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Thema: Studien und Übungen

  1. #1
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Studien und Übungen

    Die folgende Übungszeichnung (mit Kugelschreiber) ist nach einem Tarot-Motiv des italienischen Illustrators Giacinto Gaudenzi entstanden.
    Der Name Gaudenzi dürfte hierzulande allerdings nur wenigen Leuten ein Begriff sein. Er hat in den Neunzigerjahren ein paar Jugendsachbücher illustriert, die auch ins Deutsche übersetzt wurden (das kostbarste darunter ist der großformatige Band "Bildhauerei" aus dem Tessloff-Verlag von 1998). Darüber hinaus hat er drei Tarot-Decks illustriert (Keltisches Tarot, Dürer Tarot und Elfenzauber Tarot) und die Hälfte des bei Carlsen erschienenen "Kolumbus"-Comics gezeichnet (der andere Teil stammt von Manara). Alles Weitere von ihm ist nur als Importware aus England und Italien beziehbar. So weit ich weiß, lehrt er heute in Urbino an einer Schule für Grafik und Illustration (ein Traum, Leute; Urbino ist herrlich).
    Ich liebe ihn nicht nur seiner Art zu zeichnen wegen (es handelt sich eben um die klassische, heute im Aussterben begriffene Buchillustration), sondern auch und vor allem wegen seiner leuchtenden Farben. Natürlich werde ich die nachstehende Zeichnung auch noch kolorieren. Das kommt dann auch hier rein.


  2. #2
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Jenny
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    Find's cool! Den Columbus-Comic habe ich mal gesehen, der hat's sogar in ein Unterrichtswerk geschafft.

    Was ich nicht verstehe, ist die Flammenrichtung/das was er auf dem Rücken hat. Schwertgriff? Fackel? Ist das beabsichtigt, dass es aussieht, als würde er sich das Schwert anzünden? Das Tuch, das von seinem Hals zur Harfe geht und/oder Teil des Gürtels ist, verstehe ich irgendwie auch nicht... insgesamt bleiben mir da zu viele Fragen.

  3. #3
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Mmh, mit den genannten Dingen habe ich, offen gestanden, keine Probleme. Dass er den Schwertgriff nicht in Brand setzt (und setzen kann), geht doch daraus hervor, dass das Schwert hinter seinem Rücken ist und dann auch noch leicht nach hinten gekippt ist (weil er hockt und das Schwert deshalb nicht hängt, sondern durch den Boden gestützt wird). Da kommen also die Flammen gar nicht dran.
    Das Band über seinem Oberkörper habe ich als eine Art Schwertgurt verstanden. Dass er recht schlaff aussieht, erklärt sich - wie gesagt - daraus, dass das Schwert nicht hängt, sondern hinter ihm auf dem Boden steht.
    Womit ich allerdings Probleme hatte, war der vBa rechte Arm des Deibels. Bei Gaudenzi ging er nach unten rechts bis über den Bildrand hinaus. Das erschien mir anatomisch unmöglich. Deshalb habe ich sein Handgelenk abknicken lassen und den Unterarm entsprechend angeglichen.

  4. #4
    Mitglied Avatar von Gretchenfrage
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    bei solchen illus musst du tatsächlich rücksicht nehmen auf die lesbarkeit
    du liebst es all die klitzekleinen details zu zeichnen, aber es verliert eben sehr schnell die räumliche lesbarkeit
    mal doch mal ganz grob nur so zum ausprobieren von tiefe und flächenaufteilung und auch nur weils dich hindert in ministrukturen zu ersaufen

  5. #5
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Ein Zwerglein für meine Töchter. Zeichnung nach Gaudenzi (Kugelschreiber, dann mit schwarzem Buntstift leicht die Konturen nachgezogen), Farben & Licht-/Schattenaufteilung von mir (es sind tatsächlich Aquarellfarben; langsam habe ich es raus, sie mir gefügig zu machen; das Rot des Mantels ist Zinnober und das Blau des Rocks Preußischblau: zwei herrliche Farben).
    Seine 'Aura' rührt daher, dass ich den Pappkameraden zwecks einfacher Aufstellung bereits ausgeschnitten habe.


