft: Sei es dass er's billiger verkauft, um n Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Händlern zu haben, sei es, dass er's teurer verkauft, weil der Band schon früh einen höheren 'Sammlerwert' hat.

(...) Oder andersrum: reicht eine Lüge zur Legalisierung?

Das 'theoretische Konstrukt' ist dann in diesen Fällen: Der Händler kauft das Buch BEI SICH SELBST zum regulären Preis, verkauft es SICH SELBST dann wieder, damit es nicht mehr 'neu' ist und der Buchpreisbindung genüge getan ist und kann es dann an KUNDEN zu nem 'frei verhandelbaren' Preis verkaufen. Dieses 'theoretische Konstrukt' müsste dann so aber auch in der Praxis deutlich über die Geschäftsbücher gehen und entsprechend nachprüfbar sein. Und hier ist die Crux: Das prüft defacto keiner...

Okay, ich hab's dann mal wieder doch nicht sooo 'kurz und knackig' geschafft, wie beabsichtigt. Sorry.

[ZAQ]

(...) Naja, einerseits sicherlich nicht legal, da diese "Sammlerstücke - wie neu" wohl einen Verstoß gegen die Buchpreisbindung bedeuten, andererseits auch eine Form der "Idiotensteuer", solang es den Band andernortes noch reichlich zum Normalpreis gibt.

'Idiotensteuer find ich gut, kannte ich noch nicht. Im Prinzip hast Du recht, im Detail dann doch nicht: Ich finds schon ärgerlich, wenn diese Form der 'Steuer' nicht dem 'Gemeinwohl' zugeführt wird (wie das bei 'richtigen' Steuern so ist, wobei wir die Diskussion, inwieweit zB Wullfs Ehrensold 'Gemeinwohl' ist, jetzt mal NICHT lostreten ), sondern lediglich einige windige Geschäftemacher diese 'Idiotensteuer' in die eigene Tasche stecken. - Für mein Begriffsverständnis grenzt das mindestens moralisch, wenn nicht sogar faktisch an 'Betrug', denn bei beidem wirkt dasselbe Grundprinzip: Man nutzt die Blödheit Anderer zum eigenen (finanziellen) Vorteil aus. Das ist beim 'klassischen Betrug' (zB Enkeltrick) so und beim überteuerten Verkauf ist es genau so.

[DER LETZTE APACHE]

Sind noch Fragen?

http://www.ebay.de/itm/280834837413?...84.m1423.l2649

[jo.wind]

Da hat jemand nicht abwarten können, bis Comic+ das Album in Erlangen zum Normalpreis verkauft.

[Kermeur]

War auch nicht das einzige Exemplar welches der VK hatte.

[Manx cat]

Prinzessin Leia in Star Wars:

Wegen Ihrer Belohnung brauchen Sie keine Angst zu haben. Wenn es Ihnen nur um Geld geht, dann sollen Sie auch nichts weiter kriegen als Geld!

Reich wird man so nicht.

[ZAQ]

Besonders hübsch find ich den Vermerk 'Sammlungsauflösung'. Wer kauft denn gestern den Winnetou-Band, verleibt ihn heute ungeöffnet und originalverschweisst in seine Comic- oder Karl-May-Sammlung ein, um diese dann morgen aufzulösen?

Oder war am Ende eine 'Sammlung' original verschweisster Winnetou-Bände gemeint, die nun aufgelöst wird

[FOX]

@zaktuell
Wegen des theoretischen Konstrukts habe ich eine Seite gefunden, die dies verneinen würde.
siehe hier: http://www.internetrecht-rostock.de/...sbindung.htm#8, Punkt 13

[ZAQ]

Insbesondere der zweite Absatz von Punkt 13 ist so aber Unsinn oder zumindest missverständlich/unsauber formuliert. Das dort Geschriebene ernst nehmend, würde bedeuten, dass jeder, der ein gebrauchtes Buch in der Absicht kauft, es weiter zu verkaufen, also im Prinzip jeder Antiquariatshändler, ein Buch wieder zum gebundenen Preis verkaufen muss, solange die Buchpreisbindungsfrist nicht abgelaufen ist. Wenn das tatsächlich so stimmen sollte (was ich nicht glaube, weil es einfach keinen Sinn macht), wäre es zumindest an jeder praktischen Realität vorbei.

