Heute früh in der U-Bahn aufgeschnappt: "Haste Tatort jesehn?" - "Jo, kam ja nüscht andret." Freud an Basislager: Bekenntnis zur Routine des Bewährten, einhergehend mit unterschwelliger Ernüchterung. Beim flotten Durchackern des neuen Nestor-Burma-Büchleins mit dem konfusen Titel Wer einmal auf dem Friedhof liegt... erging es mir so ähnlich. Okay, der Typ aus der Bahn und sein neurosenbeladener Hypochonder-Kumpel hätten zur Abwechslung die Glotze ja mal ausschalten und ich die Apotheken-Umschau lesen können. Schlecht ist die Story des stylischen Pariser Privatagenten mit der Pfeife und den Segelohren, in der sich ganz en passant U-Boot-fahrende Gangster, für Männermagazine blankziehende Grazien und ein paar mehr oder weniger unfein hergerichtete Leichen ein Stelldichein geben, nun fürwahr nicht. Nach der Auflösung des anfangs listig zum Knäuel verdichteten blutroten Fadens der passenderweise in dunklen Tönen kolorierten Story ertappt man sich jedoch schulterzuckend wie bei (fast) allen Krimis dieser Chandlers, Mankells oder eben Malets. Hach Gottchen in Fronckreich, jo, ganz nett für zwischendurch, aber sonst, äh, wie wird das Wetter die Tage? Zu guter Letzt sei noch verraten, dass Moynots Zeichnungen eine wunderbare Grundstimmung erzeugen und der Gärtner es wieder nicht war.

Bis morgen in der U-Bahn...