    Edit: Das hier ist übrigens nicht auf dem Umweg über Scanner und Drucker entstanden, sondern diesmal habe ich Vor- und Reinzeichnung direkt auf dem Aquarellkarton gemacht und dann ausgemalt. Das macht das Bild für mich irgendwie - kostbarer, unwiederholbarer. Aber natürlich hätte es auch in die Hose gehen können, dann hätte ich alles neu machen müssen. Insofern ist bei größeren Projekten schon der Scanner als Sicherungsinstrument nötig.
    Geändert von Fumetto (27.02.2012 um 18:00 Uhr)

  6. #6
    Mitglied Avatar von Stylo
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    Kenn ich, das Gefühl. Ich mach das immer so, istn gutes Training, wenn man wegen eines
    Fehlers das Bild neu zeichnen muss( wobei ich mir auch n paar tricks angeeignet hab, um kleinere Fehler zu
    vertuschen). Der Zwerg ist übrigens klasse, besonders der Zinnobermantel wirkt schön kräftig.

  7. #7
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Was sind deine favorisierten Farben für Hauttöne, Fum? Die finde ich großartig.

  8. #8
    Mitglied Avatar von Bastos
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    wieder in Berlin :-))
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    Was sind deine favorisierten Farben für Hauttöne, Fum? Die finde ich großartig.
    Hautfarbe?

  9. #9
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Was sind deine favorisierten Farben für Hauttöne, Fum? Die finde ich großartig.
    Bei diesem hier eine Mischung aus Zinnoberrot und Kadmiumorange plus eine Pinselspitze Permanentgrün. Zum Abdunkeln habe ich einfach den Anteil dieser drei Farben an der Grundmischung erhöht, vor allem den von Permanentgrün (so wird's nicht nur kräftiger, sondern auch dunkler). Die ganz dunklen Bereiche sind schließlich mit einer Mischung aus Zinnober und Sepia (ergibt ein schön dezentes Braunviolett) koloriert.

  10. #10
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Aus meinem Aquarell-Skizzenbuch. Gezeichnet ist's mit einem Fineliner, koloriert mit Rohrer & Klingner Farbtuschen. Der Großvater rechts ist nach dem Schweizer Maler Albert Anker, der Menschenfresser links ist frei nach dem Foto eines grinsenden Mannes gezeichnet.


  11. #11
    Mitglied Avatar von Stylo
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    Der Kerl links:
    Maske? Welche Maske?
    Irre, was für intensive Kolorierungen du aus Tusche rausholst

  12. #12
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Nachdem dieser Thread beinahe ein Jahr lang geruht hat, wird's Zeit, ihn zu reaktivieren. Für Jennys Aquarellworkshop, der im August stattfinden wird, habe ich seit langem mal wieder meinen Aquarellkasten hervorgekramt und ein wenig experimentiert. Da ich mich in den letzten Wochen intensiv mit den Arbeiten von Alan Lee, Andrej Dugin, Gennadij Spirin und Anastassija Archipowa befasst habe und jetzt auch noch David Wenzel als Inspiration hinzugekommen ist, habe ich den üblicherweise von mir für die Lineart benutzten Kugelschreiber mal probehalber durch einen Bleistift in der Stärke HB ersetzt. Damit wird die Vorzeichnung direkt aufs Aquarellpapier gezeichnet. Ist sie fertig, kommt eine Dosis Fixativ drüher, damit die Aquarellfarben die Zeichnung nicht allzu sehr verwischen. Jetzt wird aquarelliert, und zwar in unzähligen übereinandergelegten Lasuren (man sollte darauf achten, dass das Papier so viele Lasuren auch verträgt; mein Moleskine Aquarellbuch tut's jedenfalls lleider nicht). Ist alles fertig gemalt, zeichnet und schraffiert man die Konturen der ursprünglichen Vorzeichnung mit einem dunklen/schwarzen Buntstift nach Belieben sozusagen wieder in den Vordergrund. So wie unten sieht dann das Ergebnis aus (der Faulheit halber habe ich das Motiv von David Wenzel übernommen). Mir gefällt's ganz gut, und ich werde die Technik jetzt mal bei meinen eigenen Arbeiten ausprobieren;-)
    Geändert von Fumetto (21.07.2013 um 23:18 Uhr)

  13. #13
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    Schaut super aus (gerade bei so einer zarten, lockeren Aquarellcolo finde ich Bleistift oft besser geeignet, da die Linaart eben nciht so dominiert und irgendie "diffuser" ist als Feder oder Kuli). Ich mag besonders die vielen Farben im Hut und Bauch der Kröte.

    Hehe, du bist also auch schon dabei, dich für den Workshop vorzubreiten
    Man is born naked, wet and hungry and screaming.
    Then everything gets worse (Autor unbekannt).

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