[Dave Deschain]

Ihr liegt aber der Grundsatz zugrunde, dass ein Fehlverhalten nachweisbar sein muss und man nicht bestraft wird, wenn man sich innerhalb eines gesetzten Rahmens frei bewegt. Mutmaßungen sollten hier ausgeschlossen sein. Wenn zum Beispiel jemand vorschnell heute sämtliche Storm-HCs von Splitter kauft, weil er zum Beispiel Konfirmationsgeld in Mengen hat und in Kaufrausch gerät, morgen aber schon festgestellt hat, dass ihm Storm nicht gefällt, die Bände dann Sonntag bei ebay für 10 Euro pro Band neuwertig verkauft, dann taucht immer mal der Verdacht auf, es könnte sich um Verstoß gegen die Buchpreisbindung handeln. Damit hier keine fatalen Justizirrtümer passieren, muss das Gesetz einkalkulieren, dass jemand die Rechtslage verbiegt. Dafür aber wird niemand unschuldig bestraft. Meiner Ansicht nach eine gute Sache.

[ZAQ]

Ihr liegt aber der Grundsatz zugrunde, (...)

Worauf bezieht sich hier 'Ihr'???

[idur14]

BTW: Gestern in einem Comicshop in Wien ein eingeschweisstes Exemplar entdeckt!
Nur mal so zum Thema, dass es das bald nirgendwo mehr gibt!

[Dave Deschain]

Worauf bezieht sich hier 'Ihr'???

Ja, sorry. Schnell noch mal vor der Arbeit einfach was posten. Ich glaube, ich meinte "sie", die Formulierung in (eigentlich) "dem" Paragraphen 13. Aber mein ganzer Post passt wiederum nicht mehr zum 2. Absatz.

[DER LETZTE APACHE]

BTW: Gestern in einem Comicshop in Wien ein eingeschweisstes Exemplar entdeckt!
Nur mal so zum Thema, dass es das bald nirgendwo mehr gibt!

Gelegentlich reagiert der Comicmarkt etwas "introvertiert".
Jedenfalls habe ich jetzt schon Winnetou 2 bei meinem Händler geordert. Zum regulären Preis, versteht sich. Kann ich nur jedem anderen empfehlen.

Apropos eingeschweisst: Ist meines auch noch.

Und: Anlässlich eines Preisausschreibens "Sigurd 50 Jahre" gab es von Hethke 1993 zur Intercomic Köln ein Sigurd-Buch Graf Felsingens Verhängnis mit einer Auflage von nur 48 Exemplare. Katalogpreis 350 €. Mein Buch dürfte aber einmalig sein. Es ist immer noch eingeschweisst. Ich brauche es nicht zu öffnen, weil mir der Inhalt bekannt ist.

[Manx cat]

Ich hab mein Exemplar schon zur Hälfte gelesen.

So wie es aussieht, werden vor allem gelesene Exemplare zur absoluten Minderheit gehören.

[ZAQ]

(...) So wie es aussieht, werden vor allem gelesene Exemplare zur absoluten Minderheit gehören.

Ja. Wie's aussieht, ist das Buch vor allem ein Sammel- und Investitions/Spekulations-Objekt. -world...

[Manx cat]

Ich hab's ja durchaus mit dem Hintergedanken gekauft, dass man im Zweifelsfall das Buch problemlos verlustfrei wieder loswerden kann. Aber ich schau's mir recht gern an und kann der potenziellen Gewinnspanne von 10€ momentan so ziemlich gar nichts abgewinnen. Wenn's erst mal weg ist ist es weg, und wie schnell ist dann das Geld aufgezehrt. Nene, da behalt ich das schöne Buch und freu mich dran.

[Dave Deschain]

In 10 Jahren geht es für heavymäßig viel Geld auch gelesen über den virtuellen Tresen.

[DER LETZTE APACHE]

Ich hoffe mal ,das Eckart auch einen dritten Winnetou-Band bringen wird. Die von Harry Ehrt gezeichneten Geschichten können durchaus denen von Nickel mithalten. Es geht nicht einzig um Nickel, sondern der 100. Todestag von Karl May ist hier die Prämisse, da gehört Harry Ehrt einfach dazu. Sonst ist das wieder nur halber Kram.

Auch die Winnetou-Geschichten ( und Old Surehand? ) von Walter Neugebauer aus Fix und Foxi sollen in Acht Hardcoverbänden aufgelegt werden. Es ist mir völlig Bockwurst, welcher Verleger dieses in Angriff nimmt - hauptsache, es macht einer. Da bedarf es aber noch einen neunten Band: Durch die Wüste. Ist zwar nicht von Neugebauer ( sondern von Mehmet Gülergün ) darf aber nicht fehlen. Sonst ist das - ich wiederhole mich nur sehr ungern - halber Kram.
Bedanken möchte ich mich bei den unbekannten Verleger aber jetzt schon.

[Mr. Brown]

...Bedanken möchte ich mich bei den unbekannten Verleger aber jetzt schon. ...

...der vermutlich auch noch garnicht geboren ist...

[fulbecomics]

Ich bin auch mal gespannt, welcher Verleger diesen Schatz heben wird.............